Die Sonne hing tief über dem Horizont, als Mateo den Skatepark betrat.
Der Beton war noch warm vom Tag, die Luft roch nach Staub, Cola und einem Hauch von Freiheit.
Er trug ein schlichtes Shirt, die Ärmel leicht hochgekrempelt, und seine Sneakers waren schon ein wenig abgewetzt – ein Zeichen, dass sie nicht nur zum Stil gehörten, sondern auch zum Leben.
Die ersten Runden fuhr er allein.
Ein paar schnelle Turns, ein Sprung über die niedrige Rampe, das vertraute Rattern der Rollen unter den Füßen.
Sein Körper wusste, was zu tun war.
Sein Kopf… durfte für einen Moment Pause machen.
Dann kamen die anderen.
Jungs mit zerzausten Haaren, Mädels mit bunten Socken und offenen Lachen.
Einer rief ihm zu, ein anderer streckte die Hand zum Abklatschen aus.
Mateo grinste, fuhr vorbei, klatschte ab.
„Nice move, Mann!“
„Du bist heute richtig smooth unterwegs!“
Er lachte.
Echt.
Laut.
Und es fühlte sich nicht fremd an.
Sie neckten sich, tauschten Tricks aus, rutschten über Rails, stürzten, standen wieder auf.
Mateo half einem Mädchen auf, das sich das Knie aufgeschürft hatte.
„Kriegerin“, sagte er und zwinkerte.
Sie lachte.
Für einen Moment war alles leicht.
Kein Chor, keine Schatten, keine Stimmen, keine Fragen.
Nur der Wind, der durch seine Haare strich, und das Gefühl, Teil von etwas zu sein, das keine Erklärung brauchte.
Er setzte sich auf den Rand der Halfpipe, trank einen Schluck aus seiner Wasserflasche.
Die Sonne war fast verschwunden.
Die Lichter des Parks gingen an.
Und dann, ganz leise, kroch die Erinnerung zurück.
An das, was war.
An das, was er zurücklassen musste.
An das, was ihn jetzt erwartete.
Aber noch nicht.
Noch nicht.
Mateo stand wieder auf, rollte an, sprang.
Ein letzter Trick.
Ein letzter Moment.
Zwischen Rampen und Realität.