Der beste Kaffee der Stadt [Madison, Liam, Mateo]

[Liam Carpenter]

„Das kann man ganz wunderbar kombinieren. Die meisten Probleme die wir im Bereich Umweltschtz haben, haben ihre Wurzeln letztendlich im Kapitalismus. Die ASG nimmt den Beifang von Delfinen nicht in Kauf, weil sie einen persönlichen Hass auf Meeressäuger hat sondern weil die Fangmethoden auf maximalen Ertrag optimiert sind und Umweltschutz den Gewinn schmälert.“
Brandrodung von Regenwald… Gewinnmaximierung. Illegale Müllentsorgung… Gewinnmaximierung. Wilderei… Gewinnmaximierung. Es gab tausende solcher Beispiele die sich letztendlich auf nichts anderes als die menschliche Gier und Ignoranz zurückführen ließen. Er seufzte leise… frustriert… ärgerlich…
Dann folgte er Mateos Blick raus auf die Terrasse.
„Vermutlich nicht. Sieht aus als hätte sie erstmal zu tun.“
Es war immer ein bisschen Glücksspiel dabei. Wenn das Cafe gut besucht war, dann fanden sie manchmal einfach keine Zeit für lange Gespräche.

[Mateo]

Mateo nickte langsam, sein Blick noch immer auf die Terrasse gerichtet, wo Madison zwischen dampfenden Tassen und eiligen Schritten verschwand.

„Ja, ich versteh das total. Die Bar ist nicht gerade zentral, aber genau das macht sie zu so einer kleinen Oase. Man muss sie kennen, um hierher zu kommen. Und wer sie kennt, kommt wieder.“

Er lehnte sich etwas zurück, ließ den Blick durch den Raum schweifen.
„Der Kaffee ist wirklich der Hammer. Ich muss echt aufpassen, dass ich nicht zu oft herkomme. Sonst werd ich rund und fett und roll irgendwann aus dem Seminarraum raus.“

Ein leises Lachen, halb scherzhaft, halb ehrlich.
Dann wanderte sein Blick sehnsüchtig zur Auslage.

„Und diese Pflaumen Vanille Cupcakes… ich schwör, die flirten mit mir. Die wissen genau, was sie tun.“

Er atmete tief durch, ließ die Worte von Liam noch einmal in sich wirken.
„Was du über Kapitalismus gesagt hast… das trifft ziemlich genau. Es ist nie der Hass auf die Natur. Es ist die Gier. Die Gier und die Gleichgültigkeit.“

Er nahm einen Schluck von seinem Kaffee, schloss kurz die Augen.
„Das ist wirklich der beste Kaffee der Stadt.“

[Liam Carpenter]

Danach driftete das Gespräch langsam aber sicher immer mehr in Smalltalk ab. Über Lieblingstörtchen, das aktuelle Campusgespräch und ob es eigentlich eher die Pflaumen oder die Vanille war die mit ihren Reizen besser punkten konnte. Liam war eindeutig Team Vanille.
Die Tassen wurden nach und nach leerer und die Zeit verging fast unbemerkt bis Liam einen Blick auf die Uhr warf.
„Oh man… schon so spät. Ich muss noch einkaufen.“
Er kippte den letzten Rest Cappuccino herunter und erhob sich.
„Bleib ruhig noch, wenn du magst.“
Er angelte nach seiner Tasche und kramte seine Geldbörse hervor, fischte einen Schein heraus und griff dann nach seinem benutzen Geschirr um es auf dem Weg nach draußen am Tresen abzugeben.
„Meld dich, wenn du was brauchst ja. Falls du denkst die Flyer sind ne gute Idee kann ich die auch für dich aufhängen. Dann bin ich der crazy Indianer der für den crazy Asien die Werbung verteilt.“
Dann verschwand er nach draußen wo er sich von Maddy mit einer herzlichen Umarmung verabschiedete und zahlte, bevor er in Richtung seines Fahrrads verschwand.

[Mateo]

Mateo blieb noch einen Moment sitzen, sein Blick wanderte sehnsüchtig zur Auslage. Die Törtchen, die Croissants, sogar die kleinen, leicht zerbröselten Kekse am Rand – alles sah aus wie ein Versprechen.
„Eigentlich gibt’s hier genug, um mich die nächsten Tage über die Runden zu bringen,“ murmelte er leise, mehr zu sich selbst als zu jemand anderem. Dann lachte er. „Naja, zumindest für einen oder zwei wird’s reichen.“

Er stand auf, streckte sich kurz, als wolle er die Wärme des Cafés noch ein letztes Mal in sich aufnehmen.
„Danke, Liam,“ sagte er, obwohl der schon draußen war. „Dass du mich hergebracht hast. Und dass du mir Maddy vorgestellt hast. Ich werde bestimmt wiederkommen.“

Er legte einen Schein auf den Tisch. Dann nahm er sein Geschirr, brachte es zum Tresen, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt. Ein stiller Gruß an die Menschen, die diesen Ort zu etwas Besonderem machten.

Maddy war gerade mit einem anderen Gast beschäftigt, aber Mateo winkte ihr trotzdem zum Abschied. Ein kleines Lächeln, ein kurzes Nicken.
Dann drehte er sich um und machte sich auf den Weg zum Bus, nicht ohne auch Liam noch ein Lächeln und einen Winker zu schenken.

Er würde bestimmt wieder kommen. Zu Maddy. Und zum besten Kaffee der Stadt.

[Mateo]

Liam und Mateo verabreden sich, um zu Aunty's Coffee Bar und Maddy zu gehen. Liam hatte nicht zuviel versprochen, als er sagte, dass es der besten Kaffee der Stadt ist, der auf ihn wartet. Noch dazu, verliebt sich Mateo in die einladende Auslage mit all den Lekcereien, die Maddy gezaubert hat. Liam stellt die beiden vor, nicht ohne auch zu erwähnen, dass sie alle Magi sind. Sie sprechen kurz über Mavis und Grace.