„Das kann ich nachvollziehen. Das ist ein sehr beeindruckendes Stück. Vor allem wenn es vernünftig inszeniert ist. Ich hoffe wer auch immer den Hamlet heute verbrochen hat lässt seine Finger davon.“
Er kam aus dem Kopfschütteln wirklich nicht heraus… Rap… Hamlet… Zwei Dinge die Niemals in direkter Nähe zueinander existieren sollten. Genau so wenig wie Macbeth und shaky es sei denn man hatte zittrige Hände vor Vorfreude auf ein GUT inszeniertes Stück.
„Natürlich. Ich studiere Meeresbiologie und Naturschutz and der UW.“, antwortete er.
„Also eher Melville als Shakespeare. Falls sie sich jetzt Fragen wie ein Meeresbiologe dazu kommt sich Hamlet anzusehen… Mein Vater ist Lehrer und da färbt die klassische Bildung einfach auf den Rest der Familie ab.“
Ein warmes Lächeln wanderte kurz über sein Gesicht als er über seine Familie sprach.
„Woher kommt ihre Liebe für klassische Literatur?“
Etwas ist faul im Staate Dänemark [Liam, H.H. Skolem]
- Liam Carpenter
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Re: Etwas ist faul im Staate Dänemark [Liam, H.H. Skolem]
"Ich würde sogar sagen, dass, wer auch immer uns den Hamlet heute - ja, ich bin so frei es auszusprechen - versaut hat, bestenfalls nie wieder ein Stück inszenieren sollte, zumindest kein klassisches." Skolem schnaubt nur angewidert.
"Höchstens noch so etwas hier: quasi die Bühnenfassung eines Liedes von Reinhard Mey mit dem Titel *Zwei Hühner auf dem Weg nach vorgestern*. Ich glaube, ich hab es hier noch irgendwo auf dem Smartphone gespeichert ..."
Skolem scrollt ein wenig durch sein Handy und spielt Liam dann das Lied vor:
https://www.youtube.com/watch?v=ns4j8oIZvKA
Nach der "Vorführung" mustert Skolem den jungen Mann vor ihm kurz und nickt anerkennend. "Meeresbiologie - Respekt. Ich habe neben meiner Lehre als Bestatter nur ein paar Semester Philosophie studiert und es leider nicht über den Bachelor hinaus gebracht. Was jedoch Ihre klassische, oder wie ich sagen würde, kulturelle Bildung anbelangt: jeder Mensch, ganz unabhängig von Herkunft, Elternhaus, Schulbildung oder was auch immer, sollte zumindest ein paar Stücke von Shakespeare kennen. Dazu natürlich noch vieles mehr, aber der große Meister ist definitiv ein Anfang."
Nun greift Skolem in seine Jackett-Tasche und holt einen silbernen Flachmann hervor. "Ich fang schonmal an", grinst er Liam an.
"Ich selbst bin in der Schule zum ersten Mal auf die Stücke Shakespeares gestoßen. Und auch, wenn viele meiner Mitschüler diese langweilig oder öde fanden - irgendwie habe ich in ihnen eine tiefere Wahrheit entdeckt oder zumindest geglaubt zu entdecken. Ich habe dann auch privat weitere Stücke gelesen und diesen Effekt immer wieder erlebt. Die Stücke der alten Meister, sei es nun Shakespeare, Goethe, Hebbel mit den Nibelungen oder auch Eichendorff mit seinen wundervollen Gedichten, allen voran natürlich die Mondnacht, all diese wundervollen Texte sind im wahrsten Sinne genau das: voller Wunder. Und auch Wahrheit, wie ich denke.
"Höchstens noch so etwas hier: quasi die Bühnenfassung eines Liedes von Reinhard Mey mit dem Titel *Zwei Hühner auf dem Weg nach vorgestern*. Ich glaube, ich hab es hier noch irgendwo auf dem Smartphone gespeichert ..."
Skolem scrollt ein wenig durch sein Handy und spielt Liam dann das Lied vor:
https://www.youtube.com/watch?v=ns4j8oIZvKA
Nach der "Vorführung" mustert Skolem den jungen Mann vor ihm kurz und nickt anerkennend. "Meeresbiologie - Respekt. Ich habe neben meiner Lehre als Bestatter nur ein paar Semester Philosophie studiert und es leider nicht über den Bachelor hinaus gebracht. Was jedoch Ihre klassische, oder wie ich sagen würde, kulturelle Bildung anbelangt: jeder Mensch, ganz unabhängig von Herkunft, Elternhaus, Schulbildung oder was auch immer, sollte zumindest ein paar Stücke von Shakespeare kennen. Dazu natürlich noch vieles mehr, aber der große Meister ist definitiv ein Anfang."
Nun greift Skolem in seine Jackett-Tasche und holt einen silbernen Flachmann hervor. "Ich fang schonmal an", grinst er Liam an.
"Ich selbst bin in der Schule zum ersten Mal auf die Stücke Shakespeares gestoßen. Und auch, wenn viele meiner Mitschüler diese langweilig oder öde fanden - irgendwie habe ich in ihnen eine tiefere Wahrheit entdeckt oder zumindest geglaubt zu entdecken. Ich habe dann auch privat weitere Stücke gelesen und diesen Effekt immer wieder erlebt. Die Stücke der alten Meister, sei es nun Shakespeare, Goethe, Hebbel mit den Nibelungen oder auch Eichendorff mit seinen wundervollen Gedichten, allen voran natürlich die Mondnacht, all diese wundervollen Texte sind im wahrsten Sinne genau das: voller Wunder. Und auch Wahrheit, wie ich denke.
- Liam Carpenter
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Re: Etwas ist faul im Staate Dänemark [Liam, H.H. Skolem]
Liam nickte zustimmend und in gemeinsamem Groll vereint als Skolem sich noch einmal über die Inszenierung ausließ. Das Video hob die Stimmung dann allerdings schnell, weil der Liedtext durchaus amüsant illustrierte was gerade in ihnen beiden vorging. Es brachte ihn merklich zum Schmunzeln.
„Ein Bachelor in Philosophie ist doch beachtlich. Ich finde nicht, dass sie das unter den Scheffel stellen sollten.“
Da tat man vielen Geisteswissenschaften oft ziemlich unrecht. Er empfand Philosophie als Studienfach als alles andere als trivial.
„Das was wir unter Klassikern in Literatur, Theater oder generell Kunst verstehen dem haben wir diesen Platz ja nicht ohne Grund eingeräumt. Etwas an all diesen Stücken ist einfach zeitlos schön und zeitlos relevant. Selbst wenn das Gewand aus der heutigen Perspektive für manchen Zuschauer vielleicht antiquiert wirkt, was ich persönlich nicht so empfinde. Ich finde es macht einen Teil der Schönheit aus. Jedenfalls selbst wenn dem so ist, dann sind die Themen mit denen sich diese Stücke beschäftigen trotzdem gegenwärtig und zugänglich, weil sie einfach sehr… wie solche ich sagen… grundlegend menschlich sind.“
„Ein Bachelor in Philosophie ist doch beachtlich. Ich finde nicht, dass sie das unter den Scheffel stellen sollten.“
Da tat man vielen Geisteswissenschaften oft ziemlich unrecht. Er empfand Philosophie als Studienfach als alles andere als trivial.
„Das was wir unter Klassikern in Literatur, Theater oder generell Kunst verstehen dem haben wir diesen Platz ja nicht ohne Grund eingeräumt. Etwas an all diesen Stücken ist einfach zeitlos schön und zeitlos relevant. Selbst wenn das Gewand aus der heutigen Perspektive für manchen Zuschauer vielleicht antiquiert wirkt, was ich persönlich nicht so empfinde. Ich finde es macht einen Teil der Schönheit aus. Jedenfalls selbst wenn dem so ist, dann sind die Themen mit denen sich diese Stücke beschäftigen trotzdem gegenwärtig und zugänglich, weil sie einfach sehr… wie solche ich sagen… grundlegend menschlich sind.“
- H.-H. Skolem
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Re: Etwas ist faul im Staate Dänemark [Liam, H.H. Skolem]
"Wahrlich wohl gesprochen, Mister Carpenter." Skolem nickt zustimmend, als sie um die nächste Ecke biegen und quasi auf der Zielgeraden sind. Nur noch einige Meter und sie haben das Black Dahlia erreicht.
"Da wären wir ja schon fast. Eine der seltenen Bars, die wirklich guten Whiskey führen. Sie sind übrigens schon der dritte junge Mensch, dem ich hier in Seattle begegnen durfte, der dem Alkohol eher weniger zugeneigt ist. Da ich nicht an Zufälle glaube, gehe ich fast davon aus, dass dies eine Modeerscheinung ist. Können Sie das bestätigen?"
Da die zwei nun angekommen sind, hält Skolem Liam die Tür auf und fügt noch hinzu: "Nach Ihnen, Mr. Carpenter."
"Da wären wir ja schon fast. Eine der seltenen Bars, die wirklich guten Whiskey führen. Sie sind übrigens schon der dritte junge Mensch, dem ich hier in Seattle begegnen durfte, der dem Alkohol eher weniger zugeneigt ist. Da ich nicht an Zufälle glaube, gehe ich fast davon aus, dass dies eine Modeerscheinung ist. Können Sie das bestätigen?"
Da die zwei nun angekommen sind, hält Skolem Liam die Tür auf und fügt noch hinzu: "Nach Ihnen, Mr. Carpenter."
- Liam Carpenter
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Re: Etwas ist faul im Staate Dänemark [Liam, H.H. Skolem]
„Ich glaub nicht, dass man das so pauschal sagen kann. Aber ich kann auch wirklich nicht von mir behaupten dass ich besonders Trendbewusst bin.“, antwortete Liam und dachte ernsthaft darüber nach ob Abstinenz irgendwie in den sozialen Medien propagiert wurde. Wenn dann war es an ihm vorbeigegangen. Was nicht schwer war. Er war nicht besonders aktiv auf Instagram und Co.. Das war einfach nicht seine Welt. Und er hatte auch gar nicht genug Zeit sich damit zu beschäftigen.
„Ich persönlich mag einfach das Gefühl nicht betrunken zu sein. Und ich mag die Beziehung die unsere Geschichte… also die indigener Amerikaner, zu Alkohol hat noch viel weniger. Geht mir mit Glücksspiel übrigens genauso. Aber das soll sie nicht von ihrem Whiskey abhalten.“
Auch wenn er der Meinung war, dass die Welt insgesamt ohne Alkohol vermutlich besser dran wäre. Und ohne Glücksspiel.
Als Skolem ihm die Tür aufhielt trat er ein und nickte ihm dankend zu.
„Haben sie einen Lieblingstisch?“
Skolem schien hier häufiger Gast zu sein.
„Ich persönlich mag einfach das Gefühl nicht betrunken zu sein. Und ich mag die Beziehung die unsere Geschichte… also die indigener Amerikaner, zu Alkohol hat noch viel weniger. Geht mir mit Glücksspiel übrigens genauso. Aber das soll sie nicht von ihrem Whiskey abhalten.“
Auch wenn er der Meinung war, dass die Welt insgesamt ohne Alkohol vermutlich besser dran wäre. Und ohne Glücksspiel.
Als Skolem ihm die Tür aufhielt trat er ein und nickte ihm dankend zu.
„Haben sie einen Lieblingstisch?“
Skolem schien hier häufiger Gast zu sein.
- H.-H. Skolem
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Re: Etwas ist faul im Staate Dänemark [Liam, H.H. Skolem]
"Tatsächlich sitze ich meist an der Bar, aber wenn Sie einen Platz hier besonders mögen, zögern Sie nicht, darauf zuzugehen."
Skolem tritt hinter ihm ein und lässt anschließend die Tür wieder ins Schloss fallen. Nach Liams Erwähnung der indigenen Völker nickt Skolem nur leicht, doch sein Blick deutet so etwas wie Verständnis an. Nachdem er einen kurzen Wink zur Begrüßung in Richtung der Theke sandte, schaut er Liam erneut an:
"Nun denn, wo und was darf es sein, Mr. Carpenter?"
Skolem tritt hinter ihm ein und lässt anschließend die Tür wieder ins Schloss fallen. Nach Liams Erwähnung der indigenen Völker nickt Skolem nur leicht, doch sein Blick deutet so etwas wie Verständnis an. Nachdem er einen kurzen Wink zur Begrüßung in Richtung der Theke sandte, schaut er Liam erneut an:
"Nun denn, wo und was darf es sein, Mr. Carpenter?"