Die Matrix (Press, Mateo)

[Mateo]

Mateo schnaubte leise, ein halbes Lachen, das irgendwo zwischen Ironie und Unbehagen hing.

„Ein Engel? Ich glaub nicht, dass das einer war. Wenn überhaupt, dann ein Gefallener. Einer aus dem Gefolge Luzifers, weißt du? So ein Ding, das mal Licht war und jetzt nur noch Schatten spielt.“

Er schüttelte den Kopf, als wollte er die Vorstellung abschütteln.

„Aber ja… klingt fies. Und wenn Emerald sagt, sie hätten deine Spuren verwischt, dann ist das immerhin was. Ich mein, wenn der Typ sich in dein Handy schleichen kann, ohne dass du’s merkst, dann kann er auch ’ne digitale Fußspur verschwinden lassen.“

Ein kurzes Grinsen huschte über sein Gesicht.

„Sag mal… hat der Emerald eigentlich die Stadtverwaltung gehackt, dass die City nach ihm benannt ist? Wäre eigentlich ein cooler Move. So: *Willkommen in Emerald City – Zugriff verweigert für Normalsterbliche.*“

Dann wurde es stiller. Press’ Frage hing noch im Raum, und Mateo spürte, wie seine eigene Sicherheit langsam bröckelte.

Er wurde rot. Nicht dramatisch, aber sichtbar.

„Ja, äh… also…“

Er verhakte sich in den Worten, suchte nach einem Ausgang, der nicht wie eine Notlüge klang.

„Kannst du vielleicht ’ne Homepage für mich machen? So… für meine Aktivitäten als Kampfkunst- und Fitnesstrainer. Damit ich ein bisschen Geld verdienen kann. Vielleicht ein paar Klicks erzeugen…“

Die Worte klangen hohl, selbst für ihn. Damn, Press hatte ihn mit dem Themenwechsel kalt erwischt und aus der Bahn geworfen.

Press, der mehr sah als die Oberfläche, würde merken, dass da mehr war. Dass Mateo gerade versuchte, irgendwas anzubringen, was halbwegs glaubhaft wäre.

Mateo war kein guter Lügner.
Nicht, wenn es um sich selbst ging.
Nicht, wenn es um Dinge ging, die ihm wirklich wichtig waren.
Nicht, wenn er nicht gerade behauptete 21 Jahre als zu sein und einen Drink zu wollen.

[Presston Caldwell]

Einer aus dem Gefolge Lucifers - bis vor wenigen Monaten ein klares Indiz für eine psychische Erkrankung.

Heute, durch aus denkbar.
Es war erschreckend, wie sich seine Sicht auf die Welt verändert hatte.

"Sowas gibts ?“

Einerseits hoffte er, dass er nicht irgendwann in einer Geschlossenen aufwachte, um festzustellen das alles nur ein Wahn war.

Andererseits - schien dies objektiv gesehen, noch fast die beruhigendste Begründung für die ganzen Horrorstories.

Dann beobachtete er Mateos inneren Meltdown.
Er kannte solche Situationen.

Auch wenn er nicht verstand, warum genau, ihm das so peinlich war.

Er grinste. Hinterfragte ihn nicht.

„Klar, was soll denn drauf stehen ?“

Eigentlich war er froh wenn er Mateo helfen konnte.
Er zuckte mit den Schultern.

„Muss dir nicht peinlich sein, das sind vielleicht zwei oder drei Stunden Arbeit.“

[Mateo]

Mateo nickte langsam.
„Ja… sowas gibt’s.“

Seine Stimme war ruhig, aber nicht ohne Gewicht.
„Vampire, Werwölfe, Feen, Geister. Und auch Dämonen. Engel.“

Er sah kurz zur Seite, als müsste er sich vergewissern, dass niemand mithörte.
„Ich kenn mich damit nicht wirklich gut aus. Aber als Rookies sollten wir uns möglichst fernhalten. Von allem, was dort draußen in den Schatten ist.“

Ein kurzer Moment der Stille.
Dann glaubte Mateo, sich in Sicherheit zu wiegen – Press hatte scheinbar nichts bemerkt.

Doch kaum hatte er sich entspannt und wollte antworten, sagte er ihm, dass es ihm nicht peinlich sein muß.
Direkt.
Unverblümt.

Mateo fühlte sich, als würde er gleich vom Stuhl fallen.
Er griff hastig nach seinem Cappuccino, trank einen großen Schluck, fast zu schnell. Versuchte Zeit zu gewinnen.
Die Wärme half nicht. Zuminest verbrannte er sich nicht.

Er schaute Press an.
Sortierte seine Gedanken.

Dann:
„Ach, scheiß drauf.“

Ein kurzer Blick nach oben.
Ein murmelndes „Sorry.“
Ein schnelles Bekreuzigen.

Dann wieder zu Press.
„Ok, dann straight to the point. Kannst du das Unisystem hacken?“

Ein kurzes Zucken der Schultern.
„Also… nicht für was Illegales. Nur… ich brauch Zugriff. Für was... Wichtiges.“ Wurde wieder rot.

Dann, fast beiläufig:
„Aber ich brauch auch ’ne Homepage. Was Einfaches. Was mit Stil. Ober ohne meinen Namen und mein Bild.“

Sein Blick war offen, aber auch ein wenig flehend. Er hoffte, dass er sich auf Press verlassen konnte.

[Presston Caldwell]

Press musste grinsen, als Matteo sich offensichtlich beim lieben Gott entschuldigte.

Bei seiner Frage zog sich eine Augenbraue hoch.

„Hmm … wenns keiner merkt, isses auch nicht illegal oder?
Wir machen einfach nen Pentest.“

Ein kurzer Blick versicherte das keiner zuhörte.

„Schieß los!“

[Mateo]

Mateo lehnte sich leicht vor, die Stimme nun tiefer, verschwörerischer.
Die Unsicherheit war wie weggeblasen – ersetzt durch eine Mischung aus Neugier und Entschlossenheit.

„Nun… wo kein Kläger, da kein Richter, heißt es doch.“

Ein schiefes Grinsen huschte über sein Gesicht.
Er war wieder ganz in seinem Element – halb ernst, halb schelmisch.

„Kannst du in die Fakultät für Medizintechnologie rein?“
Er ließ die Worte langsam fallen, als wären sie Teil eines Rituals.
„Und… kannst du rausfinden, wo jemand arbeitet? Wann die Schichten sind?“

[Presston Caldwell]

"Hmm … wir müssten halt wissen, in welchem System das steht.“

Press grinste.

"Die größte Sicherheitslücke ist immer Layer 8.
Also die Person vor dem Bildschirm.“

Er dachte nach.

"Wenn wir die Zugangsdaten von jemanden haben, der Zugriff hat,
wäre es vermutlich am einfachsten und unauffälligsten.“

Press lächelte.

"Da haben wir ja neuerdings, ganz andere Möglichkeiten.
Um was für Schichten geht es denn ?
Vielleicht haben die auch einfach nen Dienstplan rumliegen, den man sich angucken kann.“

Er hob kurz beide Hände um die gedachte Situation abzuwägen.

"Das wäre vermutlich nicht mal illegal.“

[Mateo]

Mateo lehnte sich etwas näher zu Press, die Stimme weiter gedämpft, aber mit Nachdruck.
„Du weißt doch wahrscheinlich besser als ich, welche Systeme es gibt. Ich mein… so ein Unisystem, das ist doch für dich kein echtes Hindernis, oder?“

Er warf einen kurzen Blick zur Seite, als wolle er sicherstellen, dass niemand mithörte.
„Braucht man da wirklich Zugangsdaten? Ich dachte, vielleicht gibt’s irgendwo ’ne Sicherheitslücke in der Fakultätshomepage. Irgendwas ganz Mundänes. Kein Hokuspokus, keine Magie.“

Ein kurzes, schiefes Grinsen.
„Wir wollen ja nicht, dass die Sonnenbrillen von Microsoft plötzlich auftauchen und anfangen, Fragen zu stellen.“

Dann wurde sein Blick wieder ernst.
„Da aufzuschlagen und rumzuschnüffeln ist keine Option. Es ist ein Notfall. Ehrlich.“

Ein Moment der Stille.
Dann, leise:
„Ich zähle auf dich, Press.“

[Presston Caldwell]

Oh, ok das klang ja dramatisch.
Press zuckte mit den Schultern.

„Muss ich mir mal anschauen, wann brauchst du das denn und was genau möchtest du wissen?“

[Mateo]

Er warf einen kurzen Blick zur Seite, als wolle er sicherstellen, dass niemand mithörte.
„Da arbeitet ein Adrian. Den Nachnamen kenne ich nicht. Aber wird nicht so viele geben. Müßte nur wissen, in welchem Gebäude der Arbeitet und wann seine Schichten sind.“

Mateo schaute ihn an, voller Hoffnung und Erwartung.

[Presston Caldwell]

Press nickte, fast schon geschäftsmäßig.

"Weißt du, was er da macht?
Wie er aussieht ?"

Kurz überlegte er nach dem Warum zu fragen, lies es aber dann.