Spuren im Schnee [Liam, SL]

[Liam Carpenter]

Er dachte einen Moment über einen passenden Namen nach. Überlegte und wog ab. Vielleicht war das albern, weil sie sich selbst nicht viel daraus zu machen schien. Aber er sah darin eine ernste Sache. Namen hatten Bedeutung.
„Wärst du mit Lontra einverstanden?“, erkundigte er sich. Es war der wissenschaftliche Name für den amerikanischen Fischotter. Und er fand er stand ihnen beiden recht gut. Ihr aus offensichtlichen Gründen, aber auch weil ihm der Klang gefiel. Er passte zu einer stolzen Otterin wie ihr. Ihm, weil sich darin ein wichtiger Teil seines Selbstverständnisses wiederfand.

Sie schienen Wissensdurst und Neugier jedenfalls zu teilen, auch wenn er sich mit dem Streben nach Macht, dass in ihren Worten durchklang nicht recht identifizieren konnte.
„Was genau bedeutet Erleuchtung?“
Das Wort alleine besaß für ihn kaum irgendeine echte Bedeutung, während es für sie ganz zentral zu sein schien. Auch wenn sie ein wenig frustriert zu sein schien wie wenig er wusste. Er wollte sie besser verstehen.

[Mystiker]

Sie legte den Kopf schief, während er überlegte und leckte sich über das Näschen. "Lontra...Lontra...Lontra..." lies sie den Namen über ihre Zunge perlen. "Gefällt mir!" stieß sie schließlich freudig aus und warf die Pfoten in die Luft. Dann hüpfte sie auf einen Stein und lies sich auf den Hintern plumpsen. Dann schüttelte sie aber mit dem Kopf. "Also...ich...weiß nicht...wie sie sich anfühlt...oder aussieht...sonst wären wir zwei jetzt ja nicht hier. Aber...es ist die Wieder Zusammenfügung...der Seelensplitter..." sie sah ihn mit den schwarzen Knopfaugen an. "Ich weiß noch nicht was ich davon halten soll, dass du mich in den Roben niedlich findest!" stellte sie noch fest. "Das ist irgendwie seltsam." offenbar konnte sie seine Gedanken lesen. Was bei genauerem betrachten auch gar nicht seltsam war, wenn sie nur ein Teil von ihm war.

[Liam Carpenter]

Auch wenn er ihrer Erklärung nicht folgen konnte spürte er doch wie wichtig es ihr war. Nicht einfach nur wichtig. Es war essentiell für sie. Und auch wenn er es nicht recht greifen konnte. Noch nicht jedenfalls. So wusste er doch irgendwie, dass es auch essentiell für ihn war.
„Ehrlicherweise wird es wohl noch ein bisschen dauern bis ich das alles wirklich verstehen werde.“
Aber das war ihr sicher klar.

Als sie ihn auf seine Gedanken ansprach zuckte er zusammen und errötete dann heftig. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie hören konnte was in seinem Kopf vorging. Obwohl das natürlich nahe lag, wenn sie wirklich ein Teil von ihm war. Aber sie erschien ihm so sehr eine eigene Person zu sein, dass es ihn trotzdem kalt erwischte.
„Eigentlich ist das ein Kompliment. Aber ich wollte nicht respektlos sein. Nicht jeder möchte gerne niedlich genannt werden und ich wollte dir nicht das Gefühl geben ich würde dich nicht ernst nehmen.“, brachte er als Erklärung zusammen. Lächelte schief.

[Mystiker]

Die Otterdame rieb sich mit der Pfote über die Nase und schüttelte sich dann einmal, bevor sie Liam wieder ansah. "Also das du Zeit brauchst...das ist ja nicht schlimm. Wir haben dein ganzes Leben Zeit. Ich würde nur ungern wieder lange schlafen..." Sie hüpfte von dem Stein wieder herunter und tapste zurück zu Liam. "Du bist echt niedlich! Aber...hey ich ja auch." sie lachte. "Also passen wir doch besser zusammen, als wir aussehen. Ich meine..." sie dreht sich nochmal im Kreis und lässt die Roben so nochmal fliegen. "Ich habe wenigstens epische Roben...du siehst aus wie ein Landstreicher."

[Liam Carpenter]

Ihre Worte entlockten ihm ein Schmunzeln. Besser hätte er es wohl auch nicht zusammenfassen können. An ihrer direkten Art störte er sich nicht. Sie erinnerte ihn an seine Schwester die auch oft ihr Herz auf der Zunge trug und ihre Geschwister zu necken zu einer olympischen Disziplin erklärt hatte. Es fühlte sich vertraut an.
„Die Landstreicherklamotten sind allerdings deutlich praktischer als eine Robe, wenn man hier draußen unterwegs ist. Zumindest wenn man ein Mensch ist.“, antwortete er.

„Macht es dir etwas aus, wenn wir uns unterwegs unterhalten? Ich habe noch ein gutes Stück zu wandern.“

[Mystiker]

"Macht mir nichts aus. Am Ende bist du außer Atem..." sie schmunzelt und breitet noch einmal die Ärmchen aus. Schließt die Augen und regt die Schnauze in den Himmel. So erhob sie sich langsam und schwebte auf ihn zu. "Ich kann nämlich schweben, weil ich epische Magierroben habe!" stellte sie fest, während sie neben ihm herflog. "Aber um ehrlich zu sein...wirst du mich ohnehin nicht abhängen können. Ich bin ja du. Also immer da. Auch, wenn du mich nicht immer siehst. Was glaubst du wird der Alte sagen?"

[Liam Carpenter]

„Fliegen ist geschummelt.“, schmunzelte er als sie sich in die Luft erhob. Der Stoff der Roben umflatterte sie wie eine Märchengestalt. An den Gedanken, dass eine seiner inneren Stimmen plötzlich eine eigene Identität besaß musste er sich erst noch gewöhnen. Er war es nicht gewohnt, dass er sich so konstruktiv mit sich selbst unterhalten konnte. Es war ein merkwürdiges Gefühl mit sich selbst zu zweit zu sein.
„Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht einmal was genau ich ihn fragen will. Ich möchte einfach mit Jemandem reden der mein Herz und meine Seele versteht.“
Vielleicht konnte er auch etwas über den Konflikt zwischen seinem Stamm und den Magi erfahren. Das was geschehen ist aus ihrer Perspektive hören. Aber was er sich eigentlich erhoffte war eine führende Hand die ihm Half das Chaos in seinem Inneren zu ordnen. Den Sturm in seiner Seele zu besänftigen.
"Was denkst DU, worüber ich mit ihm sprechen sollte?"

[Mystiker]

"Ich fliege nicht. Ich Schwebe!" konterte die Otterdame und drehte sich beim schweben auf den Rücken, so dass es so aussah, als würde sie durch die Luft treiben, wie Otter es im Wasser taten." Sie legte die Pfötchen auf ihrem Bauch ab und nickte dann, während sie ihn mit den schwarzen Knopfaugen ansah. "Ich verstehe dich...wahrscheinlich besser, als du glaubst." sie drehte sich einmal um die eigene Achse.

"Weißt du denn, ob er über den ganzen Magier und Werwolfkram bescheid weiß? Du gehst da einfach so von aus. Was ist, wenn er uns für vollkommen bescheuert hält?" Sie blickte ihn abwartend an. "Vielleicht...hilft er uns diese Welt besser zu verstehen."

[Liam Carpenter]

Er beneidete sie ein bisschen um ihre Leichtigkeit. Wie sie so durch die Luft glitt als würde sie sich in der Strömung eines unsichtbaren Flusses treiben lassen. Otter waren die geborenen Schwimmer.
„Ich glaube nicht, dass er uns für verrückt halten wird. Schamanen haben einen anderen Blick auf die Welt. Die Dies- und die Jenseitige. Und selbst wenn er nicht darüber bescheid weiß, wird er sicherlich von John wissen.“
Vor ihnen lichteten sich die Bäume einen Moment als der Pfad über eine schneebedeckte Wiese führte. Im Frühling wuchsen hier Wildblumen. Nicht mehr lange und das weiß würde den ersten zarten Flecken von grün weichen müssen.
„Kitsap wird dich vermutlich nicht sehen können, richtig? Gibt es etwas das ich ihn für dich fragen soll?“

[Mystiker]

"Niemand außer dir kann mich sehen." stellte dir Otterdame erneut fest. Sie wechselte die Seite auf der sie schwebte, indem sie sie sich um de eigene Achse drehte und auf der anderen Seite wieder auf dem Rücken zum liegen kam. Dabei nutzte sie ihre Hinterpfoten, um sich abzustoßen. Als würde sie schwimmen.

"Wenn er uns nicht für verrückt hält...werfe ich einfach Fragen ein, die ich habe, wenn wir miteinander reden. Vielleicht erklärt er es ja so, dass wir es auch verstehen." sie muss dabei leise lachen. "Das können aber glaube ich die Wenigsten. Spricht er auch in Rätseln?"