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Aunty’s Quiet Corner (Maddy, Press, Offen)
Verfasst: Do 4. Sep 2025, 17:48
von Presston Caldwell
Aunty’s Coffeebar, Ecke 1st Ave / Columbia Street.
Die Front ist dunkelgrün.
Große Scheiben. Zurückgesetzte Tür.
Das Glöckchen klingelt. Kurz.
Drinnen rote Backsteine. Schmaler Raum. Warm.
Dunkelgrüne Industrieleuchten. Weiches Licht.
Breite Holzdielen.
Kleine Tische mit Karten und Zuckertöpfchen.
Bunte, nicht gleiche Stühle. Harmonisch.
Holztheke mit drei Glasvitrinen. Leises Summen.
Kreidetafel oben. Schön geschrieben.
Geruch nach Kaffee, Kräutern, Gebäck.
Hinten vier Nischen mit grünem Leder. Viel Privatsphäre.
Press tritt ein.
Schwarzes Nerdshirt.
Mandelbrot vorne drauf.
Rucksack schwer vom Kram.
Er will einen Cache legen.
Er nimmt einen Fenstertisch.
Stellt die Tasche ab.
Zieht die Box heraus.
„Small“. Etwa 0,6 Liter.
Lock&Lock. 12 × 8 × 6 cm.
Logbuch im Zip. Bleistift.
Zwei Tauschobjekte.
Magnetfolie. Tarnband.
NFC-Tag. Silica-Gel.
Kabelbinder. Kleiner Reflektor.
Das SDR-Radio klickt an.
Er scannt die Bänder,
über fast unsichtbare In-Ear-Kopfhörer, ganz leise.
Der Garmin eTrex Legend startet.
Satelliten fixen. Genauigkeit notiert.
Er klappt den Laptop auf.
Kühles Licht im Gesicht.
Seine Augen blicken ins Leere.
Er lässt den Verstand fließen*.
Korrespondenz. Materie.
Abstände werden Linien.
Sichtachsen werden Netze.
Staub zeichnet Ellipsen im Licht.
Die Vitrinen summen in Obertönen.
Luft strömt vom Türspalt zur Theke.
Unter Tischkanten bilden sich Wirbel.
Ein Dielenbrett klingt hohl.
Zwei Fugen im Mörtel lösen sich.
Eine Sockelleiste sitzt locker.
Der Thekensockel birgt einen blinden Raum.
Magnetisch genug für Folie.
Unsichtbar aus Gästesicht.
Kameras schneiden Bögen.
Zwei tote Winkel bei Nische drei.
Ein dritter unter der Fensterbank.
Der Reinigungsweg markiert Pfade.
Niemand bleibt dort länger stehen.
WLAN rauscht in Clustern.
Ein Knoten fällt kurz ab.
An der Kreidetafel flackern EM-Ränder.
Zuckertöpfchen spiegeln Punkte wie Sterne.
Die Nischen schlucken Schall.
Nische vier formt einen stillen Kegel.
Er sucht.
Er vergleicht.
Er findet.
Der Ort ist da.
Perfekte Reichweite.
Außerhalb der Routine.
Unsichtbar für flüchtige Blicke.
Er platziert noch nicht.
Er nickt nur.
Box zu. Koordinate gespeichert.
Er hört das Rauschen.
Er hört das Café atmen.
Er bleibt sitzen.
Jetzt nen Kaffee.
*Korrespondenz + Materie um Maddies Cafe in all seinen Einzelheiten wahrzunehmen = 1 Erfolg

Re: Aunty’s Quiet Corner (Maddy, Press, Offen)
Verfasst: Sa 6. Sep 2025, 20:17
von Madison Reid
Es war bereits später Vormittag und der Morgenansturm war bereits vorüber. Maddy hatte die meiste Arbeit bereits erledigt und freute sich auf eine kleine Pause. Noch ein letzter Wisch über die Theke und Maddy machte sich auf den Weg zu dem neuen Gast. Sie hatte ihn hier noch nie gesehen. Sie freute sich, dass immer mehr Menschen den Weg in ihr Café finden und hoffte, dass das genau so weitergehen würde.
Sie ging hinüber zu dem Tisch und begrüßte ihn freundlich. "Hallo, mein Name ist Maddy. Haben sie sich schon für etwas entschieden?" Erwartungsvoll sah sie ihn an und strich sich beiläufig eine verirrte Strähne zurück hinter das Ohr.
Heute trug sie ihre Haare offen und unter ihrer grünen Schürze, natürlich identisch zum Grünton der Akzente des Cafés, trug sie eine blaue Latzhose und ein schwarzes T-Shirt. Um ihren Hals hing eine lange goldene Kette, deren Anhänger aber hinter der Schürze verborgen blieb. Passend zum T-Shirt trug sie heute schwarze Sneaker.
Während sie wartete, sprang eine Katze auf den Stuhl gegenüber von Press und musterte ihn neugierig.
Re: Aunty’s Quiet Corner (Maddy, Press, Offen)
Verfasst: So 7. Sep 2025, 19:59
von Presston Caldwell
Auf den Wangen ihres Gastes bildete sich eine leichte Röte, als sie ihn ansprach.
WOW, die Kellnerin war auf jeden Fall schonmal ne Wucht.
Auch wenn sie von nem dicken Nerd wie ihm vermutlich nicht beeindruckt war, musste Press zugeben, dass sie ihm schon rein optisch gefiel.
Er mochte es, dass sie ebenfalls ein wenig Fett um die Hüften hatte.
Da würde sich dann vermutlich auch verstehen, wenn auch er nicht gerade ein Adonis war.
Außerdem wirkte sie richtig nett und irgendwie auch klug.
So Press - Jetzt einfach mit nem witzigen Spruch starten - dann hast du sie auf deiner Seite.
Sagte sein innerer Beobachter.
Dummerweise war das mit der Coolness so ne Sache.
Und während ihm das Blut in die Wangen schoss, stotterte er.
„Hey, ähhh …“
Er begann regelrecht zu glühen.
„Habt ihr Kaffee?“
Re: Aunty’s Quiet Corner (Maddy, Press, Offen)
Verfasst: So 7. Sep 2025, 21:13
von Madison Reid
"Oh, das will ich doch hoffen! Sonst hätten wir ein ernsthaftes Problem uns ein Café zu nennen." Sie lachte ein sehr herzliches Lachen und sah den Mann freundlich an.
"Falls Sie einen ganz normalen Kaffee ohne Schnickschnack meinen, ja, den gibt es bei uns auch." Sie machte eine kurze Pause bevor sie weitersprach. "Falls Sie noch arbeiten müssen, haben wir hinten kleine Nischen, da hat man etwas Ruhe. Nur Strom haben wir noch keinen, also an den Tischen." Sie zeigte mit der linken Hand nach hinten. "Fühlen Sie sich einfach ganz wie zuhause."
Re: Aunty’s Quiet Corner (Maddy, Press, Offen)
Verfasst: Mo 8. Sep 2025, 10:30
von Presston Caldwell
'Na, immerhin hast du sie zum Lachen gebracht.'
Sagte der innere Beobachter.
'Dann jetzt bitte ein guter Witz'
"Ja“, sagte Press "Wär sonst ja auch ein Teé.“
Oh man, was war nur mit ihm los?
Er war schrecklich nervös.
Vermutlich, sah er weiterhin aus, wie eine Tomate.
“Expresso, wäre gut.“ stellte er fest.
“Habt ihr WLAN und kann ich mit Handy zahlen ?
Re: Aunty’s Quiet Corner (Maddy, Press, Offen)
Verfasst: Mo 8. Sep 2025, 15:48
von Madison Reid
"Oh ja, wie zutreffend. Der Witz war gut." Wieder lachte Maddy herzlich. Ob sie es tat um ihm etwas die Nervosität zu nehmen oder ob sie das wirklich lustig fand, konnte man nicht erkennen.
"Möchten Sie einen einfachen Espresso oder einen Ristretto, Lungo, Doppio, einen Espresso Macchiato oder vielleicht einen White Flat?" Sie kicherte, als hätte sie selbst etwas Lustiges gesagt. "Bitte entschuldigen Sie, aber da habe ich heute wohl schon zu viele Espressos zubereitet." Sie machte eine kurze Pause, holte tief Luft und sprach dann ruhig weiter. "Wie bevorzugen Sie ihren Kaffee?"
Dann nickte sie. "Natürlich haben wir WLAN, aber nur am Montag, Mittwoch, Freitag und Samstag. Die anderen Tage sind zum digital Detox gedacht." Sie grinste frech und zeigte auf die Tafel. "Das Passwort steht unten rechts auf der Tafel, und lautet "HonigTau33" Dann fügte sie noch schnell hinzu "Oh, und mit Handy zahlen ist auch kein Problem!"
Re: Aunty’s Quiet Corner (Maddy, Press, Offen)
Verfasst: Mo 8. Sep 2025, 22:59
von Presston Caldwell
'Wie zutreffend?'
Oh man, Maddy hatte Mitleid.
Das war so ziemlich das Letzte, was er erreichen wollte.
Und doch war es irgendwie verständlich.
Schließlich benahm er sich auch wie der letzte Trottel.
Schließlich hatte er gerade nach WLAN gefragt, obwohl es groß und breit auf einem Schild stand.
Kein Wunder, dass sie darüber lachen musste.
'Du hast einfach Angst' sagte der innere Beobachter.
'Mach dich mal locker, du bist doch klug, manchmal sogar witzig.
Denk einfach nicht so viel nach.'
Jetzt hat sogar der schon Mitleid.
Dachte Press, während er in seinem Kopf, mit sich selbst sprach.
Während er jede Bewegung, jedes Wort, analysierte.
Grundsätzlich wusste was zu tun war, aber einfach nicht fähig war, es umzusetzten.
So konnte das nicht weiter gehen ...
„Haha“, sagte er.
Folgte diesem Gedanken.
„Digtitaler Detox … ähh ... GIBST DU MIR DEINE NUMMER?“
Oh verdammt.
Der innere Beobachter lachte.
Selbst er konnte ihn, in dem ganzen Desaster, nicht für voll nehmen.
Press wurde noch röter.
Begann zu schwitzen.
„Also ich mein wegen dem Strom, kann dir den nach hinten verlegen, wenn du möchtest.“
„Müsste nur gucken, wie die Kabel laufen müssen.“
Er versuchte ein schiefes Lächeln.
Hoffte sich irgendwie ans sichere Ufer gerettet zu haben.
„Sollte eigentlich ein Kinderspiel sein.“
'Respekt' kommentierte der innere Beobachter.
'Das waren die ersten sinnvollen Sätze, in eurem gesamten Gespräch!'
Re: Aunty’s Quiet Corner (Maddy, Press, Offen)
Verfasst: Fr 12. Sep 2025, 11:43
von Madison Reid
"Ähm... bitte was?" Unsicherheit zeichnete sich nun auf Maddys Gesicht ab.
Sie blinzelte mehrmals und als Press mit den Stromkabeln nachlegte, blickte sie irritiert zwischen Press und dem hinteren Bereich hin und her.
"Ähm... ich weiß nicht. ..... Also...." Sie schien eindeutig überrumpelt zu sein.
"Also damit habe ich jetzt gar nicht gerechnet." Maddy rieb sich den Nacken. "Ich habe noch nicht wirklich über die Kabel und die Steckdosen im hinteren Bereich nachgedacht!" Doch bevor die Situation noch unangenehmer werden konnte, erdete sie sich und fand ihr Lächeln wieder.
Sie drehte sich schnell zur Theke um, griff in eine kleine Kiste auf der Glasvitrine und mit einer Drehung wieder zurück zu Press. Und schon lag eine weiße Visitenkarte neben Press Rechner.
"Ich, ... ähm, ich mach jetzt mal ihren Espresso" Sie blickte noch einmal unsicher zwischen Press, der Visitenkarte und dem hinteren Bereich umher und nickte bevor sie sich umdrehte. Vermutlich mehr zu sich selbst, als zu Press.
Dann verschwand sie hinter der Theke und aus Press Sichtfeld.
[Die Visitenkarte ist schnörkellos, auf strukturiertem weißen Karon, Im oberen Bereich steht in goldenen Lettern Aunty´s Coffeebar, wie es auch über der Eingangstür steht. Etwas kleiner darunter in dunkelgrün steht unter dem Namen Madison Reid, eine Emailadresse AuntysCoffeeBar@outlook.com und eine Telefonummer]
Re: Aunty’s Quiet Corner (Maddy, Press, Offen)
Verfasst: Fr 12. Sep 2025, 14:23
von Presston Caldwell
„Scheiße – das hatte er nun wirklich nicht gewollt.“
Was genau hatte er sich eigentlich gedacht? Sie kannten sich ja gar nicht.
Die Schmetterlinge, die sich in den letzten Minuten in seinem Bauch breitgemacht hatten, das Gedankenchaos, die Unsicherheit, das hysterische Lachen des inneren Beobachters – all das hatte ihn völlig durcheinandergebracht.
Es hatte einen Handlungsdruck erzeugt, der in keinem Verhältnis dazu stand, was überhaupt geschehen sollte. Was angemessen gewesen wäre.
Klar, er fand sie hübsch. Aber am Ende war er nur Gast in ihrem Café. Sie für nett oder klug zu halten, waren Zuschreibungen, die mit der Realität nichts zu tun haben mussten – eigentlich eine Dreistigkeit.
Er hatte ihr nicht einmal die Möglichkeit gegeben, die Hoffnungen, die er in sie setzte, zu bestätigen. Hatte einfach beschlossen, dass sie einander mögen würden – und war so in die Bredouille geraten.
Und dann dieser Spruch.
„Ja“, bestätigte der innere Beobachter. „Der war daneben.“
Sie musste ihn für einen Chauvi halten. Am schlimmsten war, dass er spürte, wie unangenehm ihr diese Situation war.
Spätestens hier wurde ihm alles zu viel. Es tat ihm leid.
Noch schlimmer: Er hatte keine Ahnung, was aus ihm herauspurzeln würde, wenn er versuchte, das auszudrücken.
Er musste weg. Für alle das Beste.
Er klappte den Laptop zu, verstaute ihn in seiner Tasche, steckte die Karte in die Hosentasche und floh zur Türe hinaus.
Zurück blieben ein Zehn-Dollar-Schein für den ungetrunkenen Espresso – und ein schuldiges, zutiefst verunsichertes Gefühl in seinem Bauch.
Re: Aunty’s Quiet Corner (Maddy, Press, Offen)
Verfasst: Fr 12. Sep 2025, 15:04
von Madison Reid
Aus den Augenwinkeln nahm Maddy eine schnelle Bewegung wahr. Dann hörte sie das Klingeln des Glöckchens und dann ein weiteres Mal, als sich die Tür wieder schloss. Gerade drückte sie den Hebel der Kaffeemaschine herunter und dann sah sie, wie Press am Fenster vorbeihechtete. Sie ließ den Hebel los, sah hinüber zum Tisch und nochmal zurück zur Fensterfront, aber da war er auch schon verschwunden. Schnell umrundete sie die Theke und das Glöckchen klingelte ein weiteres Mal, dann noch einmal. Maddy stand draußen vor der Tür mitten auf dem Gehweg und drehte sich nach links und nach rechts, aber es war niemand mehr zu sehen.
Da stand sie nun und sackte innerlich zusammen. Sie ging die kurze Unterhaltung im Geiste noch einmal durch und fragte sich, an welcher Stelle sie ihn verärgert hatte. Ein letztes Mal sah sie sich auf der Straße um und betrat dann wieder das Café. Maddy ging hinüber zu dem Tisch, an dem gerade noch der junge Mann gesessen hatte. Der Tisch war leer. Lediglich ein Schein war zurückgelassen worden. Aber wozu? Er hatte doch gar nichts getrunken. Er hatte ja nicht mal einen Keks probiert. Nochmal sah Maddy zurück zur Eingangstür, fast als würde sie damit rechnen, dass er es sich noch einmal anders überlegt hatte. Und wieder ging sie in ihren Gedanken durch, was sie falsch gemacht haben könnte - wie sie ihn so hat verärgern können.
Unglücklich nahm sie den Schein vom Tisch und nahm sich vor, dass sie ihm die 10 Dollar zurückgeben würde, sollte sie ihn noch einmal sehen - was sie bezweifelte. Sie wusste ja nicht einmal wie sein Name war!
Dann ging sie traurig zurück zur Kaffeemaschine.