Do-Not-Reply (Press, SL)
Verfasst: So 7. Sep 2025, 21:09
Er hatte eine seltsame Mail bekommen.
Von do-not-reply@geocaching.com.
Erster Verdacht: PHISHING.
Header auf.
Return-Path sauber.
SPF=pass.
DKIM=pass.
DMARC=pass.
Keine krummen Received-Hops.
Absender wirkte echt.
Das Bild war der Schlüssel.
EXIF gelesen.
XMP mitgenommen.
Im UserComment eine Zeichenkette.
Im Description eine versteckte URL.
Die führte zu einem Gedicht.
Vier Strophen.
Akrostichon = Himmelsrichtung.
Verslängen = Minuten.
Interpunktion = Sekunden.
Ein Schlüssel lag in den Pixeln.
Base64, leicht getarnt.
Er setzte die Zehnerstellen.
Das Skript gab Koordinaten aus.
Puget Sound.
Ein Aussichtspunkt.
Google Maps zeigte Bänke.
Und eine hölzerne Plattform.
Jacke an.
eTrex in die Tasche.
Kram, Stift und Coin in den Rucksack.
Los.
Der Weg roch nach Salz.
Nach nassem Holz.
Möwen zogen Kreise.
Eine Fähre hupte dumpf.
Graues Licht über dem Wasser.
Die Plattform stand auf vier Pfosten.
Ungefähr fünf Meter hoch.
Sandige Stufen.
Ein Geländer aus Latten.
Das Holz arbeitete im Wind.
Oben stand ein junger Mann.
Er scrollte auf seinem Handy.
Auf dem Weg kam ein Pärchen ihm entgegen.
Jetzt waren sie hundert Meter weg.
Leises Lachen.
Dann nur noch Kies unter Schuhen.
Sonst niemand.
Er blieb kurz stehen.
Der eTrex piepte.
Fix bestätigt.
Koordinate passte.
Wasser schlug sacht gegen Steine.
Die Plattform knarrte.
Er runzelte die Stirn.
Setzte keinen Fuß auf die erste Stufe.
Bremste seinen Schritt ab.
Irgendwas stimmte nicht.
Zum einen: Wo waren die Muggel?
An nem Aussichtspunkt wie diesem,
waren um diese Zeit normalerweise Menschen.
Und das nächste!
Wo waren die anderen Cacher?
Er war schon bei etlichen CCE’s gewesen.
Da waren immer Leute.
Das war ja der Sinn.
Dass man gemeinsam nen Cache hob.
Dass man die Community feierte.
Geocaching.com war zwar letztlich, auch nur ein verdammter Ausbeuterverein,
aber sie wussten sich zu verkaufen - wussten wie man Community schafft.
Und die fehlte hier gerade komplett.
Was wiederum nur bedeuteten konnte,
dass er es mit einem besonders kreativen Kopfgeldjäger zu tun hatte.
Er grinste, dem kapitalistischen Arsch,
würde er schon den Stecker ziehen.
Der Press von heute,
kannte nämlich ein paar Tricks,
die er in der Vergangenheit noch nicht beherrscht hatte.
In stiller Vorfreude, lies er sich auf einer der Bänke nieder.
Checkte mit dem Etrex nochmal die Koordinaten.
Stellte das Radio, auf das Gerät des Kapitalhengstes und die Umgebung ein.
Zückte den Laptop, begann zu hacken.
Er zog die Kapuze tiefer,
beugte sich vor und murmelte,
ohne den Blick vom Bildschirm zu lösen:
„Cache-Scan an…
Muster ‚Sternenkäfer‘… okay,
Suchradius fünfzig Meter.“
„2,4er-Band Sweep…
Ch.1–13…
RSSI-Heatmap…
Hotspots raus.“
„Probe Requests filtern…
randomisierte MACs…
OUI-Treffer? … nein, raus.“
„BLE lauschen…
ADV-Pakete…
Manufacturer-Data…
Hash passt nicht… weiter.“
„WLAN-Beacons…
BSSID-Fingerprint…
Hidden-SSIDs ignorieren…
leer.“
„eTrex fix…
±3 Meter…
Koordinate steht…
passt.“
Er tippte leiser, als spräche er mit der Maschine:
„Zielgerät Headhunter…
nur passiv…
keine Frames schicken…
legal bleiben.“
„Suchkriterien: konstantes RSSI > −60,
wiederkehrende Probe-SSIDs…
Takt prüfen.“
„Umgebungsspektrum stabil…
Mikrowellenstill… gut.“
„Fallback: NFC vor Ort, später.
Jetzt nur Signatur finden.“
Eine neue Zeile blinkte. Er nickte kaum merklich.
„Okay… Kandidatenliste..."
Seine Finger flossen weiter:
„Verbindungsskizze,
kein Pairing… nur Korrelation.
Zeitstempel,
Drift,
Jitter…
abgleichen mit Blickachsen von oben.“
Er atmete durch, fast ein Lächeln.
Lies den Verstand frei.
Suchte nach dem Cache und einer möglichen Verbindung zum Gerät des Bonzen*.
*Korrespondenz + Materie um den Cache zu finden und eine Verbindung zum fremden Endgerät zu finden = 1 Erfolg
Von do-not-reply@geocaching.com.
Erster Verdacht: PHISHING.
Header auf.
Return-Path sauber.
SPF=pass.
DKIM=pass.
DMARC=pass.
Keine krummen Received-Hops.
Absender wirkte echt.
Das Bild war der Schlüssel.
EXIF gelesen.
XMP mitgenommen.
Im UserComment eine Zeichenkette.
Im Description eine versteckte URL.
Die führte zu einem Gedicht.
Vier Strophen.
Akrostichon = Himmelsrichtung.
Verslängen = Minuten.
Interpunktion = Sekunden.
Ein Schlüssel lag in den Pixeln.
Base64, leicht getarnt.
Er setzte die Zehnerstellen.
Das Skript gab Koordinaten aus.
Puget Sound.
Ein Aussichtspunkt.
Google Maps zeigte Bänke.
Und eine hölzerne Plattform.
Jacke an.
eTrex in die Tasche.
Kram, Stift und Coin in den Rucksack.
Los.
Der Weg roch nach Salz.
Nach nassem Holz.
Möwen zogen Kreise.
Eine Fähre hupte dumpf.
Graues Licht über dem Wasser.
Die Plattform stand auf vier Pfosten.
Ungefähr fünf Meter hoch.
Sandige Stufen.
Ein Geländer aus Latten.
Das Holz arbeitete im Wind.
Oben stand ein junger Mann.
Er scrollte auf seinem Handy.
Auf dem Weg kam ein Pärchen ihm entgegen.
Jetzt waren sie hundert Meter weg.
Leises Lachen.
Dann nur noch Kies unter Schuhen.
Sonst niemand.
Er blieb kurz stehen.
Der eTrex piepte.
Fix bestätigt.
Koordinate passte.
Wasser schlug sacht gegen Steine.
Die Plattform knarrte.
Er runzelte die Stirn.
Setzte keinen Fuß auf die erste Stufe.
Bremste seinen Schritt ab.
Irgendwas stimmte nicht.
Zum einen: Wo waren die Muggel?
An nem Aussichtspunkt wie diesem,
waren um diese Zeit normalerweise Menschen.
Und das nächste!
Wo waren die anderen Cacher?
Er war schon bei etlichen CCE’s gewesen.
Da waren immer Leute.
Das war ja der Sinn.
Dass man gemeinsam nen Cache hob.
Dass man die Community feierte.
Geocaching.com war zwar letztlich, auch nur ein verdammter Ausbeuterverein,
aber sie wussten sich zu verkaufen - wussten wie man Community schafft.
Und die fehlte hier gerade komplett.
Was wiederum nur bedeuteten konnte,
dass er es mit einem besonders kreativen Kopfgeldjäger zu tun hatte.
Er grinste, dem kapitalistischen Arsch,
würde er schon den Stecker ziehen.
Der Press von heute,
kannte nämlich ein paar Tricks,
die er in der Vergangenheit noch nicht beherrscht hatte.
In stiller Vorfreude, lies er sich auf einer der Bänke nieder.
Checkte mit dem Etrex nochmal die Koordinaten.
Stellte das Radio, auf das Gerät des Kapitalhengstes und die Umgebung ein.
Zückte den Laptop, begann zu hacken.
Er zog die Kapuze tiefer,
beugte sich vor und murmelte,
ohne den Blick vom Bildschirm zu lösen:
„Cache-Scan an…
Muster ‚Sternenkäfer‘… okay,
Suchradius fünfzig Meter.“
„2,4er-Band Sweep…
Ch.1–13…
RSSI-Heatmap…
Hotspots raus.“
„Probe Requests filtern…
randomisierte MACs…
OUI-Treffer? … nein, raus.“
„BLE lauschen…
ADV-Pakete…
Manufacturer-Data…
Hash passt nicht… weiter.“
„WLAN-Beacons…
BSSID-Fingerprint…
Hidden-SSIDs ignorieren…
leer.“
„eTrex fix…
±3 Meter…
Koordinate steht…
passt.“
Er tippte leiser, als spräche er mit der Maschine:
„Zielgerät Headhunter…
nur passiv…
keine Frames schicken…
legal bleiben.“
„Suchkriterien: konstantes RSSI > −60,
wiederkehrende Probe-SSIDs…
Takt prüfen.“
„Umgebungsspektrum stabil…
Mikrowellenstill… gut.“
„Fallback: NFC vor Ort, später.
Jetzt nur Signatur finden.“
Eine neue Zeile blinkte. Er nickte kaum merklich.
„Okay… Kandidatenliste..."
Seine Finger flossen weiter:
„Verbindungsskizze,
kein Pairing… nur Korrelation.
Zeitstempel,
Drift,
Jitter…
abgleichen mit Blickachsen von oben.“
Er atmete durch, fast ein Lächeln.
Lies den Verstand frei.
Suchte nach dem Cache und einer möglichen Verbindung zum Gerät des Bonzen*.
*Korrespondenz + Materie um den Cache zu finden und eine Verbindung zum fremden Endgerät zu finden = 1 Erfolg