Dem Tode ganz nah (H.-H., Mateo)
Dem Tode ganz nah (H.-H., Mateo)
Das Zimmer war still. Nicht die Art von Stille, die beruhigt – sondern die, die sich in jede Ritze legt.
Mateo saß auf einem schlichten Stuhl im Schlafzimmer.
Die Luft war kühl, das Licht gedämpft.
Vor ihm lag der Körper von Mr. Smith – dem Vater seines Kommilitonen Julian.
Sie kannten sich kaum.
Ein paar Gespräche in der Mensa, ein gemeinsames Seminar.
Aber als Julian ihn angerufen hatte, war in seiner Stimme etwas gewesen, das Mateo nicht ignorieren konnte.
„Ich schaff das nicht allein. Bitte… kannst du das übernehmen?“
Jetzt saß Mateo hier.
Die Hände ruhig auf den Oberschenkeln, das Handy stumm in der Tasche.
Er hatte nichts zu tun außer zu warten.
Die Leiche war freigegeben.
Der Bestatter angekündigt.
Und Mateo war derjenige, der die Tür öffnen sollte.
Er hatte sich nicht vorgestellt, dass sein erster Dienst in dieser Stadt so aussehen würde.
Ein Teil von ihm fragte sich, ob er das Richtige tat. Ein anderer wusste: Manchmal ist das Richtige einfach da, wo man gebraucht wird.
Dann – ein Klingeln.
Klar, durchdringend.
Mateo stand auf, ging langsam durch den Flur.
Sein Schritt war ruhig, fast feierlich.
Er öffnete die Tür.
Mateo saß auf einem schlichten Stuhl im Schlafzimmer.
Die Luft war kühl, das Licht gedämpft.
Vor ihm lag der Körper von Mr. Smith – dem Vater seines Kommilitonen Julian.
Sie kannten sich kaum.
Ein paar Gespräche in der Mensa, ein gemeinsames Seminar.
Aber als Julian ihn angerufen hatte, war in seiner Stimme etwas gewesen, das Mateo nicht ignorieren konnte.
„Ich schaff das nicht allein. Bitte… kannst du das übernehmen?“
Jetzt saß Mateo hier.
Die Hände ruhig auf den Oberschenkeln, das Handy stumm in der Tasche.
Er hatte nichts zu tun außer zu warten.
Die Leiche war freigegeben.
Der Bestatter angekündigt.
Und Mateo war derjenige, der die Tür öffnen sollte.
Er hatte sich nicht vorgestellt, dass sein erster Dienst in dieser Stadt so aussehen würde.
Ein Teil von ihm fragte sich, ob er das Richtige tat. Ein anderer wusste: Manchmal ist das Richtige einfach da, wo man gebraucht wird.
Dann – ein Klingeln.
Klar, durchdringend.
Mateo stand auf, ging langsam durch den Flur.
Sein Schritt war ruhig, fast feierlich.
Er öffnete die Tür.
- H.-H. Skolem
- Beiträge: 50
- Registriert: Di 2. Sep 2025, 18:15
Re: Dem Tode ganz nah (H.-H., Mateo)
Und davor stehen zwei Männer, einer Mitte zwanzig mit der Uniform eines Chauffeurs bekleidet, und ein zweiter - deutlich älter, vermutlich Anfang 40 - in einem leicht ältlichen Anzug und einer Melone auf dem Kopf.
"Guten Abend" spricht der Mann mit dem Hut mit sanfter Stimme und fügt direkt hinzu "doch ich vermute, dass es kein guter Abend ist, nicht wahr?"
"Guten Abend" spricht der Mann mit dem Hut mit sanfter Stimme und fügt direkt hinzu "doch ich vermute, dass es kein guter Abend ist, nicht wahr?"
Re: Dem Tode ganz nah (H.-H., Mateo)
Mateo blinzelte, als hätte ihn das sanfte Auftreten des Mannes mit der Melone kurz aus der Stille gerissen.
Sein Blick wanderte von dem älteren Herrn zum Chauffeur, dann wieder zurück.
„Nein… gut ist der Abend wirklich nicht.“
Seine Stimme war ruhig, aber etwas rau, wie von zu viel Nachdenken.
„Ich kann mir schönere Abendbeschäftigungen vorstellen.“
Er stockte, die Worte wollten nicht gleich kommen.
„Ich bin… nur ein Freund.“
Ein kurzer Moment des Zögerns, dann ein leiser Atemzug.
„Oder… vielleicht eher jemand, der gerade für die Familie da ist.“
Er richtete sich etwas auf, versuchte Haltung zu bewahren.
„Mein Name ist Mateo Alon.“
Ein kurzer Blick in die Augen des Mannes, dann trat er zur Seite und öffnete die Tür weiter.
„Bitte… kommen Sie rein. Er liegt im Schlafzimmer.“
Die Worte fielen leise, aber klar.
Sein Blick wanderte von dem älteren Herrn zum Chauffeur, dann wieder zurück.
„Nein… gut ist der Abend wirklich nicht.“
Seine Stimme war ruhig, aber etwas rau, wie von zu viel Nachdenken.
„Ich kann mir schönere Abendbeschäftigungen vorstellen.“
Er stockte, die Worte wollten nicht gleich kommen.
„Ich bin… nur ein Freund.“
Ein kurzer Moment des Zögerns, dann ein leiser Atemzug.
„Oder… vielleicht eher jemand, der gerade für die Familie da ist.“
Er richtete sich etwas auf, versuchte Haltung zu bewahren.
„Mein Name ist Mateo Alon.“
Ein kurzer Blick in die Augen des Mannes, dann trat er zur Seite und öffnete die Tür weiter.
„Bitte… kommen Sie rein. Er liegt im Schlafzimmer.“
Die Worte fielen leise, aber klar.
- H.-H. Skolem
- Beiträge: 50
- Registriert: Di 2. Sep 2025, 18:15
Re: Dem Tode ganz nah (H.-H., Mateo)
Der Mann mit der Melone blickt direkt in Mateos Augen zurück - fast ist es so, als würde er in seine Seele schauen.
Dann nickt er nur und sagt: "Ich verstehe. Doch es ist immer gut, wenn es jemanden gibt, der sich kümmert. Bob, kümmerst du dich um den Leichnam?"
Die Frage ist mehr eine Aufforderung denn eine tatsächliche Frage und sofort geht der Chauffeur an den beiden vorbei und tritt um die Ecke ins nächste Zimmer.
Der Mann mit der Melone bleibt jedoch wie angewurzelt stehen, streckt seine Hand in Richtung des jungen Mannes aus, der sich vor ihm befindet. "Mein Name ist übrigens Skolem - ich gehe davon aus, dass nicht Sie, sondern die Polizei uns gerufen hat?"
Er schaut den jungen Mann weiter musternd an. (Was mag hier nur geschehen sein, dass man diesen jungen Mann bittet, sich um den Schlamassel zu kümmern) denkt er noch, als plötzlich eine grau-getigerte Katze um seine Beine streift. "Mau" macht sie und der Mann mit der Melone macht mit der anderen Hand eine weg wischende Handbewegung. "Jetzt nicht, Nepomuk" raunzt er ihr zu.
Dann nickt er nur und sagt: "Ich verstehe. Doch es ist immer gut, wenn es jemanden gibt, der sich kümmert. Bob, kümmerst du dich um den Leichnam?"
Die Frage ist mehr eine Aufforderung denn eine tatsächliche Frage und sofort geht der Chauffeur an den beiden vorbei und tritt um die Ecke ins nächste Zimmer.
Der Mann mit der Melone bleibt jedoch wie angewurzelt stehen, streckt seine Hand in Richtung des jungen Mannes aus, der sich vor ihm befindet. "Mein Name ist übrigens Skolem - ich gehe davon aus, dass nicht Sie, sondern die Polizei uns gerufen hat?"
Er schaut den jungen Mann weiter musternd an. (Was mag hier nur geschehen sein, dass man diesen jungen Mann bittet, sich um den Schlamassel zu kümmern) denkt er noch, als plötzlich eine grau-getigerte Katze um seine Beine streift. "Mau" macht sie und der Mann mit der Melone macht mit der anderen Hand eine weg wischende Handbewegung. "Jetzt nicht, Nepomuk" raunzt er ihr zu.
Re: Dem Tode ganz nah (H.-H., Mateo)
Mateo hielt dem Blick stand.
Er spürte das Unbehagen, das sich wie ein feiner Nebel in seinem Brustkorb ausbreitete, aber er ließ es nicht die Oberhand gewinnen. Stattdessen nickte er langsam.
„Ja… irgendwer muss sich halt kümmern.“
Seine Stimme war ruhig, fast nüchtern, aber nicht kalt.
Er nahm die ausgestreckte Hand entgegen, der Griff fest, aber respektvoll.
„Mateo Alon. Freut mich, Herr Skolem – also… den Umständen entsprechend.“
Ein kurzer, ehrlicher Zug um die Mundwinkel.
Dann ein leichtes Schulterzucken.
„Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wer Sie gerufen hat. Ich vermute, es war die Polizei. Auf dem Nachttisch liegt eine Freigabe von den Behörden.“
Er trat einen Schritt zur Seite, ließ den Blick kurz durch den Flur wandern, als wolle er sicherstellen, dass Bob seinen Weg gefunden hatte.
Dann fiel sein Blick auf die grau-getigerte Katze, die sich um Skolems Beine schlängelte.
Ein leises Lächeln schlich sich auf Mateos Gesicht.
„Ich seh schon… Sie haben Verstärkung mitgebracht.“
Sein Ton war sanft, fast ein wenig versöhnlich.
Er spürte das Unbehagen, das sich wie ein feiner Nebel in seinem Brustkorb ausbreitete, aber er ließ es nicht die Oberhand gewinnen. Stattdessen nickte er langsam.
„Ja… irgendwer muss sich halt kümmern.“
Seine Stimme war ruhig, fast nüchtern, aber nicht kalt.
Er nahm die ausgestreckte Hand entgegen, der Griff fest, aber respektvoll.
„Mateo Alon. Freut mich, Herr Skolem – also… den Umständen entsprechend.“
Ein kurzer, ehrlicher Zug um die Mundwinkel.
Dann ein leichtes Schulterzucken.
„Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wer Sie gerufen hat. Ich vermute, es war die Polizei. Auf dem Nachttisch liegt eine Freigabe von den Behörden.“
Er trat einen Schritt zur Seite, ließ den Blick kurz durch den Flur wandern, als wolle er sicherstellen, dass Bob seinen Weg gefunden hatte.
Dann fiel sein Blick auf die grau-getigerte Katze, die sich um Skolems Beine schlängelte.
Ein leises Lächeln schlich sich auf Mateos Gesicht.
„Ich seh schon… Sie haben Verstärkung mitgebracht.“
Sein Ton war sanft, fast ein wenig versöhnlich.
- H.-H. Skolem
- Beiträge: 50
- Registriert: Di 2. Sep 2025, 18:15
Re: Dem Tode ganz nah (H.-H., Mateo)
"In der Tat - irgendwer muss sich kümmern" und dann fährt Skolem mit leiser, kaum hörbarer Stimme fort "und wenn wir es nicht sind ..."
Doch er fasst sich, blickt wieder auf, lässt die Hand Mateos nach kurzem Schütteln los. "Herr Mateo, ebenfalls sehr erfreut". Es ist fast so, als gleitet Skolem in einen alt-bekannten Rhythmus, eine Vorgehensweise, die ihm sehr vertraut ist. Seine Stimme wird fester, sein Blick fokussierter - nun an Mateo vorbei und kurz auf die getigerte Katze gerichtet. "Ach, das ist nur Nepomuk. Ich kann den Knaben noch nicht allein lassen". Er lächelt - mehr gespielt denn echt.
"Aber nun wollen wir uns mal um Ihr Problem kümmern. Glauben Sie mir, Herr Alon, am besten liegt es sich in einem unserer D-4000 Särge ..."
Doch seine Stimme wird immer fahler, denn Mateo merkt, dass Skolem nur noch Werbeslogans runterrasselt.
Doch er fasst sich, blickt wieder auf, lässt die Hand Mateos nach kurzem Schütteln los. "Herr Mateo, ebenfalls sehr erfreut". Es ist fast so, als gleitet Skolem in einen alt-bekannten Rhythmus, eine Vorgehensweise, die ihm sehr vertraut ist. Seine Stimme wird fester, sein Blick fokussierter - nun an Mateo vorbei und kurz auf die getigerte Katze gerichtet. "Ach, das ist nur Nepomuk. Ich kann den Knaben noch nicht allein lassen". Er lächelt - mehr gespielt denn echt.
"Aber nun wollen wir uns mal um Ihr Problem kümmern. Glauben Sie mir, Herr Alon, am besten liegt es sich in einem unserer D-4000 Särge ..."
Doch seine Stimme wird immer fahler, denn Mateo merkt, dass Skolem nur noch Werbeslogans runterrasselt.
Re: Dem Tode ganz nah (H.-H., Mateo)
Mateo hob leicht die Hand, fast wie eine Geste der Entwarnung.
„Einfach nur Mateo, bitte.“
Er ließ Skolems Worte wirken, doch als die Sargnummer fiel, verzog sich seine Miene kaum merklich.
Nicht aus Spott – sondern aus einer stillen Müdigkeit gegenüber dem Mechanismus, der aus Trauer eine Dienstleistung macht.
„Es tut mir leid, aber ich glaube, die Entscheidung für einen Sarg wird später getroffen.“
Seine Stimme war ruhig, aber bestimmt.
„Jetzt geht es erstmal darum, den Leichnam aus der Wohnung zu bringen. Julian wird Sie anrufen, sobald er soweit ist. Er konnte nicht dabei sein… es war einfach zu viel für ihn.“
Mateo ließ die Worte stehen, ohne sie zu erklären.
Manche Dinge brauchen keine Rechtfertigung.
Dann ging er in die Hocke, langsam, achtsam, und streckte die Hand aus, bot dem Kater an zu schnuppern und ihn dann zu streicheln, wenn es er zulassen würde.
„Nepomuk, hm?“ sagte Mateo leise, während er versuchte, den Kater sanft zu streicheln.
„Weißt du, dass du den Namen mit dem heiligen Johannes Nepomuk teilst?“
Sein Ton war ruhig, fast wie ein Flüstern.
„Ein Brückenheiliger. Schutzpatron des Beichtgeheimnisses. Und der zweite Ordenspatron der Jesuiten.“
Er lächelte leicht, ohne den Blick von der Katze zu nehmen.
„Ein Name mit Gewicht. Und mit Geschichte.“
„Einfach nur Mateo, bitte.“
Er ließ Skolems Worte wirken, doch als die Sargnummer fiel, verzog sich seine Miene kaum merklich.
Nicht aus Spott – sondern aus einer stillen Müdigkeit gegenüber dem Mechanismus, der aus Trauer eine Dienstleistung macht.
„Es tut mir leid, aber ich glaube, die Entscheidung für einen Sarg wird später getroffen.“
Seine Stimme war ruhig, aber bestimmt.
„Jetzt geht es erstmal darum, den Leichnam aus der Wohnung zu bringen. Julian wird Sie anrufen, sobald er soweit ist. Er konnte nicht dabei sein… es war einfach zu viel für ihn.“
Mateo ließ die Worte stehen, ohne sie zu erklären.
Manche Dinge brauchen keine Rechtfertigung.
Dann ging er in die Hocke, langsam, achtsam, und streckte die Hand aus, bot dem Kater an zu schnuppern und ihn dann zu streicheln, wenn es er zulassen würde.
„Nepomuk, hm?“ sagte Mateo leise, während er versuchte, den Kater sanft zu streicheln.
„Weißt du, dass du den Namen mit dem heiligen Johannes Nepomuk teilst?“
Sein Ton war ruhig, fast wie ein Flüstern.
„Ein Brückenheiliger. Schutzpatron des Beichtgeheimnisses. Und der zweite Ordenspatron der Jesuiten.“
Er lächelte leicht, ohne den Blick von der Katze zu nehmen.
„Ein Name mit Gewicht. Und mit Geschichte.“
- H.-H. Skolem
- Beiträge: 50
- Registriert: Di 2. Sep 2025, 18:15
Re: Dem Tode ganz nah (H.-H., Mateo)
Der Kater genießt die Streicheleinheiten Mateos, schmiegt sich an sein Knie und schnurrt kurz auf. Fast, als wollte er sagen "ja, du bist nett - dich mag ich".
Derweil begreift Skolem, dass nicht Mateo, sondern der besagte Julian sein eigentlicher Kunde ist. "Gewiss, mein Mitarbeiter und ich kümmern uns darum. Machen Sie sich keine Sorgen - und richten Sie Ihrem Freund gerne aus, dass für alles gesorgt ist. Hier meine Karte."
Skolem reicht Mateo eine Visitenkarte - nichts Besonderes, schnörkellos, nur mit den wichtigsten Kontaktdaten darauf - und geht anschließend an ihm vorbei in den nächsten Raum, um Bob zu helfen. Doch noch im Türbogen dreht er sich kurz um, spricht ruhig, bedächtig: "eigentlich hatte ich den Namen der Kinderserie "Hallo Spencer" entnommen. Aber mir gefällt deine Interpretation."
Dabei denkt Skolem an die vielen einsamen Abende, die er allein mit Nepomuk auf der Couch verbracht hat. <<Beichtgeheimnis>> fährt es durch seinen Kopf. Und mit einem letzten kurzen Blick auf Nepomuk vertreibt er den Gedanken <<tatsächlich weißt du mehr über mich als jeder andere>> aus seinem Schädel, schüttelt sich kurz, dreht sich um und folgt Bob ins Nebenzimmer mit dem Leichnam.
Derweil begreift Skolem, dass nicht Mateo, sondern der besagte Julian sein eigentlicher Kunde ist. "Gewiss, mein Mitarbeiter und ich kümmern uns darum. Machen Sie sich keine Sorgen - und richten Sie Ihrem Freund gerne aus, dass für alles gesorgt ist. Hier meine Karte."
Skolem reicht Mateo eine Visitenkarte - nichts Besonderes, schnörkellos, nur mit den wichtigsten Kontaktdaten darauf - und geht anschließend an ihm vorbei in den nächsten Raum, um Bob zu helfen. Doch noch im Türbogen dreht er sich kurz um, spricht ruhig, bedächtig: "eigentlich hatte ich den Namen der Kinderserie "Hallo Spencer" entnommen. Aber mir gefällt deine Interpretation."
Dabei denkt Skolem an die vielen einsamen Abende, die er allein mit Nepomuk auf der Couch verbracht hat. <<Beichtgeheimnis>> fährt es durch seinen Kopf. Und mit einem letzten kurzen Blick auf Nepomuk vertreibt er den Gedanken <<tatsächlich weißt du mehr über mich als jeder andere>> aus seinem Schädel, schüttelt sich kurz, dreht sich um und folgt Bob ins Nebenzimmer mit dem Leichnam.
Re: Dem Tode ganz nah (H.-H., Mateo)
Mateo streichelte Nepomuk weiter, seine Finger glitten sanft durch das weiche Fell, während das Schnurren des Katers wie ein leiser, beruhigender Klang durch den Raum vibrierte. Für einen Moment war alles still. Kein Tod, keine Pflicht, keine Fremdheit – nur ein Tier, das Nähe zuließ.
Er nahm die Karte entgegen, betrachtete sie mit einem kurzen Nicken.
„Ich geb’s weiter. Danke.“
Sein Blick blieb auf der Karte hängen, dann wanderte er zu Skolem, der sich gerade abwandte.
„Moment… sind Sie der aus der Werbung?“
Ein leichtes Lächeln huschte über Mateos Gesicht, halb amüsiert, halb überrascht.
„Ich glaub, ich hab die schon ein paar Mal gesehen. Irgendwas mit Fun, oder?“
Er runzelte die Stirn, überlegte.
„‚Hallo Spencer‘ kenn ich nicht. Vielleicht war das vor meiner Zeit.“
Dann wurde sein Ton leiser, fast nachdenklich.
„Es hätte gepasst. Die Beichte ist eines der Sterbesakramente.“
Er sah Nepomuk an, der sich nun auf dem Teppich ausstreckte, als wäre er selbst Teil des Rituals.
„Und wer weiß… vielleicht ist es gut, wenn jemand zuhört, der nicht urteilt.“
Mateo blieb noch einen Moment sitzen, bevor er sich langsam erhob.
Die Karte steckte er sorgfältig ein.
Der Blick ging zum Schlafzimmer.
Er nahm die Karte entgegen, betrachtete sie mit einem kurzen Nicken.
„Ich geb’s weiter. Danke.“
Sein Blick blieb auf der Karte hängen, dann wanderte er zu Skolem, der sich gerade abwandte.
„Moment… sind Sie der aus der Werbung?“
Ein leichtes Lächeln huschte über Mateos Gesicht, halb amüsiert, halb überrascht.
„Ich glaub, ich hab die schon ein paar Mal gesehen. Irgendwas mit Fun, oder?“
Er runzelte die Stirn, überlegte.
„‚Hallo Spencer‘ kenn ich nicht. Vielleicht war das vor meiner Zeit.“
Dann wurde sein Ton leiser, fast nachdenklich.
„Es hätte gepasst. Die Beichte ist eines der Sterbesakramente.“
Er sah Nepomuk an, der sich nun auf dem Teppich ausstreckte, als wäre er selbst Teil des Rituals.
„Und wer weiß… vielleicht ist es gut, wenn jemand zuhört, der nicht urteilt.“
Mateo blieb noch einen Moment sitzen, bevor er sich langsam erhob.
Die Karte steckte er sorgfältig ein.
Der Blick ging zum Schlafzimmer.
- H.-H. Skolem
- Beiträge: 50
- Registriert: Di 2. Sep 2025, 18:15
Re: Dem Tode ganz nah (H.-H., Mateo)
Skolem wendet sich noch einmal um, macht einen Schritt zurück und grinst Mateo breit an. "Genau der bin ich!"
Ohne eines weiteren Kommentars dreht er sich wieder um, geht in den Korridor und dann ins Schlafzimmer zu Bob, der bereits dabei ist, den Leichnam zum Transport bereit zu machen. "Bob" klingt es fast schon tadelnd, "nicht so schnell - du weißt doch, was wir tun müssen?"
Nein, das war keine Frage, das war eine Feststellung. Skolem greift in seine Jackett-Tasche und fischt zwei trocken aussehende Kekse hervor. Einen reicht er Bob, den anderen behält er in der Hand. Er schaut Bob kurz an, und dieser versteht - hebt kurz den Keks, als wollte er mit Skolem anstoßen. Dann, als hätten sie sich verabredet, beißen sie gleichzeitig in das Gebäck hinein ... kauen ... schlucken. Und im Anschluss kann Mateo, der gerade in Richtung Schlafzimmer geht, noch Skolems geflüsterte Worte hören:
"Frei von Sünden sollst du sein, frei von jeder Last, frei von allem, was dich halten mag."
Danach stecken sich beide das in den Mund, was vom Keks noch übrig ist. Jedoch - als hätte er es geahnt - dreht sich Skolem um und sieht Mateo in der Tür zum Schlafzimmer stehen. Kaum die Reste heruntergeschluckt, wendet er sich ihm zu:
"Wenn Nepomuk jemanden mag, dann kann es nicht falsch sein, denjenigen zum Freund zu haben. Schön, dass es doch/noch (das ist nicht ganz hörbar) reine Seelen hier in Seattle gibt. Auf bald, lieber Mateo, auf bald."
Und dann greift er beherzt an die Bahre, die Bob bereits vorbereitet hatte und gemeinsam tragen sie den Leichnam an Mateo vorbei hinaus.
Ohne eines weiteren Kommentars dreht er sich wieder um, geht in den Korridor und dann ins Schlafzimmer zu Bob, der bereits dabei ist, den Leichnam zum Transport bereit zu machen. "Bob" klingt es fast schon tadelnd, "nicht so schnell - du weißt doch, was wir tun müssen?"
Nein, das war keine Frage, das war eine Feststellung. Skolem greift in seine Jackett-Tasche und fischt zwei trocken aussehende Kekse hervor. Einen reicht er Bob, den anderen behält er in der Hand. Er schaut Bob kurz an, und dieser versteht - hebt kurz den Keks, als wollte er mit Skolem anstoßen. Dann, als hätten sie sich verabredet, beißen sie gleichzeitig in das Gebäck hinein ... kauen ... schlucken. Und im Anschluss kann Mateo, der gerade in Richtung Schlafzimmer geht, noch Skolems geflüsterte Worte hören:
"Frei von Sünden sollst du sein, frei von jeder Last, frei von allem, was dich halten mag."
Danach stecken sich beide das in den Mund, was vom Keks noch übrig ist. Jedoch - als hätte er es geahnt - dreht sich Skolem um und sieht Mateo in der Tür zum Schlafzimmer stehen. Kaum die Reste heruntergeschluckt, wendet er sich ihm zu:
"Wenn Nepomuk jemanden mag, dann kann es nicht falsch sein, denjenigen zum Freund zu haben. Schön, dass es doch/noch (das ist nicht ganz hörbar) reine Seelen hier in Seattle gibt. Auf bald, lieber Mateo, auf bald."
Und dann greift er beherzt an die Bahre, die Bob bereits vorbereitet hatte und gemeinsam tragen sie den Leichnam an Mateo vorbei hinaus.