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The best gay bar in Seattle [Liam, Hifumi]

Verfasst: Mi 22. Okt 2025, 17:16
von Liam Carpenter
Das Pony lag am Rand von Capitol Hill. Die umgebaute ehemalige Tankstelle aus den 40gern strahlte mit ihren schwarzen Bretterwänden einen gewissen vintage Charme aus und wirkte unerwartet zahm wenn man bedachte welch schrill bunte Kulisse sie in ihrem inneren verbarg. Es war noch recht früh und deswegen nicht besonders voll als Liam sein Fahrrad neben der Bar anschloss um am Eingang auf Hifumi zu warten. Wie üblich wirkte er nicht wie der typische Partygänger. Kein freizügiges Outfit. Keine flippiges Make-up. Aber er war schon zwei, drei mal hier gewesen und die kompromisslos queere Atmosphäre war etwas das ihm sehr gefiel. Ganz abgesehen von der überdachten Terrasse die jetzt kurz vor Halloween mit gruselig kitschiger Deko zum verweilen einlud. Wie überall im Pony war auch hier alles ein kleines bisschen zu bunt, zu viel, zu drüber. Kuschelten Gespenster mit buntem Lametta während in einer Ecke ein Skelett an der Wand hing das jemand in einen Lederharnisch gesteckt hatte. Aber genau das machte irgendwie den Reiz der Bar aus.

Re: The best gay bar in Seattle [Liam, Hifumi]

Verfasst: Mi 22. Okt 2025, 18:30
von Hifumi
Das asiatische Mädchen, das sich von der nächstgelegenen Haltestelle sich dem Eingang näherte, hatte sich dafür umso mehr in Schale geschmissen. Unter ihrer Hello-Kitty-Regenjacke war trug sie einen sehr knapp geschnittenen zweiteiligen Dienstmädchendress, komplett mit weißem Schürzchen und Fischnetzstrümpfen. Ihr Make-Up war nicht übertrieben oder weird wie bei manchen anderen Besuchern, aber Date-Night-tauglich.
Ihre rechte Wange war mit einem großen Regenbogenstern verziert - wahrscheinlich ein temporäres Tattoo.

Ohne ihre übliche Gebetsperlenkette hätte Liam sie wahrscheinlich für eine der vielen jungen Frauen halten können, die die Halloweensaison als Ausrede nutzten, um sich schlampenhaft zu zeigen.

"Hey Liam!" rief sie ihm noch beim näherkommen zu, strahlend. Dieses Mal sich nicht hinter einen Sonnenbrille versteckend. Mit falschem Namen, verschämter Covergeschichte und einer Ausrede als bi-neugierige brave Betschwester. Diese befreite Hifumi, sie war sehr laut und proud!

Re: The best gay bar in Seattle [Liam, Hifumi]

Verfasst: Fr 24. Okt 2025, 13:25
von Liam Carpenter
Liam erkannte Hifumi erst als sie beinahe vor ihm stand. Wäre er ihr so herausgeputzt in der Stadt begegnet er wäre glatt an ihr vorbeigelaufen. Aber es war nicht nur die Kleidung und das Make-up. Ihre ganze Ausstrahlung hatte sich geändert. Sie wirkte viel lebhafter und aufgeschlossener. Strahlte regelrecht. Es war offensichtlich dass den Absprung zu machen ihr gut getan hatte.
„Hey! Schön, dass du Zeit hast. Du siehst toll aus!“
Und sie schien auf jeden Fall nichts anbrennen lassen zu wollen. Im Vergleich dazu war er wahnsinnig underdressed.
Er öffnete die Tür und hielt sie für sie auf. Im Eingangsbereich begrüßte sie ein großes pinkes Schild: "Attention: This is a gay bar. A very gay bar. If you aren't queer (or a respectful ally), get lost. This isn't a zoo and we're not your pets."
„Wollen wir auf die Terrasse? Da kann man sich gut unterhalten und es ist super gemütlich.“
Vor allem jetzt im Herbst wo dort Heizstrahler standen und überall Decken lagen in die man sich einkuscheln konnte.

Re: The best gay bar in Seattle [Liam, Hifumi]

Verfasst: Fr 24. Okt 2025, 23:41
von Hifumi
Hifumi strahlte angesichts des Kompliments: "Danke! Ich hoffe, bei den Mädels komme ich so auch gut an!

Du kommst aber auch gut rüber. Sehr natürlich und entspannt, komplett unverstellt."


Unbeachtlich des Schildes ließ die Japanerin ihren Blick erst einmal über das Publikum schweifen, während sie die Regenjacke abstreifte und an der Garderobe aufhängte. Sehr sehr männerdominiert (wie zu erwarten in einer Schwulenbar - Lilien wie Hifumi ballten sich eher im 'Wild Rose'), und die wenigen Damen die so früh da waren machten auch nicht den EIndruck so sehr auf der Pirsch zu sein wie die Japanerin.
Ein paar eher burschikose Lesben mit Partnerin im Schlepptau.
Noch weniger Lippenstift-Lesben die sich (wie Hifumi) auch mal flippig zeigen wollten ohne angegraben zu werden und dabei ihre Partnerin mitgebracht hatten (anders als Hifumi).
Ganz wenige allein gekommene junge Frauen, überwiegend mit Ally-Flag-Pins, die wohl einfach einen Safe Space schätzten wo sie ihre Halloweenkostüme zur Schau stellen konnten ohne dass es Hinz und Kunz als Einverständniserklärung nahmen, sie anzubaggern. Wie ein Schaufenster - gucken durfte Hifumi (und tat sie auch sehr gerne), aber anfassen war nicht.

Die Japanerin machte ein übertrieben enttäuschtes Gesicht und rief, während sie in die Richtung zeigte: "Ja, Terrasse!" Der Lärm des Hauptraumes lud nicht gerade zu Deeptalk ein. Mimik, Gestik und kurze Ausrufe waren die einzig verständliche Form sich auszudrücken.

In der relativen Ruhe der beheizten Terrasse konnte sie wieder längere Sätze benutzen, ohne sich drei Mal wiederholen zu müssen.

"Liam, kannst du dich noch daran erinnern, wie du mir empfohlen hast mich meinen Ängsten zu stellen? Mich mit dem Bikini ins Schwimmbad trauen? Den Clean-Up besuchen?"

Sie nestelte an dem Dienstmädchendress.

"Ich habe mein Kostüm nicht zufällig ausgesucht.

Dass ein gutes Mädchen submissiv sein sollte, sanft und gefügig - ich denke, das steckt immer noch tief in mir drin. Das kriege ich so schnell auch nicht wieder raus."


Sie grinste ein wenig spitzbübisch.

"Aber ich kann entscheiden, wie ich es ausdrücke. Ob als züchtiges Tradwife, das sich einem Ehemann unterwirft - oder als kinky Meido-Schlampe, die ihre Vorliebe auf der Wange trägt. Und ich fühle mich in meiner Haut viiieeel wohler, als queere Zofe auf der Suche nach einer Herrin statt einem Herrn."

Re: The best gay bar in Seattle [Liam, Hifumi]

Verfasst: So 26. Okt 2025, 17:19
von Liam Carpenter
Die Lautstärke ebbte hinter ihnen ab als sie auf die Terrasse hinaustraten und die Musik fiel auf ein Level zurück bei dem man sich vernünftig unterhalten konnte. Er fischte zwei Wolldecken aus einer Holzkiste und reichte eine davon Hifumi damit sie es sich an einem der runden Bartische gemütlich machen konnten.
„Man sieht dir an, dass die Veränderung dir guttut. Du strahlst richtig.“, lächelte er.
„Ich glaube du würdest auch ein bisschen viel von dir verlangen, wenn du versuchst all diese Denkmuster sofort und gleichzeitig abzulegen. Dafür hast du zu lange mit ihnen gelebt. Wir Menschen tun uns schon unter den besten Umständen schwer aus unseren Sicherheiten auszubrechen. Du hast das Wichtigste gemacht: Den Anfang. Alles andere kommt mit der Zeit.“
Er fand es ohnehin ziemlich beeindrucken wie schnell sich Hifumi aus den Fesseln ihrer konservativen Erziehung herausgekämpft und den Sprung ins kalte Wasser gewagt hatte. Das war unfassbar stark. Und obwohl sie vieles gewonnen hatte, hatte es sie sicher auch einiges gekostet.
„Wie siehts denn aus? Gibt’s schon eine Anwärterin für die Rolle der Herrin?“
Das letzte Mal als sie darüber gesprochen hatten war Hifumi Single gewesen. Aber das war auch schon eine ganze Weile her.

Re: The best gay bar in Seattle [Liam, Hifumi]

Verfasst: So 26. Okt 2025, 18:32
von Hifumi
Hifumi nahm die Decke gerne an, zögerte aber noch sich darin einzuwickeln. Gesehen zu werden, das wir ihr wohl wichtiger als warm zu sein.

"Ich habe noch keine Herrin. Ich habe was mit Maddy versucht, aber..." Sie lachte ein wenig nervös auf. "Unser Date hat etwas konfus geendet, und ich war ständig unter Strom. Hatte ständig Angst, dass jemand es herausfindet, oder mich befragt wo ich so lange war und ich mich in Widersprüche verstricke.

Ich glaube ich bin noch nicht reif, für was ernstes. Zum Glück ist es Oktober - wo ein Mädchen sich ausprobieren darf, auch mal etwas flippiger auftreten darf. Einfach etwas WLW-Geflirte und WLW-Geturtel, etwas Rollenspiel als versaute Meido-Schlampe... Das macht mich schon glücklich. Das ich einfach ich selbst sein und mich ausleben darf.

Habe meine Schwestern auch ermutigt, diese Zeit auszunutzen. Sie haben nicht so den Leidensdruck wie ich, aber ich hoffe mein gutes Beispiel hilft. Und eine hat mir geholfen, mich noch einer Angst zu stellen. Hätte das sonst ohne Hilfe nicht gerade anbringen können."


Ihre Zunge befeuchtete die Lippe.

"Kannst du dich noch daran erinnern, was mir so Angst gemacht hatte, im Schwimmbad? Und willst du es sehen?"

Die letzten Worte kamen etwas quirliger und aufgedrehter raus. Sie wollte wohl wirklich etwas zeigen und würde kein 'Nein' akzeptieren.

Re: The best gay bar in Seattle [Liam, Hifumi]

Verfasst: Do 30. Okt 2025, 17:00
von Liam Carpenter
„Mit Maddy? Ach was du nicht sagst.“
Das waren ja spannende Neuigkeiten. Davon hatte die ihm Garnichts erzählt. Aber ehrlicherweise hatte er mit seinen Problemen in ihren Gesprächen auch viel Raum eingenommen. Es wurde wirklich Zeit dass er ihr und ihren Befindlichkeiten wieder mehr Platz gab.
„Aber klar, kann ich nachvollziehen. Du kennst diese Seite an dir ja kaum. Verständlich, dass du sie erstmal ein bisschen erkunden willst.“
Das konnte er Hifumi wirklich nicht verübeln, auch wenn er inständig hoffte sie würde Maddy nicht das herz dabei brechen. Aber letztendlich war seine eigenen Bedürfnisse und Wünsche ebenso wie Grenzen zu kennen eine wichtige Voraussetzung für eine gesunde Beziehung. Und Hifumi hatte bisher nie eine Chance gehabt herauszufinden wie körperliche Intimität und Sex für sie aussehen konnten.
„Ich finds gut wenn du dir jetzt die Zeit und den Raum nimmst den man dir vorher nicht gelassen hat.“
Er überlegte einen Moment worüber sie gesprochen hatten. Über Bademode… Bücher… und über…
„Sag bloß du hast dich tätowieren lassen! Also entweder das… oder du hast angefangen an Autos zu schrauben!“

Re: The best gay bar in Seattle [Liam, Hifumi]

Verfasst: Do 30. Okt 2025, 21:11
von Hifumi
"Ich war mir ja auch nicht sicher, wie Maddy reagieren würde. Ob sie meine Neigungen überhaupt teilen würde. Ich war schon ganz nervös, bevor ich den Mund aufgemacht hatte, und habe mich auch danach nie fallen lassen können."

Hifumi lächelte ein wenig beschämt.

"Vielleicht sollte ich es nochmal probieren. Wenn ich nicht mehr wie ein unsicheres Teeniemädchen auftrete.
Ein bißchen fühle ich mich auch so, nachdem ich mich mein ganzes Leben lang davor geziert habe irgendwas mit irgendwem anzufangen. Und umgeben von jüngeren Mädels, die da alle schon viel weiter als ich sind."


Ihre Augen werden weiter.

"Genau, Tätowierungen! Schön dass du dir das gemerkt hast, Liam. Besser gesagt, diese Schlampenstempel, und meine Angst davor damit markiert zu werden. Meine Angst vor den Verhaltens- und Kleidungsweisen, die dazu führen würden dass man mir einen verpasst. Meine Angst davor, wie ich dann behandelt werden würde."

Sie stand auf und drehte Liam den Rücken zu. Ihr Zweiteiler erlaubte einen guten Blick auf ihr Steiß:
Schlampenstempel.png
Schlampenstempel.png (32.39 KiB) 552 mal betrachtet
Sie sagte erst mal nichts weiter, sondern ließ den Anblick wirken. Über ihre Schulter beobachtete sie gespannt Liams Reaktion, die Augen immer noch weit und ihr Verhalten aufgedreht.

Re: The best gay bar in Seattle [Liam, Hifumi]

Verfasst: Mo 3. Nov 2025, 09:15
von Liam Carpenter
„Es ist nichts Schlimmes daran manchmal unsicher zu sein. Aber ich kann mir vorstellen, dass der Altersunterschied mir auch Gedanken machen würde. Wir sind so darauf programmiert, dass Alter immer gleich auch Erfahrung bedeutet, dass wir an uns selbst unrealistische Maßstäbe anlegen.“
Es war einfach unmöglich in allen Lebensbereichen Erfahrungen im selben maß zu sammeln. Aber irgendwie setzte man trotzdem immer voraus, dass jemand der Älter als man selbst war es irgendwie besser wissen musste.
Als Hifumi sich schließlich umdrehte um ihm ihr Tattoo zu präsentieren war er so überrascht wie er beeindruckt war. Er wusste nicht was er erwartet hatte. Aber es war in seinem Kopf auf jeden Fall dezenter.
„Wow! Das ist eine mutige Motivauswahl.“
Aber er konnte sie durchaus verstehen. Sie reklamierte die Dinge für sich mit denen man sie bisher bedroht und kontrolliert hatte. Nahm ihnen dadurch ihren Einfluss auf sie. Machte sie zu einer bewussten Entscheidung. Ihrer Entscheidung. Selbst- statt Fremdbestimmt. Er hoffte nur dass ihre Euphorie darüber anhalten würde wenn ihr Explorationsdrang wieder in Alltag überging.
„Wie schlimm wars? Ich bin ehrlich, ich hab immer noch ein bisschen schiss davor dass es richtig übel weh tut.“

Re: The best gay bar in Seattle [Liam, Hifumi]

Verfasst: Mo 3. Nov 2025, 17:15
von Hifumi
Hifumi kicherte etwas albern und unreif, wie ein Teeniemädchen das eine Grenze überschritt und sich damit ausprobierte. Im Grunde ging sie auch eine Phase durch, die sie verpasst und sehr lange verdrängen und unterdrücken musste.

"Scharf, nicht wahr? Ich liiieeebe es, als Schlampe abgestempelt zu sein!"

Nachdem sie es lange genug gezeigt hatte, drehte sie sich wieder in eine bequemere Haltung zum Reden, die ihr keinen steifen Nacken gab, und nutzte jetzt auch die angebotene Decke, um sich gemütlich hinzusetzen.

"Es ist nur temporär. Ich wollte einfach mal ausprobieren, wie ich damit wirke. Wie ich damit behandelt werde. Wie ich mich damit fühle, mich so zu präsentieren."

Die Japanerin lächelte.

"Bisher geht es mir damit gut. Niemand hat mich bisher deswegen angepöbelt oder gemobbt - es ist albern, mich dafür zu beschimpfen eine Schlampe zu sein, wenn ich mir das Label selbst gebe.

Angemacht und angeflirtet wurde ich natürlich schon, aber ich denke auch nicht mehr, als wenn ich einfach nur ein knapp bekleidetes hübsches Mädel wäre."


Sie dachte kurz nach.

"Liam, du bist der einzige Mann den ich kenne, der das rein ästhetisch bewerten kann - nicht als Vorwand, damit ich öfter mein Steiß zeige.

Auf das Urteil meiner Schwestern kann ich da nicht vertrauen - sie mögen generell keine Tattoos.

Meinst du, mir steht es?"