„Ich weiß nicht viel. Aber was ich weiß hat mit Hollywood wenig zu tun.“
Die Realität war deutlich beängstigender als jeder Film es hätte sein können. Und dabei hatte er nur einen ganz flüchtigen Eindruck von der Wildheit zu Gesicht bekommen die hinter Mikasis menschlichem Äußeren lauerte. Er fragte sich ob er sie genau so deutlich wahrgenommen hätte, wäre er nicht selbst Teil dieser übernatürlichen Welt. Vermutlich nicht. Schwer vorzustellen, dass diese Dinge lange ein Geheimnis blieben, wenn sie für jedermann so offensichtlich waren.
Alans langer Monolog offenbarte eine Unsicherheit die Liam überhaupt nicht teilte. Der Gedanke ihm einen Helferkomplex oder böse Absichten zu unterstellen hätte ihm ferner nicht sein können. Es war offensichtlich, dass es sie beide dieselbe Art spontaner Sympathie für einander empfanden. Und hätte Alan ihn bei irgendetwas um Hilfe ersucht, er hätte sie genauso bereitwillig angeboten.
Er fand eine etwas kürzere Form als der Künstler um diese Gedanken zusammenzufassen.
„Danke Alan. Ich werde mich sehr bemühen nicht weggefuttert zu werden.“
Ein schiefes Lächeln huschte über sein Gesicht, aber es nahm dem Moment ein klein wenig die Schwere. Er wusste nicht ob Alan das brauchte. Aber er brauchte das auf jeden Fall.
„Der Gedanke ist mir auch gekommen. Als eine von vielen Möglichkeiten. Vielleicht hat Yubilee wirklich nur versucht ihre Haut zu retten. Aber genau so gut könnte jemand anderes die Chance genutzt haben um den Konflikt mit den Garou anzufachen. Vielleicht wäre es einen Versuch wert in Erfahrung zu bringen wie die einzelnen Traditionen eigentlich zu diesem Konflikt stehen. Als ich mit Elena Black gesprochen habe, habe ich versucht diesbezüglich ein bisschen vorzufühlen, bin aber nicht weit gekommen. Ich weiß noch so wenig, deswegen ist es schwer die richtigen Fragen zu stellen.“
Vor allem war die Anzahl von Ansprechpartnern die ihm dafür zur Verfügung standen sehr begrenzt.
„Mit Kele habe ich gesprochen. Wenn sie mehr weiß als das was ich bisher bereits in Erfahrung gebracht habe, dann hat sie es mir nicht gesagt.“
Und nach dem Tod ihres Bruders waren sicher viele andere Eindrücke und Erinnerungen in den Hintergrund getreten. Selbst wenn sie etwas beobachtet hatte, dann wurde es vermutlich von all dem was danach kam überschattet.
„Es war… der Chief ihres Rudels der nicht besonders glücklich über die Art und Weise war in der ich mich eingemischt habe.“
Alpha klang dann doch ein bisschen zu sehr nach schlechter Hollywood romance.
„Er ist nicht ganz zu Unrecht misstrauisch und wütend und ich habe nicht die richtigen Worte gefunden um zu ihm durchzudringen.“
Er seufzte leise und wägte einen Moment ab ob er die Bitte äußern sollte die ihm gerade durch den Kopf ging. Aber so ungern er sich mit dieser Tatsache auch anfreunden wollte: Das Problem war einfach viel zu groß als dass er ihm alleine Herr werden konnte.
„Könntest du dir vorstellen… Carl danach zu fragen? Nach Johns Tod und den Garou?“
Er erinnerte sich an ihren gemeinsamen Ausflug in die Wohnung voller Uhren und daran, dass Alan mit Carl schon vor ihrem Zusammentreffen im Eden bekannt gewesen zu sein schien.
Dort wo Künstler zu Hause sind [Alan, Liam]
- Liam Carpenter
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