bomb.exe

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Mystiker
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Registriert: Do 28. Mär 2024, 18:01

bomb.exe

Beitrag von Mystiker »

„Sei vorsichtig. Die haben die Sicherheitsvorkehrungen heute Nacht aus irgendwelchen Gründen erhöht.“ Erklang die Stimme im Ohr des jungen Mannes, der auf dem Dach des Lagerhauses hockte und auf eines der Deckenfenster blickte. „Ist Faith auf Position?“ seine Stimme war leise und gedämpft, aber sein Kontakt würde jedes Wort verstehen. „Gleich. Wir arbeiten heute leicht asynchron.“ Erwiderte die Frauenstimme. Professionell, ruhig, routiniert, wie er Celesté kannte. „Asynchron. Hat Diamond das genehmigt?“ Die kurze Stille in der Leitung sagte ihm alles, was er wissen musste. „Also war es deine Entscheidung, ja?“ „Vertrau mir einfach Tyson. Wir arbeiten nicht wie du mit Sapphire und Ruby.“ Er seufzte und blickte in den Himmel. Die Sterne würfen funkeln und der Mond würde scheinen, wenn nicht eine dicke Wolkendecke über Seattle liegen würde. Der Wind trug den Geruch nach Regen mit sich und es würde nachher sicher noch anfangen zu regnen. Es gab noch nicht genug Wasser hier. Ein leises plopp und das anschließende Zischen ließ seine Aufmerksamkeit wieder auf das Dachfenster switchen. Faith war in Position und hatte das Sicherheitssystem kurzzeitig zurückgesetzt. „Ich gehe rein.“ Er hob das Fenster an, was schwerer ging, als er erwartet hatte. Das Glas war wahrscheinlich schweres Sicherheitsglas. Ein normales Lagerhaus. Natürlich. Mit gewohnten, leisen Bewegungen lies Emerald sich auf den metallenen Steg unter der Hallendecke herab.

Er trug schwarze Turnschuhe, eine dunkelgraue Jogginghose und einen schwarzen Hoodie. Dazu Stoffhandschuhe und im Ohr trug er ein kleines Headset. Das Innere des Lagerhauses lag in diffusen halbdunkel und ein leises Surren lag in der Luft. Unter ihm war nur Dunkelheit und vereinzelt blinkende rote und gründe Lichter. „Bin drin.“ Gab er einen kurzen Statusbericht. „Faith ist auch drin. Das Control Terminal für den Server sollte irgendwo auf deinem Level sein.“ Über ihm gab es wieder ein Zischen und das Fenster versiegelte sich wieder. „Sicherheitssystem wieder online.“ Erklang die Stimme von Faith über die kabellose Verbindung. Innerlich fluchte er. „Sollte das nicht mindestens zehn Minuten offline bleiben?“ „Die haben die das Backup der Stromzufuhr auf das Sicherheitssystem erweitert. Das war uns so nicht klar.“ Erwiderte Faith. „Wozu machen wir eigentlich vorherigen Aufklärung?“ murmelte er und bewegte sich auf leisen Sohlen über den Steg weiter in die Dunkelheit hinein.

Fluchend drückte sich die junge Frau in die dunkle Ecke zwischen zwei metallenen Lagerkisten, während eine Reparaturdrohne surrend den Kabelstrang zusammenflickte, den sie eben noch sabotiert hatte. Wurde Zeit für etwas Ablenkung. Sie strich sich über ihr Tattoo am Arm und das Knistern der Energie lies wie immer eine Gänsehaut entstehen. Mit einer schnellen Bewegung erhob sie ich und berührte die Drohne mit der ganzen Hand. Der Lichtblitz war kurz, aber intensiv. Schwarzer Rauch und der Geruch nach heißem Metall und erfüllte die Luft, bevor die Drohne zu Boden fiel. „Ein rote Servicelampe an der Drohne blinkte noch zweimal, bevor sie gänzlich erlosch. „Ich befürchte, dass wir zumindest teils aufgeflogen sind. Habe eine Drohne gebraten.“ Meldete sie in den Funkkanal, erhielt aber nicht direkt eine Antwort. War auch nicht zu erwarten gewesen. Tyson hatte seine Aufgabe und Celesté war wahrscheinlich wieder mal anders beschäftigt. Seufzend machte sie sich auf den Weg zur nächsten Konsole. Sie musste noch den Rückweg ebnen.

Emerald duckte sich unter dem Fenster des Büros hinweg. Im Inneren waren zwei Servicetechniker mit einigen Sandwiches beschäftigt, als plötzlich ein kleine rote Lampe anging und offensichtlich die beiden Techniker dazu bewog aufzustehen. Während sie das Büro verließen und somit die inneren technischen Geräte unbeaufsichtigt ließen stahl Emerald sich hinein und weckte den Rechner aus dem Stand By Modus, was ihn natürlich mit einem Passwort konfrontierte. „War klar.“ Murmelte der junge Magus und holte aus seiner großen Tasche im Hoodie einen kleinen Stick mit USB-Anschluss, den er hinten in den Rechner steckte. „Connection steht. Celesté ich muss in den Rechner.“ „Ich bin dran.“ Erklang die lapidare Antwort. Der Bildschirm begann zu flackern und das Passwortfeld füllte sich langsam mit Sternchen, bevor er schließlich kurz aufblinkte und den Zugang zu den Systemen frei gab. „Alles klar…lass mich mal sehen.“ Emerald verlor keine Zeit, während seine Finger über die Tastatur flogen und er Command Fenster öffnete, eine Suche durchführte und schließlich mit einem „Aha!“ triumphierte. „Habs. Der Server ist echt im Keller und die haben das Terminal auch da runtergebracht.“ „Und was machen wir jetzt?“ Faith Stimme klang sehr leise in seinem Ohr. „Es gibt einen Fahrstuhl nach unten. Den Müssen wir überschreiben. Wahrscheinlich müssen wir einen Sicherheitskreislauf lahmlegen.“ „Ich bin dran. Mach du dich auf den Weg zum Fahrstuhl Emerald. Wir machen wir den Weg frei.“ Schaltete sich wieder Celesté ein. Emerald antwortete nicht, sondern verlies das Büro mit schnellen Schritten und verschwand wieder diffusen Halbdunkel der Halle.
Den Fahrstuhl zu finden war glücklicherweise gar nicht so schwer. Es war ein Frachtaufzug ohne geschlossene Wände, so dass ein betreten ziemlich simpel war. Aber die Stromzufuhr war abgestellt. Im gleichen Moment, in dem er sich aber auf die Plattform stellte gab es einen Ruck und die Plattform setzte sich nach unten in Bewegung. „Das war schnell!“ schmunzelte er. „Das waren wir nicht.“ Faith Stimme klang leicht alarmiert. „Oh super….ist euch eigentlich aufgefallen, dass sie hier keinerlei Kameras haben?“ „Ist mir aufgefallen. Riecht nach ner Falle.“ „Mein reden.“ „Emerald sein vorsichtig.“ „Ich. Bin. Die. Vorsicht. In. Person.“ Beide Frauen lachten nervös, während der Fahrstuhl unten ankam und die Schranke sich öffnete. Hier unten war es quasi stockfinster, aber dafür recht angenehm klimatisiert. Das Surren der Server in den gläsernen Schränken und der Klimaanlage war das einzige Geräusch, welches er wahrnahm.
Seufzend und vorsichtig bewegte er sich durch die Dunkelheit. Der Boden war aus Metall. Wahrscheinlich waren die Kabel darunter verlegt. Es gab keinerlei zusätzliche Sicherheit. Wieso wurde es dann so gut versteckt? Die Fragen schossen ich durch den Kopf, während er auf die Konsole zutrat und einen weiteren UBS-Stick in diese einsteckte. Diesmal erwachte der Bildschirm ebenfalls zum Leben. Nur das dieser Stick keine Verbindung nach draußen aufbaute. Im Gegenteil. Ein vorher aufgespieltes Programm begann sofort mit der Arbeit.

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Der Bildschirm wurde schwarz. Job complete. Tyson grinste. Wurde Zeit zu verschwinden.

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