Die Bewegungen waren fließend, präzise, getragen von Erinnerung. Mateo trainierte allein, wie er es von seinem Onkel gelernt hatte – wie es seine Vorfahren getan hatten, mit Ernst und Hingabe. Der Rhythmus der Schläge, das Spiel von Balance und Atem, war ihm vertraut. Doch je tiefer er in die Formen eintauchte, desto klarer wurde ihm: Er brauchte mehr. Nicht nur Technik, sondern Austausch. Impulse von außen. Eine neue Perspektive.
Später am Abend, bei Tee und müden Muskeln, scrollte er durch Artikel und Foren. Dann blieb sein Blick an einer Überschrift hängen: „Samurai in Seattle“. Ein Beitrag der Unizeitung, der von einem Mann namens Masamune Kiyoshi erzählte – einem Jiu-Jitsu-Meister, der nicht nur kämpfte, sondern lebte, was er lehrte: Philosophie, Zen, Teekunst. Ein ganzheitliches Dojo in Greenwood, offen für neue Schüler.
Darunter: eine Telefonnummer.
Mateo zögerte nicht lange. Der Beitrag war etwas älter, aber er versuchte sein Glück. Er griff zum Handy, tippte die Nummer ein. Das Freizeichen war ruhig, fast meditativ.
Der Ruf des Schwertes (Masamune, Mateo)
Re: Der Ruf des Schwertes (Masamune, Mateo)
Es war eine alte Frauenstimme die Antwortete. Gebrochenes, schlechtes Englisch mit japanischem Akzent. Sie sprach die Sprache nicht seit Geburt. Wahrscheinlich hatte sie sie erst vor ein paar Jahren gelernt.
"Kyoshi Dojo, hallo?"
"Kyoshi Dojo, hallo?"
Täuschung und Schein gleichen dem Traum und die Erleuchtung dem Erwachen daraus. Wer träumt, weiß nicht, dass er träumt. Nur der Erwachte weiß, dass er geträumt hat.
Pu’an
Pu’an
Re: Der Ruf des Schwertes (Masamune, Mateo)
Mateo hielt das Handy dicht ans Ohr, überrascht von der Stimme, die sich meldete – brüchig, langsam, mit einem deutlichen japanischen Akzent. Keine automatische Ansage, kein professioneller Empfang. Nur ein einfaches, ehrliches: „Kyoshi Dojo, hallo?“
Er antwortete ruhig, mit einem leichten Lächeln in der Stimme.
„Hallo… Mateo hier.“ Dann, etwas formeller: „Mateo Alon. Ich habe gerade einen Artikel in der Unizeitung gelesen – über Ihr Dojo und die Samurai-Lehren.“
Er machte eine kurze Pause, um sie nicht zu überrumpeln. „Der Artikel ist wohl schon etwas älter, aber ich wollte fragen, ob es vielleicht noch möglich wäre, für ein Probetraining vorbeizukommen.“
Er antwortete ruhig, mit einem leichten Lächeln in der Stimme.
„Hallo… Mateo hier.“ Dann, etwas formeller: „Mateo Alon. Ich habe gerade einen Artikel in der Unizeitung gelesen – über Ihr Dojo und die Samurai-Lehren.“
Er machte eine kurze Pause, um sie nicht zu überrumpeln. „Der Artikel ist wohl schon etwas älter, aber ich wollte fragen, ob es vielleicht noch möglich wäre, für ein Probetraining vorbeizukommen.“