Marcus sieht aus, als sei er direkt aus einer alten Bibliothek entsprungen und das obwohl er nach Anfang dreißig aussieht: Dunkles Haar, ein gepflegter Bart und eine schlichte Brille, die seinen wachsamen Blick betont. Man sieht ihn stets in überaus korrekter Kleidung, was fast pedantisch wirkt. Er trägt stets einen braunen Mantel (außer es ist absolut zu heiß), häufig noch über einem Jackett. Doch darunter findest sich immer eine Weste und ein Hemd, die zwar nicht unbedingt top-modisch, aber sehr sorgfältig ausgewählt und zeitlos wirken. An seiner Weste sieht man eine feingliedrige Kette, die auf eine Taschenuhr hindeutet. Sein einziges Zugeständnis an die aktuelle Mode ist, dass er auf eine Fliege oder Krawatte verzichtet (außer zu hochoffiziellen Angelegenheiten versteht sich). Über der Schulter hängt meist eine gut gepflegte, wenn auch schon länger genutzte, lederne Umhängetasche - wie man sie von Lehrern kennt - gefüllt mit seinem Notizbuch und meist verschiedenen Papern, Karten oder Schriftstücken.
Wenn er in Gesprächen zuhört, hat er die Angewohnheit mit der Feder geometrische Figuren oder hermetische Zeichen in die Ränder seines Notizbuchs zu zeichnen. Sein Blick schweift dabei immer wieder ab, als ob er Muster im Raum erkenne, die anderen verborgen bleiben. Wenn er selbst spricht, klingt er alsbald wie ein Dozent: erklärend, detailliert, manchmal mit einem Anflug von Überheblichkeit.
Aber wenn ihn dann doch jemand auf einen Rat anspricht oder seine Unterstützung sucht, schenkt ihm Marcus seine ganze Aufmerksamkeit und gibt Auskunft – so sachlich, nüchtern und rechthaberisch sie auch ausfallen mag. Was man häufig nach dem Gespräch von ihm in Erinnerung behält, ist weniger sein Gesicht als vielmehr das Gefühl, eine klare, manchmal aber auch unbequeme Antwort erhalten zu haben.