Das literarische Duett [Hifumi, Le Guin] [Kleines Konzil im großen Garten]

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Hifumi
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Das literarische Duett [Hifumi, Le Guin] [Kleines Konzil im großen Garten]

Beitrag von Hifumi »

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Hifumi erstarrt, als sie von Le Guin auf das Buch angesprochen wird - wie eine Mischung aus einem Reh im Scheinwerferlicht und einem Schulmädchen das mit einem vor Lust triefenden Harem-Hentai ertappt wurde.

"Bei noch gar keinem!" gibt sie etwas schnippisch zurück, während sie ihre Anstrengungen verdoppelt den Schundroman zu verstecken. Aber nach dem anfänglichen Schreck besinnt sie sich eines besseren, lächelt warm und verfällt in einen freundlicheren Tonfall.

"Verzeihung, du hast mich gerade ein bißchen überrumpelt. Ich komme von der Bibliothek und habe das Buch gerade erst blind ausgeliehen. Da hatten sie es besonders hervorgehoben, und ich hatte Hoffnung es sei darum etwas erbauliches und nicht, na ja..."

Die verklemmte Betschwester ringt um Worte und gestikuliert etwas hilflos in Richtung des halb verpackten Romans.

"...so etwas. Etwas, das, hm-ja, etwas so geheiligtes wie die zweite der drei Gehorsamkeiten ins Lächerliche zieht und Vielmännerei verherrlicht."

Dafür, dass sie noch nicht mal den Klappentext richtig gelesen hatte, hatte die Japanerin schon eine sehr starke Meinung über das Buch und seinen moralischen Wert gefasst. Sie war auf dem besten Weg, in Amerika sowohl sehr gut reinzupassen als auch sehr schlecht reinzupassen.

Sie schüttelt den Kopf, aber setzt dann wieder ihr Lächeln auf.

"Aber reden wir von angenehmeren. Mein Name ist Hifumi Takahashi, und ich bin hier weil man mir eine Welt voller Geheimnisse und Faszination versprochen hat. Sind das auch deine Interessen?"
"Auf jeden Winter wird unweigerlich ein Frühling folgen."
- Nichiren

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Le Guin
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Re: Das literarische Duett [Hifumi, Le Guin] [Kleines Konzil im großen Garten]

Beitrag von Le Guin »

"Diese Welt ist voller Geheimnisse und Faszination für mich", erwiderte Le Guin darauf. Er war ein wenig verblüfft über ihre Meinungen zu diesem Buch und betrachtete nun Hifumi selbst mit einer ganz ähnlichen Neugier wie er sie zuvor für das Buch gezeigt hatte.
"Ich nenne mich Le Guin", sagte er dann höflich und mit einer angedeuteten Verbeugung, für die er den Hut zog und ihn sich an die Brust hielt.

"Die Frau hat keinen einzigen Ehemann", sagte er dann. "Und ich glaube, es geht genau darum, dass eine solche ewige Suche nach dem einen, perfekten Mann am Ende zu nichts führt. Und dass der eine eben niemals perfekt sein wird, doch dass sich damit Frieden finden lässt. Und die ganz eigene Vollkommenheit." Er lächelte vorsichtig. "Vielleicht geht es nicht einmal nur um Ehemänner. Vielleicht sind sie in diesem Buch nur ein Sinnbild für alle Traumbilder, denen man im Leben nachjagen könnte, ohne sie je zu erreichen. Und dass man in einer solchen Jagd besser innehält um sich die Schönheit dessen anzusehen, was man bereits direkt um sich her hat."

Hier machte er eine kleine Pause und erklärte dann etwas verlegen: "Ich wäre gern ein Schriftsteller, aber ich bringe es nicht übers Herz. Also bin ich nun ein Buchhändler."
"Ich bin ein alter Mann und habe viel Schreckliches erlebt. Aber das meiste ist nie passiert.“ --Mark Twain

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Hifumi
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Re: Das literarische Duett [Hifumi, Le Guin] [Kleines Konzil im großen Garten]

Beitrag von Hifumi »

Hifumi erwidert die Verbeugung, und hört sich Le Guins Ausführungen zu dem Buch aufmerksam an, trotz ihrer Vorurteile.

"Oh, dann kennst du das Buch?" Sie denkt einen Moment nach und findet einen Bezug zu ihren engstirnigen Interessen. "Das siebte Kapitel des Lotus-Sutras kennt die Parabel von der Phantomstadt. Der Buddha führt eine Gruppe Mönche durch eine scheinbar endlose Wildnis zur Juweleninsel - das Nirvana symbolisierend. Nach einer Weile sind die Mönche erschöpft, am Ende und wollen die Suche aufgeben. Da erschafft der Buddha eine Oasenstadt, in der die Mönche sich erholen und wieder zur Kräften kommen können. Die Mönche sind verblüfft, aber sie denken: 'Wir haben den Wald hinter uns gelassen, diese Oase muss die Juweleninsel sein. Lasst uns dort verweilen und ausruhen!'
Nach einer Weile, als die Mönche wieder ausgeruht sind, enthüllt der Buddha die Illusion und lässt die Oasenstadt wieder verschwinden. Zu den Mönchen sprach er: 'Lasst uns weiterziehen, die Juweleninsel ist nicht mehr fern. Diese Oase war nur eine Illusion des Nirvanas, von mir geschaffen um die Kraft zu geben weiterzustreben.'

Als Nichiren Daishonin"
- Hifumis Stimme klingt ehrfürchtig als sie den Namen ausspricht, und ihre Augen leuchten - "zum Bodhisattva wurde, hatte er die Erleuchtung, dass die Juweleninsel und die Phantomstadt ein und das selbe waren, das Nirvana. Dass das Glück nicht in weiter Ferne läge, sondern dass wir es noch innerhalb unserer Lebzeit erreichen können.
Dann macht dieses Buch hier vielleicht... einen ähnlichen Punkt? Nicht dem unerreichbaren Nacheilen, sondern sich mit der erreichbaren Phantomoase zufrieden geben und freizumachen von Verlangen?"


Ihre Augen nehmen einen feurigen Glanz an. Sie nimmt ihr Mobiltelefon in die Hand und beginnt sich eifrig Notizen zu machen, LeGuin einen Moment komplett ignorierend. Die ganze Zeit, während sie die Beobachtung skizziert, murmelt sie leise vor sich hin: "Nam-Myoho-Renge-Kyo, Nam-Myoho-Renge-Kyo, Nam-Myoho-Renge-Kyo, Nam-Myoho-Renge-Kyo..."

Sie blickt anschließend wieder auf und lächelt etwas entschuldigend.

"Sumimasen... Verzeihung, diese Beobachtung musste ich festhalten. Vielleicht sollte ich dieses Buch doch erst mal ansehen, bevor ich es wieder zurückgebe."

Etwas zögerlich fragt sie dann doch nach:

"Aber ich hoffe... es enthält keine schlüpfrigen Passagen? - Die Prämisse klang etwas danach, Vielmännerei und so weiter."

Erklärend schiebt die junge Japanerin nach und enthüllt damit auch etwas mehr von sich selbst:

"Ich bin, nun, am besten könnte man meine Position mit einer Jugendpastorin vergleichen. Ich bin mit anderen jungen Frauen auf Missionsreise hier, um das Lotus-Sutra und die Weisheiten seines Bodhisattvas Nichiren Daishonin zu verbreiten. Da muss ich ein gutes Vorbild sein, und will mich auch nicht durch Nachgeben meines Verlangens nach Wollust an das Samsara ketten.
Ich bin schließlich hier, damit die Amerikaner von mir lernen und sich verbessern - nicht um mich selbst zu verschlechtern und zu einem schamlosen Flittchen machen zu lassen."


Die behütete Betschwester hatte offenbar sehr andere Vorstellungen von 'schlüpfrig', 'wollüstig' und 'schamlosen Flittchen' als der Durchschnittsmensch in Seattle.
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Le Guin
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Re: Das literarische Duett [Hifumi, Le Guin] [Kleines Konzil im großen Garten]

Beitrag von Le Guin »

Andächtig lauschte er ihr und ihrer Schilderung. Die Sonnenbrille verbarg Le Guins Augen, doch als sie begann, die Geschichte vor ihm auszubreiten, nahm er sie ab, klappte sie zusammen und schob sie in die Brusttasche seines Anzugs.
Sobald sie ihr Smartphone in die Hand nahm, hob er überrascht die Augenbrauen und beobachtete wie gebannt, was sie tat und wie das Licht und die Farben des Displays sich an ihrer Hand spiegelten. In purer Neugier versuchte er, einen Blick auf das Display zu bekommen, aber dann auch auf den Rest des Geräts. Er schob seine Hände in die eigenen Hosentaschen, um sicher zu stellen, dass er nicht gleich begann, das Gerät zu befingern, doch er beugte sich etwas näher heran, um es besser zu sehen.

"Eine der Qualitäten eines guten Ehemanns sind wohl auch seine Fähigkeiten als Liebhaber", erwog er, während er das Smartphone noch betrachtete. "Doch da die Frau nicht verheiratet ist und die Männer zugleich echt sind und auch nicht, handelt es sich vielleicht eher um Teile ...der Oasenstadt oder die Versuchungen von Māra und Ratī?"
Er blinzelte und überwand sich dann sichtlich: "Würdest du mir das Gerät einmal zeigen? Schreibst du deine Gedanken dort hinein? Deine Bedenken? Wie?"
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Hifumi
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Re: Das literarische Duett [Hifumi, Le Guin] [Kleines Konzil im großen Garten]

Beitrag von Hifumi »

Das Telefon war ein Xiaomi Redmi 12C mit einer Hülle mit einem pinken Kirschblütenmuster - billig, veraltet und leistungsschwach, aber es war wohl ausreichend für die Bedürfnisse der buddhistischen Missionarin.
Sie tat Le Guin nicht den Gefallen, auf englisch zu schreiben - von rechts nach links füllten Kanji-Silben die offene Notepad-App.

Ihre Nase kräuselt sich ein wenig, als Le Guin die Qualitäten als Liebhaber anspricht. "Ich meine... Geht das Buch da sehr ins Detail? Ich will mich nicht so gerne hineindenken, in die Rolle einer Frau die ihren Liebhaber umarmt, ihn küsst, und, hm, nun ja..." Hifumi beginnt wieder zu stammeln und ihre Bedenken so PG-13 wie möglich auszudrücken. Vielleicht fehlte ihr auf Englisch schlichtweg das Vokabular, um auszudrücken was sie sagen wollte, aber vielleicht war sie auch schlichtweg zu verklemmt um es auszusprechen zu wagen, noch dazu gegenüber einem wildfremden jungen Mann mit einem attraktiven Äußeren.

Das Mobiltelefon war da eine willkommene Ablenkung. Hifumi blinzelte, so als ob sie gerade danach gefragt worden wäre wie man eine Fußgängerampel bedient.

"Nun, das ist halt mein Telefon, und ich benutze es halt für die Dinge für die man nen Telefon hat.
Und nein, ich gebe es nicht aus der Hand - sind sehr persönliche Dinge drin, von meinem Bruder, von meinen Eltern, meinem Priester, von den anderen jungen Frauen die mit mir nach Seattle gekommen sind.
Wenn du ein neues brauchst, gebe ich gerne meinen Rat dazu. Aber wahrscheinlich kann jemand was schlaueres dazu sagen, jemand wo da mehr... Otaku ist? Nerd, in Englisch, denke ich?"


Der Gedanke, dass Le Guin vielleicht wirklich kein Smartphone hatte und so etwas gar nicht kannte, kam ihr gar nicht erst. Die Geräte waren schon seit ihrer Grundschulzeit allgegenwärtig, sogar in so konservativen und fortschrittsfeindlichen Kreisen wie dem Nichiren-Shoshu-Kult.
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Le Guin
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Re: Das literarische Duett [Hifumi, Le Guin] [Kleines Konzil im großen Garten]

Beitrag von Le Guin »

"Sex? Nein, dieses Buch nicht", meinte Le Guin und lächelte beruhigend, weil sie ein wenig beunruhigt wirkte. "Aber ich vermute, es ist mehr für den amerikanischen Kulturkreis geschrieben. Laurens wechselnde Wünsche und Vorstellungen für einen Ehemann sind sehr amerikanisch", überlegte er. "Wahrscheinlich ist es eins von diesen Büchern, die nicht sehr gut altern, obwohl das Thema zeitlos sein sollte." Er zuckte bedauernd mit den Schultern.
"Ich würde Lauren gern einiges fragen. Doch immerhin geht es ihr insgesamt ganz gut." Er sprach von der Buchfigur so als wäre sie eine Bekannte - eine Nachbarin vielleicht oder eine Arbeitskollegin.

"Wenn all diese Dinge in deinem Mobiltelefon sind, wie bist du dann mit dem Mobiltelefon verbunden? Oder es mit dir? Ist es wie ...ein Notizbuch? Ein Kalender? Und wer es in der Hand hat, kann es einfach durchblättern?" Die Fragen klangen tatsächlich ahnungslos, denn er hatte bislang nur von Mobiltelefonen - oder Smartphones - gelesen und sie nahmen selten sehr prominente Rollen ein. "Ich will nicht einfach eines kaufen nur um es zu haben", meinte er etwas vage.
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Hifumi
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Re: Das literarische Duett [Hifumi, Le Guin] [Kleines Konzil im großen Garten]

Beitrag von Hifumi »

Die religiöse junge Frau zuckt merklich zusammen, als das Wort so offen ausgesprochen wird, um das sie so hilflos herumgeeiert hat.

"Ich kann da keinen Vergleich ziehen, ich bin nicht sehr vertraut mit amerikanischer Literatur. Eigentlich überhaupt nur mit sehr wenig Literatur. Als Kind, als ich lesen und schreiben gelernt habe, hatte ich ein paar ausgewählte Kinderbücher zum üben, mit vielen Bildern und kindgerecht aufbereiteten religiösen Botschaften. Aber dann ließ die Schule mir keine Zeit mehr, und was noch an Freizeit blieb gehörte in den Dienst meiner Glaubensgemeinschaft."

Etwas zaghaft schaut sie zu dem ausgeliehenen Roman hinab.

"Ich weiß auch noch nicht, ob ich dazu komme das Buch überhaupt ganz zu lesen, bevor ich es zurückgeben muss. Ich habe ein sehr volles Programm auf dem Missionstrip, und die restliche Zeit verbringen ich mit meinen Glaubensschwestern zusammen, um unseren Teamgeist zu stärken und uns gegenseitig auf dem rechten Weg zu halten.
Ich habe nicht viel Muße für mich alleine. Ich bin meistens schon froh wenn ich mal die Zeit finde einen neuen Artikel zu meinen Studienfächern querzulesen und da auf dem Laufenden zu bleiben."


Von Resignation war in diesen Worten aber nicht viel heraus zu hören. Hifumi schien zufrieden damit zu sein, ihre gesamte Zeit und Energie zum Wohl ihrer Sekte einzusetzen, umringt von Leuten, die ihre Lebensweise genau beäugten und beurteilten. Vielleicht kannte sie einfach kein anderes Leben.

Zum Telefon befragt runzelt sie ein wenig die Stirn. Es war ein wenig, als würde man sie dazu befragen wie man sich die Schuhe band.

"Naja, das Telefon hängt am Internet. Oder besser gesagt, am Funknetz, und das hängt wiederum am Internet.
Benutzen kann man es nur wenn es entsperrt ist, ansonsten weiß nur ich wie man reinkommt. Oder halt derjenige, dem das Telefon gehört.
Damit kann ich meine Notizen anlegen und meinen Kalender verwalten, aber halt auch anrufen, Nachrichten schreiben, spielen... Wofür man halt so Telefone benutzt.

Aber ich denke, irgendjemand anderes kann es besser erklären. Ich bin auch nicht so gut mit Technik und frage da meistens einfach meinen Bruder."


Das bietet ihr eine Überleitung.

"Wie ist es bei dir? Hast du Geschwister oder andere Verwandte?"
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Le Guin
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Re: Das literarische Duett [Hifumi, Le Guin] [Kleines Konzil im großen Garten]

Beitrag von Le Guin »

"Hm..", machte Le Guin etwas ratlos, vielleicht noch wegen der so einfach ausgesprochenen Tatsachen über das Internet, Apps und Smartphones. Oder wohl auch wegen ihrer Frage.
"Ich habe unzählige Geschwister", meinte er dann und seine Miene hellte sich mit den Worten auf als sei ihm diese Erkenntnis erst gerade eben gekommen. "Wie Lauren." Er zuckte mit den Schultern und versuchte dann: "Oder Prinz Genji." Damit nannte er aufs Geratewohl einen der uralten Klassiker japanischer Literatur, "Die Geschichte vom Prinzen Genji" von Murasaki Shikibu - ein Werk, mit dem nicht wenige japanische Schüler im Laufe ihrer Schulzeit gern behelligt werden.

"Ich...", er seufzte. "Es ist schwer zu beschreiben. Doch sie alle sind meine Geschwister. Ich kenne nicht alle so gut wie ich müsste, aber vielleicht ist es mit dir und deinen ...hm.. Schwestern... ähnlich? Und ich habe keine lange Erfahrung. Ich bin erst.. umh.. ich bin erst eine Woche."
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Hifumi
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Re: Das literarische Duett [Hifumi, Le Guin] [Kleines Konzil im großen Garten]

Beitrag von Hifumi »

Sichtliche Verwirrung erscheint auf Hifumis Gesicht. Das Unverständnis für Mobiltelefone wurde noch getoppt von den wirren Ausführungen zu Geschwistern und dazu, erst eine Woche zu existieren.

"Das ist... hm-ja, etwas viel. Aber wenn du erst seit einer Woche hier bist und sonst noch niemanden kennst, kannst du jederzeit gerne auf mich zukommen."

Aus ihrer Handtasche holt sie einen Flyer mit dem Kranich-Mon ihrer Sekte und drückt ihn ihrem Gegenüber in die Hand. Neben wechselweise wirren, schwurbeligen und selbstbeweihräuchernden Ausführungen zu Glück und Frieden und wie die Religion des Nichiren Shoshu dazu beitrug (gerne auch alles zugleich) war da auch eine URL samit QR-Code zu einer lokalen Facebook-Gruppe. Inwiefern das einem Techanalphabeten nützte, war zweifelhaft, aber vielleicht kannte Le Guin ja jemanden wo ihm da aushelfen konnte.

"Da kannst du mich erreichen, ich administriere die Gruppe. Und kannst auch meine Schwestern kennenlernen, alles superliebe Leute die sich gerne Zeit für dich nehmen."

Das Vibrieren des ablegenden Schiffes unterbrach Hifumus Rede. Sie wendet sich ab und geht zu der der Hafenseite zugewandten Reling.

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Le Guin
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Re: Das literarische Duett [Hifumi, Le Guin] [Kleines Konzil im großen Garten]

Beitrag von Le Guin »

Er nahm den Flyer jedenfalls und studierte ihn sogar neugierig bevor er Hifumi an Bord folgte.
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