Erwachen

[Presston Caldwell]

Ich sitze in meiner Studibude.

Kaltes Monitorlicht.
Pizza-Kartons.
Leere Dosen.

Obi-Wan an der Wand starrt mich an.

Sie sind tot.
Zu frisch, um wahr zu sein.

Wir müssen das Haus ausräumen.
Oder es einfach lassen.
Er wäre dafür.

„Würde ja keinen stören.“

Bis es verrottet.
Oder das Bauamt kommt.
Konnte ja keiner wissen ob man das noch irgendwie braucht.

Aber nicht mit Marcus.
Der stünde dann hier.
Hände an der Tischkante.
„Wenn du so weiter machst, wird das nix mit deinem Studium.“

Spießer.

Etwas stimmt nicht mit ihrem Tod.
Zu viele Lücken.
Zu glatte Erklärungen.

Ich klappe den Laptop auf.

WLAN, Terminal, Tunnel.

Home-Automation meiner Eltern.

Kameras.
Logs.

Ich spule zurück.
Genau in die Stunde.
Nur Rauschen.
Kein Bild.
Keine Bewegung.

Ich fluche.
Ich hacke tiefer.

Cloud-Backup.
Herstellerportal.

Meine Finger tippen allein.
Ich werde Maschine.
Ein Glitch.
Ein Fragment.
Etwas wird sichtbar.
Ich starre.
„DAS KANN DOCH NICHT SEIN!“

Wut.
Ich bleibe im Tunnel.
Die Leitung summt.
Der Router glüht.
Funke.
Feuer im Plastik.

„FUCK FUCK FUCK!“

Schwarz.
Ruhe.
Traumland.

Ich schrecke verschwitzt hoch.

„WAS FÜR EIN SCHEISS TRAUM!“

Fünf Minuten später vibriert das Handy.

„Ey Press, bei euch zu HAUSE BRENNTS, die FEUERWEHR ist schon DA.“