Kammerzofe sucht Piratenkönigin [Hifumi, Kitty]

[Hifumi]

Die WIldrose in der Gayborhood von Capitol Hill war eine echte Besonderheit in Seattle, eine der wenigen ausdrücklichen Lesbenbars in den Staaten.

Über der Eingangstür stimmte bereits die rote Neonreklame auf den Geschmack der Besucherinnen ein - eine nackte Frau von hinten.
Im schummrigen Inneren hing ein großes beleuchtetes Schild mit Regenbogenherz: "Serving Beers & Queers since 1984"

Die Frauen hier waren ein Querschnitt des pazifischen Nordwestens: Körperlich arbeitende Handwerkerinnen, Studentinnen, Alternative, und so früh in der Saison nicht alle kostümiert. Manche auch nur mit Teufelshörnchen und anderen neckischen Accessoires.

Eine der Besucherinnen hatte wohl kein Interesse an billigen Drinks und löste sich von der Theke, um noch während der Happy Hour zur gedämpften Musik den Tanzflur zu erobern. Eine langhaarige, zierliche Asiatin, in einem zweiteiligen knappen Dienstmädchendress komplett mit Schürzchen, Häubchen und Fischnetzstrümpfen. Der Theke wandte sie beim Tanzen den Rücken zu, um stolz den Tramp Stamp über ihrem Steiß zu präsentieren:

Schlampenstempel.png (32.39 KiB) 483 mal betrachtet

An ihrem rechten Handgelenk - war das eine Gebetsperlenkette?

[Kitty Turner]

Kitty mochte die Wildrose. Es war irgendwie entspannter, wenn man den Abend wirklich mit Feiern verbringen konnte, statt alle paar Minuten Geiern und grabschenden Besoffenden abwehren zu müssen. Und auch wenn gewisse Herrschaften behauptenden, das sei alles nur eine Folge quasi animalischer Anziehung, gab es in der Wildrose selten Bewunderinnen, die die Grenzen nicht zu wahren wussten.

So betrat nun eine Piratin die Bar: Das lange, blonde Haar hing ihr unter dem breitkrempigen Hut offen bis weit über den Rücken hinab - nur von einem bunten Dreieckstuch gebändigt. Ein paar Perlen, die sie hineingeflochten hatte, klimperten, wenn sie sich schnell bewegte. Sie trug schwarze, enge Hosen und Knie hohe Stiefel, über einem weiten, cremefarbenen Hemd ein tiefgrünes Korsett, das vielen anderen wohl die Luft abgeschnürt hätte, ihr aber wie angegossen zu passen schien und ihre Taille nur noch schmaler machte. An einem breiten Gürtel hingen Reihen goldener Ketten mit allerlei Tand daran und ein Plastikdegen (das einzige Stück, das sie für ihre Verkleidung hatte zukaufen müssen).
Ein Grinsen huschte über ihr Gesicht, als der Lärm und die alkoholgeschwängerte Luft sie umfingen und in den dunklen, in Manier eines Disney-Piraten mit Kayal umrahmten Augen funkelte es. Das hier würde ein guter Abend werden. - Und die Tatsache, dass sie die Drinks heute nicht selbst mischen musste, machte den Abend noch besser.

So schlenderte sie zur Bar, ließ sich mit einem Bier versorgen und wollte sich gerade piratig-lässig an der Bar drapieren, als ihr Blick auf die Maid viel. Beinahe hätte sie ihren Schluck Bier wieder ausgespuckt. Entweder hatte Hifumi eine frivole Zwillingsschwester - oder das hier war eine ausgeartete Selbstfindungsphase.
Einen Moment überlegte sie sich, ob sie einfach ignorieren sollte, was sie da sah. Doch schließlich gewannen ein Gefühl für Fürsorgepflicht und unverhohlene Neugier - und so machte sich die Piratin mit ihrem Bier in der Hand auf dem Weg zum tanzenden Hausmädchen.

[Hifumi]

Die Asiatin wand den Kopf, als sie die Annäherung aus den Augenwinkeln bemerkte. Sie erkannte Kitty nicht gleich wieder - sie hatte sie erst zwei mal kurz getroffen, sie war verkleidet, und das Licht hier war schummrig.

Das Dienstmädchen musterte die Piratin von Kopf bis Fuß, und blieb besonders lange an dem Korsett hängen. Ein bezauberndes Lächeln erschien in ihrem Gesicht, als ihr gefiel was sie sah.

"Oh la la, konnte ich eine Piratin mit der Aussicht auf Booty verlocken?"

Das war eindeutig Hifumis Stimme, wenn auch einen Tacken höher - wie es viele Frauen machen, wenn sie mit jemandem flirten den sie attraktiv finden.
Was, wie sie annahm, auch die Intention der Piratin war, wenn sie sich so zielgerichtet mit Getränk in der Hand annäherte.

[Kitty Turner]

Kitty grinste schief. Das Grinsen passte sehr gut zu dem piratigen Äußeren. Es hätten nur noch die Goldzähne gefehlt. "Piratinnen wollen immer alles, was sie nicht haben können", gab sie gelassen zurück und nahm einen Schluck Bier. Sie störte sich nicht, bei diesem Spiel mitzuspielen. So konnte sie Hifumi immerhin ein bisschen im Auge behalten - ganz zu schweigen davon, dass sie doch ein bisschen neugierig, ob sie sie überhaupt erkennen würde. "Vielleicht hast du ja den einen oder anderen Schatz für mich."

[Hifumi]

Hifumi kicherte und spielte bei dem Flirt sehr bereitwillig mit. "Oh, ich bin nur ein kleines Dienstmädchen." Sie machte ein paar Schritte um Kitty herum, und stellte sich zwischen die Piratin und einem Sofa direkt an der Glasfront.

"Ein paar Münzen habe ich schon, unter meinem Kleid und unter meiner Zunge." Zwinkernd fügte sie hinzu: "Aber die, die kannst du nicht haben. So gemein, mich aufs Sofa zu werfen und genau zu durchsuchen, so gemein wäre eine Piratin doch nicht zu einer hilflosen Meido?"

Hier, in diesem geschützten Rahmen zeigte die sonst so spröde Betschwester ganz neue Seiten von sich. Kinky Rollenspiel, eine Einladung dazu sie grob zu behandeln, und eine exhibitionistische Ader mit ihrem Vorschlag eines Sitzplatzes, der von der Straße gut einsehbar war.

[Kitty Turner]

Wow. War das überhaupt noch die Frau, die sie damals auf der Insel getroffen hatte? Die, die sich über die Freizügigkeit der Frauen hier in Seattle beschwert hatte? Das hier war nun wirklich eine 180-Grad-Wende.

So wurde Kittys schiefes Grinsen zu einem leisen, ein wenig rauen Lachen. Sie schob sich ihren Hut ein wenig nach hinten und musterte die Dienstbotinnenuniform noch einmal. Sie grinste wieder breit.

"Aye, so gemein wäre eine Piratin.", erwiderte sie und ihre großen braunen Augen funkelten. "Die Frage ist, was die hilflose Maid tun würde, um mich davon abzuhalten, alle Münzen an mich zu bringen."

[Hifumi]

Hifumis Augen wurden größer, als sie das rauhe Lachen vernahm.

"Nichts könnte ich tun gegen eine große, böse Piratin."

Ihre rechte Hand wanderte auf Kittys Schulter und - wenn sie es zuließ - drückte sie, um dann weiterzuwandern zum Kragen an ihrem Hemd, um damit zu spielen.

"Aber vielleicht hofft das kleine Dienstmädchen insgeheim darauf. Dass eines nachts eine Piratenkönigin kommt, sie einfach ergreift" - ihre Hände wanderten sacht hinab zur Taille der Blondine - "und sich an den Münzen unter ihrem Kleid bedient, und an allem sonst was sie da so finden kann."

Die Japanerin leckte sich lasziv über die Lippen.

"Ja, dass würde dem kleinen Dienstmädchen Hifumi sicher gut gefallen. Und wie dürfte Hifumi ihre Piratenkönigin und Herrin anreden?"

[Kitty Turner]

Kitty ließ es zu, auch wenn ihr Blick den Fingern einen Moment folgte, ehe sie wieder in die großen Augen von Hifumi blickte. Sie war fasziniert davon, wie eindeutig sich die junge Japanerin sich verhielt - als müsse sie alles aufholen, was sie in ihrer Zeit der Prüderie unterdrückt hatte. Wie wenn man eine Champagnerflasche schüttelte.

"Hmmm", machte sie und lächelte die Maid noch einmal an. "Dann kann eine Piratenkönigin ja gar nicht anders." Sie neigte sich ein wenig vor, um Hifumi ins Ohr zu flüstern. "Piraten erfüllen nämlich gerne die dunkelsten Wünsche."

Dann grinste sie, beinahe ebenso breit wie wenn der Disney Pirat sich vor einer Gruppe Soldaten vorstellte. "Kitty Turner. Käptn' Kitty Turner"

[Hifumi]

Hifumi kicherte fröhlich, als ihr ins Ohr geflüstert wurde. Sie hatte ersichtlich große Freude an diesem Flirt.

Als sie den Namen vernimmt, schaut sie der Blondine ganz genau ins Gesicht. Blinzelt zwei mal, und erstarrt dann.

"Oh, Miss Turner, äh, Kitty, ich wusste nicht dass Sie, äh, du... Dass du auh Mädchen magst."

Die Überraschung hatte sie ziemlich überrumpelt, und sie fiel einen Moment aus der Rolle.

[Kitty Turner]

Kitty grinste noch breiter, wenn auch in keinster Weise bösartig. Sie fand es zwar amüsant, wie krass der Unterschied zwischen Hifumis Verhaltensweisen war, doch sie hatte keine Freude daran, unangenehme Emotionen zu wecken.

Die Frage danach, was oder besser wen sie mochte, beantwortete sie mit einem Schulterzucken. Irgendwie dachte sie nicht besonders viel in diesen Kategorien. "Naja, ich mag nette Menschen und ich mag hübsche Menschen."

Dann aber legte sie der Japanerin sacht die Hand an die Schulter. "Tut mir leid, wenn ich dich erschreckt hab oder du dich jetzt doof fühlst. - Das wollt ich wirklich nicht. Ich hab dich nur gesehen und ... hatte dich ... anders in Erinnerung. Da war ich neugierig." Sie sah angemessen zerknirscht drein. "Darf ich dich zur Entschuldigung auf was einladen? Du mochtest doch Sambuca, oder?"