Treffen am Puget Sound [Edith, SL]

[Edith Blunt]

Edith kam sich reichlich dumm vor, als sie zur Mittagszeit auf dem Weg zum Aussichtsturm am Puget Sound war. Diese email ,die ihr geschickt worden war, hatte schon sehr nach Spam geklungen.
„Haben sie auch öfters zu den Sternen aufgesehen und sich gefragt was dort liegt?“
Wie dieses Geschwafel von den nicht so seriösen Esoterikern, die versuchten einem alles anzudrehen.
Andererseits hatte sie aber auch nach Ungewöhnlichem Ausschau gehalten.
Natürlich bekam sie nun solche emails.

Ob nun ernst gemeint oder nicht…es bestand auch die Gefahr, dass sie jemanden begegnen würde, der gefährlich war. Schließlich waren sie hier auch außerhalb der Stadt.

Dumm, Edith…das war doch dumm…

Immerhin hatte sie ein Pfefferspray dabei und einer Freundin gesagt wohin sie ging.

Für einen Moment als sie zum Aussichtsturm herauf schaute, hatte sie zumindest das Gefühl nicht allein zu sein.
Es war auch Mittagsstunde, auch andere Leute waren hier unterwegs.

Sie war zu paranoid, oder?

Mit einem seufzten ging sie voran, den Aussichtsturm zu erklimmen. Dabei hielt sie den Riemen ihrer Handtasche fest umklammert.

Sie hatte heute auf leichte weiche Sneaker gesetzt, sollte sie rennen müssen.

[Mystiker]

Als Edith oben aus dem Aussichtsturm ankam, der gleichzeitig eine offene Plattform, ohne Überdachung hatte, war sie auch hier oben nicht gänzlich allein. Neben einer Familie mit zwei Kindern, die begeistert über den Pudget Sound blickten, war auch ein junger Mann dort oben, der ihr ein kurzes Lächeln zuwarf und dabei ein Handy mit einem Bild eines Smaragds auf der Rückseite in die Tasche gleiten lies.

Emerald night.jpg (59.25 KiB) 35960 mal betrachtet

Als die Familie nach unten aufbrach, weil sie noch weiter spazieren gehen wollte, lächelte der junge Mann Edith noch einmal an. "Schön sie kennen zu lernen Frau Blunt." Er steckte die Hände in die Hosentaschen und lehnte sich an das stählerne Geländer. "Wir hatten...E-Mailkontakt." Immer noch schmunzelte er und obwohl die Abschnitte der Promenaden und Strände hier gut gefüllt waren mit Leuten, die das ausnahmsweise gute Wetter genossen, so waren sie doch hier oben allein.

[Edith Blunt]

Edith konnte sich nicht verkneifen ein Augenbraue etwas überrascht hochzuziehen, als sie den Jungen sah, der so gar nicht dem entsprach, wen sie hatte erwartet hier vorzufinden.
Das kam ihr nun noch seltsamer vor, aber machte sie auch neugierig.

Das Bild auf seinem Handy war in jedem Fall dasselbe, dass sie in ihrer email gehabt hatte.

„Einen schönen guten Tag, junger Mann.“ Er konnte geradeso ihr Enkel sein, wenn sie und ihr nicht existentes Kind recht früh Mutter geworden wären.
Sie hielt ihm höflich die Hand zur Begrüßung hin, ob er sie nun ergreifen würde oder nicht.
„Ja ich habe Ihre email erhalten. Nun bin ich gespannt, was Sie mir zu sagen haben.“

Sie war ja noch immer skeptisch ob des Ganzen.

[Mystiker]

Der junge Mann lächelte offen und nahm die Hand und schüttelte diese. "Ich denke, dass ich nicht bin was sie erwartet haben hm?" er schmunzelte. "Sie können mich Emerald nennen. Oder Tyson. Was ihnen lieber ist." Er lehnte sich im Anschluss wieder an das Geländer. "Sie sind uns aufgefallen Frau Blunt. Ihre Webseite ist im Internet kaum zu übersehen und ihre Erfolgsquote dabei Menschen zusammen zu bringen ist sehr beachtlich." begann er mit einfachen Dingen. "Außerdem ihre Suchhistorie nach Dingen die "seltsam" oder "anders"... "außergewöhnlich" sind. "Menschen und Dingen die mehr wissen." Er zuckte mit den Schultern. "Sie machen das leider nicht sonderlich heimlich..." er seufzte und lies die Schultern hängen. "Ich bin nicht gut in solchen Dingen..." er sah sie wieder direkt an. "Haben sie auch eine Stimme, die zu ihnen spricht? Etwas das ihnen Fähigkeiten gibt, die sie früher nicht hatten? Sind sie...nunja...fühlt es sich für sie manchmal magisch an?"

[Edith Blunt]

Sie lächelte dankbar aber bescheiden, als Emerald ihre Erfolgsquote erwähnte. Es war immer gut ein Lob zu hören, doch das sollte einem nie zu Kopf steigen.

„Warum sollte ich es geheim halten? Daran ist nichts…hm…absonderliches . Gut vielleicht das schon, aber nichts gefährliches. Hm…Stimme, ja manchmal meine ich, dass da jemand ist und sehe ihn auch.“
Ihre Stimme wurde bei jedem Wort am Ende leiser, nicht unbedingt weil sie glaubte dass man sie belauschte und es doch gefährlich war darüber zu sprechen. Eher weil sie sich seltsam dabei vorkam.

„Aber es fühlt sich nicht bedrohlich an.“

Nach einem Moment des Nachsinnens fügte sie noch an:

„Ich würde nicht sagen: magisch, aber mir geschehen Zufälle, die sich nicht mehr wie Zufälle anfühlen. Als…ja, als würde ich instinktiv wissen wo ich suchen müsste.“

[Mystiker]

Auch auf Emeralds Lächeln wurde etwas kleiner, als sie über de Dinge sprach, welche ihr seltsam vorgekommen waren. "Nicht gefährlich ist...Ansichtssache." er verschränkte die Arme vor der Brust. "Es gibt dort draußen Kräfte, die uns jagen. Die nicht wollen, dass sowas wir wir frei herum läuft. Ich möchte ihnen also nahe legen ihre Suche nach uns etwas...hm...sorgsamer zu machen...wobei..." wieder ein Schmunzeln. "Im Endeffekt, haben sie uns ja gefunden...also mich."

Dann blühte sein Lächeln wieder auf. "Sehen sie. Was sie "sehen"...nennt man Avatar. Ein Splitter ihrer Seele, der erwachte. Und diese "Zufälle" die sie beschreiben sind..nunja koinzidente Magik, die ihr Avatar, bzw. sie wirken, ohne es zu merken. Was gut ist, denn das fällt weder der Technokratie, noch der Realität auf."

Er blickte Edith noch einmal aufmerksam an. "Und jetzt habe ich wahrscheinlich zu viele Begriffe in den Raum geworfen, richtig?"

[Edith Blunt]

"Wie wir?...Was heißt denn das wie wir? Und Magie? Nun ja ich bin immer davon ausgegangen, dass da mehr ist als wir sehen können, so viel mehr was wir spüren. Aber Magie klingt so..." so lächerlich, so herabwürdigend in ihren Ohren. Wie etwas aus Filmen und Fantasy. Energie gefiel ihr da mehr. Alles bestand aus Energie.

Unbewusst nervös zupfte sie an einem dünnen goldenen Armband herum, dass sie um das linke Handgelenk trug und drehte es immer wieder hierhin und dahin.
"Jemand jagt uns? Wie Tiere?" Das war auch wie in einem Film. Das konnte doch nicht stimmen.

Avatar...ein Avatar war eine Inkarnation einer Aura oder einer Seele, so hatte sie das schon einmal gelesen. Für einen Moment war es als würde jemand hinter hier stehen, größer, beschützend. Als sie sich umdrehte, war da jedoch niemand.

Das war ihr alles irgendwie zu viel. Es war zwar auch spannend und hatte sie nicht genau danach gesucht? Aber jetzt waren sie hier bei Gefahr und Jagden...
"Wer sind Sie,...Emerald?"

[Mystiker]

"Ja ich weiß, klingt alles verrückt, wie in einem Urban Fantasy Roman oder? So habe ich anfangs auch gedacht." Emerald blieb gelassen am Geländer lehnen und betrachtete Edith weiter interessiert. "Naja. Sie machen das schon weniger wie im Film mit Killteams und so. Mehr mit Leuten in Schwarzen Anzügen, viel Geld und Mediale Manipulation. Oder was denken sie, wieso sie mir nicht glauben, obwohl sie selbst zu so etwas in der Lage sind?" Er legte fragend den Kopf schief und lies Edith selbst eine Antwort darauf finden.

"Ich? Ich bin der Bote. Nicht mehr und nicht weniger. Wir wiederum nennen und Virtuelle Adepten. Wir suchen und finden Informationen über das Netz. Menschen, Informationen, Wissen...aber wir übermitteln auch Nachrichten für andere...über Wege die nicht abgehört werden können. Wer sind sie Edith? Wer wollen sie sein?"

[Edith Blunt]

Wer wollte sie sein... das war eine überraschende Frage und sie fand nicht sofort eine Antwort darauf.

"Wer will ich sein? Ich bin doch bereits wer. ich bin Edith Blunt. ich suche für jeden die Liebe oder zumindest eine Geborgenheit."
"Das was Sie tun...das klingt nicht besonders magisch. Ist es nicht die normale Funktion des Internets? Nur sicherer? Sind Sie sowas wie ein Hacker?" Edith konnte sich realtiv sicher im Internet bewegen, besser als andere ihres Alters, aber wirklich in die Tiefe dessen was alles möglich dort war und wie man sich richtig absicherte, war sie nie gedrungen.

Oder meinte er gar mit "Netz" etwas völlig anderes?

[Mystiker]

Wieder schmunzelte der junge Mann. "Sind sie sicher, dass das alles ist was sie sein wollen? Wieso suchen sie dann nach mehr? Wieso haben sie diesen Zufällen doch mehr Bedeutung zugemessen? Glauben sie, dass es dort draußen mehr gibt?" es schien, als würde er mehr über Edith wissen, als diese vermutet hatte.

Emerald zog noch einmal das Handy heraus und hielt es hoch. "Heutzutage hat jeder Zugang zum Internet, zu unzähligen Informationen. Jederzeit, überall. Aber was, wenn ich ihnen sage, dass es Leute gibt, die diese Informationen ändern können? Nicht nur was geschrieben steht, sondern das was diese Informationen beschreiben? Das hier." er zupfte an seinem T-Shirt. "Oder diesen Aussichtsturm?" er klopfte mit dem Hacken auf den Holzboden. "Das Netz ist nur ein Layer unter vielen." Das Handy verschwand wieder in seiner Hosentasche.

"Wenn sie mir nicht glauben, dann kann ich das übrigens verstehen. Ich bin nicht gut in sowas...ich bin...nunja...nur ein Bote. Überbringe Nachrichten und Dinge von A nach B, die nicht digital oder virtuell versendet und empfangen werden können." Immer noch prägte ein verschmitztes Grinsen das Gesicht des Mannes. "Also Edith. Wer wollen sie sein?"