Private Stunden [Masamune, Reiko (SL)]

[Masamune]

Das Gespräch über das Essen würde Masamune auf später verlegen. Und auch der Griff war nicht so feste, wie er sein könnte. Offensichtlich wollte er Vertrauen aufbauen und sie nicht direkt mit der konkrete Situation konfrontieren vor der sie offensichtlich Angst zu haben schien. "Schritt für Schritt... wir fangen mit dem Tritt und dem Kopfschlag an. Trete dorthin, wo mein Fuß jetzt ist..."

"Hai! Du willst lernen, wie du dich gegen einen bestimmten Gegner wehren kannst. Dann muss ich dich auf deinen Feind vorbereiten. Und dazu muss ich verstehen, wer er ist. Wir werden dennoch viel üben müssen. Versuche nicht ihn mit halb Gelerntem zu bekämpfen."

[Mystiker]

Reiko atmete tief durch und versuchte sich zu entspannen, was ihr wohl auch zum Teil gelang. Sie schloss aber trotzdem nochmal die Augen. "Er ist brutal...stark...und...zugegeben nicht so viel größer als ich...aber...er hat Kraft...ist trainiert..." ihre Steifheit kehrte zurück, als sie von dem Mann sprach, auch wenn sie sich offenbar weigerte ihm einen Namen zu geben oder weitere Details preis zu geben.

"Ich..." sie trat auf Masamunes Fuß, ohne wirklich anzukündigen, dass sie mit der Bewegung nun begann. Allerdings war es mehr ein angedeutetes darauf treten. Sie wollte ihm scheinbar nicht wehtun. Nur die Bewegung kennen lernen. "...weiß nicht, ob ich ihn bekämpfen kann." schloss sie schließlich. Die Unsicherheit und Angst in ihrer Stimme war noch einmal eine neue Emotion, die sie offenbarte.

[Masamune]

Und auch, wen der Tritt nur angedeutet war, war Masamunes Fuß nicht mehr dort, wo er stand, als sie ihren anhob. Es war nur eine kleine Bewegung, trotzdem ausreichend, damit er nicht berührt wurde.

"Wenn dein Kopf nicht bereit ist, dann wird dein Körper es auch niemals sein, egal, wieviel wir trainieren. Dein Körper folgt deinem Geist. Lasse deine Angst vor dem Dojo. Er ist nicht hier... hier musst du ihn nicht besiegen. Nur dich! Erkenne zuerst dich selbst, dann deinen Feind. Wenn du dich selbst zum Esel machst, dann ist immer jemand bereit, auf dir herumzureiten."

Sein Arm spannte sich an, ohne, dass er wirklich fester zupackte.

"Tritt zu! Kopf zu meiner Nase. Es ist an mir nicht dort zu sein, wo du mich treffen willst."

Abermals, machte er sich bereit ihrem Angriff auszuweichen. *

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*Ausweichen:
Pool 8 | Diff 6 | Spec
9, 8, 8, 8, 7, 5, 4, 4 => 5 Sux

[Mystiker]

Reiko seufzte, als sie Masamunes Worte vernahm und jegliche Spannung schien ihren Körper kurz zu verlassen. Sie atmete zweimal tief durch. "Gaaanz ruhig...mach es wie auf der Matte...wie auf der Matte...du musst nur die Bewegungen abspulen...du weißt wie das geht..." flüsterte sie zu sich selbst. Dann schien sie sich halbwegs gefangen zu haben und startete einen erneuten Versuch. Sie trat nach dem nackten Fuß Masamunes und schlug ihren Kopf mit Schwung zurück.

Aber ihre Bewegungen waren noch nicht ausgereift. Vielleicht, weil sie diese noch nicht oft genug wiederholt hatte. Vielleicht, weil immer noch Furcht ihr Herz lähmte. Oder einfach nur, weil sie keine Erfahrung in Kampfkunst hatte. Sie traf ihn nicht, fragte aber trotzdem über die Schulter. "So etwa?" Dann schaute sie wieder nach vorne. "Manchmal habe ich das Gefühl in den Rachen eines hungrigen Tigers zu sehen, wenn er wütend ist." fuhr sie dann leise fort. Schien etwas Vertrauen zu fassen.

Geschick:
10, 5, 4, 4, 2 (1 Erfolg)

[Masamune]

Er nahm ihre Bewegungen wahr und bereitete sich auf den Tritt vor. Als dieser folgte war er fort, genau, wie angekündigt. Ihr Tritt und der Kopfhieb landeten im Nichts.

"Gut!"

Masamune ließ sie los und bewegte sich vor Reiko. Er nickte zufrieden. "Nochmal... kräftiger." Seine Augen lagen auf ihrer Bewegung, um nach Fehlern zu suchen und diese für den nächsten Tritt zu korrigieren.

"Ein Tiger ist furchterregend." stimmte er Reiko zu. "Und... er hat keine Feinde, nimmt sich, was er braucht und zeigt immer Stärke.

Masamune stand vor Reiko und ging in Kampfhaltung, als sei es das Natürlichste auf der Welt, nur, um ihr dann die Bewegung des Trittes nochmal zu zeigen. Sein Gesicht strahlte eiserne Ruhe und zugleich Gelassenheit aus.

"Aber ich werde aus dir einen Honeybadger machen. Kleiner. Weniger kräftigt. Flink. Ein Honigdachs legt sich mit einem Tiger an, wenn es sein muss. Oder zwei... drei... vier.... und gewinnt. Warum? Weil der Honigdachs sich nicht dafür interessiert, wie gefährlich der Tiger ist. Er kämpft, ohne Angst."

Er trat auf Reiko zu und legte einen Finger auf die Stirn.

"Jui Jitsu ist hier."

Dann lag der Finger oberhalb ihres Herzens, aber ohne sie zu berühren.

"Jui Jitsu ist hier."

Und zu letzt auf ihrem Bauch, wo sich Angst, Wut und Beklommenheit sammelten, wenn sie denn auftraten: "Aber niemals, liegt Jui Jitsu hier."

[Mystiker]

Reikos Augen wurden groß, als Masamune ihr ankündigte sie zu einem Honigdachs zu machen. Sie atmete auch noch einmal durch, während er ihr zeigte wo Jiu Jutsu saß und wo nicht. "Ich verstehe. Aber ich weiß nicht ob...ob es so einfach ist..." sie zuckte mit den Schultern und sah ihren Sensei dann in die Augen. "Bodenturnen." sagte sie, bevor sie erneut seinen Anweisungen und Bewegungen folgte, um sich aus dem Griff zu befreien, wenn auch diesmal niemand direkt hinter ihr stand, sondern eben vor ihr.

Dann schloss sie noch einmal die Augen und schien sich zu sammeln. So stand sie dort, etwa eine halbe Minute. "Er ist mein Zwillingsbruder." führte sie offenbar eine Unterhaltung fort, die sie früher begonnen hatten. "Und er hat die Geschäfte unseres Vaters nach seinem Tod übernommen...eigentlich hätten mir 50% zugestanden aber..." sie schüttelte mit dem Kopf und sah Masamune etwas erschrocken an. "Ich...es...ich wollte nicht...nicht das Dojo oder euch damit belasten Sensei." Sie verneigte sich entschuldigend.

[Masamune]

"Nein."

Masamunes Stimme klang streng. Zumindest für amerikanische Ohren, aber so war das japanisch eben. Klar und kantig.

"Du belastest das Dojo nur, wenn du alleine mit deinen Problemen bist und sie dich ablenken. Dies ist ein Ort des Lernens, des Respekts und der gegenseitigen Unterstützung."

Der Sensai schüttelte den Kopf.

"Bushido ist nie... leicht. Sich selbst zu bezwingen ist nie leicht. Es erfordert jeden Moment aufs Neue, dass man selbst nach Verbesserung strebt. Und dafür musst... " Er tippte sich auf die Schläfe und dann auf das Herz. "... du daran glauben. An dich selbst und daran, dass du es schaffen kannst. Doch doch ist die Frage nie 'ob du es schaffen kannst', sondern 'ob du bereit bist, es zu versuchen'. Die längste Reise beginnt immer mit dem ersten Schritt, Riko-san."

Er setzte sich vor sie in den Seiza. Aber eine Einladung es ihm gleich zu tun, blieb aus. Vielmehr erwartete er offensichtlich, dass sie die Übung fortsetzte.

"Was ist passiert? Hat er dich bestohlen?"

[Mystiker]

Reiko zuckte bei dem "Nein" unmerklich zusammen, als ob sie geschlagen worden wäre. Entspannte sich aber bei den folgenden Worten Masamunes wieder. "Ich...will den ersten Schritt machen. Deswegen...bin ich hier." ihre Stimme wurde fester, während sie diese Worte aussprach. Nickte noch einmal, um die Aussage noch zusätzlich zu unterstreichen.

Sie straffte ihren Körper und bereitete sich auf die nächste Durchführung der Bewegungsabläufe vor, auch wenn diesmal niemand hinter ihr stand. Tatsächlich wurde ihre Bewegungen schneller und flüssiger, je öfter sie die Bewegungen wiederholte. Nach einigen Wiederholungen stoppte sie aber kurz und nickte, schüttelte dann aber auch sofort den Kopf. "Ja und nein." seufzte sie. "Wie ich sagte...hätten mir 50% zugestanden. Aber mein Bruder und sein Anwalt haben es so geschickt eingefädelt, dass ich mit nichts dastehe und vor dem Gesetz ist das alles legal. Also...ja er hat mich bestohlen...aber nichts unrechtes im Sinne des Gesetzes dabei getan, was es mir unmöglich macht dagegen vorzugehen."

Sie schloss die Augen wieder und konzentrierte sich weiter auf die Bewegungen, die Masamune ihr gezeigt hatte.

[Masamune]

Masamune korrigierte ihre Haltung immer wieder, bis er zufrieden war.

"Das Juisitsu lehrt, dass der beste Kampf ist... nicht kämpfen zu müssen. Das ist es auch, was ich versuche weiter zu geben. Wir formen unsere Hände zu Waffen, um sie im besten Fall nicht einsetzen zu müssen. Aber, falls wir keine andere Möglichkeit haben, dürfen wir nicht zögern mit aller Härte zu zuschlagen. Ein Samurai, der im alten Japan sein Schwert zog, musste bereit sein zu sterben - oder er verlor den Kampf."

Als Masamune zufrieden war, nahm er die nächste Bewegung dazu.

"Doch das gilt nicht nur für den Kampf mit der Waffe. Er hat dich bestohlen... deine Ehre beschmutzt, seine... und die eurer Vorfahren. Und nun geht er dich körperlich an? Schlägt er dich? Oder... Schlimmeres?"

[Mystiker]

Reiko folgte den Anweisungen ihres Senseis und lauschte auch seinen Worten, stoppte dann aber die Bewegung und drehte sich von ihm weg. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten, so dass die Fingerknöchel weiß hervor traten. Ihre nächsten Worte klangen so kontrolliert wie es wahrscheinlich nur Japaner trotz ihrer Wut schafften.

"Ehre. Familie...Vorfahren. Sie spie die Worte förmlich aus. Sie bedeuten ihm nichts. Also bedeutet es ihm auch nichts sie zu beschmutzen oder mich zu beschämen. Ihm geht es um Macht, Einfluss und Reichtum. Alles andere sind entweder Dinge mit denen er diese Dinge erreicht oder Hindernisse die er aus dem Weg räumen müsste. Und ich war eben ein Hinderniss." sie atmete durch und versuchte sich wieder zu sammeln. Sie drehte sich wieder zu Masamune um und verneigte. "Verzeiht Sensei. Ich hatte mich nicht unter Kontrolle." Sie wich seiner letzten Frage offensichtlich aus.