Hifumi wird ein wenig verlegen, als sie so offen auf ihre Brüste angesprochen wird. "Ich bin zufrieden mit dem was ich habe, und würde es auch nicht größer machen wollen, weder durch Chirurgie noch durch Magick. Alleine schon, weil Männer es als Einladung betrachten würden mich noch mehr anzustarren und noch mehr anzuflirten."
Beschwichtiged hebt Hifumi die Hand. "Die Visen der jungen Frauen unter mir sind erst einmal sicher, fast nur frische Schulabgängerinnen, die sich auf dem Missionstrip das Ausland ansehen. So wie in Amerika manche Schulabgänger für ein Jahr durch Australien backpacken, oder für die Mormonen in Europa missionieren.
Manche sind schon verlobt, aber so ein unverkäuflicher Weihnachtskuchen wie ich ist die Ausnahme. Sollte ich eine Amerikanerin heiraten, bekämen sie einfach eine neue YWD-Leiterin, wahrscheinlich einfach aus ihrer Mitte."
Die junge Japanerin zieht eine Schnute. "Ich habe in meinem Jahr in Tukwila bereits gemerkt, wie anders Amerika und die Amerikaner sind, alleine schon darin wie sie ihre Umgebung behandeln, verdrecken und vermüllen. Dabei spiegelt ich außen wieder, wie es im inneren aussieht.
Ich werde mein bestes versuchen, auch wenn es dem Versuch ähnelt einen Ozean mit einem Teelöffel zu leeren."
Die Braut, die sich nicht traut [Hifumi, Elena (SL)]
Re: Die Braut, die sich nicht traut [Hifumi, Elena (SL)]
"Auf jeden Winter wird unweigerlich ein Frühling folgen."
- Nichiren
- Nichiren
Re: Die Braut, die sich nicht traut [Hifumi, Elena (SL)]
"Leider sind die Japaner was die Sauberkeit ihrer Städte angeht ziemlich einzigartig. Ich vermisse es ebenso. Seattle und Tukwilla insbesondere kann bisweilen sehr schmuddelig aussehen." Elena seufzte blieb erneut am Wasser stehen, um einen langen Blick über den Pudget Sound zu werfen. "Gut, wenn die Visen deiner Freundinnen nicht auch auf dem Spiel stehen. Aber wirst du sie in dem Glauben belassen? Oder wirst du versuchen sie mit dir zu ziehen? Wäre es nicht gut ihnen zumindest die Wahl zu lassen?"
Sie lies sich unvermittelt auf eine Bank an der Promenade nieder, die auf die See hinaus blickte. "Gut das du zufrieden bist mit deinem Körper. Ich habe zu viele junge Frauen kennen gelernt, die nicht zufrieden waren. Hier zu wenig. Da zu viel. Zu weich, zu knöchern, zu faseriges Haar, zu kurz, zu lang." sie seufzte. "Was wirst du als nächstes tun?"
Sie lies sich unvermittelt auf eine Bank an der Promenade nieder, die auf die See hinaus blickte. "Gut das du zufrieden bist mit deinem Körper. Ich habe zu viele junge Frauen kennen gelernt, die nicht zufrieden waren. Hier zu wenig. Da zu viel. Zu weich, zu knöchern, zu faseriges Haar, zu kurz, zu lang." sie seufzte. "Was wirst du als nächstes tun?"
Re: Die Braut, die sich nicht traut [Hifumi, Elena (SL)]
"Ich werde zuerst einmal nach mir selbst schauen müssen. Vielleicht klappt das ja mit dem Modeln, für mich und vielleicht auch für ein paar meiner Schwestern, als ordentliches finanzielles Standbein."
Hifumis Körperhaltung verkrampfte sich leicht, als die Sprache auf ihr dreuendes Coming-Out kam.
"Früher oder später werde ich mich offenbaren müssen. Dass ich Mädchen mag, meine ich. Spätestens dann, wenn ich die arrangierte Ehe ausschlage und mir stattdessen ein amerikanisches Eheweib suchen muss, für mein Visum.
Aber sobald ich diesen Schritt gehe, ist das Tischtuch zerschnitten, und ich kann auf keinerlei Hilfe mehr durch meinen Tempel hoffen - oder von meiner Familie.
Manche Schwestern werden es vielleicht widerlich finden sich davor ekeln und ängstigen, auf so engem Raum wie einer WG mit so einer wie mir zusammen zu leben. Andere sind da vielleicht toleranter, oder haben insgeheim wenigstens ein bißchen selbst solche Phantasien.
Darüber gesprochen habe ich aber noch nie."
Einen Moment zögerte Hifumi.
"Es gibt eine konkurrierende Sekte, Nichiren Shu." Die junge Japanerin spie diesen Namen fast schon aus. "Liberale Wischiwaschi-Spalter und verwirrte Abweichler, die die wahre Lehre verwässern und sich der Einheit mit dem wahren Tempel in der wahren Nachfolge Nichirens entziehen.
Allerdings, so vieles daran schlecht ist - sie dulden solche Mädchen wie mich nicht nur, sie dürfen sogar Leiterinnen werden. Und sie haben auch eine Präsenz hier in Amerika, vor allem in Hawai'i und Kalifornien."
Es gab in ganz Nordamerika vielleicht ein paar hundert Leute, die die theologischen Differenzen zwischen den dutzenden von Nichiren-Sekten nachvollziehen konnten, und höchstens ein paar Dutzend die sie nachvollziehbar fanden, aber für die indoktrinierte Betschwester waren diese Unterschiede wichtig.
"Ich mag die Vorstellung nicht, zu diesem ketzerischen Spalterverein zu wechseln... Aber vielleicht würden sie mir auch ein R-Visum verschaffen, wenn ich meine bisherige Aufbauarbeit hier in und um Seattle herum mit mir mitbringe."
Hifumis Körperhaltung verkrampfte sich leicht, als die Sprache auf ihr dreuendes Coming-Out kam.
"Früher oder später werde ich mich offenbaren müssen. Dass ich Mädchen mag, meine ich. Spätestens dann, wenn ich die arrangierte Ehe ausschlage und mir stattdessen ein amerikanisches Eheweib suchen muss, für mein Visum.
Aber sobald ich diesen Schritt gehe, ist das Tischtuch zerschnitten, und ich kann auf keinerlei Hilfe mehr durch meinen Tempel hoffen - oder von meiner Familie.
Manche Schwestern werden es vielleicht widerlich finden sich davor ekeln und ängstigen, auf so engem Raum wie einer WG mit so einer wie mir zusammen zu leben. Andere sind da vielleicht toleranter, oder haben insgeheim wenigstens ein bißchen selbst solche Phantasien.
Darüber gesprochen habe ich aber noch nie."
Einen Moment zögerte Hifumi.
"Es gibt eine konkurrierende Sekte, Nichiren Shu." Die junge Japanerin spie diesen Namen fast schon aus. "Liberale Wischiwaschi-Spalter und verwirrte Abweichler, die die wahre Lehre verwässern und sich der Einheit mit dem wahren Tempel in der wahren Nachfolge Nichirens entziehen.
Allerdings, so vieles daran schlecht ist - sie dulden solche Mädchen wie mich nicht nur, sie dürfen sogar Leiterinnen werden. Und sie haben auch eine Präsenz hier in Amerika, vor allem in Hawai'i und Kalifornien."
Es gab in ganz Nordamerika vielleicht ein paar hundert Leute, die die theologischen Differenzen zwischen den dutzenden von Nichiren-Sekten nachvollziehen konnten, und höchstens ein paar Dutzend die sie nachvollziehbar fanden, aber für die indoktrinierte Betschwester waren diese Unterschiede wichtig.
"Ich mag die Vorstellung nicht, zu diesem ketzerischen Spalterverein zu wechseln... Aber vielleicht würden sie mir auch ein R-Visum verschaffen, wenn ich meine bisherige Aufbauarbeit hier in und um Seattle herum mit mir mitbringe."
"Auf jeden Winter wird unweigerlich ein Frühling folgen."
- Nichiren
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Re: Die Braut, die sich nicht traut [Hifumi, Elena (SL)]
Elena blickte weiterhin auf den Pudget Sound hinaus, während sie Hifumi zuhörte. "Sobald du diesen Schritt gegangen bist, hast du die Möglichkeit eine wahre Euthanatoi zu werden. Das Aufnahmeritual werden wir bei mir durchführen." Sie überschlug die Beine und lies die Worte kurz wirken. Machte klar, dass Hifumi noch einen längeren Weg vor sich hatte.
"Ich werde auf dich warten. Melde dich, sobald du Trennung vollzogen hast und bereit bist dich dem Weg des Karmas vollkommen zu widmen." Sie erhob sich. "Wir werden uns vorher vermutlich nicht wieder sehen. "Viel Erfolg." sie schenkte der jungen Japanerin noch ein Lächeln, welches die Augen nicht so recht erreichen wollte, bevor sie sich umwandte und sich entfernte.
"Ich werde auf dich warten. Melde dich, sobald du Trennung vollzogen hast und bereit bist dich dem Weg des Karmas vollkommen zu widmen." Sie erhob sich. "Wir werden uns vorher vermutlich nicht wieder sehen. "Viel Erfolg." sie schenkte der jungen Japanerin noch ein Lächeln, welches die Augen nicht so recht erreichen wollte, bevor sie sich umwandte und sich entfernte.
Re: Die Braut, die sich nicht traut [Hifumi, Elena (SL)]
Hifumis Unterlippe bebte leicht, als Elena sie so verabschiedete.
Sich gegenüber ihren Schwestern als Lesbe offenbaren, und sich damit für immer für den vorgegebenen Lebenswandel als Heimchen am Herd verloren geben, das fiel Hifumi immer noch sehr schwer. Zumal sie immer noch nich wusste, welche Reaktion das auslösen würde - in Schwestern, mit denen sie auf engstem Raum in einer WG zusammenlebte, die einander oft in Unterwäsche oder nackt sahen, die beim Filmeschauen oft eng auf dem WG-Sofa zusammensaßen. Sie musten befürchten, dass Hifumi mehr als züchtige schwesterliche Liebe im Sinn hatte, wenn sie solchen intimen Momente teilten.
Das Liebäugeln mit der falschen Sekte war fast noch schlimmer. Nicht nur, dass sie solche perversen Geschöpfe duldete, sie war einfach falsch unterwegs in ihrer abwegigen Interpretation von Nichirens Worten und Taten.
Die junge Japanerin täte sich leichter, wäre ihr Tod das traditionelle lebende Begräbnis oder Seppuku. Mit dem physischen Tod käme sie leichter zurecht, als mit dem spirituellen und sozialen Tod mit dem Bruch mit ihrer Sekte, in der sie ihr gesamtes Leben verbracht hatte.

Sich gegenüber ihren Schwestern als Lesbe offenbaren, und sich damit für immer für den vorgegebenen Lebenswandel als Heimchen am Herd verloren geben, das fiel Hifumi immer noch sehr schwer. Zumal sie immer noch nich wusste, welche Reaktion das auslösen würde - in Schwestern, mit denen sie auf engstem Raum in einer WG zusammenlebte, die einander oft in Unterwäsche oder nackt sahen, die beim Filmeschauen oft eng auf dem WG-Sofa zusammensaßen. Sie musten befürchten, dass Hifumi mehr als züchtige schwesterliche Liebe im Sinn hatte, wenn sie solchen intimen Momente teilten.
Das Liebäugeln mit der falschen Sekte war fast noch schlimmer. Nicht nur, dass sie solche perversen Geschöpfe duldete, sie war einfach falsch unterwegs in ihrer abwegigen Interpretation von Nichirens Worten und Taten.
Die junge Japanerin täte sich leichter, wäre ihr Tod das traditionelle lebende Begräbnis oder Seppuku. Mit dem physischen Tod käme sie leichter zurecht, als mit dem spirituellen und sozialen Tod mit dem Bruch mit ihrer Sekte, in der sie ihr gesamtes Leben verbracht hatte.
"Auf jeden Winter wird unweigerlich ein Frühling folgen."
- Nichiren
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