Wie vereinbart fand sich Hifumi an Pier 55 ein, dem Ort von dem aus sie mit den anderen Jungmagi vor fast einem Jahr zum Konzil aufgebrochen war. Die Waterfront war ein beliebtes Ausflugsziel, für touristische und praktische Fahrten mit den Fährten über den Puget Sound.
Während Hifumi in ihrer pinken Regenjacke dem Wind trotzt, vibriert ihr Handy. Ihre Schwestern haben AI für sich entdeckt, und anstatt Hifumi nur mit ihren Pinterest-Funden von Brautkleidern und Hochzeitinspirationen zu traktieren, stecken sie die junge Japanerin direkt hinein, fröhlich und überglücklich dreinschauend.
In Hifumis Magen klumpt sich bei diesem Anblick etwas eisig zusammen. Aber sie zeigt es nicht, sondern liket den Pinterest-Eintrag und kommentiert ihn:
Haha, ja toll, genau soooo toll sehe ich dann aus!Freu mich schon ganz doll!
Sie war von Freude schon lange nicht mehr so entfernt wie bei diesem deprimierenden Anblick. Aber zeigen durfte sie es nicht, nicht gegenüber ihren Schwestern solange sie noch von der Sekte so abhängig war.
"Auf jeden Winter wird unweigerlich ein Frühling folgen."
- Nichiren
Elena wartete an Rand des Wassers auf Hifumi. Sie sah au den Pudget Sound hinaus und wandte sich auch nicht direkt zu der Japanerin um. Sie trug eine schwarze Felljacke, die ihr nicht über den Po reichte, eine schwarnze Jeans, die eng anlag und schwarze Lederstiefel, die ihr bis fast zu den Knien ging. Neben ihr am Geländer lehnte ein ebenso einfacher schwarzer Regenschirm und an ihrem linken Arm hing noch eine kleine schwarze, lederne Handtasche.
Als Hifumi neben sie trat breitete sich kurz ein Lächeln auf Elenas blutrot geschminkten Lippen aus. "Du hast dich gut gemacht Hifumi." lobte sie ihre Schülerin. "Was bringt dich heute her?"
"Danke für das Lob, Miss Black." Angesichts der Ansprache mit Vornamen fügte sie hinzu: "Oder darf ich Elena sagen, Miss Black?"
Rang spielte eine große Rolle in Hifumis Kultur, und doppelt so in ihrer streng hierarchischen Sekte. Von daher vermied sie alles, was allzu vertraulich und unerboten wirkte,
"Ich habe ein großes Problem. Der Tempel hat es mir lange Zeit erlaubt, als ledige junge Frau eine YWD-Leiterin zu sein. Aber jetzt, wo ich 25 Jahre alt und zu einem unverkäuflichen Weihnachtskuchen geworden bin, sah er sich zum Einschreiten veranlasst."
Sie beißt auf ihre Unterlippe und zögert einen Moment.
"Im November... werde ich verheiratet.
Ich weiß, es ist unschicklich für ein anständiges Mädchen wie mich, so etwas auch nur zu denken, aber... Ich mag die Idee nicht, dass da ein Mann ständig in meinem Leben ist, dem ich mich zu unterstellen habe, und dem ich mich, hnng... hinzugeben habe, wann immer er will. Ein Mann, den ich nicht einmal kenne."
Ihre Schultern sinken zusammen, und sie schaut bedröppelt.
"Leider habe ich nicht viel Wahl. Mein Einkommen hängt an meinem Stipendium vom Tempel. Mein Visum als Missionarin, um überhaupt hier sein zu dürfen, hängt am Tempel. Und ehrlich gesagt kene ich keine Nichtmagi, die nicht zum Tempel gehören, und wäre ganz alleine wenn ich aufmüpfig werde.
Ich hoffe... ich meine... vielleicht haben Sie da eine Idee?"
"Auf jeden Winter wird unweigerlich ein Frühling folgen."
- Nichiren
Elena winkte ab, während sie Hifumi nur einen Blick von der Seite zuwarf, bevor sie sich wieder dem Pudget Sound zuwandte. "Du bist nun seit einem Jahr meine Schülerin und es wird Zeit das wir auf das Du wechseln." nickte sie. Trotz der relativen Wärme in der Stimme der Euthanatos, blieb eine wirkliche Regung in ihrem Gesicht aus.
Trotzdem hörte sie sich die Sorgen der jungen Japanerin an, ohne sie zu unterbrechen. Dann stieß sie sich von dem Geländer ab, an dem sie gelehnt hatte. "Lass uns ein paar Schritte gehen." Sie wartete nicht darauf, dass Hifumi ihr folgte. Sie ging wohl einfach davon aus, dass ihre Schülerin ihr folgen würde.
"Bevor ich dir eine Problemlösung für dein Männerproblem nennen kann, müsstest du von anderen Dingen Abstand nehmen. Sonst macht nichts was ich in dieser Hinsicht sage einen Sinn." sie schüttelte leicht den Kopf, während die beiden Frauen an der Promenade entlang schlenderten, inmitten der Menschen, die sich hier ebenfalls aufhielten. Wirklich auffallen taten die beiden Frauen nicht. "Zuerst musst du dein Denkweise ändern. Erstens ist es nicht unschicklich sowas zu denken. Frauen sind außerhalb deines Glaubens eigenständige und Selbstbewusste Wesen. Dir wurde lediglich eine Menge Propaganda in den Kopf gehämmert. Ich bin bereits weit über die 40 hinaus und ich habe bisher keinen Mann geheiratet." sie zuckte mit den Schultern. "Außerhalb deines Tempels sind Frauen in Japan sogar bis weit über die dreißig hinaus oft Single. Wusstest du das in Japan über ein Drittel der jungen Menschen Single sind und noch nie eine Beziehung hatten?" Sie warf Hifumi wieder einen kurzen Blick zu. "Glaubst du das all diese Frauen nun schlecht sind?" Sie winkte ab. "Du wirst dich von diesem Denkansatz das du nichts wert bist verabschieden müssen, oder du wirst eben einen Mann heiraten den du nicht kennst und dann als Lustobjekt enden." Die Kälte und Klarheit mit der Elena von diesen Möglichkeiten sprach machten klar, dass sie nicht um den heißen Brei herumredete. Für sie schien es nur eine Lösung zu geben.
"Ja,ich glaube, dass diese Frauen, diese unverkäuflichen Weihnachtskuchen, dass sie schlecht sind" räumt Hifumi ehrlich ein. "Ich natürlich auch.
Man hat mir mein ganzes Leben beigebracht, wie wichtig es ist ein anständiges Mädchen zu sein, und darauf zu achten wie andere über mich denken. Ich... ich kann das nicht von heute auf morgen ändern, wie einen Schalter den man einfach umlegt."
Sie beißt sich auf die Unterlippe.
"Aber ich will mich auch nicht einem Ehemann unterstellen, als sein gefügiges Lustobjekt. Ehrlich gesagt habe ich überhaupt nie den Drang verspürt, irgendetwas mit irgendeinem Mann anzufangen."
Verstohlen blickt Hifumi sich um, als hätte sie Angst das jemand anderes sie überhört und dann schlecht über sie denkt.
"Meine Schwärmereien, die kreisten stattdessen um, hnng, andere Mädchen. Nicht dass ich ihnen jemals nachgegangen bin. Ein anständiges Mädchen tut so etwas einfach nicht, und sollte sich schämen überhaupt solche Gedanken zu haben."
Es ist der jungen Japanerin sichtlich unangenehm, diesen Teil ihrer Persönlichkeit zu offenbaren, weshalb sie wieder zu den praktischen Lösungen zurückkehrt.
"Ich habe inzwischen ein Nebeneinkommen, als Partyprinzessin die als Disneyfigur verkleidet bei Kindergeburtstagen auftritt und singt, tanzt und mit sich zusammen Bilder aufnehmen lässt und so. Es ist nicht viel Geld und würde nicht reichen um davon zu leben, aber zumindest etwas.
Der Teil mit den Änderungsschneidereien, mit dem sich hübsch anziehen und präsentieren, der liegt mir gut.
Aber ich merke wieder einmal, dass mir die Arbeit mit Kindern nicht liegt. Immerhin bekräftigt es mich darin, dass es für mich besser ist wenn ich keine Mutter werde, auch wenn es von einem anständigen Mädchen erwartet wird."
"Auf jeden Winter wird unweigerlich ein Frühling folgen."
- Nichiren
Elena lies Hifumi ausreden und folgt ihrem verstohlenden Blick, allerdings mit einem sanften Lächeln. "Nur, weil man etwas das ganze Leben lang beigebracht bekommen hat, heißt das nicht das man daran festhalten muss, insbesondere dann wenn es einem damit nicht gut geht. Frag dich selbst, wieso du nicht bereit bist einen Schritt zu tun. Ich zeige dir die Tür. Hindurch gehen musst du selbst." sie schüttelte sacht den Kopf.
"Niemand belauscht uns oder interessiert sich auch nur einen deut für deine sexuelle Orientierung, oder das wir miteinander darüber sprechen." sie zuckte erneut mit dem Kopf. "Die Menschen sind viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, als auf Gespräche zu hören, die sie im Vorbeigehen aufschnappen könnten. Sicher haben die Hälfte der Leute hier Musik auf den Ohren und hören so sowieso nichts. Die andere Hälfte interessiert es schlicht nicht, oder sie überhören es aus...nennen wir es Höflichkeit." Die Maga deutete auf eine Joggerin in eng anliegenden Laufhosen und einem ebenso eng anliegenden Oberteil, dass zwar wegen der Kälte bis zum Hals geschlossen war und auch die Arme bedeckte, aber eben die weiblichen Rundungen dieser gut zur Geltung brachte. "Sehen sie. Diese junge Frau dort zum Beispiel. Sie ist vermutlich in ihrem Alter und unverheiratet. Sieht man daran, dass sie keinen Ehering trägt. Sie hört vermutlich einen Podcast oder aber Musik durch die In Ears." fuhr sie fort. "Die Kleidung die sie trägt ist ziemlich teuer und sieht recht neu aus. Also wahrscheinlich hat sie einen College Abschluss und einen gut bezahlten Job." Sie sah zu Hifumi hinüber, ob diese ihr Folgen konnte. "Wie sie sehen hat sie wenig Probleme damit ihre weiblichen Reize zu zeigen und noch interessanter. Niemand der Passanten um uns herum interessiert sich dafür. Niemand hält diese junge Frau für eine Schlampe. Sie wird im Allgemeinen wahrscheinlich als erfolgreiche, unabhängige Frau gesehen." erklärte Elena weiter.
Seufzte dann aber. "Wenn wir uns aber um die praktischen Lösungen kümmern wollen und du dich absolut nicht einem Mann hingeben willst tu es nicht.Du kannst dein Schicksal, seit du erwacht bist, selbst bestimmen. Eigentlich schon vorher, aber jetzt insbesondere. Du hast der jungen Frau in Tukwila geholfen. Ihr Schicksal vielleicht zum besseren verändert. Wenn dieser Mann von Tempel aber deine Arbeit als Euthanatos einschränkt und das Rad somit zum anhalten bringt, dann muss er sterben. Simpel." Elena blieb bei diesen Worten absolut kalt. Ihre Art solche Probleme zu lösen schien da wirklich pragmatisch zu sein. Sie sah die Welt aber auch von einem anderen Standpunt wie es Hifumi bisher tat.
Hifumi schaut der Joggerin nach, etwas unschlüssig. "Sie ist zwar vollständig bedeckt, aber sie trägt Hosen. Ein anständiges Mädchen macht so etwas nicht. Und sie hat und will wahrscheinlich keinen Ehemann." Etwas kleinmütig räumt die junge Japanerin ein: "Gut, ich auch nicht, aber..."
Bisher war ihre Welt sehr übersichtlich gewesen: Auf der einen Seite brave und anständige Mädchen wie Hifumi, die sich der Sekte in jeder Hinsicht fügten, auf der anderen Seite Schlampen, Dirnen und Tussis, die in irgendeiner Form von diesem Lebensstil und seinen engen Mauern abwichen. Für eine begrenzte Zeit hatte sie eine konfliktfreie Nische belegen können, als eine studierte YWD-Leiterin, die im Dienst ihrer Sekte im reifen Alter von 24 Jahren noch unverheiratet war. Aber nun musste sie sich entscheiden, dazwischen die blaue Pille zu nehmen und den Rest ihres Daseins als gefügiges Hausweibchen in einer freudlosen Ehe zu verbringen. Oder die rote Pille zu nehmen und in eine kalte große böse Welt hinauszutreten, ohne die einengende aber doch wärmende Decke ihrer Sekte - und in eine Welt, die so groß war dass auch eine Hifumi mit ihren sapphischen Neigungen hinein passte.
"Selbst wenn ich meinen Vorgesetzten töten wollte..." Es war unverkennbar, dass Hifumi einen Heidenrespekt vor dem Klerus und den anderen Höherstehenden in ihrer Sekte hatte. "Es würde mir nichts nützen. Der Tempel ist eine Institution, die seit der Kamakura-Periode besteht, mit unzähligen Zweigstellen, Priestern, Hauptamtlichen und Laien. Ich kann mich da nicht einfach der Reihe nach durchmorden und mir davon irgend etwas erhoffen, selbst wenn ich wollte."
Die junge Japanerin schüttelt den Kopf.
"Nein, ich brauche etwas, wo ich unabhängig vom Tempel bin, sowohl für meine Aufenthaltserlaubnis als auch für mein Einkommen.
Wobei das Einkommen erst einmal dringender ist - Seattle und der Großteil seines direkten Umlandes sind Sanctuaries, die nicht mit ICE zusammenarbeiten.
Und ein Einkommen am besten auch für diejenigen Schwestern, die mich auf meinem Pfad außerhalb des Tempels weiter begleiten wollen. Ich denke manche von ihnen sind beeindruckt genug von meinen Fähigkeiten, und Menschen die bereits fest an das Dharma glauben und sich regelmäßig zu religiösen Zeremonien treffen, ich denke das ist für uns beide wie auch für künftige Chakravanti in Seattle sehr wertvoll."
"Auf jeden Winter wird unweigerlich ein Frühling folgen."
- Nichiren
Elena schmunzelte, bei Hifumis Worten zu der Joggerin. "Nunja. Ich trage auch Hosen. Also bin ich in deinen Augen auch kein anständiges Mädchen?" Sie schüttelte sacht den Kopf, während sie weiter über die Promenade schlenderten. "Gut. Nehmen wir an sie lassen ihn am Leben. Wie verhinderst du die Heirat und die Existenz als Lustobjekt?" Sie griff in ihre Handtasche und holte eine Visitenkarte hervor. "Aber gehen wir die Probleme in deiner Reihenfolge an. "Wenn du sagst du ziehst dich gerne schön an und du schneiderst gerne. "Hast du überlegt zu moddeln oder Modedesign zu machen?" Sie reichte Hifumi die Karte. "Das hier ist ein befreundeter Modedesigner. Er ist zwar kein Gläubiger aber er sucht immer wieder nach Models und ideen für neue Kollektionen."
Sie griff dann erneut in ihre Handtasche und holte ihr Handy hervor. Las scheinbar eine Nachricht und steckte es wieder weg, ohne zu antworten. "Dann brauchst du eine Green Card, um dich offiziell hier aufhalten und arbeiten zu dürfen. Aber das kann dauern. Einfacher ist es vermutlich vorerst ein dreimonatiges Touristenvisum zu beantragen und dann die Grenze zu Kannada kurz zu überschreiten und zurück zu kommen, um die drei Monate wieder zu verlängern. Nur für den Fall, dass ICE doch mal in Seattle einfällt."
Dann breitete sich ein etwas größeres Lächeln auf ihrem Gesicht aus. "Ich sehe du denkst mit. Ja eine Gemeinschaft aus nicht Magiern die unseren Glauben und unsere Ziele teilt, ist sicher sinnvoll. Ich bin stolz auf dich. Wie kommst du mit der jungen Frau aus der Mall zurecht? Konntest du Kontakt im Gefängnis zu ihr aufbauen?"
Hifumi betrachtet die Visitenkarte kurz und steckt sie dann ein, wieder aufblickend und erfreut lächelnd.
"Danke für den Kontakt, Elena. Ich weiß nicht ob ich da durchkomme - der amerikanische Modelbereich ist sicher ähnlich wie der japanische Idolbereich, voller strahlend schöner Mädchen die nicht nur die richtigen Gene haben, sondern von Kindesbeinen an wie ein Sumoringer brutal auf eine solche Karriere getrimmt werden.
Aber ich werde es versuchen, es bringt mehr als nur herumzusitzen und präventiv nur darüber zu jammern, dass es doch sowieso nicht klappt. Und meinen anderen Mädchen werde ich es auch vorschlagen. Das bißchen Lebensmagick, das ich beherrsche, sollte helfen dass wir beim Shooting für das Portfolio im besten Licht erscheinen.
Und noch haben wir alle ein Visum. Schwierigkeiten wird es erst ab November geben, wenn ich mich meiner Ehe widersetze."
Bei der Frage nach der Gefängnisseelsorge zögert Hifumi kurz.
"Ich bin dort ziemlich hin und her geschickt worden, obwohl ich meine Hilfe umsonst angeboten habe. Die Beamten waren ziemlich desinteressiert, so als ob es ihnen egal wäre das der Staat der Steuergelder einspart.
Ich bin am Ende durchgedrungen zu Doktor Farnsworth, dem Gefängnispsychologen der Shadow Lake Correctional Facility, der aufrichtiges Interesse an meinem Angebot gezeigt hat und vor allem jemanden brauchen kann, der von Alter und Geschlecht her zu jugendlichen Delinquentinnen durchdringen kann. Ich weiß nicht, ob die junge Frau aus der Tukwila-Mall dort einsitzt, oder ob ihr Gerichtsprozess überhaupt schon abgeschlossen ist, aber ich werde mich umhören."
"Auf jeden Winter wird unweigerlich ein Frühling folgen."
- Nichiren
Elena legte nachdenklich den Kopf schief. "Meinst du nicht? Ich meine im Endeffekt hast du nichts zu verlieren, wenn du es versuchst. Außerdem hast du vielleicht nicht die perfekten Modelmaße, insbesondere um die Brust herum. Aber Asiatinnen, unabhängig von wo, sind eine starke Bevölkerungsgruppe in Nord Amerika und Canada. Daher wird auch Mode für diese Gruppe gerne speziell geschneidert und präsentiert." Sieh dich als Repräsentantin nicht nur deines Glaubens, sondern auch deiner Körperform."
"Aber betrifft deine Weigerung der Ehe auch die anderen Frauen deiner Glaubensgemeinschaft? Ich meine werden ihre Visa davon auch betroffen? Sie sind ja nun mal nicht du, oder? Man könnte sonst sagen du müsstest einen Amerikaner heiraten, um die Green Card schneller zu bekommen....oder du heiratest eine Amerikanerin...vielleicht in Canada. Da sind die Regeln weit weniger streng."
Schließlich seufzt sie aber. "Du erfährst gerade das was vielen Amerikanern blüht, wenn sie verhaftet werden. Die Gefängnisse sind oft in Privater Hand. Aber auch nicht alle und glaube mir den Beamten mit denen du gesprochen hast sind die Kosten herzlich egal. Genauso wie die Gefangenen und genau das ist das viel größere Problem. Es gibt keine psychologische Betreuung in den meisten Untersuchungsgefängnissen und genauso wenig in den Gefängnissen in denen die am Ende die Gefangenen aufnehmen. Ich vermute das ihr Gerichtstermin noch nicht wahr, sie aber auch die Kaution nicht zahlen konnte und daher in Haft bleiben muss. Vielleicht hat sie Glück und kann in ein Entwöhnungsprogramm für Drogen. Das würde ihre Strafe mindern und ihr einen Neustart gewähren. Aber das bieten nicht alle Gefängnisse an."