Ef ift ein fetifhaftef Nudelfuppengefreffe in Kambodfa, wo Leute fiff kleiden in fwartf [Hifumi, Mateo]

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Hifumi
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Re: Ef ift ein fetifhaftef Nudelfuppengefreffe in Kambodfa, wo Leute fiff kleiden in fwartf [Hifumi, Mateo]

Beitrag von Hifumi »

"Es ist keine Schönheitschirurgie oder Kosmetik" korrigierte Hifumi. "Das wäre technokratisch eingengtes Denken, nur im Rahmen von Methoden zu denken die wissenschaftlich erlaubt sind. Nein, was ich gemacht habe ist für ein Ergebnis zu chanten - für mehr Schönheit, und mehr Erfolg als Model.

Das ist etwas ganz normales im Nichiren-Buddhismus. Andere chanten für beruflichen Erfolg, einen guten Partner oder für Frieden. Oder auch für etwas wie den Sieg ihres Baseball-Teams."


Die Japanerin lächelte.

"Für mich selbst weiß ich, dass es so funktioniert. Und meine Schwestern wissen es auch und unterstützen mich in meinem inniglichen Wunsch.

Der typische Außenstehende würde das als Aberglauben abtun. Aber anerkennen, dass Chanten mir selbst helfen könnte bei der Selbstverbesserung, als Mittel der Selbstdisziplinierung um mich besser zu ernähren und meine Haut besser zu pflegen.
Und inzwischen habe ich ja auch Erfolg und Fans."


Auf Mateos Mobiltelefon poppte ein Link auf zu einem Thread auf BelleZone.com, einem Forum in dem sich meist männliche Benutzer über meist weibliche Modelle austauschten:

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Hifumi Takiwora
a.k.a. Hina Takiwora(?)

Height: 158 cm
Bust: 75 cm (A-Cup)
Waist: 62.2 cm
Hips: 91 cm
Shoes: 36
Hair: Black
Eyes: Brown

Emerald City Model & Talent Agency: takiwora_hifumi
Instagram: hifumi_t_modeling
Onlyfans: takiwora_hina-chan (?)
Die ältesten Aufnahmen aus dem Mai zeigten noch eine sehr zugeknöpfte Hifumi. Seit dem August traute sie sich immer mehr aus sich heraus, bis sie sich fast nur in Wäsche ablichten ließ, in immer suggestiveren Posen.
Vor kurzem hatte jemand ein Onlyfans gefunden von einer Frau sehr ähnlich zu Hifumi, aber da sie nie ihr Gesicht zeigte war es schwer abzuschätzen.

Während Hifumi Mateo durch das Portfolio schauen ließ, machte sie weitere Ausführungen:

"Ich habe jetzt erstmals Geld, bei dem ich nicht vom Tempel abhängig bin. Anfangs habe ich noch gezögert, mit vollem Einsatz reinzugehen, aber dann habe ich mir doch einen Ruck geben müssen."

Ihre Stimme wurde ein wenig leiser.

"Im November hätten sie mir einen Ehemann zugewiesen und mich verheiratet, samt heiligem Schwur auf die zweite weibliche Gehorsamkeit. Ich wäre eine Tradwife geworden, wie schon meine Mutter, und meine Großmütter, und all meine weiblichen Vorfahren auch. Elena Black hat mir angedroht mich als Schülerin zu verstoßen, falls ich es so weit kommen lasse. Und ich selbst... wollte das auch nicht so richtig."

Das war die Untertreibung des Jahrhunderts. Aber so weit, ihre abartigen Präferenzen offenzulegen, so weit war Hifumi noch nicht bei ihrem zweiten Zusammentreffen.
"Auf jeden Winter wird unweigerlich ein Frühling folgen."
- Nichiren

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Mateo
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Re: Ef ift ein fetifhaftef Nudelfuppengefreffe in Kambodfa, wo Leute fiff kleiden in fwartf [Hifumi, Mateo]

Beitrag von Mateo »

Mateo nickte langsam, während sie sprach.
Es fühlte sich komisch an – das Chanten für Schönheit, für Erfolg als Model – aber die Herleitung war irgendwie stimmig. Hifumi hatte recht, dass es viele eigensinnige Gebete gibt. Warum sollte dies dann etwas anderes - etwas falsches sein?

Er überlegte, ob es für ihn auch so funktionieren würde. Ob er beten könnte für solche Dinge. Ob das Lied antworten würde, wenn er sie für eigennützige Dinge nutzt. Er hatte gemerkt, dass bei seinem Erwachen, als er sich geheilt hatte, auch Narben verschwunden waren, die er mit sich trug.

Dann schaute er auf sein Telefon. Neue WhatsApp Nachricht. Ein Link. Er klickte.

Sein Blick wanderte über die Informationen.
Und er errötete leicht.

„Hifumi Takiwora?“ fragte er leise.
„Ist das dein Künstlername?“

Er scrollte weiter.
Und errötete weiter.

„Wow… äh... die Bilder sehen echt klasse aus. Und professionell.“

Sein Blick blieb einen Moment auf dem Profil.
Dann sah er wieder zu ihr.

„War es so schlimm in deinem Tempel?“

Seine Stimme war vorsichtig, aber ehrlich.
„Ich hatte vermutet, dass irgendwas nicht stimmt… aber beim Vortrag wirkte es so, als ob alles toll ist.“

Ein kurzer Atemzug.
„Aber eigenes Geld… das klingt super. Zumal, wenn du dann unabhängig bist.“

Dann, als sie von der Zwangsverheiratung sprach, wurde sein Blick ernst.
„Wow… Zwangsverheiratung?“

Er konnte sich vorstellen, dass sie das nicht wollte.
„Und Ms. Black wollte dich wirklich verstoßen?“

Ein kurzes Kopfschütteln.
„Sie ist wirklich… eiskalt.“

Sein Blick wanderte zurück zum Profil.
Gedanken kreisten.
Eine Frage blieb, ebenso, wie die Röte in seinem Gesicht.

Er wollte sie nicht stellen.
Wollte die Antwort nicht hören.
Aber er wollte auch nicht in Vermutungen leben, die sich hätten erklären lassen.

Also fragte er leise:
„Was ist dieses OnlyFans-Profil?“

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Hifumi
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Re: Ef ift ein fetifhaftef Nudelfuppengefreffe in Kambodfa, wo Leute fiff kleiden in fwartf [Hifumi, Mateo]

Beitrag von Hifumi »

Ihre Sekte gegen jegliche Kritik zu verteidigen steckte immer noch tief in Hifumi drin, trotz ihrer persönlichen Erfahrungen. "Es war überhaupt nicht schlimm im Tempel!" entfuhr es ihr. "Es war einfach so, dass... dass die Ehe mit einem Mann nichts für mich war."

Ein wenig ruhiger fuhr sie fort: "Für die meisten Frauen kommt die zweite Gehorsamkeit hingegen ganz natürlich. Und es tut ihnen seelisch und psychisch auch sehr gut, sich einer männlichen Autoritätsfigur unterstellen und unterordnen zu können. Viele meiner Schwestern sind glücklich verlobt, und auch meinen Probandinnen in der Gefängnisseelsorge kann ich nur empfehlen sich einen starken und dominanten Mann ins Leben zu holen. Viele ihrer Probleme würden sich damit von selbst lösen."

Selbst für viele Katholiken wäre Hifumis Bild von der idealen Familie und der idealen Beziehung von Mann und Fraui arg stockkonservativ. Und zugleich lehnte sie es für sich persönlich als Lebensentwurf ab. Aber natürlich nur für sich persönlich - allen anderen Frauen täte so eine Lebensweise als unterwürfiges Tradwife gut. Scheinheiligkeit schien nicht auf die abrahamitischen Religionen beschränkt.

"'Takiwora' ist natürlich nicht mein richtiger Name. Ich möchte einfach nicht, dass 'Fans' mich bis zu meiner Wohnung verfolgen können. Oder dass Freunde und Bekannte meiner Probandinnen in der Gefängnisseelsorge meinen Namen auf Google nachschauen, und da als erstes Bilder von mir nur mit Schlüpfer und Schlafzimmerblick bekleidet finden."

Erklärend schob die junge Japanerin nach: "Ich war parallel in Kontakt zu Nichiren-Shu, und sie haben sich bereit erklärt mich als Seelsorgerin anzuerkennen und mit einem neuen R1-Visum auszustatten, solange ich genug Schwestern und Reputation mitbringe. So dass ich weiter arbeiten kann, in dem Bereich in dem ich bereits tätig war.
Für meinen Geschmack ist Nichiren-Shu zu liberal und weichgewaschen, aber Nichiren-Shu würde mich nicht zwangsverheiraten mit einem Mann, und sie sind einverstanden damit dass ich lieber... ich meine, sie wären sogar damit einverstanden wenn ich lieber mit einem anderen Mädchen zusammen wäre."


Hifumi lachte, ein wenig nervös, so als ob das ein abstraktes und natüüürliiiich weit von ihrer Lebenswirklichkeit entferntes Szenario wäre.

Zum Onlyfans-Profil befragt stutzte Hifumi einen Moment. "Das war letzte Woche noch nicht da..." Dann winkte sie etwas zu rasch ab, etwas zu laut lachend. "Diese Horndogs haben wohl eine andere Asiatin entdeckt, mit einem Körperbau sehr ähnlich zu meinem, und spekulieren darauf dass sie die gleiche wäre wie ihr liebstes Unterwäschemodell. Sieht so aus als ob wir beide untätowiert wären, und als ob mein Gegenpart nie ihr Gesicht zeigen würde - da kommt es leicht zu Verwechslungen!"
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Mateo
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Re: Ef ift ein fetifhaftef Nudelfuppengefreffe in Kambodfa, wo Leute fiff kleiden in fwartf [Hifumi, Mateo]

Beitrag von Mateo »

Mateo schwieg einen Moment, bevor er antwortete.
Er wollte nicht verletzen. Aber auch nicht schweigen.

„Ich versteh, dass du deine eigenen Erfahrungen gemacht hast. Und ich freu mich ehrlich für dich, dass du jetzt deinen Weg gehst.“

Sein Blick war ruhig, aber wach.
„Aber… ist es nicht ein Unterschied, ob man glücklich verlobt oder verheiratet ist – oder ob man sich einem Mann unterwirft?“

Er sprach langsam, vorsichtig.
„Allein die Worte… unterstellen, unterordnen… die klingen schon falsch. Wie ein Gefängnis.“

Ein kurzer Atemzug.
„Und irgendwie klingt es auch widersprüchlich, wenn du sagst, dass das für dich alles falsch ist– aber deinen Schwestern empfiehlst du genau das.“

Er sah sie an, nicht anklagend, sondern suchend.
„Wäre es nicht richtig, dass du ihnen die gleiche Selbstbestimmtheit wünschst, die du dir selbst genommen hast? Wenn du als große Schwester ihnen hilfst, ihren Weg zu finden? Etwas zu werden, auf das sie und auch du stolz seien können?“

Dann wurde sein Ton wieder weicher.
„Bitte versteh mich nicht falsch. Ich freu mich wirklich für dich. Aber ich versteh die Logik dahinter nicht ganz.“

Er ließ die Worte wirken, bevor er das Thema wechselte.

„Und… woher weißt du, dass sie nie ihr Gesicht zeigt? Und sie hat den gleichen Namen?“

Ein schiefes Grinsen huschte über sein Gesicht.
„Ich würd sowas zwar nicht machen… aber hey, solange du damit glücklich bist, ist es deine Sache. Es steht mir nicht zu, darüber zu urteilen. Du triffst deine eigenen Entscheidungen.“

Dann hielt er inne.
Etwas in ihren Worten hatte ihn gestreift.

„Moment… hast du gesagt, dass du lieber eine Beziehung mit einer Frau haben würdest?“

Sein Blick war offen. Ehrlich interessiert.

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Hifumi
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Re: Ef ift ein fetifhaftef Nudelfuppengefreffe in Kambodfa, wo Leute fiff kleiden in fwartf [Hifumi, Mateo]

Beitrag von Hifumi »

Hifumi blinzelte ein wenig verwirrt, als Mateo sie auf die Widersprüche in ihrem stockkonservativen Geschlechterrollenbild und ihrer eigenen Lebensweise hinwies.

"Ich sehe da keinen Widerspruch, zwischen einer glücklichen Ehe und weiblicher Unterordnung. Eine der schönen Sachen daran, eine Frau zu sein die die drei Gehorsamkeiten ehrt, dass man schwach sein darf. Dass man immer einen Mann in seinem Leben hat, zu dem man aufblicken kann und der stark für einen ist.

Bei vielen Gefängnisinsassinnen habe ich beobachtet, dass es schon von klein auf dabei scheiterte, eine stabile Vaterfigur in ihrem Leben zu haben, die sie anführen und formen könnte. Sie sind wie Rankengewächse ohne Baum, da ist es unvermeidlich dass sie auf die schiefe Bahn geraten."


Sie lächelte ein wenig schief.

"Meine Schwestern haben das Glück, normal zu sein. Da brauche ich ihnen keine Flausen in den Kopf zu setzen, die sie aufmüpfig machen und sie davon ablenken, ihr Glück in ihrer natürlichen Rolle als gefügiges Eheweib zu finden."

Ihre Mundwinkel senkten sich ein wenig.

"Ehrlich gesagt wäre ich auch lieber normal und wüsste meinen natürlichen Platz in der Welt und in der Beziehung. Als Ranke, die sich nach einem starken Stamm sehnt, von dem sie schwach herabhängen lassen kann. Anstatt so abnormal zu sein, mich zu anderen schwachen Ranken hingezogen zu fühlen."

Da war sie, die Unterscheidung zwischen dem Guten, dem Normalen und Natürlichen - Frauen, die sich beim Erwachsenwerden widerspruchsfrei in das von der Sekte vorgezeichnete Korsett fügten, als gefügige Hausfrauen und Mütter. Eine mädchenliebende Hifumi hatte nicht einfach eine andere Präferenz, die man wertfrei betrachten konnte. Nein, sie war das Abnormale und Widernatürliche - kurz das Schlechte. Ein Kantholz in einer Religion, in der Mädchen rundgeschliffen wurden, um sich widerstandlos in das vorgebene Rundloch zu fügen. Wer wie Hifumi da nicht reinpasste, musste draußen bleiben und sich mangelbehaftet fühlen.

"Selbst wenn das mein Onlyfans wäre... Ach, es würde auch keinen Unterschied mehr machen. Mein Leben als anständiges Mädchen ist vorbei."

Ihre Mundwinkel hoben sich doch ein wenig.

"Elena hatte vorhergesehen, dass ich eine gute Verführerin sein könnte. Vielleicht ist das mein Dharma, meine Bestimmung."

Ein sehr dünner Strohhalm, an den sie sich klammerte, ein Versuch ihren unanständigen Lebenswandel mit ihren konservativen Vorstellungen in Einklang zu bringen.

"Die ersten Frauen, die Nichiren folgten und Hoffnung aus seinen Predigten schöpften, Hoffnung auf Erleuchtung für jedermann und jederfrau, das waren nicht die tugendhaften Ehefrauen und Bauernmädchen. Nein, es waren die Shirabyōshi - höfische Tänzerinnen, die sangen, dichteten, Sake einschenkten und die Männer in anderer Hinsicht unterhielten."

'Das ist aber eine sehr vornehme Umschreibung für eine Dirne, Hifumi-chan. Wobei eine Dirne es nur für Geld machen würde, und nicht noch einen draufsetzen würde, nachdem sie genug davon hat.
Du selbst hast einen anderen und passenderen Begriff für einen Typ Mädchen wie dich gefunden, warum bekennst du dich nicht offen dazu?'


Verärgert machte Hifumi eine wegwischende Handbewegung in Richtung eines leeren Stuhls.

"Wenn solche Frauen das Lotus-Sutra preisen und verbreiten konnten - dann kann das sicher auch ich?"
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Mateo
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Re: Ef ift ein fetifhaftef Nudelfuppengefreffe in Kambodfa, wo Leute fiff kleiden in fwartf [Hifumi, Mateo]

Beitrag von Mateo »

Mateo schaute sie lange an, sein Blick ruhig, aber nicht gleichgültig.
Er wirkte nicht wütend, nicht empört – nur etwas traurig.

„Du bist auch normal, Hifumi-chan. Nur weil du Frauen magst, heißt das nicht, dass du abnormal bist. Das ist kein Makel. Kein Fehler. Und ganz sicher kein Grund, sich selbst zu verleugnen. Stehe dazu.“

Mateo überlegte einen Moment. Man konnte sehen, dass er mit sich rang.

„Ich habe auch einen Jungen kennengelernt, der in mir Gefühle geweckt hat, von denen ich nicht wußte, dass ich sie habe. Es ist ungewohnt, aber das bedeutet nicht, dass es falsch ist.“

Dann lehnte er sich leicht vor, seine Stimme blieb sanft.
„Und Frauen sind keine Rankengewächse. Sie sind auch Bäume. Stark, tief verwurzelt, mit Ästen, die sich ausstrecken, wenn man sie lässt.“

Ein kurzer Atemzug.
„Nur wenn man sie in den Schatten eines anderen Baumes, eines Mannes, zwingt, wenn man ihnen nur erlaubt, sich zu ranken statt zu wachsen – dann werden sie zu Rankengewächsen. Und sie werden nie ihr volles Potenzial entfalten.“

Sein Blick wurde weicher.
„Du bist ein schöner Baum, Hifumi-chan. Kein verkrüppeltes Gewächs. Und wer sagt denn, dass keine deiner Schwestern genauso ist wie du? Vielleicht fühlt sich eine von ihnen genauso gefangen. Und du hilfst ihr nicht.“

Er ließ die Worte wirken, sprach dann weiter, ohne Pause.
„Wenn du jetzt einer Glaubensgemeinschaft beigetreten bist, die das nicht mehr verlangt – wenn deine Schwestern dir gefolgt sind – warum zwingst du sie dann, alten Rollenbildern nachzuhängen, die von ihnen gar nicht mehr verlangt werden?“

Mateo schüttelte leicht den Kopf.
„Es wirkt so, als würdest du ihnen ihre Liebe und Loyalität damit zurückzahlen, dass du sie in die Regeln der alten Gemeinschaft zurückdrückst. Als würdest du ihnen sagen: Ich bin frei, aber ihr bleibt, wo ihr seid.“

Er sah sie an, ehrlich, offen.
„Wenn es dir gefällt, ein unanständiges Mädchen zu sein – dann ist da nichts Schlechtes dran. Solange dich keiner dazu zwingt.“

Ein kleines Lächeln huschte über seine Lippen.
„Und warum solltest du deinen Glauben nicht preisen und verbreiten dürfen? Sollte dein Glaube dich nicht dazu bringen, dich selbst zu finden, dich zu akzeptieren und dein Potenzial zu leben?“

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Hifumi
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Re: Ef ift ein fetifhaftef Nudelfuppengefreffe in Kambodfa, wo Leute fiff kleiden in fwartf [Hifumi, Mateo]

Beitrag von Hifumi »

Vehement schüttelte Hifumi den Kopf.

"Es ist lieb, wie du versuchst mir Mut zuzusprechen, Mateo. Aber ich bin die Abnormale. Ich habe dabei versagt, eine anständige erwachsene Frau zu werden.

Dabei war ich immer ein so anständiges Mädchen..."


Unter Zuhilfenahme ihrer Finger begann sie aufzuzählen: "Ein anständiges Mädchen lässt die Haare lang wachsen und trägt nur Röcke und Kleider, niemals Hosen. Ein anständiges Mädchen gehorcht ihren Eltern, vor allem ihrem Vater. Ein anständiges Mädchen ist immer sanftmütig und gefügig, niemals zornig, anmaßend oder aufmüpfig. Ein anständiges Mädchen kennt seinen Platz und steckt stets zurück, ihre Brüder und andere Jungs kommen zuerst. Ein anständiges Mädchen ist zufrieden und glücklich in seiner Weiblichkeit - fügsam, fürsorglich und unterstützend, niemals sich mehr anmaßend als ihrem Geschlecht zusteht..."

Waren dass die Gedanken und das Selbstbild, mit denen Hifumis Köpfchen von klein auf gefüttert worden waren? Wie konnte eine Bewegung, die mit einem Mönch begann, der von erleuchteten Nagaprinzessinnen erzählte und Tänzerinnen und andere Gestrauchelte um sich scharte, mit einem selbst für Japan so stockkonservativen Frauenbild enden?

Als Mateo von seinem eigenen Ringen erzählte, mit seinen eigenen romantischen Gefühlen, hörte sie aufmerksam zu.
"Oh."
Eine lange Pause, dann lachte Hifumi leise auf. Kein Auslachen, kein bösartiges Lachen. Mehr die Art von verzweifeltem Lachen, wenn eine Situation rettungslos absurd war. "Du bräuchtest selbst eine Stütze, und stattdessen nöle ich dich mit meinen eigenen Unsicherheiten voll. Tut mir leid, ich bin immer noch mit mir selbst beschäftigt, damit beschäftigt mich selbst zu sortieren. Die Seelenheilerin, deren eigene Seele krank daherkraucht - absurd, nicht wahr?"

Als die Sprache auf Hifumis Lebensunterhalt kam, darauf wie willig sie die Rolle eines unanständigen Mädchens angenommen hatte, reagierte sie erst ausweichend.

"Naja, Zwang... Am Anfang habe ich vor allem Geld gebraucht. Eigenes Geld. Kein Taschengeld das der Tempel mir jederzeit entziehen kann. Dann rückte der Hochzeitstermin immer näher, und ich musste mich entscheiden. Auf den vorgebenen Schienen bleiben, als braves Eheweib, den ganzen Rest meines Lebens abhängig... Oder ich konnte die Weichen stellen, ins unbekannte. Und das einzige verkaufen, das jedes Mädchen zu Geld machen kann wenn ihm sonst nichts bleibt. Meine Ehre und Würde als anständiges Mädchen, und mich zur Dirne erniedrigen."

Eine längere Pause, während der Hifumi an ihren Gebetspelen spielte.

"Zumindest am Anfang ging es mir ums Geld. Aber dann hat es mir auch Spaß gemacht. Die Aufmerksamkeit. Die Anerkennung. DIe Genugtuung und Erregung über meinen eigenen Anblick.
Und die Freiheit, Freiheit von meiner wirtschaftlichen Abhängigkeit, Freiheit von den Zwängen eines anständigen Mädchens. Ich bin keine Dirne. Eine Dirne würde es nur wegen dem Geld tun. Nein, ich bin..."


Sie zögerte. Dieses offene Eingeständnis, es rüttelte sehr an ihrem bisherigen Selbstbild.

"Ich bin eine Schlampe."

Da war es raus, das böse Wort. Ein Vorwurf, von dem Hifumi vor wenigen Monaten noch sehr empört distanziert hätte.

"Aber vielleicht hast du recht, Mateo. Wegen meinen Schwestern, meine ich. Vielleicht sind manche von ihnen unglücklich mit ihrem Leben. Und ich bin eine zu dumme und selbstsüchtige Schlampe, um es zu sehen."

Beim zweiten Mal fiel ihr diese Selbsteinschätzung leichter.

"Ich kann stattdessen auch auch eine gute Schlampe sein. So wie die Tänzerin Yoshino, die Nichiren Daishonin unterstützte als mittellos dastand. Eine Tart-with-a-heart. Eine Pretty Woman. EIne gute Schlampe eben."

Das Wort wandelte seine Bedeutung, je öfter Hifumi es aussprach. Von einer Fremdbeschimpfung, vor der das anständige Mädchen Hifumi zurückzuckte, über einer Selbstbeschimpfung mit der die Dirne Hifumi ihren Selbstekel ausdrückte, hin zu einem Selbstlabel, auf das sie sogar ein bißchen stolz war. Hifumi die gute Schlampe, die es liebte halbnackt vor der Kamera zu stehen und dabei eine gute Figur machte. Wie es sich für eine gute Schlampe gehörte.
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Mateo
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Re: Ef ift ein fetifhaftef Nudelfuppengefreffe in Kambodfa, wo Leute fiff kleiden in fwartf [Hifumi, Mateo]

Beitrag von Mateo »

Mateo lächelte sanft, legte seine Hand auf ihre – nicht fordernd, nicht flüchtig, einfach da. Eine Geste des Trostes, ein stilles Zeichen: *Du bist nicht allein.*

„Du brauchst dir um mich keine Sorgen zu machen, Hifumi-chan. Ich brauch keine Stütze. Es fühlt sich für mich immer noch komisch an, das alles, aber ich bin eigentlich nicht unglücklich mit meiner Entscheidung.“

Er sah sie an, mit einem Blick, der nicht urteilt, sondern trägt.
„Ich war sogar auf einem Date. Und ja, ich hab damit mein Versprechen an meine Eltern und meine Lola gebrochen – vor dem Ende meines Studiums keine Dates. Aber ich bereue es nicht. Ich weiß, dass ich mein Studium trotzdem ernst nehme. Ich kann beides. Und ich muß mein eigenes Leben leben.“

Mateo atmete ruhig, ließ die Worte fließen.
„Und genauso wenig wie ich glaube, dass ich abnormal bin, glaube ich das von dir. Du bist nicht falsch, Hifumi-chan. Du bist nicht kaputt. Ganz im Gegenteil.“

Er sah sie ernst an, seine Stimme wurde fester, aber blieb weich.
„Du hast von Nichiren Daishonin gesprochen. Von der Nagaprinzessin. Von den Shirabyōshi. Von Frauen, die ohne Umweg ihr Potenzial verwirklichen konnten. Glaubst du wirklich, dass das, was du gerade beschrieben hast – das Bild von der unterwürfigen Frau, die sich selbst verleugnet, die nur dazu da ist, Männern zu dienen – das ist, was Nichiren Daishonin sagen würde?“

Ein kurzer Moment, dann fuhr er fort.
„Für mich klingt das nach dem genauen Gegenteil. Danach, dass Männer, um Frauen zu unterdrücken, seine Lehren pervertiert und ins Gegenteil verkehrt haben. Es wäre nicht das erste Mal in der Geschichte, dass etwas Gutes von Menschen verdreht wurde.“

Mateo ließ seine Hand auf ihrer liegen, fest und ruhig.
„Und was deine Einkommensquellen angeht… du geißelst dich auf der einen Seite und bist stolz auf der anderen. So als gäbe es zwei Hifumis. Du kannst gerne du selbst sein. Du brauchst dich bei mir nicht verstellen.“

Er lächelte leicht.
„Ich muss nicht alles gut finden. Und die Wege, die du gehst, mögen nicht meine sein. Aber ich werde dich dafür nicht verurteilen. Wenn ich dir helfen kann – dann tu ich das auch gerne.“

Ein kurzer Blick zur Seite, dann wieder zu ihr.
„Ich liebe Pretty Woman. Es ist ein schöner, romantischer Film. Aber er zementiert auch einige typische Stereotypen. Die Idee, dass die Frau, die nur auf den ersten Blick stark ist, durch einen Mann gerettet werden muss. Dass sie erst durch den Mann ihren Wert bekommt. Hört sich auch so an, als ob eine gute Idee von Männern ins Gegenteil verkehrt wurde.“

Mateos Blick wurde weich, aber bestimmt.
„Ich glaube nicht, dass du gerettet werden musst, Hifumi-chan. Ich glaube, dass du eine starke Frau bist. Du musst nur aus deinem Gefängnis ausbrechen.“

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Hifumi
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Re: Ef ift ein fetifhaftef Nudelfuppengefreffe in Kambodfa, wo Leute fiff kleiden in fwartf [Hifumi, Mateo]

Beitrag von Hifumi »

Hifumi musste erneut auflachen. Wieder mehr verzweifelt.

"Meine Eltern hatten die gegenteilige Erwartung an mich im Studium. Was Enthaltsamkeit angeht, meine ich. Dass meine Vertiefung in Buddhologie und Nichiren-Studien nur eine Phase wäre, und dass ich mir möglichst bald einen strammen Mann suchen würde, den ich als schwaches Weibchen als Ranke verzieren könnte."

Die junge Japanerin wirkte ein wenig zynisch.

"Wir hätten so glücklich sein können, wenn unsere Schicksale vertauscht wären. Wenn ein junger Mann noch in jungen Jahren mein Herz erobert hätte - und wenn du wie ich allen romantischen Versuchungen widerstanden hättest."

Mittlerweile war das Essen gebracht worden - Hifumi ihre vegetarische Tofu-Vorspeise, Mateo sein Reis mit Hähnchen plus extra Reis. Die Japanerin machte eine einladende Geste.

"Wie schon gesagt, meine Einladung. Wenn du bei mir probieren willst, fühl dich frei.
Ich kann das Gegenteil nicht erfüllen. Ich bin eine Schlampe, wahrscheinlich sogar eine außergewöhnlich dumme Schlampe - aber ich kann nicht unnötig Leben nehmen. Nicht einmal das eines Brathendls. Bestenfalls kann ich von deinem extra Reis klauen,"


Während Hifumi sich mit ihren Eßstäbchen sättigte, machte sie weitere Ausführungen.

"Um ehrlich zu sein, ich habe Pretty Woman nie geschaut. Als anständiges Mädchen habe ich niemals Romanzen anschauen dürfen, oder romantische Komödien. Aber ich nehme an Juria Lobelts spielte eine Figur sehr ähnlich wie ich - eine Schlampe, eine außergewöhnlich dumme und einfältige Schlampe, aber irgendwie auch eine gute Art von Schlampe? Mit dem Herz am rechten Fleck?"

Für Hifumi, die sich selbst als Schlampe identifzierte, schien es naheliegend dass alle Schlampen - einschließlich ihr selbst - etwas dümmlich und intelligenzgemindert waren. Schließlich war sie keine vollwertige erwachsene Frau. Nur ein alt gewordenes unverheiratetes Mädchen, das mit anderen unverheirateten Mädchen herum machte.
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Mateo
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Re: Ef ift ein fetifhaftef Nudelfuppengefreffe in Kambodfa, wo Leute fiff kleiden in fwartf [Hifumi, Mateo]

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Mateo betrachtete das dampfende Essen vor sich, wurde ein wenig rot und legte die Stäbchen zur Seite.
„Tut mir leid, Hifumi-chan. Ich hab nicht dran gedacht, dass du aus Glaubensgründen vegetarisch isst. Wenn es dich stört, kann ich das Hähnchen gerne einpacken lassen und nur den Reis essen. Ist für mich völlig okay.“

Wartete mit dem essen und fuhr fort.
„Meine Eltern haben keine großen Erwartungen an mein Studium, aber sie wollen, dass ich es gut mache und es auch beende. Leider haben mehr als einer meiner Cousins und Cousinen zu früh Babys bekommen und mussten das Studium abbrechen, weil sie sich um die Familie kümmern mussten.“

Mateo seufzte leise, schob ein Reiskorn mit dem Stäbchen zur Seite.
„Aber man kann ja beides machen. Nur weil man ein Date hat, heißt das nicht, dass man gleich alles hinschmeißt.“
Er errötete leicht, murmelte: „Und das Risiko einer Schwangerschaft ist auch ziemlich gering… selbst wenn es mehr als ein Date würde.“

Ein schiefes Grinsen huschte über sein Gesicht.
„Ich dachte bisher, rituelle Selbstgeißelung gäbe es ausschließlich bei der katholischen Kirche.“

Dann wurde sein Blick ernst.
Er sah Hifumi direkt an, mit einer Mischung aus Sorge und Zuneigung.
„Warum benutzt du das Wort ‘Schlampe’ so oft? Und auch, um dich selbst damit zu erniedrigen und zu verletzen?“

Er legte die Stäbchen ab, faltete die Hände locker vor sich.
„Bist du wirklich einer patriarchalen Glaubensgemeinschaft entkommen, nur um dich selbst einzusperren?“

Mateos Stimme war ruhig, aber fest.
„Du bist eine intelligente junge Frau, die ein Studium mit viel Elan abgeschlossen hat. Du inspirierst andere junge Frauen. Du hast innere Kraft, auch wenn du sie gerade nicht spürst.“

Er sah sie lange an.
„Du kannst deine Vergangenheit nicht ändern. Aber deine Zukunft schon. Wenn du dich selbst in der Vergangenheit gefangen hälst, wirst du immer dort verweilen.“

Ein kurzer Moment der Stille.
Dann lächelte Mateo aufmunternd.
„Julia Roberts spielt in Pretty Woman eine starke Frau. Sie nimmt ihr Schicksal in die Hand, verteidigt ihre Freundin, arbeitet als Prostituierte – aber das definiert sie nicht. Es ist ihre Arbeit, die sie selbstbestimmt macht. Aber sie IST keine Prostituierte. Sie ist eine stolze Frau.“

Er sah Hifumi an, mit einem Blick, der sagte: *Ich sehe dich.*
„Ich sehe da ein paar Parallelen. Und ich glaube, du bist mehr Pretty Woman, als du denkst.“

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