Ef ift ein fetifhaftef Nudelfuppengefreffe in Kambodfa, wo Leute fiff kleiden in fwartf [Hifumi, Mateo]

[Hifumi]

Es war ein windiger Nudelsuppentrog, an den Hifumi-chan Mateo auf 13:00 uhr eingeladen hatte, eingequetscht zwischen dem Verkehr der I-5, Bubble Tea und einem McDojo.

Hifumi-chan sah auch ganz anders aus, als die adrette und züchtige Betschwester, die an der Hochschule doziert hatte. Ihre schwarzen Plateauschuhe machten sie gut 5cm größer, ihr schwarzer Minirock war zu kurz, ihr Leopardenmustertop offenbarte sowohl ihren Bauchnabel als auch ihren BH, und diese Fischnetzstrapse... die gingen gar nicht an einem braven Mädchen.

Wären da nicht die pinken Gebetsperlen um ihr rechtes Handgelenk, Mateo hätte wahrscheinlich angenommen dass sie eine zufällig ebenso zierliche zufällig ebenso asiatische Eskortdame war, die zufällig am gleichen Ort darauf wartete aufgelesen zu werden. Aber wenn man ihr genau ins stark geschminkte Gesicht schaute - doch, das war Hifumi-chan.

[Mateo]

Mateo trug ein weites, blaues Chicago Bears Shirt, eine Baggy-Jeans und strahlend weiße Sneaker.
Sein Haar war mit einem blauen Bandana aus dem Gesicht gehalten, die Stirn frei, der Blick wach.

Er nahm die I-5 vom University District Richtung Chinatown, die Kopfhörer locker um den Hals, das Skateboard unter dem Arm.
Die Fahrt war kurz, aber der Wind, der durch die offenen Türen der Stationen strich, fühlte sich wie ein kleiner Aufbruch an.

Von der Station aus rollte er auf seinem Board durch Chinatown.
Zwischen dampfenden Garküchen, roten Laternen und dem Duft von Sternanis und gebratenem Tofu.

Er schaute auf sein Handy, suchte den Weg.
Die Sonne stand hoch, es war kurz nach 13 Uhr. Er war pünktlich. Zumindest fast.

Dann sah er das Schild: *Phnom Penh Noodle-House*.
Er rollte bis zur Tür, trat einmal auf das Ende seines Skateboards – es schnappte hoch – und er griff es im Flug.

Mateo trat ein, das Skateboard noch warm vom Asphalt.
Er fing es mit einer Hand, das andere hielt sein Handy, auf dem die Karte flimmerte. Phnom Penh Noodle-House. Richtig.


Der Duft von Brühe, Limette und gebratenem Knoblauch hing in der Luft, vermischt mit dem Lärm der Straße, dem Klappern von Essstäbchen und dem leisen Summen eines Ventilators.

Er schaute sich um.
Keine Hifumi.

Noch einmal aufs Handy.
Noch einmal in den Raum.

Dann blieb sein Blick an einer asiatischen Frau hängen.
Sie schaute ihn an.

Mateo schaute zurück.
Und riss die Augen auf.

Sein Herz machte einen kleinen Satz.
Er sammelte sich, atmete einmal tief durch.

Dann ging er langsam auf den Tisch zu, an dem sie saß.
Verbeugte sich leicht.

„Hifumi-chan… geht es dir gut? Ist alles in Ordnung?“

Ein kurzer Blick, ein Lächeln, das sich zwischen Verwirrung und Wärme bewegte.
„Ich hätte dich fast nicht erkannt.“

Er setzte sich vorsichtig, legte das Skateboard neben sich.

[Hifumi]

Hifumi antwortete zuerst nicht. Sie klimperte erst einmal mit den Wimpern, schürzte die Lippen. Beobachtete welche Wirkung sie damit auf Mateo hatte. Die aufgerissenen Augen erfüllten sie mit einer seltsamen... Genugtuung.

Ehe sie die Stimme anhob. Hifumi-chans bekannte warme, freundliche und angenehme Stimme, aber heute wirkte sie so, als ob sie versuchte etwas... sinnliches reinzulegen.

"Es ging mir nie besser, Mateo."

Die junge Japanerin machte eine einladende Geste zum Stuhl gegenüber.

"Ich habe gar nicht gewusst, dass du skatest. Sah sehr cool aus, wie lässig und flüssig du von der Fahrt zum Laufen gewechselt bist."

Scheinbar eine belanglose Bemerkung - und zugleich ein Kompliment aus dem Mund einer hübschen jungen Frau. Wieder dieser beobachtende Blick, der seltsam begierig darauf wirkte den Effekt zu erfahren.

Wenn sie nicht schon eine gestandene Frau von 25 Jahren wäre, könnte man Hifumi für eine Teenagerin halten, die ihre ersten romantischen Gehversuche unternahm und dabei in Kleidung, Auftreten und Verhalten maßlos übertrieb. Aber diese Phase hatte sie sicher schon hinter sich. Oder hatte sie das?

[Mateo]

Mateo setzte sich langsam, das Skateboard leise gegen die Wand gelehnt.
Sein Blick blieb einen Moment an Hifumi hängen.

Ja, sie war hübsch.
Aber all das… war too much.

Die Plateauschuhe, das Leopardenmuster, das Netz, das Make-up – es war, als hätte jemand eine ganze Schublade voller Rebellion auf einmal geöffnet.
Und doch… da war sie.
Hifumi-chan.

Er lächelte über ihr Kompliment, ehrlich und ein wenig verlegen.
„Danke…“ murmelte er, und strich sich eine Haarsträhne unter das Bandana zurück.
„Ich skate seitdem ich klein war.“

Er sah sie an, diesmal direkter.
Nicht abschätzend, sondern suchend.

„Du siehst… verändert aus.“

Ein kurzer Moment der Stille.

„Was ist passiert?“

Seine Stimme war ruhig, fast vorsichtig.
„Wo wohnst du jetzt? Was machst du?“

Er lehnte sich leicht vor, die Ellbogen auf den Tisch gestützt, die Hände locker ineinandergelegt.

[Hifumi]

Hifumis Augen strahlten unter dem Lidschatten, Mateo ihre Typveränderung ansprach.

"Im Moment komme ich noch in Tukwila bei meinen Schwestern unter. Das persönliche Band, das wir geknüpft haben, ist stärker als die Tempelzugehörigkeit.

Aber ich suche mir im Moment schon was neues, möglichst hier in Chinatown. Sollte groß genug für mich und meine vier Schwestern sein."

Bei einer vorbeikommenden Kellnerin bestellte sie sich eine Cola Light und die vegetarische Tofu-Vorspeise, ehe sie sich Mateo zuwendete.

"Such dir aus was du willst. Du bist noch Student, da ist es heute wieder meine Einladung."

Der Frage danach, was sie machte und wovon sie im Moment lebte, hatte sie noch nicht beantwortet. War es ihr unangenehm, sich finanziell von einem Mann abhängig zu machen, mit ihrer Vorgeschichte? Lebte sie von ihrem Ersparten, oder... verkaufte sie sich irgendwie? Für sich selbst hatte sie eines der günstigsten Gerichte auf der Karte ausgesucht, aber sie hatte ausdrücklich freie Wahl angeboten.

[Mateo]

Mateo hörte ihr aufmerksam zu, sein Blick weich, aber wach.
Er lehnte sich leicht vor, senkte die Stimme ein wenig, als würde er ein Geheimnis teilen.

„Wenn du willst… ich könnte einen Bekannten fragen. Auch einen von uns.“

Ein verschwörerisches Lächeln huschte über sein Gesicht.
„Er ist gut mit Computern. Vielleicht kann er was bauen, das durchs Internet crawlt. So ’ne Art magische Suchmaschine.“

Er sah sie an, prüfend, aber nicht drängend.
„Also… deine Schwestern sind mit dir zusammen weggelaufen?“

Dann wandte er sich an die Kellnerin, die gerade an ihnen vorbeigehen wollte.
„Entschuldigung – für mich bitte eine Coke Zero und gebratenen Reis mit Hähnchen.“

Die Kellnerin nickte, war schon fast wieder auf dem Weg, als Mateo sich noch einmal meldete.
„Ach – und bitte eine Schale Reis extra.“

Er lächelte ihr freundlich hinterher, bevor er sich wieder Hifumi zuwandte.

„Du brauchst nicht für mich zu zahlen.“
Sein Ton war sanft, aber bestimmt.
„Du hast bestimmt andere Dinge, um die du dich kümmern musst.“

Ein kurzer Moment der Stille.
Dann sah er sie wieder direkt an.

„Was machst du denn jetzt? Du hast geschrieben, dass du ein Einkommen hast… Hast du einen neuen Job?“

[Hifumi]

"Hm, ob die Suchmaschine mir helfen würde? Aber probieren kostet nichts, kannst gerne mal für mich fragen."

Sie ging mental die Liste der ihr bekannten Magi durch. Jemand, den sie als geschickt mit einer Maus einschätzen würde, kam da nicht vor. Außer Emerald, und der war wiederum sehr speziell.

"Außerdem kenne ich deinen Bekannten wahrscheinlich noch nicht. Sind überhaupt überraschend viele Magi in den letzten Monaten hier in Seattle aufgetaucht."

Hifumi legte die Hände auf die Tischplatte und wartete, bis die Bedienung außer Hörweite war. Dann erst begann sie zu reden.

"Mein Einkommen hing mein ganzes Leben lang am Tempel. Und mit meinem Bildungsweg gab es auch nicht viel anderes, was ich arbeiten könnte. Schon gar nicht auf einem R1-Visum."

Verstohlen blickte sie sich um, ICE war immer dreister geworden und jeder könnte für sie arbeiten. Und es wäre eine gute Deckung für die Technokratie.

"Ich und meine Schwestern haben es als Zimmermädchen versucht. Unter der Hand meine ich. Aber das war nichts. Das Geld kam kaum und spät, dafür wurden wir als... Freiwild behandelt. Als junge Frau, die in dienender Position arbeitet und sich offiziell nicht wehren darf, lernt man das wahre Gesicht vieler Männer kennen."

Hifumi schüttelte den Kopf.

"Aber meine Mentorin, Elena Black, hatte einen Einfall was ich stattdessen versuchen könnte. Am Anfang habe ich mich ein wenig geziert, aber..."

Sie verstummte, als die Getränke gebracht wurden, und wandte sich lächelnd an die Kellnerin.

"Sammeln sie bitte alles auf eine Rechnung. Auf mich, Takahashi."

Hifumi war sehr forsch dabei, Tatsachen zu schaffen. Sie schien nicht kompromissbereit bei der Geldfrage.

[Mateo]

Mateo war gerade ganz bei Hifumi, als die Kellnerin kam.
Sein Blick sagte deutlich: *Really? Genau jetzt?*
Aber er fing sich, lächelte der Bedienung höflich zu. „Danke.“

Dann wandt er sich Hifumi zu. „DankeHifumi-chan.,“ sagte er leise.
Er nickte ihr zu, respektvoll, aber auch ein wenig verlegen.
„Ich weiß das zu schätzen.“

Dann wandte er sich wieder Hifumi zu, die gerade ihre Gedanken sortierte.
„Ja… es sind wirklich viele neue Magi in der Stadt.“

Er sah kurz aus dem Fenster, als würde er die Bewegung der Sphären darin erkennen.
„Es scheint, als wäre etwas Besonderes an Seattle.“

Ein kurzer Moment des Zögerns.
Dann fragte er leise:
„Glaubst du, das hat mit dem Tod von John und Grace zu tun? Als ob das etwas in Gang gesetzt hat? Etwas was Magi anzieht?“

Dann lehnte er sich etwas zurück, lockerte die Schultern.
„Ich geb ein paar Trainings als Personal Trainer. Läuft nicht bombe, aber bisschen Geld kommt rein.“

Ein schiefes Grinsen.
„Aber manchmal hab ich das Gefühl, dass einige der Leute mich mehr anstarren, als dass sie ihre Übungen machen oder mir zuhören.“

Er lachte leise, aber da war auch ein Hauch von Unsicherheit.
Dann wurde sein Blick wieder weich.

„Es tut mir leid, dass du und deine Schwestern solche Erfahrungen machen musstet.“

Er lehnte sich leicht vor, seine Stimme wurde wieder leiser.
„Also… was für eine Idee hatte Ms Black?“

[Hifumi]

"Johns Tod ist schon eine Weile her. Aber unter den neu Erwachten haben wir ein Mitglied seines Stammes, Liam Carpenter. Und inzwischen schon den dritten Euthanatos HH, nachdem Elena jahrelang alleine war. Genau genommen sogar den Vierten, wenn ich Yubilee mitzähle.
Es kann nicht reiner Zufall sein."

Hifumi-chan grinste, als Mateo von seinen Erfahrungen als Personal Trainer erzählte, und beugte sich ein wenig vor, um tieferen Einblick in ihren Ausschnitt zu erlauben.

"Du siehst aber auch wirklich gut aus, das kommt sicher gut an bei den Mädchen - und bei manchen Männern."

Die beim letzten Mal so biedere Betschwester trat heute sehr kokett auf, testete Grenzen aus und versuchte mit ihren Komplimenten und der Art wie sie sie überbrachte Reaktionen zu provozieren. Sie war wie eines dieser überbehüteten Homeschoolingmädchen, dem man in einer College-Sorority erstmals Tequila und aufreizende Klamotten aufgenötigt hatte, und das nun maßlos ins andere Ende des Verhaltensspektrums fiel.

"Elena hat gute Kontakte in der Modeindustrie. Sieht man ihr gar nicht an, bei ihrem engen persönlichen Kleidungsgeschmack in fünfzig Schattierungen von Schwarz, aber es ist wahr.

Hab dann erst mal für ein paar gewöhnliche Shoots gemodelt, Mäntel und Röcke und Blusen und solche Sachen. Lief ganz OK, aber auch nicht besonders toll. Es gibt einfach tausende Mädchen wie mich, ganz hübsch, bereit für einen feuchten Händedruck einen Fuß in die Tür zu bekommen, nur um bald danach auszuscheiden und vom nächsten naiven Mädchen ersetzt zu werden."

Das Lächeln der Japanerin wurde breiter.

"Es gibt sehr viel weniger Mädchen, die auch in Unterwäsche eine gute Figur machen. Und seit ich Lebensmagick kenne - da kenne ich keine Problemzonen und Hautunreinheiten mehr. Gute Gene, gute Ernährung, gute Disziplin - eben eine Verkettung glücklicher Koinzidenzen."

HIfumis Augen leuchteten auf.

"Solche Mädchen werden wirklich händeringend gesucht, und entsprechend gut bezahlt. Besonders bei meinem Körpertyp. Die meisten Asiatinnen mit dem Aussehen eines Unterwäschemodells helfen ihrer Oberweite nach. Es gibt aber einen riesigen Markt an Asiatinnen mit schmaler Büste, die trotzdem eine gute Figur machen wollen. Die sich eher mit mir indentifizieren können, als mit einer ähnlich zierlichen D-Cup-Mogelpackung, die zu 90% aus Kochsalzlösung und Silikon besteht."

Dann waren da noch die ganzen OnlyFans-Links in den Kommentaren der Ruine der Nichiren-Shoshu-Facebookseite, die vor allem zierliche Asiatinnen bewarben. Aber zu diesem Phänomen schwieg Hifumi-chan sich vornehm aus.

[Mateo]

Mateo wusste gar nicht, wohin mit seinen Blicken.
Er war Messdiener gewesen.
Ein Kind der Kirche.
Und jetzt saß er hier, und führte ein Gespräch, das sich ein wenig wie ein Fiebertraum anfühlte.

Ja, Hifumi war wirklich hübsch.
Aber das hier war… viel.

Seine Gedanken rasten.
Bei ihrem Kompliment lächelte er, wollte aus Reflex widersprechen, als sie sagte, dass er auch bei manchen Männern gut ankommen würde.
Doch er schloss den Mund.
Hörte weiter zu.

Seine Augen weiteten sich, als sie von ihrer Beschäftigung erzählte. Dann, als sie fertig war, fragte er:
„Du… modelst?“ fragte er überrascht.
„Und… Unterwäsche?“

Er versuchte, nicht zu starren.
Nicht zu urteilen.
Aber es überforderte ihn.

Es wirkte, als wäre ein Pendel, das zu lange auf der einen Seite festgehalten wurde, jetzt mit voller Wucht ins andere Extrem geschlagen.
Und er fragte sich: Würde ihm das auch passieren?

Die Vorstellung machte ihm ein wenig Angst.
Nicht wegen Hifumi.
Sondern wegen sich selbst.

Sie sprach über Körbchengrößen und Körpertypen, als wäre es das Normalste der Welt.
Und vielleicht war es das für sie. Zumindest jetzt.
Aber für Mateo war es neu, überfordernd.

Dann, abermals große Augen.
„Du… setzt die Heilungssphäre für Schönheitschirurgie und Kosmetik ein?“

Es war keine Anklage. Kein Urteil.
Nur ehrliche Überraschung.

Er hatte sich nie Gedanken gemacht, dass man Magick so nutzen könnte.
Für ihn war Heilung immer… etwas Sakrales.
Etwas, das Leben rettet.
Nicht etwas, das Poren von Unreinheiten befreit.