Schicksalsfaden [Adrian, Amara]
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Re: Schicksalsfaden [Adrian, Amara]
Lyonell lächelte entschuldigend, als Adrian den Umschlag ansprach.
"Was war denn im Umschlag? Ich weiß das nie vorher. Darf es nicht wissen. Sonst würde es mich beeinflussen und dann funktioniert die Sache mit dem Zufall nicht. Aber sie ist, wie ich erwähnte... Immer sehr mysteriös."
Er zuckte mit den Schultern und schloss die Box.
"Es gab weniger Antworten, als du erhofft hast. Und trotzdem bist du hier. Du hast eine Entscheidung getroffen und 'in der nächsten Runde' wirst du verstehen warum du sie getroffen hast. Sie ist hier. Ich bringe dich zu ihr. Sie wird sich dir dann selber vorstellen und dir dann alle Fragen beantworten, sofern es in ihrer Macht liegt. Komm mit..."
Lyonel ging einige Schritte in das Lokal in Richtung der Türe nach hinten. Vorbei an den Tresen. Er hielt Adrian die Türe hinter sich auf und ging dann eine Treppe hinab in den Keller.
"Was war denn im Umschlag? Ich weiß das nie vorher. Darf es nicht wissen. Sonst würde es mich beeinflussen und dann funktioniert die Sache mit dem Zufall nicht. Aber sie ist, wie ich erwähnte... Immer sehr mysteriös."
Er zuckte mit den Schultern und schloss die Box.
"Es gab weniger Antworten, als du erhofft hast. Und trotzdem bist du hier. Du hast eine Entscheidung getroffen und 'in der nächsten Runde' wirst du verstehen warum du sie getroffen hast. Sie ist hier. Ich bringe dich zu ihr. Sie wird sich dir dann selber vorstellen und dir dann alle Fragen beantworten, sofern es in ihrer Macht liegt. Komm mit..."
Lyonel ging einige Schritte in das Lokal in Richtung der Türe nach hinten. Vorbei an den Tresen. Er hielt Adrian die Türe hinter sich auf und ging dann eine Treppe hinab in den Keller.
- Adrian Williams
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Re: Schicksalsfaden [Adrian, Amara]
Er wusste nicht, was im Umschlag war? "Ahja?" es klang lässiger, als er die Frage meinte. "Wie hast du mich gefunden?" oh nein. Nahm Adrian jetzt schon selbst an, dass die Hinweise in dem Umschlag dazu gedient hatten, ihn zu lokalisieren? Und, dass Lyonell sie dazu gebraucht hätte?
"Wenn du beeinflusst wirst, klappt es nicht? Quantenmechanik, hm?" er schnaufte belustigt. "Ne Karte vom Campus, die Uhrzeit und 'n Bild. Mein Schnabel war aber schlecht getroffen." er zog den Umschlag, den er noch immer in seiner Jackentasche trug, hervor und zog die "Unterlagen" heraus, sodass Lyonell den Papageien sehen konnte. Den er bestimmt ohnehin schon längst kannte.
Bei den nächsten Worten seines Gastgebers musste er schlucken. Der hatte Recht. Es hatte kaum Antworten gegeben. Und doch war er hier. War er eigentlich komplett bescheuert? Gehen konnte er jetzt nicht mehr. Jedenfalls redete er sich das ein. Denn die Neugier war inzwischen zu groß. Neugier und Furcht, ein seltsam berauschender Cocktail. Als Lyonell sich in Richtung der Treppe zum Keller wandte, zog Adrian schnell sein Smartphone aus der Tasche. Seine Finger flogen über das Display.
WhatsApp > Vance > Standort teilen dauerhaft.
Eine kurze Nachricht:
19:32 Adrian: Ich meld mich. Sonst ruf in 3 Stunden die Cops!
Er hielt einen Herzschlag lang inne, dann fügte er hinzu
19:32 Adrian: No shit
Das Smartphone glitt zurück in die Tasche, Adrian schaute sich unauffällig im Doughnutladen um und folgte Lyonell. Folge mir mal kurz in den Keller. Na klar. War ja nichts dabei. Aber nicht mit ihm. Wenn der ihn verarschen wollte, würde er Ärger kriegen. Aber Adrian hatte vor, der Sache auf den Grund zu gehen. Wenn an alledem was dran war, wer war "sie" dann? Woher wusste sie von ihm?
"Wenn du beeinflusst wirst, klappt es nicht? Quantenmechanik, hm?" er schnaufte belustigt. "Ne Karte vom Campus, die Uhrzeit und 'n Bild. Mein Schnabel war aber schlecht getroffen." er zog den Umschlag, den er noch immer in seiner Jackentasche trug, hervor und zog die "Unterlagen" heraus, sodass Lyonell den Papageien sehen konnte. Den er bestimmt ohnehin schon längst kannte.
Bei den nächsten Worten seines Gastgebers musste er schlucken. Der hatte Recht. Es hatte kaum Antworten gegeben. Und doch war er hier. War er eigentlich komplett bescheuert? Gehen konnte er jetzt nicht mehr. Jedenfalls redete er sich das ein. Denn die Neugier war inzwischen zu groß. Neugier und Furcht, ein seltsam berauschender Cocktail. Als Lyonell sich in Richtung der Treppe zum Keller wandte, zog Adrian schnell sein Smartphone aus der Tasche. Seine Finger flogen über das Display.
WhatsApp > Vance > Standort teilen dauerhaft.
Eine kurze Nachricht:
19:32 Adrian: Ich meld mich. Sonst ruf in 3 Stunden die Cops!
Er hielt einen Herzschlag lang inne, dann fügte er hinzu
19:32 Adrian: No shit
Das Smartphone glitt zurück in die Tasche, Adrian schaute sich unauffällig im Doughnutladen um und folgte Lyonell. Folge mir mal kurz in den Keller. Na klar. War ja nichts dabei. Aber nicht mit ihm. Wenn der ihn verarschen wollte, würde er Ärger kriegen. Aber Adrian hatte vor, der Sache auf den Grund zu gehen. Wenn an alledem was dran war, wer war "sie" dann? Woher wusste sie von ihm?
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Technokrat
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Re: Schicksalsfaden [Adrian, Amara]
Lyonel blieb auf der Treppe stehen und betrachtete die Gegenstände. Karte - klar... konnte sein. Die Uhrzeit... spannend. Aber der Vogel. Lyonel musste grinse vor Überraschung. "Ernsthaft... ein Papagei?!" Er schüttelte so ungläubig den Kopf, dass er entweder ein verdammt guter Schauspieler war oder... das hier eine echte Reaktion war.
"Ich habe dich nicht gefunden. Ich bin zufällig in deinen Weg gestolpert. Um dich zu finden, hätte ich dich suchen müssen. Aber hätte ich den Inhalt gekannt, hätte ich tatsächlich nach dir gesucht... und dich vielleicht nie getroffen. Es wäre kein Zufall mehr gewesen."
Er schüttelte den Kopf und ging zur Türe unten.
"Sie muss es dir erklären... ich kann sowas nicht... sie ist das viel besser drin als ich. Ich bin nur der Bote."
Dann schien ihm noch was einzufallen.
"Achso... sei offen und... ehrlich zu ihr. Sie hasst es angelogen zu werden oder jemanden die Wahrheit aus der Nase ziehen zu müssen."
Dann öffnete er die Türe, hielt sie Adrian offen. Der Geruch von... so vielen verschiedenen Dingen schoss aus dem Raum dahinter. Weihrauch, Tymian, Braten, Pilze, Hanf, Kräuter, Tee, Früchte, Erde, Moos. Eisen. Alles gleichzeitig und zugleich jedes einzelne Präsent.
Adrian konnte einen Blick auf einige getrocknete Pflanzen neben der Türe werfen. Die Türe selbst war mit verschiedensten Zeichnungen versehen auch unterschiedlichen "Mal-Materialien". Zwei schwarze Katzen streiften aus der Türe. Eine umkreiste Adrians Beine, die andere die von Lyonell.
----
Der Raum hinter der knarzenden Türe wirkte sowohl faszinierend als auch unheimlich, als wäre er direkt aus einem dunklen Märchen entsprungen.
Die Wände sind aus steinigem Mauerwerk, dunkel verfärbt und an manchen Stellen von feuchten Flecken durchzogen. Über all hängt eine dichte Atmosphäre der Magie und des Verfalls. Das schwache Licht einer einzigen, flackernden Kerze in einem verzerrten Kaminsims wirft tanzende Schatten an die Wände und lässt die dunklen Ecken noch geheimnisvoller erscheinen.
In einer Ecke steht ein alter, ruppiger Altar aus verwittertem Holz, der mit einer Decke aus bunten Stoffen bedeckt ist. Darauf liegen allerlei mystische Utensilien: schimmernde Kristalle, kleine Fläschchen mit geheimnisvollen Flüssigkeiten, Kräutersträuße aus getrockneten Blumen, Wurzeln und getrockneten Tieren. An den Seiten des Altars sind schmutzige Muscheln, schillernde Federn und fetischartige Figuren aus Knochen, Bernstein und Leder angebracht.
Die Wände sind behängt mit diversen Zaubersprüchen, handgeschriebenen Zetteln und symbolischen Zeichnungen, die in blauer und schwarzer Tinte gezeichnet sind. Tierköpfe — kleine und große — blicken in den Raum, ihre Augen scheinen den Besucher zu studieren. Fetischartige Amulette hängen an Schnüren.
Auf dem Boden liegt ein Teppich aus schmuddeligem Fell und bunten Stoffstücken, die den Boden lebendig erscheinen lassen. Zwischen den Möbeln und Utensilien stehen auch alte Holzstühle, die nach Vergessen riechen, sowie eine kleine, zerbeulte Waschwanne, die als Wasserquelle dient.
Der Raum wirkt wie ein lebendiges Herz des magischen Seattle, ein Ort, an dem Vergangenheit und Gegenwart, Realität und Zauber untrennbar miteinander verwoben sind. Wo oben das Voodoo eine Maske war, war es hier unten... real?
Und dann ist da ein Tisch, auf dem verschiedenste Zeitungen (vom Playboy über Warenkataloge und Sportmagazine bis hin zum lustigen Taschenbuch) aufgeschlagen liegen. Tageszeitungen und Karten von Orte in Seattle ebenso. Dartpfeile, Scheren, Würfel, Stifte, Feder und Tinte - Umschläge, wie jener, den Adrian bekommen hat. Obendrauf ein Flyer eines Zoos, aus dem ein Papagei ausgeschnitten war.
Auf einem Stuhl in der Mitte des Raumes saß eine alte, dunkelhäutige Frau auf einem Stuhl und lächelte in die Richtung der Türe. Ein weiterer, leerer Stuhl stand vor ihr.
"Du musst Adrian sein. Mein Mann, Lyonel, verriet mir deinen Namen. Komm rein. Setz dich. Ich denke wir Beide müssen reden."
"Ich habe dich nicht gefunden. Ich bin zufällig in deinen Weg gestolpert. Um dich zu finden, hätte ich dich suchen müssen. Aber hätte ich den Inhalt gekannt, hätte ich tatsächlich nach dir gesucht... und dich vielleicht nie getroffen. Es wäre kein Zufall mehr gewesen."
Er schüttelte den Kopf und ging zur Türe unten.
"Sie muss es dir erklären... ich kann sowas nicht... sie ist das viel besser drin als ich. Ich bin nur der Bote."
Dann schien ihm noch was einzufallen.
"Achso... sei offen und... ehrlich zu ihr. Sie hasst es angelogen zu werden oder jemanden die Wahrheit aus der Nase ziehen zu müssen."
Dann öffnete er die Türe, hielt sie Adrian offen. Der Geruch von... so vielen verschiedenen Dingen schoss aus dem Raum dahinter. Weihrauch, Tymian, Braten, Pilze, Hanf, Kräuter, Tee, Früchte, Erde, Moos. Eisen. Alles gleichzeitig und zugleich jedes einzelne Präsent.
Adrian konnte einen Blick auf einige getrocknete Pflanzen neben der Türe werfen. Die Türe selbst war mit verschiedensten Zeichnungen versehen auch unterschiedlichen "Mal-Materialien". Zwei schwarze Katzen streiften aus der Türe. Eine umkreiste Adrians Beine, die andere die von Lyonell.
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Der Raum hinter der knarzenden Türe wirkte sowohl faszinierend als auch unheimlich, als wäre er direkt aus einem dunklen Märchen entsprungen.
Die Wände sind aus steinigem Mauerwerk, dunkel verfärbt und an manchen Stellen von feuchten Flecken durchzogen. Über all hängt eine dichte Atmosphäre der Magie und des Verfalls. Das schwache Licht einer einzigen, flackernden Kerze in einem verzerrten Kaminsims wirft tanzende Schatten an die Wände und lässt die dunklen Ecken noch geheimnisvoller erscheinen.
In einer Ecke steht ein alter, ruppiger Altar aus verwittertem Holz, der mit einer Decke aus bunten Stoffen bedeckt ist. Darauf liegen allerlei mystische Utensilien: schimmernde Kristalle, kleine Fläschchen mit geheimnisvollen Flüssigkeiten, Kräutersträuße aus getrockneten Blumen, Wurzeln und getrockneten Tieren. An den Seiten des Altars sind schmutzige Muscheln, schillernde Federn und fetischartige Figuren aus Knochen, Bernstein und Leder angebracht.
Die Wände sind behängt mit diversen Zaubersprüchen, handgeschriebenen Zetteln und symbolischen Zeichnungen, die in blauer und schwarzer Tinte gezeichnet sind. Tierköpfe — kleine und große — blicken in den Raum, ihre Augen scheinen den Besucher zu studieren. Fetischartige Amulette hängen an Schnüren.
Auf dem Boden liegt ein Teppich aus schmuddeligem Fell und bunten Stoffstücken, die den Boden lebendig erscheinen lassen. Zwischen den Möbeln und Utensilien stehen auch alte Holzstühle, die nach Vergessen riechen, sowie eine kleine, zerbeulte Waschwanne, die als Wasserquelle dient.
Der Raum wirkt wie ein lebendiges Herz des magischen Seattle, ein Ort, an dem Vergangenheit und Gegenwart, Realität und Zauber untrennbar miteinander verwoben sind. Wo oben das Voodoo eine Maske war, war es hier unten... real?
Und dann ist da ein Tisch, auf dem verschiedenste Zeitungen (vom Playboy über Warenkataloge und Sportmagazine bis hin zum lustigen Taschenbuch) aufgeschlagen liegen. Tageszeitungen und Karten von Orte in Seattle ebenso. Dartpfeile, Scheren, Würfel, Stifte, Feder und Tinte - Umschläge, wie jener, den Adrian bekommen hat. Obendrauf ein Flyer eines Zoos, aus dem ein Papagei ausgeschnitten war.
Auf einem Stuhl in der Mitte des Raumes saß eine alte, dunkelhäutige Frau auf einem Stuhl und lächelte in die Richtung der Türe. Ein weiterer, leerer Stuhl stand vor ihr.
"Du musst Adrian sein. Mein Mann, Lyonel, verriet mir deinen Namen. Komm rein. Setz dich. Ich denke wir Beide müssen reden."
- Adrian Williams
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Re: Schicksalsfaden [Adrian, Amara]
Adrian verspürte einen routinierten Drang, weitere Nachfragen zum Thema Zufall zu stellen um das Denkschema zu begreifen, in dem Lyonell mindestens vorgab sich zu bewegen. Vielleicht um Unschlüssigkeiten darin aufzudecken, die ihn überführen würden, den Studenten getäuscht zu haben. Aber das mulmige Gefühl in seinem Magen ließ ihn schweigen. Es schien ihm, als würden zu viele Worte ihn davon abhalten, sich ausreichend mit der Situation zu beschäftigen und ihn letztlich in Gefahr bringen.
Er machte einen Schritt nach hinten, als aus dem Keller zwei schwarze Katzen kamen. Nicht, weil er ein Problem mit Katzen hatte. Sondern, weil der Gang in den Keller ihn mit einer Art kindlichem Unbehagen erfüllte und er nicht damit gerechnet hatte, dass etwas daraus hervorkommen würde. Dann entspannte er sich wieder und schmunzelte. Kurz beugte er sich runter und tätschelte eins der Tiere um es für die Erleichterung zu belohnen.
Was er unterhalb der Treppe vorfand, übertraf aber seine Befürchtungen noch um Einiges. Was war das für ein makaberer Vorhof der Hölle? Die zahllosen verschiedenen Gerüche waberten durch seine Lunge. Glücklicherweise hielten sich angenehme Aromen mit ekelerregenden Noten die Waage, sodass er bereit war, die Luft weiter zu atmen. Sein Blick ging hin und her. Es war viel zu viel hier, das er nicht einordnen konnte um alles richtig zu erfassen. Seine Stirn lag in Falten. Wie Filmrequisiten oder billige Attrapen wirkte das Ganze nicht. Authentisch konnte es doch aber wohl auch nicht sein, oder?
Und dann dieser Tisch mit den Magazinen. Die Stelle, an der der Papagei fehlte. Er wagte nicht, amüsiert zu schnaufen, wie er es gern getan hätte. Nicht hier.
Er nickte der Frau auf dem Stuhl zu, blickte sich dann noch einmal nach Lyonell um. Es war seltsam, wie ein völlig Fremder, den man zweimal kurz gesehen hatte und den man für mehr als verdächtig hielt, einem in der nächsten Situation wie ein alter Vertrauter vorkam. Wenn nämlich noch seltsamere und fremdere Dinge auf einen einprasselten.
Sei ehrlich und offen hatte der Alte gesagt. Okay. Und immer schön freundlich bleiben. "Ja, ich bin Adrian. Ist echt nett, dass Sie mich eingeladen haben." er schaute sich noch einmal symbolisch im Raum um, als müsste die Dame wissen, was in ihm vor sich ging. "Verstehen Sie mich nicht falsch, aber ich habe ECHT keine Ahnung, warum. Und wenn ich ehrlich sein soll." er blickte noch einmal zu Lyonell, als nähme er die Worte direkt aus seinem Mund "Es ist ganz schön unheimlich. Lyonell hier kannte meinen Namen nicht. Sie kannten meinen Namen nicht. Sie haben mich irgendwie... ausgelost." er deutete auf den Tisch mit den Unterlagen, aus denen der Brief an ihn gebastelt worden war. "Worüber müssen wir reden?" Nicht nur seine Fragen zeigten die Unruhe in ihm. Er stand immer noch, hielt gerade mal eine Hand auf die Lehne des ihm dargebotenen Stuhls.
Er machte einen Schritt nach hinten, als aus dem Keller zwei schwarze Katzen kamen. Nicht, weil er ein Problem mit Katzen hatte. Sondern, weil der Gang in den Keller ihn mit einer Art kindlichem Unbehagen erfüllte und er nicht damit gerechnet hatte, dass etwas daraus hervorkommen würde. Dann entspannte er sich wieder und schmunzelte. Kurz beugte er sich runter und tätschelte eins der Tiere um es für die Erleichterung zu belohnen.
Was er unterhalb der Treppe vorfand, übertraf aber seine Befürchtungen noch um Einiges. Was war das für ein makaberer Vorhof der Hölle? Die zahllosen verschiedenen Gerüche waberten durch seine Lunge. Glücklicherweise hielten sich angenehme Aromen mit ekelerregenden Noten die Waage, sodass er bereit war, die Luft weiter zu atmen. Sein Blick ging hin und her. Es war viel zu viel hier, das er nicht einordnen konnte um alles richtig zu erfassen. Seine Stirn lag in Falten. Wie Filmrequisiten oder billige Attrapen wirkte das Ganze nicht. Authentisch konnte es doch aber wohl auch nicht sein, oder?
Und dann dieser Tisch mit den Magazinen. Die Stelle, an der der Papagei fehlte. Er wagte nicht, amüsiert zu schnaufen, wie er es gern getan hätte. Nicht hier.
Er nickte der Frau auf dem Stuhl zu, blickte sich dann noch einmal nach Lyonell um. Es war seltsam, wie ein völlig Fremder, den man zweimal kurz gesehen hatte und den man für mehr als verdächtig hielt, einem in der nächsten Situation wie ein alter Vertrauter vorkam. Wenn nämlich noch seltsamere und fremdere Dinge auf einen einprasselten.
Sei ehrlich und offen hatte der Alte gesagt. Okay. Und immer schön freundlich bleiben. "Ja, ich bin Adrian. Ist echt nett, dass Sie mich eingeladen haben." er schaute sich noch einmal symbolisch im Raum um, als müsste die Dame wissen, was in ihm vor sich ging. "Verstehen Sie mich nicht falsch, aber ich habe ECHT keine Ahnung, warum. Und wenn ich ehrlich sein soll." er blickte noch einmal zu Lyonell, als nähme er die Worte direkt aus seinem Mund "Es ist ganz schön unheimlich. Lyonell hier kannte meinen Namen nicht. Sie kannten meinen Namen nicht. Sie haben mich irgendwie... ausgelost." er deutete auf den Tisch mit den Unterlagen, aus denen der Brief an ihn gebastelt worden war. "Worüber müssen wir reden?" Nicht nur seine Fragen zeigten die Unruhe in ihm. Er stand immer noch, hielt gerade mal eine Hand auf die Lehne des ihm dargebotenen Stuhls.
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Re: Schicksalsfaden [Adrian, Amara]
Lyonel schloss hinter ihm die Türe. Er schloss nicht ab, aber das Zufallen der Türe hatte etwas Entgültiges an sich. Dann stellte die Donuts auf den Tisch mit den Magazinen; nahm sich noch einen davon und begann zu Essen.
"Ausgelost hat dich das Schicksal, mein Junge", sagte die Alte Frau mit rauchiger Stimme. "Ich habe nur dem Zufall ein wenig auf die Sprünge geholfen, damit Lyo dich finden konnte. Papa Legba hat mir den Auftrag gegeben Leute wie dich zu finden. Leute die das Schicksal erwählt hat. Menschen wie dich, mich und viele Andere."
Sie lächelte und beide Katzen sprangen auf ihren Schoß.
"Ich weiß, dass das Alles schwer zu begreifen ist. Aber du brauchst dich nicht zu fürchten. Hier wird dir Nichts passieren. Ich bin Amara, eine Mambo, Priesterin der Loa."
Ihre Hand fuhr durch das Schwarze Fell. Sie wartete, ob sich Adrian vielleicht doch setzen mochte. Dann fuhr sie fort.
"Sind dir in letzter Zeit seltsame Dinge passiert? Von heute abgesehen, versteht sich. Und... glaubst du an das Schicksal, Adrian?
"Ausgelost hat dich das Schicksal, mein Junge", sagte die Alte Frau mit rauchiger Stimme. "Ich habe nur dem Zufall ein wenig auf die Sprünge geholfen, damit Lyo dich finden konnte. Papa Legba hat mir den Auftrag gegeben Leute wie dich zu finden. Leute die das Schicksal erwählt hat. Menschen wie dich, mich und viele Andere."
Sie lächelte und beide Katzen sprangen auf ihren Schoß.
"Ich weiß, dass das Alles schwer zu begreifen ist. Aber du brauchst dich nicht zu fürchten. Hier wird dir Nichts passieren. Ich bin Amara, eine Mambo, Priesterin der Loa."
Ihre Hand fuhr durch das Schwarze Fell. Sie wartete, ob sich Adrian vielleicht doch setzen mochte. Dann fuhr sie fort.
"Sind dir in letzter Zeit seltsame Dinge passiert? Von heute abgesehen, versteht sich. Und... glaubst du an das Schicksal, Adrian?
- Adrian Williams
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Re: Schicksalsfaden [Adrian, Amara]
Das Schicksal und Papa Legba. Adrian hatte Probleme, der alten Frau ganz zu folgen. Aber er wollte lieber nicht zu viele Fragen stellen, auf die er sich keine allzu präzisen Antworten erhoffte. Lieber bei dem bleiben, was er vielleicht tatsächlich verstehen konnte. Dennoch erwischte er sich dabei, wie er sie mit gerunzelter Stirn und etwas dämlichem Gesichtsausdruck anstarrte. Er riss sich etwas zusammen und nahm nun doch das Angebot wahr, sich zu setzen. Ob der schwülen Atmosphäre hier unten, zog er den Reißverschluss seiner Jacke auf. Darunter kam ein Shirt mit der Aufschrift "Science is real - except for quantum mechanics, that shit is witchcraft!" zum Vorschein. Irgendwie war es ihm angesichts der heutigen, mysteriösen Verabredung passend vorgekommen. Jetzt hatte er die Aufschrift schon vergessen.
Sein Mund öffnete sich ein paar Mal, als wolle er etwas sagen. Aber er hielt sich zurück um Amara sprechen zu lassen. Er nickte auf ihre Vorstellung hin und tatsächlich entspannte ihn das Versprechen, dass ihm hier nichts passieren würde.
Für einen Moment betrachtete er wieder die Katzen auf Amaras Schoß, dann blickte er die Priesterin selbst an. Etwas in seinem Gesicht zuckte auf ihre Frage hin. Wieso fragte sie nach seltsamen Dingen? Ihm fielen da schon welche ein, er hatte schon bei Lyonells Briefzustellung daran denken müssen. Aber... niemand hatte bisher davon erfahren. Denn er wollte nicht zu hören kriegen, dass er besser mal einen Gang runterschalten und mehr schlafen sollte. Nicht ernst genommen werden. Dann wiederum... hier? Er schaute auf die getrockneten Kräuter und Tiere, die ganze Ansammlung von Voodooutensilien und die beiden Leute, die hier zu Hause waren. Und mit einem Mal erschien ihm das Ganze hier wie eine Art Safe Space für seine unterdrückten Gedanken, statt wie der Keller eines Serienkillers.
Was sollte schon passieren, wenn er ihnen von Hirngespinsten und Sinnestäuschungen erzählte? Sollte die Voodoopriesterin ihn auslachen? Entgegen Adrians erster Überlegung, gab es mit Sicherheit keine gemeinsamen Bekannten, also blieb alles in diesem Keller, was er jetzt erzählen würde.
Er atmete einmal durch und pustete seine Anspannung hinaus.
"Ich... keine Ahnung." er lachte etwas verlegen auf. "Ich glaub manchmal, dass ich so'ne Art Bestimmung hab, wissen Sie? Fühlt sich jedenfalls manchmal besser an, es so zu sehen." er fühlte sich nicht so recht wohl dabei, ihnen mehr über seine Familie zu erzählen. Für den Fall, dass sie doch Serienkiller waren.
"Und... ja mir sind seltsame Dinge passiert." wieder so ein verlegener Ansatz eines Lachens. "Also keine Ahnung das... war vielleicht auch nichts. Wissen Sie, ich bin zur Zeit ganz schön gestresst vom Studium und der Arbeit und... Haushalt. Aber das war ich schon 'ne Weile und ich fühl' mich gerade nicht müder oder krank oder irgendwas. Darum... darum glaub ich wirklich, dass das passiert ist." er guckte sich die beiden nach dieser wirren Einleitung an und fuhr dann fort. "Okay, also ich arbeite in 'nem Labor an der Uni. Ich... repariere Forschungsgeräte, wissen Sie? Zum Beispiel Röntgenquellen. Die sind in größeren Geräten eingebaut. Wenn eine den Geist aufgibt, zeigt das System 'ne Fehlermeldung - auf dem Computer." er untermalte seine Erzählung mit einigen Gesten, die wohl den Versuchsaufbau und den zugehörigen PC darstellen sollten.
"Neulich wusste ich, dass die Röntgenquelle kaputt ist. Bevor die Fehlermeldung kam. Okay, vielleicht war es so eine Art Deja-Vu-Effekt oder? Das Gehirn vertauscht die Reihenfolge von Ereignissen." er schaute verbissen auf den Boden. "Aber es war noch was Anderes. Ich hab... also ich hab mir eingebildet, ich hab die Röntgenstrahlung gesehen. Und dann nicht mehr, als es kaputt ging. Aber man kann keine Röntgenstrahlen sehen." er lachte trocken auf und warf die Schultern in die Höhe.
Dann hob er den Zeigefinger, als musste er sich unbedingt mehr Redezeit sichern. "Und vor einem halben Jahr... da hatte meine Schwester diese echt heftige Grippe. Ich glaub es war COVID. Sie hatte Fieber, Schüttelfrost, konnte kaum was essen, kaum noch schlafen." sein Gesicht wurde düster und er starrte vor sich hin. "Wir haben nicht so viel Geld, also wollt ich nicht gleich ins Krankenhaus mit ihr... ich hab mich richtig beschissen gefühlt deswegen und hatte solche Angst um sie. Ich hab zwei Tage selber nicht mehr geschlafen. Also hab ich ihr" er zuckte mit den Schultern, als wäre das schwachsinnig "einen Kräutertee mit Zitronensaft und Honig gemacht und... keine Ahnung, nichts Besonderes, ganz normale Sachen. Ich hatte einfach so'ne Art Eingebung, wissen Sie? Hab ihr einfach einen Tee gemacht." er schüttelte ungläubig den Kopf. "Am nächsten Tag hat sie bis nachmittags geschlafen und dann ist sie aufgestanden und hatte Hunger."
Jetzt versiegten seine Worte. Er fühlte sich, als hätte er gar keine Luft geholt und schaute in die ihm eigentlich völlig fremden Gesichter.
Sein Mund öffnete sich ein paar Mal, als wolle er etwas sagen. Aber er hielt sich zurück um Amara sprechen zu lassen. Er nickte auf ihre Vorstellung hin und tatsächlich entspannte ihn das Versprechen, dass ihm hier nichts passieren würde.
Für einen Moment betrachtete er wieder die Katzen auf Amaras Schoß, dann blickte er die Priesterin selbst an. Etwas in seinem Gesicht zuckte auf ihre Frage hin. Wieso fragte sie nach seltsamen Dingen? Ihm fielen da schon welche ein, er hatte schon bei Lyonells Briefzustellung daran denken müssen. Aber... niemand hatte bisher davon erfahren. Denn er wollte nicht zu hören kriegen, dass er besser mal einen Gang runterschalten und mehr schlafen sollte. Nicht ernst genommen werden. Dann wiederum... hier? Er schaute auf die getrockneten Kräuter und Tiere, die ganze Ansammlung von Voodooutensilien und die beiden Leute, die hier zu Hause waren. Und mit einem Mal erschien ihm das Ganze hier wie eine Art Safe Space für seine unterdrückten Gedanken, statt wie der Keller eines Serienkillers.
Was sollte schon passieren, wenn er ihnen von Hirngespinsten und Sinnestäuschungen erzählte? Sollte die Voodoopriesterin ihn auslachen? Entgegen Adrians erster Überlegung, gab es mit Sicherheit keine gemeinsamen Bekannten, also blieb alles in diesem Keller, was er jetzt erzählen würde.
Er atmete einmal durch und pustete seine Anspannung hinaus.
"Ich... keine Ahnung." er lachte etwas verlegen auf. "Ich glaub manchmal, dass ich so'ne Art Bestimmung hab, wissen Sie? Fühlt sich jedenfalls manchmal besser an, es so zu sehen." er fühlte sich nicht so recht wohl dabei, ihnen mehr über seine Familie zu erzählen. Für den Fall, dass sie doch Serienkiller waren.
"Und... ja mir sind seltsame Dinge passiert." wieder so ein verlegener Ansatz eines Lachens. "Also keine Ahnung das... war vielleicht auch nichts. Wissen Sie, ich bin zur Zeit ganz schön gestresst vom Studium und der Arbeit und... Haushalt. Aber das war ich schon 'ne Weile und ich fühl' mich gerade nicht müder oder krank oder irgendwas. Darum... darum glaub ich wirklich, dass das passiert ist." er guckte sich die beiden nach dieser wirren Einleitung an und fuhr dann fort. "Okay, also ich arbeite in 'nem Labor an der Uni. Ich... repariere Forschungsgeräte, wissen Sie? Zum Beispiel Röntgenquellen. Die sind in größeren Geräten eingebaut. Wenn eine den Geist aufgibt, zeigt das System 'ne Fehlermeldung - auf dem Computer." er untermalte seine Erzählung mit einigen Gesten, die wohl den Versuchsaufbau und den zugehörigen PC darstellen sollten.
"Neulich wusste ich, dass die Röntgenquelle kaputt ist. Bevor die Fehlermeldung kam. Okay, vielleicht war es so eine Art Deja-Vu-Effekt oder? Das Gehirn vertauscht die Reihenfolge von Ereignissen." er schaute verbissen auf den Boden. "Aber es war noch was Anderes. Ich hab... also ich hab mir eingebildet, ich hab die Röntgenstrahlung gesehen. Und dann nicht mehr, als es kaputt ging. Aber man kann keine Röntgenstrahlen sehen." er lachte trocken auf und warf die Schultern in die Höhe.
Dann hob er den Zeigefinger, als musste er sich unbedingt mehr Redezeit sichern. "Und vor einem halben Jahr... da hatte meine Schwester diese echt heftige Grippe. Ich glaub es war COVID. Sie hatte Fieber, Schüttelfrost, konnte kaum was essen, kaum noch schlafen." sein Gesicht wurde düster und er starrte vor sich hin. "Wir haben nicht so viel Geld, also wollt ich nicht gleich ins Krankenhaus mit ihr... ich hab mich richtig beschissen gefühlt deswegen und hatte solche Angst um sie. Ich hab zwei Tage selber nicht mehr geschlafen. Also hab ich ihr" er zuckte mit den Schultern, als wäre das schwachsinnig "einen Kräutertee mit Zitronensaft und Honig gemacht und... keine Ahnung, nichts Besonderes, ganz normale Sachen. Ich hatte einfach so'ne Art Eingebung, wissen Sie? Hab ihr einfach einen Tee gemacht." er schüttelte ungläubig den Kopf. "Am nächsten Tag hat sie bis nachmittags geschlafen und dann ist sie aufgestanden und hatte Hunger."
Jetzt versiegten seine Worte. Er fühlte sich, als hätte er gar keine Luft geholt und schaute in die ihm eigentlich völlig fremden Gesichter.
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Re: Schicksalsfaden [Adrian, Amara]
Was dann passierte, war vielleicht das schrägste an dem ganzen Abend. Amara lauschte seinen Worten gespannt. Sie nickte hin und wieder, als sei, dass war er beschrieb das Normalste auf der ganzen Welt. Die zweite Katze sprang auf die Schulter der Voodoo-Hexe und insgesamt lagen so viele Augenpaare, auf Adrian: Amaras, die beiden Tiere, Lyonell... die Trophäen und Köpfe in den Glasbehätern. Alle lauschten... und keiner schien Adrian für Verrück zu erklären.
"Was du beschreibst, klingt wie die Sphären, Energie und Leben. So, wie meine die Geister und die Entropie sind. Wenn du willst, werde ich deine Lebenslinien lesen und die Geister dazu befragen. Aber... deine Geschichte klingt, als wärst du... erwacht. Dazu die Tatsache, dass der Zufall dich her geführt hat... nein. ich habe keinen Zweifel."
Kurz schien es, als würde Amara ihn mit diesen Worten vor das nächste Rätsel stellen. Dann jedoch fuhr sie fort.
"Du hast die Strahlen gesehen, weil... du dazu in der Lage bist es zu tun. So wie du eines Tages bewusst dazu in der Lage sein wirst Andere zu heilen... oder krank zu machen. Es wird jetzt schwer sein das zu begreifen: Zu erwachen bedeutet... aus dem Schatten des Daseins zu treten. Du bist dazu bestimmt Größeres zu tun, als der Schläfer, der du davor warst... Die meisten von uns nennen sich Hexen, Priester oder Magier. Du gehörst jetzt dazu, mein Junge. Das ist der Grund, warum du hier bei mir bist."
"Was du beschreibst, klingt wie die Sphären, Energie und Leben. So, wie meine die Geister und die Entropie sind. Wenn du willst, werde ich deine Lebenslinien lesen und die Geister dazu befragen. Aber... deine Geschichte klingt, als wärst du... erwacht. Dazu die Tatsache, dass der Zufall dich her geführt hat... nein. ich habe keinen Zweifel."
Kurz schien es, als würde Amara ihn mit diesen Worten vor das nächste Rätsel stellen. Dann jedoch fuhr sie fort.
"Du hast die Strahlen gesehen, weil... du dazu in der Lage bist es zu tun. So wie du eines Tages bewusst dazu in der Lage sein wirst Andere zu heilen... oder krank zu machen. Es wird jetzt schwer sein das zu begreifen: Zu erwachen bedeutet... aus dem Schatten des Daseins zu treten. Du bist dazu bestimmt Größeres zu tun, als der Schläfer, der du davor warst... Die meisten von uns nennen sich Hexen, Priester oder Magier. Du gehörst jetzt dazu, mein Junge. Das ist der Grund, warum du hier bei mir bist."
- Adrian Williams
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Re: Schicksalsfaden [Adrian, Amara]
Adrian verspürte eine Art plötzlichen Schrecken, als würde ihm der Boden unter den Füßen weggezogen und er könne erkennen, dass er in Wahrheit träumte. Alles um ihn herum war surreal. Dieser Kellerraum, die beiden Personen vor ihm, die zahllosen Köpfe längst verstorbener Tiere. Sie schienen mit ihren eindringenden Blicken näherzukommen.
Er machte einen kurzen Realitätscheck und versuchte, sich zu erinnern, wie er hierher gekommen war. Es war alles da. Auch die Begegnung mit Lyonell.
Etwas in ihm versuchte, sich wieder in den Trudel des Schwindels und der drohenden Ohnmacht fallen zu lassen. Um einen Ausweg aus der Erkenntnis zu finden, dass das hier zugleich real zu sein schien und nicht sein konnte.
Aber dann kam alles wieder wie auf einen Befehl hin schlagartig in den Fokus. Und ihm war, als hätte er eine zugleich liebevolle und herrische Stimme irgendwo in seinem Hinterstübchen gespürt. "Nein."
Jetzt schaute er Amara an und hörte ihre Worte. Sie wirkte nicht wir eine verrückte Spinnerin, nur überzeugt von ihrem Glauben. Er würde ihr sagen, dass er ihre Erklärungen und ihre Freundlichkeit sehr zu schätzen wusste, aber leider nicht an Magie und dergleichen glaubte. Er öffnete den Mund "Okay... Was muss ich tun?"
Er machte einen kurzen Realitätscheck und versuchte, sich zu erinnern, wie er hierher gekommen war. Es war alles da. Auch die Begegnung mit Lyonell.
Etwas in ihm versuchte, sich wieder in den Trudel des Schwindels und der drohenden Ohnmacht fallen zu lassen. Um einen Ausweg aus der Erkenntnis zu finden, dass das hier zugleich real zu sein schien und nicht sein konnte.
Aber dann kam alles wieder wie auf einen Befehl hin schlagartig in den Fokus. Und ihm war, als hätte er eine zugleich liebevolle und herrische Stimme irgendwo in seinem Hinterstübchen gespürt. "Nein."
Jetzt schaute er Amara an und hörte ihre Worte. Sie wirkte nicht wir eine verrückte Spinnerin, nur überzeugt von ihrem Glauben. Er würde ihr sagen, dass er ihre Erklärungen und ihre Freundlichkeit sehr zu schätzen wusste, aber leider nicht an Magie und dergleichen glaubte. Er öffnete den Mund "Okay... Was muss ich tun?"
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Technokrat
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Re: Schicksalsfaden [Adrian, Amara]
"Erstmal... musst du glauben..."
Es war nicht schwer heraus zu finden, dass er es nicht tat. Sie hätte es selber nicht getan. Und er war nicht der Erste, der ihr nicht glaubte.
"Ich beweise es dir."
Sie stand auf und ging schwerfällig zu einem Regal. Dort nahm sie etwas heraus und reichte es Adrian. Es war ein Kartenset, mit abgefransten Rändern, von denen er nur die Rückseite sah. Die Katzen waren auf dem Boden gesprungen und umkreisten die Füße des jungen Mannes.
"Mische es, ohne es dir anzuschauen. Dann halte es gut fest."
In der Zwischenzeit holte sie eine Räucherschale und ein paar Kräuter. Eine Kerze, die brannte. An dieser Zündete sie das Bündel Kräuter an und begann den Geruch von Eisenkraut, Salbei und Lavendel verbreitete sich im Raum.
"Reich mir deine Hand... und schau in meine Augen, mein Junge."
Sie räucherte etwas um Adrians Kopf herum und hielt seine Hand mit kühlen Fingern fest. Ihre Stimme wurde zu einem krächzenden Singsang. Amaras Blick war fester, als ihr Griff. Sie starrte in seine Augen, bis tief in seine Seele hinab.
"Loa, mwen rele w.
Louvri sans Adrian yo pou desten.
Loa, mwen sipliye w.
Se pou chans lan bò kote l."
(
Ihr Loa, ich rufe euch an.
Öffnet Adrians Sinne für das Schicksal.
Ihr Loa, ich bitte euch.
Lasst den Zufall auf seiner Seite sein.
)
Sie ließs sich alle Zeit der Welt. Lyonel hatte derweil eine kleine Trommel in der Hand. Er begann im Takt ihrer Worte zu spielen. Dann mit einem Mal, endete sie. Und er. Gleichzeitig. Wie tausendmal geübt.
"Jetzt sag mir, was die nächsten drei Karten sind."
*********
Arete (-1 SK für Zeitlassen)
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Es war nicht schwer heraus zu finden, dass er es nicht tat. Sie hätte es selber nicht getan. Und er war nicht der Erste, der ihr nicht glaubte.
"Ich beweise es dir."
Sie stand auf und ging schwerfällig zu einem Regal. Dort nahm sie etwas heraus und reichte es Adrian. Es war ein Kartenset, mit abgefransten Rändern, von denen er nur die Rückseite sah. Die Katzen waren auf dem Boden gesprungen und umkreisten die Füße des jungen Mannes.
"Mische es, ohne es dir anzuschauen. Dann halte es gut fest."
In der Zwischenzeit holte sie eine Räucherschale und ein paar Kräuter. Eine Kerze, die brannte. An dieser Zündete sie das Bündel Kräuter an und begann den Geruch von Eisenkraut, Salbei und Lavendel verbreitete sich im Raum.
"Reich mir deine Hand... und schau in meine Augen, mein Junge."
Sie räucherte etwas um Adrians Kopf herum und hielt seine Hand mit kühlen Fingern fest. Ihre Stimme wurde zu einem krächzenden Singsang. Amaras Blick war fester, als ihr Griff. Sie starrte in seine Augen, bis tief in seine Seele hinab.
"Loa, mwen rele w.
Louvri sans Adrian yo pou desten.
Loa, mwen sipliye w.
Se pou chans lan bò kote l."
(
Ihr Loa, ich rufe euch an.
Öffnet Adrians Sinne für das Schicksal.
Ihr Loa, ich bitte euch.
Lasst den Zufall auf seiner Seite sein.
)
Sie ließs sich alle Zeit der Welt. Lyonel hatte derweil eine kleine Trommel in der Hand. Er begann im Takt ihrer Worte zu spielen. Dann mit einem Mal, endete sie. Und er. Gleichzeitig. Wie tausendmal geübt.
"Jetzt sag mir, was die nächsten drei Karten sind."
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- Adrian Williams
- Beiträge: 138
- Registriert: Do 18. Sep 2025, 16:29
Re: Schicksalsfaden [Adrian, Amara]
Adrian haderte noch mit ihrer Forderung nach Glauben und schenkte Amaras Weg zum Bücherregal wenig Beachtung. Plötzlich hielt er ein rechteckiges Päckchen in Händen und betrachtete es stirnrunzelnd. Es war gar kein Päckchen, sondern ein Stapel Karten. Als er gerade instinktiv dazu ansetzte, es herumzudrehen und die andere Seite der Karten zu inspizieren, kam ihm die alte Dame zuvor.
Er schaute sie an. Was sollte es jetzt bringen, einen Stapel Karten zu mischen? Aber er tat es, war in dieser Situation sowieso zu überfordert um noch einen Sinn in den Abläufen zu fassen zu bekommen. War wirklich etwas an seinen Erlebnissen, von dem diese beiden wussten? Oder das sie zumindest verstanden? Wie hatten sie ihn gefunden? Geistesabwesend mischte er die Karten für Amara.
Er blickte auch in ihre Augen, als sie es forderte und wurde durch ihren intensiven Blick zurück in die Gegenwart geholt. Das Deck in seinen Händen kam zum Stillstand.
Doch das Gefuchtel mit dem rauchenden Bündel um seinen Kopf verursachte eine leichte Ausweichreaktion, die er aus Höflichkeit unterdrückte und stattdessen etwas das Gesicht verzog.
Diese Situation war einfach so fremdartig und absurd. Der Rauch, ihre kalten Hände, ihre alte Stimme, die so einen fremdzüngigen Singsang anstimmte, als wollte sie tatsächlich Hexerei betreiben. Dazu noch Lyonells Getrommel. Ihre Überzeugung von diesen Dingen verursachte ein beklemmendes Unbehagen in seinem Magen. Doch mit fortschreitender Dauer setzte zum Glück ein kleiner Gewöhnungseffekt ein.
Vielleicht sogar ein größerer als er es zugeben wollte. Denn die plötzliche Stille, als sie aufhörten, schlug ihm hart entgegen. Und dann sollte er etwas tun. Wie? Was? Er guckte Amara verdattert an.
"Aber ... Ich weiß gar nicht..." er deutete unsicher auf das Kartendeck, dessen Inhalt ihm ja noch immer unbekannt war. Aber irgendwie vermutete er, dass das kein Argument für die Alte war. War sicherlich sogar Absicht. Er seufzte und legte seine Hand oben auf das Deck, während die andere es von unten hielt.
Dann zuckte er mit den Schultern, als wollte er die Schuld dafür gleich von sich weisen, dass er gleich Unsinn sagen würde.
"König... Äh Joker und.... Mond?" er hatte einfach an Spielkarten gedacht und die erstbesten aufgezählt, die ihm dabei vor das geistige Auge geschwirrt waren. Aber Mond? Wo hatte er denn schon mal eine Karte mit Mond gesehen? Er schüttelte den Kopf. War ja auch egal.
Dann guckte er Amara etwas ängstlich an. Ihr kleines Experiment scheitern zu sehen würde sie blamieren. Etwas, das er ihr ja gar nicht antun wollte.
Aber was sollte er schon tun? Also nahm er die Karten nacheinander ab und sah sich zum ersten Mal die Bilder an.
Auf der ersten war "der Herrscher"... Okay, das Artwork war ungewöhnlich für normale Spielkarten. Wo war die Farbe des Königs?
Dann kam "der Narr", auch ohne Farbe.
Und zum Schluss tatsächlich ein Mond. Jetzt entgleisten seine Gesichtszüge vollends. Er sah zu Amara, sah zu den Karten, sah zu Lyonell. Dann zog er weitere Karten, alle verschieden. Er suchte in seiner Umgebung nach suggestiven Bildern. Keine Könige, Narren oder Monde zu sehen.
Wie...?!
Der junge Mann stand wie paralysiert von seinem eigenen Verstand im Raum und starrte auf die Karten.
Er schaute sie an. Was sollte es jetzt bringen, einen Stapel Karten zu mischen? Aber er tat es, war in dieser Situation sowieso zu überfordert um noch einen Sinn in den Abläufen zu fassen zu bekommen. War wirklich etwas an seinen Erlebnissen, von dem diese beiden wussten? Oder das sie zumindest verstanden? Wie hatten sie ihn gefunden? Geistesabwesend mischte er die Karten für Amara.
Er blickte auch in ihre Augen, als sie es forderte und wurde durch ihren intensiven Blick zurück in die Gegenwart geholt. Das Deck in seinen Händen kam zum Stillstand.
Doch das Gefuchtel mit dem rauchenden Bündel um seinen Kopf verursachte eine leichte Ausweichreaktion, die er aus Höflichkeit unterdrückte und stattdessen etwas das Gesicht verzog.
Diese Situation war einfach so fremdartig und absurd. Der Rauch, ihre kalten Hände, ihre alte Stimme, die so einen fremdzüngigen Singsang anstimmte, als wollte sie tatsächlich Hexerei betreiben. Dazu noch Lyonells Getrommel. Ihre Überzeugung von diesen Dingen verursachte ein beklemmendes Unbehagen in seinem Magen. Doch mit fortschreitender Dauer setzte zum Glück ein kleiner Gewöhnungseffekt ein.
Vielleicht sogar ein größerer als er es zugeben wollte. Denn die plötzliche Stille, als sie aufhörten, schlug ihm hart entgegen. Und dann sollte er etwas tun. Wie? Was? Er guckte Amara verdattert an.
"Aber ... Ich weiß gar nicht..." er deutete unsicher auf das Kartendeck, dessen Inhalt ihm ja noch immer unbekannt war. Aber irgendwie vermutete er, dass das kein Argument für die Alte war. War sicherlich sogar Absicht. Er seufzte und legte seine Hand oben auf das Deck, während die andere es von unten hielt.
Dann zuckte er mit den Schultern, als wollte er die Schuld dafür gleich von sich weisen, dass er gleich Unsinn sagen würde.
"König... Äh Joker und.... Mond?" er hatte einfach an Spielkarten gedacht und die erstbesten aufgezählt, die ihm dabei vor das geistige Auge geschwirrt waren. Aber Mond? Wo hatte er denn schon mal eine Karte mit Mond gesehen? Er schüttelte den Kopf. War ja auch egal.
Dann guckte er Amara etwas ängstlich an. Ihr kleines Experiment scheitern zu sehen würde sie blamieren. Etwas, das er ihr ja gar nicht antun wollte.
Aber was sollte er schon tun? Also nahm er die Karten nacheinander ab und sah sich zum ersten Mal die Bilder an.
Auf der ersten war "der Herrscher"... Okay, das Artwork war ungewöhnlich für normale Spielkarten. Wo war die Farbe des Königs?
Dann kam "der Narr", auch ohne Farbe.
Und zum Schluss tatsächlich ein Mond. Jetzt entgleisten seine Gesichtszüge vollends. Er sah zu Amara, sah zu den Karten, sah zu Lyonell. Dann zog er weitere Karten, alle verschieden. Er suchte in seiner Umgebung nach suggestiven Bildern. Keine Könige, Narren oder Monde zu sehen.
Wie...?!
Der junge Mann stand wie paralysiert von seinem eigenen Verstand im Raum und starrte auf die Karten.