Auf ein Glas... zuviel (Kitty, H.-H., Mateo)

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H.-H. Skolem
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Re: Auf ein Glas... zuviel (Kitty, H.-H., Mateo)

Beitrag von H.-H. Skolem »

Skolem kennt die Reaktion von "Cocktail-Trinkern" auf Whiskey. Und so ist Mateos Verhalten für ihn nichts Neues. "Dachte ich´s mir doch" spricht er zu ihm, während er Mateos Glas nimmt und den restlichen Whiskey in seines kippt. "Aber dass muss Dir nicht peinlich sein - ich würde ähnlich reagieren, wenn ich solch ein süßes Gesöff hinunterwürgen müsste" - er deutet auf Mateos Schirmchen-Drink - "Doch die Geste zählt - und da alles stets einen Ausgleich braucht, probiere ich gerne einen Deiner Lieblingsdrinks. Naja, was heißt "gerne" - es ist halt nur fair."

Skolem kippt Mateos Glas um, hält es neben sich, sodass der letzte Tropfen auf den Boden fällt "Doch wie heißt es so schön? Der letzte Tropfen geht immer daneben." Und wieder murmelt er etwas kaum Verständliches, stellt das Glas aber sofort wieder auf den Tresen und nickt Mateo zu. "Nur zu, mein Freund - ich werde zumindest probieren."

Dann nimmt er einen weiteren, großen Schluck aus seinem nun deutlich volleren Glas. Ein genussvolles "ahh" entweicht seiner Kehle. "Ursprünglich bin ich sogar hier geboren worden, habe aber über die letzten 20 Jahre in Alabama gelebt, Auburn um genau zu sein."

"Junge Dame" wendet er sich nun an Kitty "Sie kennen sich doch aus. Welcher Drink würde Ihnen jetzt besser gefallen?"

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Kitty Turner
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Re: Auf ein Glas... zuviel (Kitty, H.-H., Mateo)

Beitrag von Kitty Turner »

Als Mateo verkündete, er sei hier fast zuhause, grinste Kitty in sich hinein. Es schien sie zu freuen, dass er das so sah.

Dann sprach Skolem sie an und sie lehnte sich mit einem entspannten Lächeln auf die Bar. Einen Moment legte sie den Kopf schief und schien nachzudenken. Dann grinste sie: "Ich persönlich trinke auch ganz gern Whiskey, aber ich bin da nicht besonders festgelegt. Aber ich schau gern, dass ich euch was hübsches mache." Und während sie sich daran machte, fragte sie entspannt: "Was gibts denn Neues in Auburn?"

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Mateo
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Re: Auf ein Glas... zuviel (Kitty, H.-H., Mateo)

Beitrag von Mateo »

„Ich trink sowas normalerweise zum Frühstück,“ sagte er mit einem schiefen Grinsen, versuchte einen Teil seiner Würde wieder zurückzugewinnen.
„Hab mich nur verschluckt.“

Selbst für ihn klang das nicht glaubhaft.
Er kratzte sich am Hinterkopf, schaute etwas verdrießlich drein.

„Um ehrlich zu sein… war das das erste Mal, dass ich Alkohol unverdünnt getrunken hab.“
Ein kurzer Blick zu Skolem.
„Normal trink ich nur Longdrinks. Cocktails. Und auch das nicht oft.“

Er drehte das Glas leicht in der Hand, ließ das Schirmchen tanzen.
„Und Mr. Skolem, Sie müssen wirklich keinen Cocktail trinken, wenn’s Ihnen nicht schmeckt. Ich glaub, das würde eher den Geschmack ihres Whiskeys ruinieren.“

Ein Moment der Stille, dann wurde sein Blick wieder neugierig.
„Aber sagen Sie… was sagen Sie eigentlich, wenn Sie dieses kleine Ritual machen?“

Er deutete auf die Stelle, wo Skolem den letzten Tropfen verschüttet hatte.
„Bei uns auf den Philippinen gibt’s den Brauch, dass man den ersten Schluck einer neuen Flasche verschüttet. Für die Ahnengeister. Für die Geister der Elemente. Ein Zeichen des Respekts. Damit sie einen nicht heimsuchen.“

Seine Stimme wurde leiser, fast ehrfürchtig.
„Man nennt es *Alay sa Demonyo*. Eine Opfergabe an den Teufel.“

Ein kurzes Lächeln.
„Auch wenn bei uns die meisten römisch-katholisch sind… manche Dinge bleiben. Manche Rituale… sind älter als die Kirchen. Und manche Namen hat man einfach beibehalten, vielleicht auch aus Trotz.“

Er sah Skolem an, dann Kitty, die gerade neue Drinks mischte.
„Ich find, wenn man zusammen trinkt… sollte man auch gemeinsam ehren, was einen begleitet.“

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H.-H. Skolem
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Re: Auf ein Glas... zuviel (Kitty, H.-H., Mateo)

Beitrag von H.-H. Skolem »

Skolem runzelt leicht die Stirn "Sie kennen Auburn?" Dass noch jemand in dieser riesigen Stadt das kleine, verschlafene Nest kennen sollte, erscheint ihm doch seltsam. Denn wie gesagt - es gibt für ihn keine Zufälle. "Ach, was soll es dort schon Neues geben - das Spannendste ist vielleicht noch die Neueröffnung des Hickory Parks."
"Ach ja", fährt er fort, "wenn Sie mögen oder besser während der Arbeitszeit dürfen, gönnen Sie sich doch auch etwas Schönes, ich lade Sie gern ein."

Als Mateo auf die Stelle am Boden deutet und genauer hinsieht, ist dort jedoch kein Tropfen oder ähnliches zu sehen. Alles ist genau so sauber wie zuvor. Skolem schaut Mateo erst interessiert, dann mit einem leisen Lächeln an. "Was für ein Ritual? Ich bin nur manchmal etwas tollpatschig und rede dann mit mir selbst." Er zwinkert ihm zu als weiß er genau, dass dies nach einer ziemlich faulen Ausrede klingt, als würde er diese sogar absichtlich schlecht rüberbringen.

Sodann nimmt er erneut einen großen Schluck aus seinem Glas, es ist inzwischen fast leer. "Aber da wir schon von Ritualen sprechen - Rituale sind wichtig, ganz besonders in meiner Branche. Und wie steht es bei dir, Mateo? Ich kann mir gut vorstellen, dass es neben dem *Alay sa Demonyo* noch weitere interessante Rituale gibt. Vielleicht eines, was du selbst schon durchgeführt hast?" Ein vielsagender Blick, eine kurze Geste in Richtung Kitty mit der Bitte, noch einmal nachzuschenken, und dann Stille. Aufmerksame, ruhige, nicht dramatische, eher neugierige Stille.

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Kitty Turner
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Re: Auf ein Glas... zuviel (Kitty, H.-H., Mateo)

Beitrag von Kitty Turner »

"Tatsächlich war ich da mal." Kitty lächelte entspannt. Über ihre Reisen sprach sie immer gern. "Ich bin immer wieder unterwegs, wenn ich hier nicht arbeite - und ich seh mir gern die Orte an, die sonst niemand interessant findet. Schön, dass der Park wieder offen ist."
Sein Angebot erwiderte sie mit einem angedeuteten Kopfneigen. "Danke Ihnen, sehr gern, wenn ich darf." Dann machte sie sich daran, Mateo einen sanfteren Drink zu kredenzen, ehe sie sich selbst etwas zusammenmischte.

Mateos Ausführungen über Alay sa Demonyo verfolgte sie aufmerksam. Das klang nicht nach den Ritualen, die sie von ihren Eltern kannte. Es klang bodenständig. Weniger nach Rosenquarz und Nag Champa Räucherstäbchen.
Die kleine Ausrede wegen des Rituals, ließ sie nur schief grinsen; wenn das kein Ritual war, war sie die First Lady. Doch sie schwieg und schenkte stattdessen brav nach. Wenn man jetzt hinter ihr auf die Bar sah, sah man, dass ihr Schatten zuckte. Aber vielleicht war es nur das Licht.

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Mateo
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Re: Auf ein Glas... zuviel (Kitty, H.-H., Mateo)

Beitrag von Mateo »

Mateo lauschte den beiden, als sie über Auburn sprachen. Er nickte gelegentlich, lächelte höflich – aber in seinem Kopf kreiste die Frage: *Wo liegt das eigentlich?*
Er traute sich nicht, sie zu stellen. Irgendwie wollte er nicht dumm wirken. Die beiden schienen sich auszukennen, also spielte er mit, als wäre er Teil des Gesprächs.

Doch als Skolem von Ritualen sprach – und dabei ziemlich unglaubwürdig versuchte, von seinem eigenen abzulenken – veränderte sich etwas in Mateos Haltung.
Sein Blick wurde ruhiger, fokussierter.

„Rituale… ja, ich kenne Rituale.“

Seine Stimme war leise, aber klar.
„Sowohl in meinem Volk als auch in der katholischen Kirche sind sie Teil des gelebten Glaubens. Natürlich habe ich Rituale durchgeführt. Aber keines wie das, das ich eben gesehen habe.“

Während er sprach, wanderte seine Hand in die Jackentasche, suchte die vertrauten Perlen seines Rosenkranzes.
Er ließ sie durch die Finger gleiten, langsam, fast wie ein stilles Echo seiner Worte. Er spürte, wie das vertraute Gefühl der Perlen ihm Sicherheit gab.

Er sah Skolem an, mit einem Blick, der nicht forderte, aber auch nicht auswich.
„Manche Rituale sind laut. Andere sind still. Manche sind für die Welt sichtbar. Andere nur für das Herz.“

Er schaute Skolem an, neigierig, wie er antworten würde. Innerlich begann er zu beten:
*Heiliger Chamuel, Engel der Erkenntnis, so wie du Gott siehst, lass mich Gottes Wirken in dieser Welt sehen.*

Und während Kitty einschenkte und Skolem sein Glas hob, begann Mateo das göttliche Lied zu hören.
Nicht mit den Ohren, sondern mitseiner Seele.

Er spürte die Schwingungen und die Echos des göttlichen Liedes im Raum. Er fokusierte sich auf die Verbindung zwischen sich und Skolem, fokusierte sich auf das Echo des göttlichen Liedes, das jedes lebende ausstrahlte, und versuchte die Töne und Farben zu deuten.



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H.-H. Skolem
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Re: Auf ein Glas... zuviel (Kitty, H.-H., Mateo)

Beitrag von H.-H. Skolem »

Skolem weiß genau, dass er "ertappt" ist - doch das spielt keine Rolle für ihn. Denn ebenso weiß er, dass dieses "Ertappen" nur durch ebenfalls Begabte möglich ist. Und so spricht er sowohl in Kittys als auch Mateos Richtung: "In der Tat - so manches Ritual ist subtil, ein anderes mag großes Aufsehen erregen. Doch was es auch sei - am Ende geschehen womöglich wundervolle Dinge." Skolem ext das Glas auf einen Zug.

Nur aus den Augenwinkeln nimmt Skolem den Schatten wahr, der sich hinter Kitty verändert. Nur mit Hilfe seines sechsten Sinnes spürt er, dass Mateo nicht allein zu ihm und Kitty spricht. Und Mateo sieht, nein, er hört in Skolem eine wahrhaft wundervolle Melodie, so komplex, so vielschichtig wie ein Funkeln. Darin mischen sich schwarze, graue Schatten, dunkle Töne in Moll. Da ist kein Dur, da ist nur

https://www.youtube.com/watch?v=aWIE0PX1uXk

"Ich glaube, ich sollte jetzt gehen" spricht Skolem und schaut doch sehnsuchtsvoll auf sein leeres Glas. Dabei erhebt er sich vom Barhocker ...

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Mateo
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Re: Auf ein Glas... zuviel (Kitty, H.-H., Mateo)

Beitrag von Mateo »

Mateo reagierte nicht sofort.
Das Echo, die Melodie – sie hatten etwas in ihm berührt.
Etwas Tiefes. Schweres.

Die dunklen Töne, das Echo in Moll, legten sich wie ein Schleier über seine Seele.
Nicht bedrohlich.
Aber melancholisch, nachdenklich... fast dunkel.
Wie eine Erinnerung, die man nicht ganz greifen kann.

Und dann – das Funkeln.
Ein Aufblitzen von Komplexität, von Tiefe, die nicht nur verstand, sondern fühlte.

Mateo riss die Augen auf.
Nicht aus Angst.
Sondern aus Erkenntnis.

Leise, so dass es nur Kitty und Skolem an der Bar hören konnten, sprach er:
„Sie sind ein Magus?“

Die Worte waren keine Anklage.
Keine Neugier.
Nur ein Staunen.

Er sah Skolem an, als hätte sich ein Schleier gehoben.

„Gehen Sie nicht… bitte.“

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H.-H. Skolem
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Re: Auf ein Glas... zuviel (Kitty, H.-H., Mateo)

Beitrag von H.-H. Skolem »

Skolem hält inne, schaut erst Mateo, dann Kitty fragend, fast schon prüfend an. "Ein Zauberer? Nicht mehr oder weniger als du oder auch Miss Kitty. Ich kenne ein paar Kartentricks, nichts Besonderes."

Dann lächelt er und setzt sich wieder auf den Hocker vor dem Tresen. "Aber ich weiß, wovon du eigentlich sprichst." Sein Blick fällt erneut auf das leere Glas vor ihm. "Also gut - für einen Drink habe ich wohl noch Zeit." Und in seinen Gedanken hallen die Worte <<oder auch zwei, oder drei ...>> nach.

"Ich fühle, dass du Fragen stellen willst. Und ich spüre auch, dass vieles noch sehr neu für dich ist. Anders als für Miss Kitty, glaube ich." Dabei wandert sein Blick von Mateo zur Barkeeperin, seine Augen sind offen, freundlich, das leichte Lächeln echt. Skolem hätte nie gedacht, so schnell auf andere Magi zu treffen. Und da keine Zufälle existieren, muss es einen guten Grund dafür geben. Etwas oder jemand hatte die drei hier zusammengeführt - also gilt es nun herauszufinden, wieso.

"Stell deine Fragen ruhig, Mateo. Ich will versuchen, so gut ich kann zu antworten. Aber ich erlaube mir das gleiche Recht: eine Frage für eine Frage, eine Antwort für eine Antwort."

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Mateo
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Re: Auf ein Glas... zuviel (Kitty, H.-H., Mateo)

Beitrag von Mateo »

Mateo sah ihn prüfend an. Nicht misstrauisch, aber musternd.

„Ich sagte *Magus*, nicht Zauberer. Und auch nicht Magier.“

Seine Stimme war ruhig, aber klar.

Als Skolem sich wieder setzte, nickte Mateo dankbar.
Doch seine Augen zogen sich leicht zusammen, als die Bedingungen ausgesprochen wurden.
Eine Frage für eine Frage. Eine Antwort für eine Antwort.

Es gab dem Gespräch einen transaktionalen Charakter – fast wie ein Handel.
Aber Mateo akzeptierte es. Er nickte.

„In Ordnung. Aber dann gelten die gleichen Bedingungen auch für Kitty, wenn sie etwas fragen möchte.“

Sein Blick wanderte kurz zur Barkeeperin, dann wieder zurück zu Skolem.
Ein stilles Zeichen von Fairness.

Dann lehnte er sich leicht vor, die Stimme leiser, aber nicht weniger bestimmt.
„Welcher Tradition gehören Sie an?“

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