Engage, Learn, Grow and Lead (Hifumi, Mateo)
Re: Engage, Learn, Grow and Lead (Hifumi, Mateo)
Mateo lächelte sie aufmunternd an, das Lächeln warm und ruhig, ohne jede Spur von Spott oder Ungeduld.
„Natürlich bleib ich bei Ihnen, bis Ihre Schwester da ist.“
Er setzte sich ein Stück näher, aber nicht zu nah – gerade so, dass sie spüren konnte, dass sie nicht allein war.
„Und natürlich sind Sie in Ordnung. Aber falls nicht… ich kann auch einfach zuhören. Oder da sein.“
Sein Blick war offen, achtsam.
Er hatte die Spannung in ihrer Stimme gehört, das Zittern in den Worten, die sie zu beruhigen versuchten.
Und er hatte verstanden, dass es nicht nur die letzte Frage war, die sie getroffen hatte.
„Sie sind kein Abziehbild.“
Die Worte kamen leise, aber bestimmt.
„Und ganz sicher keine Projektionsfläche für den Sailor-Moon-Fanclub, der die Veranstaltung unterwandert hat.“
Ein schiefes Grinsen huschte über sein Gesicht, fast wie ein stiller Versuch, die Schwere des Moments ein wenig zu lüften.
„Ich bin Ihnen dankbar. Für das, was Sie geteilt haben. Über Ihren Glauben. Und über die Gefängnisseelsorge.“
Er sah sie an, mit einem Blick, der nicht neugierig war, sondern respektvoll.
„Das war mutig. Und es hat mich auch berührt.“
Dann schwieg er.
„Natürlich bleib ich bei Ihnen, bis Ihre Schwester da ist.“
Er setzte sich ein Stück näher, aber nicht zu nah – gerade so, dass sie spüren konnte, dass sie nicht allein war.
„Und natürlich sind Sie in Ordnung. Aber falls nicht… ich kann auch einfach zuhören. Oder da sein.“
Sein Blick war offen, achtsam.
Er hatte die Spannung in ihrer Stimme gehört, das Zittern in den Worten, die sie zu beruhigen versuchten.
Und er hatte verstanden, dass es nicht nur die letzte Frage war, die sie getroffen hatte.
„Sie sind kein Abziehbild.“
Die Worte kamen leise, aber bestimmt.
„Und ganz sicher keine Projektionsfläche für den Sailor-Moon-Fanclub, der die Veranstaltung unterwandert hat.“
Ein schiefes Grinsen huschte über sein Gesicht, fast wie ein stiller Versuch, die Schwere des Moments ein wenig zu lüften.
„Ich bin Ihnen dankbar. Für das, was Sie geteilt haben. Über Ihren Glauben. Und über die Gefängnisseelsorge.“
Er sah sie an, mit einem Blick, der nicht neugierig war, sondern respektvoll.
„Das war mutig. Und es hat mich auch berührt.“
Dann schwieg er.
Re: Engage, Learn, Grow and Lead (Hifumi, Mateo)
Hifumi kniff ein wenig die Augen zusammen, während sie Mateo näher studierte und ein Taschentuch herausholte, um sie abzutupfen - natürlich nur, weil ihr im staubigen Seitenbereich etwas hineingeraten war. Schließlich war sie hier als Repräsentantin ihres Tempels und Glaubens, eine gefestigte und starke Betschwester - und keine sexuell verwirrte Perverse, die sich von spätpubertären Zwischenrufen verunsichern und verletzen ließ.
"Ich glaube, Sie waren das mit der Frage nach meinen speziellen Erfahrungen als Nichiren-Shoshu-Seelsorgerin im Gefängnissystem." Sie lächtelte sacht. "Das war eine sehr gute Frage. Besser als die Frage danach, ob ich ein Katana besitze oder was für eine Figur ich in einem Sailor-Moon-Fummel machen würde."
Mit einem Katana würdest du dir nur selbst weh tun.
Und ich glaube du würdest eine bessere Figur in einem Sailor-Jupiter-Fummel machen, so sehr wie du dich immer noch daran klammerst ein gutes Heimchen am Herd sein zu wollen. Und du hättest gerne Makotos Oberweite statt deiner kümmerlichen Apfelsinen, einfach um mehr Aufmerksamkeit auf dich zu ziehen, gib es doch zu.
"Ach sei doch still! Nein, nicht du, äh, Sie!" Hifumi war offensichtlich peinlich berührt von ihrem Ausbruch und versuchte schnell abzulenken. "Ich meine, äh, den Typen der sich mich im Schlafzimmer im Sailor-Jupiter-Fummel vorgestellt hat.
Ihre Frage war dagegen sehr gut. Aber ich glaube, ich habe ihren Namen nicht mitbekommen, und bin darum im Nachteil?"
Sie schaute erneut auf ihr Handy, und dann wieder auf.
"Ich warte immer noch auf Antwort. Vielleicht wird die Nacht etwas länger. Sicher gibt es hier auf dem Campus eine Cafeteria oder wenigstens einen Automaten, wo man mehr Tee erhält als in einer staubigen Rumpelkammer? Oder Kaffee?"
Entschuldigend fügte Takahashi-san hinzu:
"Ich bin das erste Mal hier und kenne mich nicht so aus. Rissho ist sehr anders und viel japanischer, und Southern Maine sehr viel kleiner und familiärer."
"Ich glaube, Sie waren das mit der Frage nach meinen speziellen Erfahrungen als Nichiren-Shoshu-Seelsorgerin im Gefängnissystem." Sie lächtelte sacht. "Das war eine sehr gute Frage. Besser als die Frage danach, ob ich ein Katana besitze oder was für eine Figur ich in einem Sailor-Moon-Fummel machen würde."
Mit einem Katana würdest du dir nur selbst weh tun.
Und ich glaube du würdest eine bessere Figur in einem Sailor-Jupiter-Fummel machen, so sehr wie du dich immer noch daran klammerst ein gutes Heimchen am Herd sein zu wollen. Und du hättest gerne Makotos Oberweite statt deiner kümmerlichen Apfelsinen, einfach um mehr Aufmerksamkeit auf dich zu ziehen, gib es doch zu.
"Ach sei doch still! Nein, nicht du, äh, Sie!" Hifumi war offensichtlich peinlich berührt von ihrem Ausbruch und versuchte schnell abzulenken. "Ich meine, äh, den Typen der sich mich im Schlafzimmer im Sailor-Jupiter-Fummel vorgestellt hat.
Ihre Frage war dagegen sehr gut. Aber ich glaube, ich habe ihren Namen nicht mitbekommen, und bin darum im Nachteil?"
Sie schaute erneut auf ihr Handy, und dann wieder auf.
"Ich warte immer noch auf Antwort. Vielleicht wird die Nacht etwas länger. Sicher gibt es hier auf dem Campus eine Cafeteria oder wenigstens einen Automaten, wo man mehr Tee erhält als in einer staubigen Rumpelkammer? Oder Kaffee?"
Entschuldigend fügte Takahashi-san hinzu:
"Ich bin das erste Mal hier und kenne mich nicht so aus. Rissho ist sehr anders und viel japanischer, und Southern Maine sehr viel kleiner und familiärer."
"Auf jeden Winter wird unweigerlich ein Frühling folgen."
- Nichiren
- Nichiren
Re: Engage, Learn, Grow and Lead (Hifumi, Mateo)
Mateo nickte sanft, das Lächeln auf seinen Lippen war warm und ein wenig verlegen.
„Ja… die Frage zur Gefängnisseelsorge kam von mir.“
Er kratzte sich am Hinterkopf, das schiefe Grinsen kehrte zurück.
„Ich bin Mateo Alon. Ich studiere an der WU – Theologie und Religionswissenschaften.“
Ein kurzer Moment des Innehaltens, dann ein ehrliches Nicken.
„Und Sie haben recht – es wäre höflicher gewesen, mich zuerst vorzustellen.“
Er sah sich kurz um, als wolle er die Umgebung neu einschätzen.
„Ich bin zwar nicht an der SU, aber ich hab beim Reinkommen einen kleinen Laden in der Nähe vom Eingang gesehen. Es sah so also als würde es da Tee oder zumindest Kaffee geben.“
Er zeigte in Richtung Ausgang, wartete geduldig, bis Hifumi sich gesammelt hatte und bereit war.
Dann ging er voraus, die Schritte ruhig, aber aufmerksam – ein stiller Wächter gegen den Sailor-Moon-Fanclub, der heute wohl genug Chaos gestiftet hatte.
Draußen war es ruhig.
„Nur noch die Putzkolone. Die Luft ist rein.“
Mateo drehte sich leicht zu ihr, sein Blick offen und interessiert.
„Wo liegt eigentlich Rissho? In Japan?“
Er lächelte.
„Sie scheinen ja schon ein bisschen rumgekommen zu sein.“
Seine Stimme war freundlich, aber auch neugierig, zeugte von echtem Interesse.
„Ja… die Frage zur Gefängnisseelsorge kam von mir.“
Er kratzte sich am Hinterkopf, das schiefe Grinsen kehrte zurück.
„Ich bin Mateo Alon. Ich studiere an der WU – Theologie und Religionswissenschaften.“
Ein kurzer Moment des Innehaltens, dann ein ehrliches Nicken.
„Und Sie haben recht – es wäre höflicher gewesen, mich zuerst vorzustellen.“
Er sah sich kurz um, als wolle er die Umgebung neu einschätzen.
„Ich bin zwar nicht an der SU, aber ich hab beim Reinkommen einen kleinen Laden in der Nähe vom Eingang gesehen. Es sah so also als würde es da Tee oder zumindest Kaffee geben.“
Er zeigte in Richtung Ausgang, wartete geduldig, bis Hifumi sich gesammelt hatte und bereit war.
Dann ging er voraus, die Schritte ruhig, aber aufmerksam – ein stiller Wächter gegen den Sailor-Moon-Fanclub, der heute wohl genug Chaos gestiftet hatte.
Draußen war es ruhig.
„Nur noch die Putzkolone. Die Luft ist rein.“
Mateo drehte sich leicht zu ihr, sein Blick offen und interessiert.
„Wo liegt eigentlich Rissho? In Japan?“
Er lächelte.
„Sie scheinen ja schon ein bisschen rumgekommen zu sein.“
Seine Stimme war freundlich, aber auch neugierig, zeugte von echtem Interesse.
Re: Engage, Learn, Grow and Lead (Hifumi, Mateo)
Hifumis Körperhaltung entspannte sich weiter, während ihre Vorbehalte und ihr Mißtrauen gegenüber dem Fremden nachließen. Sie verbeugte sich leicht.
"Angenehm Sie zu treffen, Alon-san."
In ihrem Hinterkopf versuchte sie, den Namen zuzuordnen. Mateo klang irgendwie italienisch, Alain (ohne die Schreibweise gesehen zu haben) französisch.
"Sie wirken auch nicht so, als ob Sie in zwanzigster Generation aus einem Zelt der Duwamish gekrabbelt gekommen wären, oder als ob ihre Vorfahren schon vor sechs Generationen als Cowboys und Trapper an den Puget Sound gekommen wären.
Wenn ich raten darf: Vietnam? Alain klingt irgendwie nach Französisch-Indochina."
Zu ihrem akademischen Hintergrund holte sie weiter aus.
"Rissho ist eine Universität in Shinagawa, mittlerweile von Tokyo als Stadtteil geschluckt. Sie existiert seit dem 16. Jahrhundert, wobei sie sich seit der Öffnung in der Meiji-Zeit von einem Seminar für Priester und Mönche zu einer Universität westlicher Art gewandelt hat. Religiöse Studien sind immer noch ein Schwerpunkt, wobei inzwischen BWL, VWL und Psychologie hinzugekommen sind."
Sie lachte leise auf.
"Das war schon eine ziemliche Umstellung für mich, aus einem beschaulichen Vorort des beschaulichen Fukui in das Gedränge der Hauptstadt. Meine Eltern waren anfangs sehr skeptisch, aber meine akademischen Erfolge und die Berichte meiner Schwestern über mein Betragen haben dann doch überzeugt."
Sie musste Mateo nicht erzählen, dass die Alternative darin bestanden hätte, früh verheiratet zu werden, jung, ungebildet und von ihrem Ehemann in allen Fragen abhängig. Traditionellere Katholiken würden das sogar gutheißen, aber solange sie ihr Gegenüber nicht genauer einschätzen konnte musste Hifumi vorsichtig auftreten. Es ging schließlich auch und vor allem darum ein positives Bild von ihrer Sekte zu verbreiten.
Mittlerweile waren die beiden auch beim Coffeeshop angekommen. Ein Ding der unteren Mittelmäßigkeit, nicht ganz so glatt geleckt wie Starbucks, aber auch weit von der Persönlichkeit eines Diners entfernt. Ein Ort wo der Kaffee aus der Großkannem, das Sandwich vorverpackt aus der Mikrowelle und die Teeoption aus heißem Wasser mit Teebeuteln besteht.
"Angenehm Sie zu treffen, Alon-san."
In ihrem Hinterkopf versuchte sie, den Namen zuzuordnen. Mateo klang irgendwie italienisch, Alain (ohne die Schreibweise gesehen zu haben) französisch.
"Sie wirken auch nicht so, als ob Sie in zwanzigster Generation aus einem Zelt der Duwamish gekrabbelt gekommen wären, oder als ob ihre Vorfahren schon vor sechs Generationen als Cowboys und Trapper an den Puget Sound gekommen wären.
Wenn ich raten darf: Vietnam? Alain klingt irgendwie nach Französisch-Indochina."
Zu ihrem akademischen Hintergrund holte sie weiter aus.
"Rissho ist eine Universität in Shinagawa, mittlerweile von Tokyo als Stadtteil geschluckt. Sie existiert seit dem 16. Jahrhundert, wobei sie sich seit der Öffnung in der Meiji-Zeit von einem Seminar für Priester und Mönche zu einer Universität westlicher Art gewandelt hat. Religiöse Studien sind immer noch ein Schwerpunkt, wobei inzwischen BWL, VWL und Psychologie hinzugekommen sind."
Sie lachte leise auf.
"Das war schon eine ziemliche Umstellung für mich, aus einem beschaulichen Vorort des beschaulichen Fukui in das Gedränge der Hauptstadt. Meine Eltern waren anfangs sehr skeptisch, aber meine akademischen Erfolge und die Berichte meiner Schwestern über mein Betragen haben dann doch überzeugt."
Sie musste Mateo nicht erzählen, dass die Alternative darin bestanden hätte, früh verheiratet zu werden, jung, ungebildet und von ihrem Ehemann in allen Fragen abhängig. Traditionellere Katholiken würden das sogar gutheißen, aber solange sie ihr Gegenüber nicht genauer einschätzen konnte musste Hifumi vorsichtig auftreten. Es ging schließlich auch und vor allem darum ein positives Bild von ihrer Sekte zu verbreiten.
Mittlerweile waren die beiden auch beim Coffeeshop angekommen. Ein Ding der unteren Mittelmäßigkeit, nicht ganz so glatt geleckt wie Starbucks, aber auch weit von der Persönlichkeit eines Diners entfernt. Ein Ort wo der Kaffee aus der Großkannem, das Sandwich vorverpackt aus der Mikrowelle und die Teeoption aus heißem Wasser mit Teebeuteln besteht.
"Auf jeden Winter wird unweigerlich ein Frühling folgen."
- Nichiren
- Nichiren
Re: Engage, Learn, Grow and Lead (Hifumi, Mateo)
Mateo verbeugte sich ebenfalls leicht – ruhig, respektvoll, so als wäre es nicht das erste Mal.
„Angenehm, Takahashi-san.“
Sein Ton war warm und freundlich. Er wirkt so, als würde er die Begegnung als etwas Besonderes betrachten.
Dann lächelte er, ein wenig schief, aber ehrlich.
„Nein, meine Familie ist nicht Teil der Duwamish. Und auch nicht mit der Mayflower nach Amerika gekommen.“
Er sah kurz zur Seite, als würde er die Geschichte seiner Herkunft in Gedanken durchgehen.
„Ich komme aus den Philippinen. Bin aber schon seit vielen Jahren in den USA.“
Ein kurzer Moment der Stille, dann ein leises Staunen in seiner Stimme:
„Oh, Tokyo… das muss eine beeindruckende Stadt sein.“
Er nickte, als könnte er die Umstellung nachempfinden.
„Meine Familie kommt aus einer sehr ländlichen Gegend in den Bergen. Reisfelder, Wälder, kleine Dörfer. Als ich damals nach San Francisco gezogen bin, war das eine ziemliche Umstellung. Ich kann mir also gut vorstellen, wie es für Sie war.“
Sein Blick wanderte zu ihr, offen und anerkennend.
„Ich kann mir gut vorstellen, dass Sie an der Universität sehr gut waren. Sie machen einen sehr fokussierten Eindruck.“
Dann erreichten sie den Coffeeshop.
Mateo hielt ihr die Tür auf, eine kleine Geste, aber mit aufrichtiger Höflichkeit.
Drinnen war es ruhig.
Die Einrichtung war schlicht, funktional.
Mateo betrachtete die Ecke, in der der Automat stand.
Ein alter Apparat, der mehr versuchte, als er versprach.
Er sah zu Hifumi, das Lächeln wurde entschuldigend.
„Es ist nichts Besonderes. Ich fürchte, es gibt nur Beuteltee und was man hier als Kaffeespezialitäten bezeichnet.“
Er deutete auf die Auswahl, die in Plastikfächern steckte.
„Was darf ich Ihnen holen?“
„Angenehm, Takahashi-san.“
Sein Ton war warm und freundlich. Er wirkt so, als würde er die Begegnung als etwas Besonderes betrachten.
Dann lächelte er, ein wenig schief, aber ehrlich.
„Nein, meine Familie ist nicht Teil der Duwamish. Und auch nicht mit der Mayflower nach Amerika gekommen.“
Er sah kurz zur Seite, als würde er die Geschichte seiner Herkunft in Gedanken durchgehen.
„Ich komme aus den Philippinen. Bin aber schon seit vielen Jahren in den USA.“
Ein kurzer Moment der Stille, dann ein leises Staunen in seiner Stimme:
„Oh, Tokyo… das muss eine beeindruckende Stadt sein.“
Er nickte, als könnte er die Umstellung nachempfinden.
„Meine Familie kommt aus einer sehr ländlichen Gegend in den Bergen. Reisfelder, Wälder, kleine Dörfer. Als ich damals nach San Francisco gezogen bin, war das eine ziemliche Umstellung. Ich kann mir also gut vorstellen, wie es für Sie war.“
Sein Blick wanderte zu ihr, offen und anerkennend.
„Ich kann mir gut vorstellen, dass Sie an der Universität sehr gut waren. Sie machen einen sehr fokussierten Eindruck.“
Dann erreichten sie den Coffeeshop.
Mateo hielt ihr die Tür auf, eine kleine Geste, aber mit aufrichtiger Höflichkeit.
Drinnen war es ruhig.
Die Einrichtung war schlicht, funktional.
Mateo betrachtete die Ecke, in der der Automat stand.
Ein alter Apparat, der mehr versuchte, als er versprach.
Er sah zu Hifumi, das Lächeln wurde entschuldigend.
„Es ist nichts Besonderes. Ich fürchte, es gibt nur Beuteltee und was man hier als Kaffeespezialitäten bezeichnet.“
Er deutete auf die Auswahl, die in Plastikfächern steckte.
„Was darf ich Ihnen holen?“
Re: Engage, Learn, Grow and Lead (Hifumi, Mateo)
"Oh." Es gab keine gute Möglichkeit, auf Mateos Herkunft einzugehen, dazu waren die Taten der Japaner auf den Philippinen ein zu düsteres Kapitel, und die Geschichte ihres Tempels während der Zeit des Showa-Imperiums zu durchwachsen. Es gab einige wenige überzeugte Pazifisten und Kriegsdienstverweigerer, die es strikt ablehnten Leben zu nehmen und bereit waren dafür ins Gefängnis zu gehen. Aber die religiöse Führung unterstützte begeistert Tojo, während die einfachen Mitglieder größtenteils Mitläufer waren.
Sie ist sehr erleichtert, als Mateo das heikle Thema nicht anschneidet und es ihr erspart, sich peinlich berührt durchzueiern.
"Shinagawa entspricht nicht ganz dem Klischeebild von Tokyo. Es war schon immer ein Ort mit zahlreichen Schreinen, Tempeln und Seminaren, die später die Keimzellen moderner Hochschulen wurden. Natürlich hat der Bezirk sich seither sehr verändert, und es kamen Eisenbahn, Hochhäuser und Beton hinzu, aber es gibt immer noch viele naturnahe Orte der Besinnlichkeit und inneren Einkehr, flankiert von Teehäusern und Kunstgalerien. Man konnte der Hektik und Geschäftigkeit der Metropole gut entkommen, und ich habe diese Gelegenheiten gerne genutzt."
Hifumi blickte über die bescheidene Auswahl.
"Ich würde den Schwarztee vorziehen, daran können selbst die Yankiis mit ihren scheußlichen Beuteln nicht zu viel kaputt machen. Was würden Sie bevorzugen? Lassen Sie bitte mich zahlen, Sie sind noch Student."
Abgesehen davon wollte Hifumi gar nicht erst den Eindruck aufkommen lassen, es könnte sich ein Date hieraus entwickeln.
Während Sie in ihrer Handtasche kramte, erzählte Sie weiter aus ihrem Leben.
"Dazwischen war ich in einem Auslandsjahr an unser Partneruniversität von Southern Maine. Einerseits ein Quell zahlreicher Kulturschocks, wie etwa bei der sehr mangelhaften Teekultur der Amerikaner. Andererseits auch näher an meinem gewohnten Umfeld als Kleinstadtmädchen. Ich habe dabei vieles über die Kultur, Lebensweise und Mentalität erfahren und lernen können, das mir heute noch bei meiner Arbeit hier in der Fremde hilft. Insgesamt gefällt es mir doch ganz gut in diesem Land. God press America!"
Da war sie wieder, diese falsch memorisierte Phrase, die im Hörsaal für so viel Gelächter gesorgt hatte.
Sie ist sehr erleichtert, als Mateo das heikle Thema nicht anschneidet und es ihr erspart, sich peinlich berührt durchzueiern.
"Shinagawa entspricht nicht ganz dem Klischeebild von Tokyo. Es war schon immer ein Ort mit zahlreichen Schreinen, Tempeln und Seminaren, die später die Keimzellen moderner Hochschulen wurden. Natürlich hat der Bezirk sich seither sehr verändert, und es kamen Eisenbahn, Hochhäuser und Beton hinzu, aber es gibt immer noch viele naturnahe Orte der Besinnlichkeit und inneren Einkehr, flankiert von Teehäusern und Kunstgalerien. Man konnte der Hektik und Geschäftigkeit der Metropole gut entkommen, und ich habe diese Gelegenheiten gerne genutzt."
Hifumi blickte über die bescheidene Auswahl.
"Ich würde den Schwarztee vorziehen, daran können selbst die Yankiis mit ihren scheußlichen Beuteln nicht zu viel kaputt machen. Was würden Sie bevorzugen? Lassen Sie bitte mich zahlen, Sie sind noch Student."
Abgesehen davon wollte Hifumi gar nicht erst den Eindruck aufkommen lassen, es könnte sich ein Date hieraus entwickeln.
Während Sie in ihrer Handtasche kramte, erzählte Sie weiter aus ihrem Leben.
"Dazwischen war ich in einem Auslandsjahr an unser Partneruniversität von Southern Maine. Einerseits ein Quell zahlreicher Kulturschocks, wie etwa bei der sehr mangelhaften Teekultur der Amerikaner. Andererseits auch näher an meinem gewohnten Umfeld als Kleinstadtmädchen. Ich habe dabei vieles über die Kultur, Lebensweise und Mentalität erfahren und lernen können, das mir heute noch bei meiner Arbeit hier in der Fremde hilft. Insgesamt gefällt es mir doch ganz gut in diesem Land. God press America!"
Da war sie wieder, diese falsch memorisierte Phrase, die im Hörsaal für so viel Gelächter gesorgt hatte.
"Auf jeden Winter wird unweigerlich ein Frühling folgen."
- Nichiren
- Nichiren
Re: Engage, Learn, Grow and Lead (Hifumi, Mateo)
Mateo lächelte sanft, als Hifumi das Thema seiner Herkunft nicht weiter verfolgte.
Es war okay. Sie konnte nicht wissen, dass sein Groß-Lolo während der Okkupation auf dem Todesmarsch von Bataan gestorben war.
Dass seine Groß-Lola all ihre Kinder allein großziehen musste, ohne Hilfe, ohne Schutz.
Aber sie hatte nie Hass ausgestrahlt.
Und so handhabte es auch Mateo. Und es würde auch wenig Sinn machen, Hifumi war zu dieser Zeit noch nicht einmal geboren.
Er hörte ihr zu, als sie von Shinagawa sprach, und sein Blick wurde weich.
„Das klingt nach einem sehr schönen Ort.“
Er sah kurz zur Seite, als würde er sich das alles vorstellen.
„Ich mag es, wenn man sich in einer Großstadt irgendwohin zurückziehen kann, wo es ruhig ist. Das ist dann wie… eine andere Welt.“
Sein Blick ging in die Ferne, für einen Moment war er woanders.
Dann sah er wieder zu ihr und lächelte.
„Sie sind übrigens schon die zweite Person aus Japan, der ich hier in der Stadt begegne. Ich finde es immer bereichernd von anderen Kulturen und Glauben zu lernen.“
Er sagte es nicht, um zu beeindrucken – sondern weil es ihn ehrlich freute.
Als sie ihm anbot, zu zahlen, hob er leicht die Hände.
„Sie müssen das nicht tun, Takahashi-san…“
Aber dann senkte er sie wieder und lächelte dankbar.
„…aber danke. Wirklich.“
Innerlich war er erleichtert.
Der trockene Reis mit Salz hing ihm langsam zum Hals raus.
„Ich würde einen Cappuccino nehmen.“
Er trat einen Schritt zur Seite, ließ ihr Raum am Automaten.
Und dann kam es – die Phrase.
„God press America.“
Mateo stockte kurz.
Er erinnerte sich an den Vortrag, an das leise Gelächter im Raum.
Aber er wollte sie nicht verbessern.
Nicht bloßstellen.
„Ich dachte immer, es heißt *God praise America* oder *God bless America*…“
Er lächelte, sanft und ein wenig verschmitzt.
„Aber wenn man’s mischt, bekommt man *press*. Und das ist eigentlich ein schönes Wort.“
Er sah sie an, seine Stimme ruhig.
„Es drückt Dankbarkeit aus. Und gleichzeitig den Wunsch nach Segen.“
Ein kurzer Moment der Stille. Dann ein ehrliches Lächeln.
Wie passend, dass es auch der Name seines Freundes war, der sagte: Alles ist möglich.
Es war okay. Sie konnte nicht wissen, dass sein Groß-Lolo während der Okkupation auf dem Todesmarsch von Bataan gestorben war.
Dass seine Groß-Lola all ihre Kinder allein großziehen musste, ohne Hilfe, ohne Schutz.
Aber sie hatte nie Hass ausgestrahlt.
Und so handhabte es auch Mateo. Und es würde auch wenig Sinn machen, Hifumi war zu dieser Zeit noch nicht einmal geboren.
Er hörte ihr zu, als sie von Shinagawa sprach, und sein Blick wurde weich.
„Das klingt nach einem sehr schönen Ort.“
Er sah kurz zur Seite, als würde er sich das alles vorstellen.
„Ich mag es, wenn man sich in einer Großstadt irgendwohin zurückziehen kann, wo es ruhig ist. Das ist dann wie… eine andere Welt.“
Sein Blick ging in die Ferne, für einen Moment war er woanders.
Dann sah er wieder zu ihr und lächelte.
„Sie sind übrigens schon die zweite Person aus Japan, der ich hier in der Stadt begegne. Ich finde es immer bereichernd von anderen Kulturen und Glauben zu lernen.“
Er sagte es nicht, um zu beeindrucken – sondern weil es ihn ehrlich freute.
Als sie ihm anbot, zu zahlen, hob er leicht die Hände.
„Sie müssen das nicht tun, Takahashi-san…“
Aber dann senkte er sie wieder und lächelte dankbar.
„…aber danke. Wirklich.“
Innerlich war er erleichtert.
Der trockene Reis mit Salz hing ihm langsam zum Hals raus.
„Ich würde einen Cappuccino nehmen.“
Er trat einen Schritt zur Seite, ließ ihr Raum am Automaten.
Und dann kam es – die Phrase.
„God press America.“
Mateo stockte kurz.
Er erinnerte sich an den Vortrag, an das leise Gelächter im Raum.
Aber er wollte sie nicht verbessern.
Nicht bloßstellen.
„Ich dachte immer, es heißt *God praise America* oder *God bless America*…“
Er lächelte, sanft und ein wenig verschmitzt.
„Aber wenn man’s mischt, bekommt man *press*. Und das ist eigentlich ein schönes Wort.“
Er sah sie an, seine Stimme ruhig.
„Es drückt Dankbarkeit aus. Und gleichzeitig den Wunsch nach Segen.“
Ein kurzer Moment der Stille. Dann ein ehrliches Lächeln.
Wie passend, dass es auch der Name seines Freundes war, der sagte: Alles ist möglich.
Re: Engage, Learn, Grow and Lead (Hifumi, Mateo)
"Oh." Das war schon das zweite Mal, dass sie so kurz antwortete. Sie nutzte die Übergabe des Cappucinos für eine kurze Denkpause. "Mein Englisch ist mittlerweile ganz passabel, aber ich vertue mich manchmal noch bei L- und R-Lauten." Langsam sprach Hifumi den korrigirten Satz noch einmal aus. "God bless America. Ist das besser so?"
Sie lächelte zum Thema Shinagawa. "Es liegt ein besonderer Zauber darin, wenn man aus dem modernen Betondschungel in ein Heiligtum tritt, das so aussieht als würde es seit Jahrhunderten unverändert dastehen, das Grün und der blanke, bestenfalls mit Steinplatten bedeckte Boden ein scharfer Kontrast zum Asphalt außerhalb. Es spielt Streiche mit dem menschlichen Geist, und auf einmal wirken Dinge möglich, die draußen unter dem Neonlicht noch undenkbar wirkten.
Das ist ein Aspekt den ich in Amerika vermisse, besonders an der so spät besiedelten Westküste. Nichts strahlt Geschichte und Kontinuität aus, alles wirkt so als wäre es erst zur Zeit des elektrischen Lichts und der Straßenbahn aus dem Boden gestampft worden.
Wie ist es auf den Philippinen? Ich kenne die Geschichte ihres Landes nur in groben Zügen, aber so weit ich weiß haben die Spanier einiges auf den Kopf gestellt." Das blutige Intermezzo der japanischen Besetzung sparte sie großzügig aus, und um es nicht so offensichtlich wirken zu lassen, auch die heute noch spürbare Präsenz der Yankiis. "Gibt es urtümliche Orte, wo Sie sagen würden, dass sie etwas besonderes verspüren? Eine Wehmut nach einer Zeit, bevor die Fremden mit ihren Donnerrohren und Stahlschiffen auftauchten, ein Gefühl als ob hier Dinge möglich wären, die nur in halbvergessenen Legenden existieren?"
Neugier leuchtet in ihren Augen auf, als die andere Person aus Japan erwähnt wird. "Oh, wirklich? Wen haben Sie denn getroffen? Über das JCCW-Kulturzentrum bin ich mit vielen anderen Expatriats hier verbunden, vielleicht haben wir einen gemeinsamen Bekannten."
Sie lächelte zum Thema Shinagawa. "Es liegt ein besonderer Zauber darin, wenn man aus dem modernen Betondschungel in ein Heiligtum tritt, das so aussieht als würde es seit Jahrhunderten unverändert dastehen, das Grün und der blanke, bestenfalls mit Steinplatten bedeckte Boden ein scharfer Kontrast zum Asphalt außerhalb. Es spielt Streiche mit dem menschlichen Geist, und auf einmal wirken Dinge möglich, die draußen unter dem Neonlicht noch undenkbar wirkten.
Das ist ein Aspekt den ich in Amerika vermisse, besonders an der so spät besiedelten Westküste. Nichts strahlt Geschichte und Kontinuität aus, alles wirkt so als wäre es erst zur Zeit des elektrischen Lichts und der Straßenbahn aus dem Boden gestampft worden.
Wie ist es auf den Philippinen? Ich kenne die Geschichte ihres Landes nur in groben Zügen, aber so weit ich weiß haben die Spanier einiges auf den Kopf gestellt." Das blutige Intermezzo der japanischen Besetzung sparte sie großzügig aus, und um es nicht so offensichtlich wirken zu lassen, auch die heute noch spürbare Präsenz der Yankiis. "Gibt es urtümliche Orte, wo Sie sagen würden, dass sie etwas besonderes verspüren? Eine Wehmut nach einer Zeit, bevor die Fremden mit ihren Donnerrohren und Stahlschiffen auftauchten, ein Gefühl als ob hier Dinge möglich wären, die nur in halbvergessenen Legenden existieren?"
Neugier leuchtet in ihren Augen auf, als die andere Person aus Japan erwähnt wird. "Oh, wirklich? Wen haben Sie denn getroffen? Über das JCCW-Kulturzentrum bin ich mit vielen anderen Expatriats hier verbunden, vielleicht haben wir einen gemeinsamen Bekannten."
"Auf jeden Winter wird unweigerlich ein Frühling folgen."
- Nichiren
- Nichiren
Re: Engage, Learn, Grow and Lead (Hifumi, Mateo)
Mateo hob die Hände, sein Blick freundlich und beschwichtigend.
„Bitte nicht falsch verstehen, Takahashi-san. Ihr Englisch ist wirklich sehr gut. *God bless America* ist auch vollkommen korrekt.“
Er lächelte, ein wenig verschmitzt.
„Ich mochte nur den Gedanken, dass *God press America* wie ein zusammengesetztes Wort klingt – aus *praise* und *bless*. Es erinnert mich an das, was Fans mit ihren Lieblingspaaren machen… wenn sie aus zwei Namen einen neuen formen. So wie bei Love-Tandems.“
Er nahm einen Schluck von seinem Cappuccino, ließ die Wärme wirken, bevor er weitersprach.
„Die Philippinen… ja, die Spanier haben vieles verändert. Aber davor war das Land muslimisch und animistisch geprägt. Mit der Kolonialisierung hat sich das Christentum durchgesetzt – heute ist es das einzige christliche Land in Südostasien und eines der Länder mit der größten christlichen Bevölkerung weltweit.“
Mateos Stimme wurde ruhiger, fast nachdenklich.
„Aber was viele nicht wissen: Trotz des starken christlichen Glaubens sind Filipinos oft sehr abergläubisch. Viele alte Bräuche und Vorstellungen leben weiter. Der Glaube an übernatürliche Wesen ist tief verwurzelt.“
Er zählte auf, fast wie ein Erzähler am Lagerfeuer:
„White Ladies – geisterhafte Frauen, die an verlassenen Straßen erscheinen. Aswang – eine Art philippinischer Vampir. Oder Kapre – riesige Baumgeister, die Zigarren rauchen und Wanderer in die Irre führen.“
Ein kurzes Lächeln.
„Falls Sie sich dafür interessieren – es gibt eine animierte Serie auf Netflix: *Trese*. Sie bringt viele dieser Kreaturen in die moderne Welt. Sehr sehenswert und von einem philippinisches Zeichner, der sich wirklich damit beschäftigt hat.“
Er sah sie an, sein Blick wurde weicher.
„Es ist auf den Philippinen auch nicht ungewöhnlich, dass man morgens in die Kirche geht und mittags zu einem Faith Healer. Gerade in meiner Heimat, in der Cordillera, gibt es noch eine sehr ausgeprägte Stammeskultur. Viele der alten Rituale und Bräuche werden weitergelebt.“
Ein kurzer Moment der Stille.
„Und ja… es gibt Orte, die wirken, als hätten sie eine eigene Macht. Als würde dort etwas Altes wachen.“
Mateo glaubt, dass er das schon als Kind gespürt hat. Und jetzt, als Erwachter… wünscht er sich, es nochmal anders sehen zu können. Anders wahrzunehmen.
Dann hellte sich sein Gesicht wieder auf.
„Ach so – wegen der anderen Person aus Japan… ich glaube nicht, dass Sie ihn kennen. Er ist in einem komplett anderen Feld tätig.“
Mateo lächelte, fast ehrfürchtig.
„Er ist ein Lehrer von mir. Ein Meister der alten Samurai-Wege. Sein Name ist Sensei Kiyoshi.“
Ein kurzer Blick zur Seite, als würde er sich an eine Trainingsstunde erinnern.
„Er ist… besonders. Still. Klar. Und manchmal ziemlich streng.“
Dann sah er Hifumi wieder an, das Lächeln blieb.
„Aber ich bin dankbar, dass ich bei ihm lernen darf.“
„Bitte nicht falsch verstehen, Takahashi-san. Ihr Englisch ist wirklich sehr gut. *God bless America* ist auch vollkommen korrekt.“
Er lächelte, ein wenig verschmitzt.
„Ich mochte nur den Gedanken, dass *God press America* wie ein zusammengesetztes Wort klingt – aus *praise* und *bless*. Es erinnert mich an das, was Fans mit ihren Lieblingspaaren machen… wenn sie aus zwei Namen einen neuen formen. So wie bei Love-Tandems.“
Er nahm einen Schluck von seinem Cappuccino, ließ die Wärme wirken, bevor er weitersprach.
„Die Philippinen… ja, die Spanier haben vieles verändert. Aber davor war das Land muslimisch und animistisch geprägt. Mit der Kolonialisierung hat sich das Christentum durchgesetzt – heute ist es das einzige christliche Land in Südostasien und eines der Länder mit der größten christlichen Bevölkerung weltweit.“
Mateos Stimme wurde ruhiger, fast nachdenklich.
„Aber was viele nicht wissen: Trotz des starken christlichen Glaubens sind Filipinos oft sehr abergläubisch. Viele alte Bräuche und Vorstellungen leben weiter. Der Glaube an übernatürliche Wesen ist tief verwurzelt.“
Er zählte auf, fast wie ein Erzähler am Lagerfeuer:
„White Ladies – geisterhafte Frauen, die an verlassenen Straßen erscheinen. Aswang – eine Art philippinischer Vampir. Oder Kapre – riesige Baumgeister, die Zigarren rauchen und Wanderer in die Irre führen.“
Ein kurzes Lächeln.
„Falls Sie sich dafür interessieren – es gibt eine animierte Serie auf Netflix: *Trese*. Sie bringt viele dieser Kreaturen in die moderne Welt. Sehr sehenswert und von einem philippinisches Zeichner, der sich wirklich damit beschäftigt hat.“
Er sah sie an, sein Blick wurde weicher.
„Es ist auf den Philippinen auch nicht ungewöhnlich, dass man morgens in die Kirche geht und mittags zu einem Faith Healer. Gerade in meiner Heimat, in der Cordillera, gibt es noch eine sehr ausgeprägte Stammeskultur. Viele der alten Rituale und Bräuche werden weitergelebt.“
Ein kurzer Moment der Stille.
„Und ja… es gibt Orte, die wirken, als hätten sie eine eigene Macht. Als würde dort etwas Altes wachen.“
Mateo glaubt, dass er das schon als Kind gespürt hat. Und jetzt, als Erwachter… wünscht er sich, es nochmal anders sehen zu können. Anders wahrzunehmen.
Dann hellte sich sein Gesicht wieder auf.
„Ach so – wegen der anderen Person aus Japan… ich glaube nicht, dass Sie ihn kennen. Er ist in einem komplett anderen Feld tätig.“
Mateo lächelte, fast ehrfürchtig.
„Er ist ein Lehrer von mir. Ein Meister der alten Samurai-Wege. Sein Name ist Sensei Kiyoshi.“
Ein kurzer Blick zur Seite, als würde er sich an eine Trainingsstunde erinnern.
„Er ist… besonders. Still. Klar. Und manchmal ziemlich streng.“
Dann sah er Hifumi wieder an, das Lächeln blieb.
„Aber ich bin dankbar, dass ich bei ihm lernen darf.“
Re: Engage, Learn, Grow and Lead (Hifumi, Mateo)
Hifumi verschüttete beinahe ihren Schwarztee. Es gab nicht viele Japaner mit diesem Namen, auf die diese Beschreibung passte. "Sensei Kiyoshi...etwa Kiyoshi Masamune!?"
Andere würden das als bloßen Zufall abtun. Aber nicht Hifumi mit ihrem starken Glauben an Dharma und Karma. Es war mehr als Zufall, dass beide japanischen Bekanntschaften Mateos, die er so kurz nach seiner Ankunft in Seattle gemacht hatte, Magi waren.
"Ich kenne ihn, er... gibt am JCCW Kampfkunst-Demonstrationen. Und seine Mutter hatte eine Weile darauf gehofft, uns beide verkuppeln und endlich eine reinblütige Schwiegertochter finden zu können." Sie lächelte etwas schief. "Zumindest bis sie über meinen Glauben herausfand, seither bin ich von der Liste akzeptabler Schwiegertöchter gestrichen worden."
Die junge Japanerin machte dann einen Bogen zurück zu dem, was Mateo vorher gesagt hatte.
"Die meisten dieser Fabelwesen sagen mir nichts, bis auf die Geister. Es ist bemerkenswert, wie sehr sich die Geistergeschichten über alle Kulturen und Zeitalter ähneln, vom alten Griechenland über Geistererscheinungen in Shakespeare-Stücken bis Hawai'i, von der viertausendjährigen Geschichte Chinas bis zu modernen Verschwörungswebseiten über Shadow People.
Haben Sie sich jemals mit Joseph Campbell beschäftigt, und seiner Hypothese vom Meer der Mythen, seiner Hypothese vom Monomythos? Dass es Mythen gibt, die sich in allen Kulturen und Zeitaltern wiederfinden, auch wenn sie nie in Kontakt miteinander waren, und die auf tieferen wahren, halb-vergessenen Kern hindeuten. Wie etwa Geistererscheinungen Verstorbener, oder die Erzählungen über eine weltweite kataklysmische Flut."
Sie blickte Mateo tief in die Augen und beobachtete seine Reaktion genau.
"Wir haben in Japan keine direkte Entsprechung von Aswang, oder von Kapre, zumindest meines begrenzten Wissens nach nicht. Aber wir haben Yokai, oftmals absonderliche Fabelwesen, die man weitab der Zivilisation finden soll, in den einsamen und ungastlichen Bergen und Bambuswäldern, wo die Wolkenkratzer und Autos der modernen Welt unendlich weit erscheinen, und der menschliche Geist offen für die Idee ist, dass die Existenz von so etwas möglich wäre.
Halten Sie die Gesetze unserer Welt, von Physik und Thermodynamik und was sonst an Naturgesetzen geben mag, für unabänderliche Konstanten des Universums? Oder denken Sie, sie könnte verschoben werden - ersetzt werden - je nachdem, was die unmittelbare Umgebung von Menschen darüber denkt? Dass zeitweilig andere Regeln gelten könnten, wenn eine große Gruppe gläubiger Katholiken an einem bedeutsamen Feiertag in Lourdes die Muttergottes anruft, oder eine große Gruppe Buddhisten in einem bedeutsamen Nichiren-Shoshu-Tempel gemeinsam das Daimoku chantet, auf ein Gohonzon gerichtet mit einem gemeinsamen Wunsch?"
Andere würden das als bloßen Zufall abtun. Aber nicht Hifumi mit ihrem starken Glauben an Dharma und Karma. Es war mehr als Zufall, dass beide japanischen Bekanntschaften Mateos, die er so kurz nach seiner Ankunft in Seattle gemacht hatte, Magi waren.
"Ich kenne ihn, er... gibt am JCCW Kampfkunst-Demonstrationen. Und seine Mutter hatte eine Weile darauf gehofft, uns beide verkuppeln und endlich eine reinblütige Schwiegertochter finden zu können." Sie lächelte etwas schief. "Zumindest bis sie über meinen Glauben herausfand, seither bin ich von der Liste akzeptabler Schwiegertöchter gestrichen worden."
Die junge Japanerin machte dann einen Bogen zurück zu dem, was Mateo vorher gesagt hatte.
"Die meisten dieser Fabelwesen sagen mir nichts, bis auf die Geister. Es ist bemerkenswert, wie sehr sich die Geistergeschichten über alle Kulturen und Zeitalter ähneln, vom alten Griechenland über Geistererscheinungen in Shakespeare-Stücken bis Hawai'i, von der viertausendjährigen Geschichte Chinas bis zu modernen Verschwörungswebseiten über Shadow People.
Haben Sie sich jemals mit Joseph Campbell beschäftigt, und seiner Hypothese vom Meer der Mythen, seiner Hypothese vom Monomythos? Dass es Mythen gibt, die sich in allen Kulturen und Zeitaltern wiederfinden, auch wenn sie nie in Kontakt miteinander waren, und die auf tieferen wahren, halb-vergessenen Kern hindeuten. Wie etwa Geistererscheinungen Verstorbener, oder die Erzählungen über eine weltweite kataklysmische Flut."
Sie blickte Mateo tief in die Augen und beobachtete seine Reaktion genau.
"Wir haben in Japan keine direkte Entsprechung von Aswang, oder von Kapre, zumindest meines begrenzten Wissens nach nicht. Aber wir haben Yokai, oftmals absonderliche Fabelwesen, die man weitab der Zivilisation finden soll, in den einsamen und ungastlichen Bergen und Bambuswäldern, wo die Wolkenkratzer und Autos der modernen Welt unendlich weit erscheinen, und der menschliche Geist offen für die Idee ist, dass die Existenz von so etwas möglich wäre.
Halten Sie die Gesetze unserer Welt, von Physik und Thermodynamik und was sonst an Naturgesetzen geben mag, für unabänderliche Konstanten des Universums? Oder denken Sie, sie könnte verschoben werden - ersetzt werden - je nachdem, was die unmittelbare Umgebung von Menschen darüber denkt? Dass zeitweilig andere Regeln gelten könnten, wenn eine große Gruppe gläubiger Katholiken an einem bedeutsamen Feiertag in Lourdes die Muttergottes anruft, oder eine große Gruppe Buddhisten in einem bedeutsamen Nichiren-Shoshu-Tempel gemeinsam das Daimoku chantet, auf ein Gohonzon gerichtet mit einem gemeinsamen Wunsch?"
"Auf jeden Winter wird unweigerlich ein Frühling folgen."
- Nichiren
- Nichiren