Der beste Kaffee der Stadt [Madison, Liam, Mateo]

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Mateo
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Re: Der beste Kaffee der Stadt [Madison, Liam, Mateo]

Beitrag von Mateo »

Mateo war ein wenig überrascht.
Nicht unangenehm berührt, aber doch kurz aus dem Takt gebracht.

Er schaute sich unauffällig um – draußen saßen ein paar Leute, genossen die Sonne, aber hier drinnen waren sie allein.
Das Gespräch hatte eine Tiefe angenommen, die er nicht erwartet hatte.

„War Grace nicht die Anführerin der Tradition hier in der Stadt?“ fragte er vorsichtig.
„Oder hab ich das falsch verstanden?“

Sein Ton war ruhig, respektvoll.
Nicht belehrend – eher suchend.

„Mavis ist ihre Schülerin. Sie ist meine Mentorin. Also er seit kurzem.“
Ein kurzes Lächeln huschte über sein Gesicht.
„Sie hat sich um mich gekümmert, als ich hier angekommen bin. Ich bin noch nicht lange Magus… und ehrlich gesagt ziemlich froh, dass sie mir hilft.“

Er sah zu Maddy, sein Blick offen.
„Grace war Teil des Himmlischen Chors. So wie Mavis. Und Mavis wollte immer mit dir sprechen… aber sie wollte nicht so wirken, als würde sie dich überreden wollen, beizutreten.“

Ein kurzer Moment des Innehaltens.
„Ich dachte, du kennst sie. Aber scheinbar nicht.“

Er zuckte leicht mit den Schultern, fast entschuldigend.
„Wenn du willst, kann ich ihr Bescheid geben. Aber ich wollte keine Wunden aufreißen.“

Dann, als Maddy lachend zu Liam sah und fragte wo er ihn gefunden hat und meinte, sie möge ihn –
setzte Mateo seinen besten Puppy-Blick auf.

Die Augen groß, der Mund leicht geöffnet, ein Hauch von Unschuld und Charme.
Nicht gespielt. Nur ein bisschen überzeichnet.

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Liam Carpenter
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Re: Der beste Kaffee der Stadt [Madison, Liam, Mateo]

Beitrag von Liam Carpenter »

Liam hörte zu, konnte der Unterhaltung aber auch nur bedingt folgen, weil er weder Mavis konnte noch Grace kennenlernen durfte. Deutlich wurde allerdings dass Grace offensichtlich einen großen Eindruck in der Magiergemeinschaft hinterlassen hatte und nach ihrem Tod eine spürbare Lücke. Nicht für ihn spürbar aber natürlich für Maddy und offenbar auch für ihre Tradition.
„Ich studiere offenbar seit neustem in Hogwarts.“, versuchte er ein bisschen Leichtigkeit ins Gespräch zurückzubringen.
„Nein, Spaß beiseite. Ich hab mich dieses Semester freiwillig gemeldet Pate für die Studienanfänger zu sein. Mateo ist sozusagen mein Patenkind. Da fällt mir ein…“
Er begann in seiner Tasche herumzukramen und zog schließlich eine zusammengerollte Sammlung loser Blätter hervor die er Mateo präsentierte.
„Die WG Anzeigen die ich mitbringen wollte. Ich vergesse das sonst später bestimmt.“

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Madison Reid
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Re: Der beste Kaffee der Stadt [Madison, Liam, Mateo]

Beitrag von Madison Reid »

Wieder lachte Maddy herzlich, als sie Mateo so in seiner Pose sah. Sie sah zu, wie Liam den Zettel an Mateo weiter reichte. "Du kannst Mavis sagen, ich würde sie wirklich gerne kennenlernen und mit ihr über Grace sprechen." Ihr Lächeln wurde ein My wehmütig, aber ein Blinzeln später, war es wieder vorbei. Dann griff sie ihre Tasse und trank einen Schluck während neuer Besuch eintrat. Als das Glöckchen zum zweiten Mal klingelte, erhob sie sich und blickte beiden entschuldigend zu, bevor sie wieder hinüber zur Theke ging.
Zuerst Kaffee. Die Welt retten wir später. (C.George)

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Mateo
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Re: Der beste Kaffee der Stadt [Madison, Liam, Mateo]

Beitrag von Mateo »

„Ich richte es Mavis aus. Sie wird sich freuen. Und ich glaub, sie hat auch viel zu erzählen.“

Ein kurzer Moment der Stille, in dem er Maddy nachsah, wie sie zur Theke zurückging.
Dann drehte er sich wieder zu Liam, grinste.
„Und ja, der sprechende Hut hat dich in Haus Hufflepuff eingeteilt. Jetzt hast du endlich deine Tradition.“

Er zwinkerte.
„Ich bin mir nicht sicher, ob ich Gryffindor oder Ravenclaw bin. Aber ich weiß, dass du der beste Patenonkel bist, den Hogwarts je gesehen hat.“

Mateo nahm die Blätter entgegen, als hätte Liam ihm ein Schatzkartenset überreicht.
„Danke dir. Ich schau mal, ob was Passendes dabei ist. Wird echt Zeit, dass ich da rauskomme.“

Er seufzte leise, dann wurde seine Stimme etwas leiser, fast verschwörerisch.
„Die Nachbarn nebenan haben die ganze Nacht… na ja… du weißt schon was gemacht.“

Sein Gesicht wurde feuerrot, und er versteckte sich halb hinter dem Papierstapel.
„Ich hab irgendwann angefangen, mit Ohrstöpseln zu schlafen und trotzdem…“
Ein hilfloses Lachen.
„Ich glaub, ich kenn jetzt ihre Playlist auswendig. Also nicht die auf Spotify.“

Ein Schluck aus seiner Tasse.

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Liam Carpenter
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Re: Der beste Kaffee der Stadt [Madison, Liam, Mateo]

Beitrag von Liam Carpenter »

Liam musste grinsen.
„Hey, Dachse sind fierce!“, antwortete er lachend. Errötete dann tatsächlich ein bisschen über das Kompliment.
„Ich versuch mein Bestes.“
Was Mateo über seine Wohnsituation erzählte klang wirklich grauenvoll.
„Okay, das klingt wirklich wie ein Zimmer aus der Hölle. Mein Mitbewohner hat wenigstens den Anstand zum Musik hören nach draußen zu gehen.“, griff er Mateos Analogie auf. Er war wirklich froh, dass ihre Wohngemeinschaft alles in allem sehr unkompliziert war. Das war nicht unbedingt die Regel.
Dass Mateo so verlegen reagierte passte überhaupt nicht und zugleich ganz genau in das Bild dass er von ihm hatte. Es passte nicht zum coolen Kampfsportler. Aber ziemlich gut zum Theologiestudenten.
„Und wie siehts an der Jobfront aus?“

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Mateo
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Re: Der beste Kaffee der Stadt [Madison, Liam, Mateo]

Beitrag von Mateo »

Mateo ließ sich kurz zurücksinken, hob die Hände wie ein Schauspieler, der gleich seinen letzten Akt spielt, und sagte mit übertriebener Dramatik:
„Game Over.“

Dann machte er ein leises *de-dum* Geräusch, wie ein Roboter, der sich abschaltet, und verharrte reglos.
Ein paar Sekunden lang saß er da, völlig still, die Augen halb geschlossen, die Schultern eingefroren.

Dann zuckte er, setzte sich wieder normal hin und grinste schief.
„Blödes Thema.“

Er fuhr sich durch die Haare, als müsste er die Gedanken abschütteln.
„Es geht leider nicht so gut voran. Ein paar Aushilfsgigs, ein bisschen Training… aber bei weitem nicht auf dem Level, den man bräuchte, um endlich reich zu werden.“

Ein kurzes Lachen, das sich selbst nicht ganz ernst nahm.
„Scherz beiseite – es reicht noch nicht, um über die Runden zu kommen. Aber es läuft langsam an. Leider zu langsam für mein Dafürhalten.“

Er sah kurz zur Seite, dann wieder zu Liam.
„Meine Eltern zahlen noch das meiste. Aber sie haben auch viele andere Verpflichtungen – mit meinen Brüdern, mit der Familie auf den Philippinen.“

Mateos Stimme wurde leiser, aber nicht traurig.
Eher nachdenklich.
„Ich versuch, nicht zur Last zu fallen. Aber manchmal fühlt es sich trotzdem so an.“

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Liam Carpenter
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Re: Der beste Kaffee der Stadt [Madison, Liam, Mateo]

Beitrag von Liam Carpenter »

„Kann ich gut verstehen.“, antwortete Liam und es war keine hohle Phrase. Er spürte manchmal einen ganz ähnlichen Druck, wenn vermutlich auch nicht so ausgeprägt wie Mateo.
„Der Stamm unterstützt mein Studium finanziell. Deswegen möchte ich auch unbedingt in der Regelstudienzeit fertig werden. Alles andere würde sich anfühlen als würde ich einem anderen Stammesmitglied die Chance nehmen auch zu studieren. Und ich glaube es würde meine Familie schon sehr enttäuschen, wenn ich mich nicht anstrenge, auch wenn sie mir das natürlich so nie sagen würden.“
Er war wirklich dankbar für diese Gelegenheit. Umso größer war allerdings auch die Erwartung die er an sich selbst dabei stellte. Er schuldete sich, seiner Familie und dem Stamm, dass er sein Bestes gab.
„Sag Bescheid, wenn ich dich irgendwie unterstützen kann. Wir können auf dem Campus ein bisschen Werbung für deinen Unterricht aushängen, falls du das noch nicht gemacht hast.“
Es gab diverse Infotafeln und schwarze Bretter die man dafür nutzen konnte.
„Bist du irgendwie aktiv auf Social media? Mein Ding ist das echt gar nicht, aber für Werbung soll das ja gut funktionieren.“
Irgendwie war er was das anging altmodisch. Er hatte einfach keinen Zugang zu solchen Plattformen wie Tiktok oder Instagramm und empfand den Umgang damit als anstrengend.

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Mateo
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Re: Der beste Kaffee der Stadt [Madison, Liam, Mateo]

Beitrag von Mateo »

Mateo nickte langsam, fast dankbar.
„Ja… ich seh das genauso. Es ist gut, dass du da ähnlich denkst.“

Sein Blick wurde kurz nachdenklich, fast schwer.
„Einige meiner Cousins und Cousinen haben Babys bekommen und mussten das Studium abbrechen. Die haben nicht gesehen, dass das Geld nur einmal ausgegeben werden kann.“

Er sah Liam direkt an.
„Und damit nehmen sie jemand anderem, der es ernster nimmt, die Möglichkeit zu studieren. Und wenn sie dann eine eigene Familie haben… können sie ihre Geschwister natürlich auch nicht mehr unterstützen.“

Ein kurzer Atemzug.
„Ich will auch mein bestes geben. Ich will das besser machen.“

Dann lockerte sich sein Gesichtsausdruck wieder, ein schiefes Grinsen huschte über seine Lippen.
„Hab auf dem Campus noch nichts ausgehängt. Wollte erstmal da ankommen, bevor alle über den crazy Asian mit den Aushängen sprechen.“

Ein leises Lachen, das die Schwere der vorherigen Worte ein wenig auflöste.

Als Liam nach Social Media fragte, zuckte Mateo mit den Schultern.
„Ne… Social Media ist nicht so mein Ding.“

Er versuchte, es beiläufig zu sagen.
Aber Mateo war kein guter Lügner.
Etwas in seinem Blick verriet, dass da mehr war.
Etwas, das er nicht sagen wollte.
Nicht jetzt.

„Das ist alles so toxisch geworden,“ murmelte er.
Und ließ es dabei.

Er nahm einen Schluck von seinem Kaffee, ließ den Blick über das Café schweifen.

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Liam Carpenter
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Re: Der beste Kaffee der Stadt [Madison, Liam, Mateo]

Beitrag von Liam Carpenter »

„Es ist immer leicht die Entscheidungen anderer Leute zu kritisieren. Aber letztendlich… es ist schwer zu wissen was der richtige Weg ist, wenn man gerade eben kein Kind mehr ist. Im Grunde liegt das eigentliche Problem doch nicht darin, dass Leute falsche oder andere Entscheidungen treffen, sondern darin, dass arme Menschen sich keine Fehler leisten können.“
Kaum ein Kind reicher Eltern versaute sich das Leben, wenn er ein Studium abbrach, zu früh eine Familie gründete, sich nicht für ein Fach entscheiden konnte oder seine Ausbildung um mehrere Semester überzog. Sich vor ihrem eigenen Gewissen und der ganzen Welt dafür rechtfertigen mussten vor allem die Leute die sowieso schon jeden Dollar zweimal umdrehten und um jedes weitere Semester kämpften. Das war doch das eigentlich unfaire an solchen Geschichten.
Liam nippte an seinem Becher. Wusste nicht recht wie er die Schwere vertreiben sollte die sich plötzlich über ihren Tisch gelegt hatte. Insbesondere weil das Thema social Media irgendwie aufgeladener schien als er beabsichtigt hatte und offensichtlich nicht als Stimmungsaufheller taugte. Also blieb ihm nichts übrig als zustimmend zu nicken.
„Ist es leider wirklich. Ich bin auch nicht sonderlich aktiv. Ist einfach nicht gut für die Seelenhygiene.“
Vor allem die Kommentarspalten waren manchmal so eine shitshow…

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Mateo
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Re: Der beste Kaffee der Stadt [Madison, Liam, Mateo]

Beitrag von Mateo »

Mateo überlegte kurz, sein Blick wanderte über die dampfende Tasse in seinen Händen.
„Naja… es ist schon ein Unterschied, ob man nicht weiß, was der richtige Weg ist – oder ob man einfach dumm ist, weil man keine Verhütung benutzt, wenn man sich schon nicht zurückhalten kann.“

Er zuckte leicht mit den Schultern, nicht abwertend, sondern ehrlich.
„Aber du hast recht. Arme Menschen können sich keine Fehler leisten. Die Auswirkungen jeder Entscheidung sind um ein Vielfaches gravierender als bei denen, die behütet aufwachsen.“

Er sah Liam an, ein wenig nachdenklich, aber auch mit einem Anflug von Respekt.
„So hab ich das noch nie betrachtet. Danke.“

Dann hob er die Augenbrauen, ein schiefes Grinsen auf den Lippen.
„Bist du dir eigentlich sicher, dass du Ökoaktivist werden willst – und nicht Kapitalismuskritiker? Du klingst langsam wie einer von den ganz Großen.“

Er lachte leise, versuchte die Schwere ein wenig zu vertreiben.
Sein Blick wanderte zur Tür, dann zu den Tischen draußen.

„Wow, draußen ist es ganz schön voll geworden. Die Leute wollen wohl die letzten schönen Herbsttage auskosten.“

Er lehnte sich ein wenig zur Seite, um besser sehen zu können.
„Meinst du, Maddy hat nochmal Zeit für uns?“

Mateo beobachtete, wie Madison zwischen den Tischen hin und her glitt, mit einem Lächeln für jeden Gast, einem kurzen Spruch, einem warmen Blick. Er mochte diese Art von Energie.

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