Kitsap ignorierte Liams Worte, während er die Stellen an seinem Rücken und an den Rippen betastet und schließlich die Salbe auftrug, die erst kühlte und dann langsam wärmer wurde und so den Schmerz gleich doppelt linderte. "Ich würde auch sagen das es nur eine Prellung ist. Aber beobachte das und geh zum Arzt, wenn es sich blauschwarz verfärbt." riet der Schamane mit mahnender Stimme.
Dann lies er sich wieder in dem Sessel nieder und versank in grüblerischer Ruhe. Er lies Liam so Zeit sich selbst über die Frage noch einmal Gedanken zu machen. "Ich denke...wenn es niemand tut wird es irgendwann in einem wirklichen Blutvergießen enden. Kele hat glaube ich den Tod ihres Bruders nie verarbeitet und konnte damit nie abschließen. Mikasi gibt sich die Schuld nicht bei ihr gewesen zu sein und sein Rudelmitglied geschützt zu haben. Aber was glaubst du, Liam?" die Worte des Schamanen hingen in der Luft wie schwerer Dunst. Irgendwie schien die Luft plötzlich dicker und das Atmen fiel Liam ein bisschen schwerer.
Fressen Wölfe Otter? [Liam, SL]
- Liam Carpenter
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Re: Fressen Wölfe Otter? [Liam, SL]
Liam ließ die kurze Untersuchung klaglos über sich ergehen. Die Salbe die Kitsap verwendete war unheimlich angenehm und er entspannte sich ein bisschen während der Schmerz zu einem dumpfen Pochen abebbte.
Er nickte. „Danke. Das werde ich.“
Das würde er wirklich. Er war was seine Gesundheit anging ein grundvernünftiger Mensch, der sich nicht dazu hinreißen ließ zu glauben, dass ein Mann zu sein ihn automatisch unverwundbar und unsterblich machte.
Er wartete einen Augenblick bis die Salbe etwas eingezogen war, dann zog er sein Oberteil wieder herunter und versuchte sich derangiertes Äußeres ein kleines bisschen herzurichten. Dabei nahm er mit einem Seufzen die Risse in seinen Ärmeln zur Kenntnis und gab das Vorhaben dann schulterzuckend endgültig auf. Heute würde er eben wie ein Landstreicher aussehen.
Er bewegte die Frage einen Moment in seinen Gedanken bevor er antwortete. Dass sich die Stimmung in der Hütte verändert hatte fiel ihm im ersten Moment gar nicht auf, denn er schrieb die leichte Kurzatmigkeit der Prellung an den Rippen zu. Luftholen war gerade ohnehin nicht der angenehmste Vorgang.
„Ich glaube… dass diese Sache einen Abschluss braucht, weil sie… irgendwie wie eine eitrige Wunde ist. Es mag sein, dass frische Haut darüber gewachsen ist, aber darunter… darunter schwärt sie weiter. Ohne einen Abschluss wird Kele ihren Schmerz nicht loslassen und Mikasi seinen Zorn nicht. Und irgendwann wird diese Wunde wieder aufbrechen und dann wird sie noch größeren Schmerz und noch größeren Zorn und vielleicht Blutvergießen verursachen.“, antwortete er schließlich.
„Außerdem… finde ich das John mehr verdient hat als unter den Teppich gekehrt zu werden. Dass Niemand von Seiten der Magi etwas unternommen hat ist unrecht. Aber das ist nicht… Es geht nicht nur darum. Und auch nicht um Rache. Nicht für mich jedenfalls.“
Rache war ein Gefühl, dass ihm persönlich sehr fern war.
„John hat so viel dafür getan diesen fragilen Waffenstillstand aufrecht zu erhalten. Ich finde er hat es verdient, dass Jemand dafür kämpft das zu bewahren.“
Er lächelte schief.
„Das klingt vermutlich ziemlich naiv.“
Er nickte. „Danke. Das werde ich.“
Das würde er wirklich. Er war was seine Gesundheit anging ein grundvernünftiger Mensch, der sich nicht dazu hinreißen ließ zu glauben, dass ein Mann zu sein ihn automatisch unverwundbar und unsterblich machte.
Er wartete einen Augenblick bis die Salbe etwas eingezogen war, dann zog er sein Oberteil wieder herunter und versuchte sich derangiertes Äußeres ein kleines bisschen herzurichten. Dabei nahm er mit einem Seufzen die Risse in seinen Ärmeln zur Kenntnis und gab das Vorhaben dann schulterzuckend endgültig auf. Heute würde er eben wie ein Landstreicher aussehen.
Er bewegte die Frage einen Moment in seinen Gedanken bevor er antwortete. Dass sich die Stimmung in der Hütte verändert hatte fiel ihm im ersten Moment gar nicht auf, denn er schrieb die leichte Kurzatmigkeit der Prellung an den Rippen zu. Luftholen war gerade ohnehin nicht der angenehmste Vorgang.
„Ich glaube… dass diese Sache einen Abschluss braucht, weil sie… irgendwie wie eine eitrige Wunde ist. Es mag sein, dass frische Haut darüber gewachsen ist, aber darunter… darunter schwärt sie weiter. Ohne einen Abschluss wird Kele ihren Schmerz nicht loslassen und Mikasi seinen Zorn nicht. Und irgendwann wird diese Wunde wieder aufbrechen und dann wird sie noch größeren Schmerz und noch größeren Zorn und vielleicht Blutvergießen verursachen.“, antwortete er schließlich.
„Außerdem… finde ich das John mehr verdient hat als unter den Teppich gekehrt zu werden. Dass Niemand von Seiten der Magi etwas unternommen hat ist unrecht. Aber das ist nicht… Es geht nicht nur darum. Und auch nicht um Rache. Nicht für mich jedenfalls.“
Rache war ein Gefühl, dass ihm persönlich sehr fern war.
„John hat so viel dafür getan diesen fragilen Waffenstillstand aufrecht zu erhalten. Ich finde er hat es verdient, dass Jemand dafür kämpft das zu bewahren.“
Er lächelte schief.
„Das klingt vermutlich ziemlich naiv.“
Re: Fressen Wölfe Otter? [Liam, SL]
Kitsap lächelte ebenfalls. "Ich stimme dir zu. John und alle anderen Beteiligten haben einen Abschluss verdient. Manchmal ist rin bisschen Naivität und Gutmenschentum alles was es benötigt, um einer Sache wieder Leben einzuhauchen. Und das ist vielleicht auch alles was es braucht, um hier endlich für alle einen Strich drunter machen zu können." Die Hand des alten Schamanen legte sich auf Liams Schulter. "Sei Stark. Sei Konsequent und lass dich nicht von deinem Weg abbringen. Du bist natürlich nicht John. Aber du bist Liam. Das reicht vollkommen aus."
- Liam Carpenter
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Re: Fressen Wölfe Otter? [Liam, SL]
Einen kurzen Moment war die Luft von einer fast greifbaren Präsenz erfüllt und Liam hatte den Eindruck nicht mehr mit Kitsap alleine in der Hütte zu sein. Als ruhten andere Augen auf ihm. Hörten andere Ohren was er zu sagen hatte. Vielleicht nur eine Einbildung geboren aus Gewitter und Feuerschein. So schnell vergangen wie sie erwacht war. Aber vielleicht nahmen hier und jetzt an diesem Ort seine Ahnen wirklich Anteil an seiner Entscheidung. Waren Zeugen der Verpflichtung die er bereit war noch einmal zu bekräftigen. Er würde versuchen was in seinen Kräften lag um Kele, Mikasi und auch John einen Abschluss zu ermöglichen.
Die kleine Geste des Zuspruchs fiel wie Wasser auf den immer trockeneren Boden auf dem sein Selbstbewusstsein wuchs. Er zweifelte an sich. Sehr sogar. Im Moment zweifelte er an vielen Dingen. Das Kitsap genug in ihm sah machte ihm Hoffnung.
„Danke.“, antwortete er schlicht und war sich sicher, dass es genug war. Der alte Schamane würde verstehen.

Die kleine Geste des Zuspruchs fiel wie Wasser auf den immer trockeneren Boden auf dem sein Selbstbewusstsein wuchs. Er zweifelte an sich. Sehr sogar. Im Moment zweifelte er an vielen Dingen. Das Kitsap genug in ihm sah machte ihm Hoffnung.
„Danke.“, antwortete er schlicht und war sich sicher, dass es genug war. Der alte Schamane würde verstehen.