Re: Engage, Learn, Grow and Lead (Hifumi, Mateo)
Verfasst: Di 14. Okt 2025, 00:10
"Heilen... Also ja, ich kann heilen. Wenn es um mich selbst geht. Das mit dem Heilen anderer, das habe ich nicht mehr replizieren können, seit meinem Durchbruch bei meinem ersten Erwachen."
Nachdenklich nestelte Hifumi an ihrer Gebetsperlenkette.
"Das erste Erwachen, das ist wohl eine einzigartige Epiphanie. Erlaubt uns einen Energieschub, erlaubt uns einmalig Dinge zu vollbringen, die danach unerreichbar scheinen.
Was meinen Avatar angeht - mein Avatar ist Subhuti. Ein direkter Schüler Buddhas und ein Arhant, einer der der bereits das Nirvana erreicht hat. Im Lotus-Sutra wird er nur beiläufig erwähnt."
Hifumis Fäustchen ballten sich.
"Für die Anhänger des Zen-Buddhismus ist er eine zentrale Figur. Der, der kommt und nicht kommt. Der, der geht und zugleich nicht geht. Derjenige, der mu, die Leere, am besten von allen von Buddhas Schülern verstanden hat, eher er die dreifache Welt hinter sich ließ. Oder gerade hinter sich lässt, oder lassen wird.
Subhuti ist ein wenig wie Schrödingers Katze, sobald man beginnt zu scharf über ihn nachzudenken ist seine Position in Raum und Zeit nicht mehr greifbar."
Die Fäustchen ballten sich enger.
"Jedenfalls, wann immer Subhuti sich bemerkbar macht, ist er frech zu mir. Fordert meine Glaubensfesten heraus. Ich würde ihn am liebsten einfach ignorieren, aber Elena denkt dass mein Unterbewußtsein mir damit etwas sagen will. Dass ich aus den starren Vorgaben und der starren Form meines Tempels ausbrechen muss, wenn ich mich weiterentwickeln anstatt nur stagnieren will."
Sie schnaubte, zumindest bis sie Mateos Beschämnis über ihre Frage nach Partnersuche und Priesterschaft bemerkte. Vorsichtig legte Hifumi ihm die Hand auf die Schulter, falls er das zuließ. Drückte dann fester, falls er es erlaubte.
"Ich... naja, ich selbst kenne auch Zwänge."
Sie ließ die Worte einen Moment wirken, ehe sie fortfuhr.
"Aber bei mir, da war es umgekehrt. Meine Eltern, sie hätten es am liebsten gesehen, wenn ich schon bei Annahme meines High-School-Zeugnisses einen dicken Babybauch gehabt hätte, und Tage später verheiratet gewesen wäre.
In Japan erwartet man, dass Frauen möglichst jung heiraten. Besonders in konservativen Familien, die Nichiren-Buddhismus anhängen. Es war ein ziemlicher Kampf, meine Familie davon zu überzeugen dass ich überhaupt studieren gehen konnte. Und dann noch ein Auslandsjahr dran zu hängen. Und dann auch noch eine Missionsreise in leitender Funktion."
Hifumi blickte einen Moment auf die Tischplatte, und wich Mateos Blick aus.
"Allerallerspätetestens mit 24 Jahren muss ein anständiges Mädchen wie ich vergeben sein. Frauen, die mit 25 immer noch ledig und ungeschwängert sind, die nennt man bei uns unverkäufliche Weihnachtskuchen. Weil ab dem 25ten Dezember niemand bei klarem Verstand mehr einen Weihnachtskuchen kaufen würde. Wenn so ein Weihnachtskuchen immer noch unverkauft ist, dann stimmt mit dem Kuchen irgendwas nicht."
Die junge Japanerin lachte nervös auf.
"Ich selbst bin inzwischen 25 Jahre alt, Mateo. Die Teenagerinnen die ich auf dieser Missionsreise anleite, sind teilweise schon verlobt, und in romantischer Hinsicht erfahrener und reifer als ich selbst. Ich, der unverkäufliche Weihnachtskuchen, mit dem irgendwas nicht stimmen kann.
Und immer noch stürze ich mich lieber in Gefängnisseelsorge und Müllsammelaktionen und zig andere Nebenkriegsschauplätze, anstatt mir Tinder zu installieren, den erstbesten reinblütigen Japaner zu matchen und ihn zu fragen, wann er vorbeikommen und es mir... hnghh... ob er sich mich als Mutter seiner Kinder vorstellen könnte."
Ihre Mundwinkel senkten sich, und ihr nervöses Lachen war eher bitter.
Nachdenklich nestelte Hifumi an ihrer Gebetsperlenkette.
"Das erste Erwachen, das ist wohl eine einzigartige Epiphanie. Erlaubt uns einen Energieschub, erlaubt uns einmalig Dinge zu vollbringen, die danach unerreichbar scheinen.
Was meinen Avatar angeht - mein Avatar ist Subhuti. Ein direkter Schüler Buddhas und ein Arhant, einer der der bereits das Nirvana erreicht hat. Im Lotus-Sutra wird er nur beiläufig erwähnt."
Hifumis Fäustchen ballten sich.
"Für die Anhänger des Zen-Buddhismus ist er eine zentrale Figur. Der, der kommt und nicht kommt. Der, der geht und zugleich nicht geht. Derjenige, der mu, die Leere, am besten von allen von Buddhas Schülern verstanden hat, eher er die dreifache Welt hinter sich ließ. Oder gerade hinter sich lässt, oder lassen wird.
Subhuti ist ein wenig wie Schrödingers Katze, sobald man beginnt zu scharf über ihn nachzudenken ist seine Position in Raum und Zeit nicht mehr greifbar."
Die Fäustchen ballten sich enger.
"Jedenfalls, wann immer Subhuti sich bemerkbar macht, ist er frech zu mir. Fordert meine Glaubensfesten heraus. Ich würde ihn am liebsten einfach ignorieren, aber Elena denkt dass mein Unterbewußtsein mir damit etwas sagen will. Dass ich aus den starren Vorgaben und der starren Form meines Tempels ausbrechen muss, wenn ich mich weiterentwickeln anstatt nur stagnieren will."
Sie schnaubte, zumindest bis sie Mateos Beschämnis über ihre Frage nach Partnersuche und Priesterschaft bemerkte. Vorsichtig legte Hifumi ihm die Hand auf die Schulter, falls er das zuließ. Drückte dann fester, falls er es erlaubte.
"Ich... naja, ich selbst kenne auch Zwänge."
Sie ließ die Worte einen Moment wirken, ehe sie fortfuhr.
"Aber bei mir, da war es umgekehrt. Meine Eltern, sie hätten es am liebsten gesehen, wenn ich schon bei Annahme meines High-School-Zeugnisses einen dicken Babybauch gehabt hätte, und Tage später verheiratet gewesen wäre.
In Japan erwartet man, dass Frauen möglichst jung heiraten. Besonders in konservativen Familien, die Nichiren-Buddhismus anhängen. Es war ein ziemlicher Kampf, meine Familie davon zu überzeugen dass ich überhaupt studieren gehen konnte. Und dann noch ein Auslandsjahr dran zu hängen. Und dann auch noch eine Missionsreise in leitender Funktion."
Hifumi blickte einen Moment auf die Tischplatte, und wich Mateos Blick aus.
"Allerallerspätetestens mit 24 Jahren muss ein anständiges Mädchen wie ich vergeben sein. Frauen, die mit 25 immer noch ledig und ungeschwängert sind, die nennt man bei uns unverkäufliche Weihnachtskuchen. Weil ab dem 25ten Dezember niemand bei klarem Verstand mehr einen Weihnachtskuchen kaufen würde. Wenn so ein Weihnachtskuchen immer noch unverkauft ist, dann stimmt mit dem Kuchen irgendwas nicht."
Die junge Japanerin lachte nervös auf.
"Ich selbst bin inzwischen 25 Jahre alt, Mateo. Die Teenagerinnen die ich auf dieser Missionsreise anleite, sind teilweise schon verlobt, und in romantischer Hinsicht erfahrener und reifer als ich selbst. Ich, der unverkäufliche Weihnachtskuchen, mit dem irgendwas nicht stimmen kann.
Und immer noch stürze ich mich lieber in Gefängnisseelsorge und Müllsammelaktionen und zig andere Nebenkriegsschauplätze, anstatt mir Tinder zu installieren, den erstbesten reinblütigen Japaner zu matchen und ihn zu fragen, wann er vorbeikommen und es mir... hnghh... ob er sich mich als Mutter seiner Kinder vorstellen könnte."
Ihre Mundwinkel senkten sich, und ihr nervöses Lachen war eher bitter.