Emerald City

Mateo lächelte bei Press’ Worten.
Nicht nur, weil sie freundlich waren – sondern weil sie ihn berührten.
Ein wenig gerührt, ein wenig überrascht.

„Danke,“ sagte er leise.
„Das bedeutet mir viel.“

Er sah kurz zur Seite, als müsste er sich sammeln.
Dann atmete er tief durch.
Langsam.
Bewusst.

„Ich weiß nicht, ob das wirklich eine Antwort auf das Trauma ist,“ begann er.
„Vielleicht ist es ein Schutzmechanismus. So eine Art innerer Notausgang, wenn’s zu viel wird.“

Sein Blick wanderte über die Tischkante, dann zurück zu Press.
„Oder… vielleicht ist es mehr. Etwas Magisches. Etwas, das sich zwischen den Schichten der Erinnerung bewegt. Ich weiß es nicht.“

Er holte noch einmal tief Luft.
Man konnte sehen, dass es ihm unangenehm war – nicht wegen Press, sondern wegen dem Thema.
Aber er blieb.

„Ich kann nicht immer nur wegrennen,“ sagte er schließlich.
„Nicht darüber zu sprechen bringt mich nicht weiter. Und ich will weiterkommen. Also… es ist okay.“

Ein stiller Moment entstand.
Mateo sah Press an, ein wenig fester jetzt.
„Aber wenn du ihn siehst, dann versprich mir, dass du einfach läufst so schnell du kannst. Er ist mächtiger als wir sind. Zumindest aktuell.“

Press lächelte.
Nickte.

Er wusste das Mateo recht hatte.

"Wenn ich ihn sehe, renne ich nicht, damit er mich nicht sieht.“

Er betrachtete ihn nachdenklich.

“Und dann holen wir die Kavallerie.
Ich hab das, mit den Sonnenbrillen, noch nicht richtig verstanden.
Aber wenn wir Liam dazu holen und vielleicht sogar Emerald und Mavis, dann sind wir zumindestens nicht alleine.“

Zusammen würden sie es schon schaffen.

“Ganz schon übel, das man sich jetzt über solche Sachen Gedanken machen muss. Das war früher irgendwie alles einfacher.“

Mateo nickte langsam, sein Blick wanderte über den Platz und die Leute, als würde er dort schon die Silhouette von Vex erwarten.

„Ja… du kannst einfach stehen bleiben und so tun, als hättest du nichts damit zu tun. Manchmal ist das die beste Tarnung.“

Ein schiefes Grinsen huschte über sein Gesicht, doch es wirkte nicht wirklich fröhlich.

„Wenn’s so einfach wäre, die Kavallerie zu rufen… dann wär das alles kein Problem. Aber ich bezweifle, dass er sich brav anmeldet.“

Er zuckte mit den Schultern.
„Egal. Hoffen wir einfach, dass er mich hier nicht findet.“

Sein Blick wurde dunkler, als er weitersprach.

„Die Sonnenbrillen… also die Technokratie. Microsoft in ihrer reinsten Form.“

Ein bitterer Unterton schlich sich in seine Stimme.

„Ihre Agenten sind die Mr. Smiths. Horden von Cyborgs und Klonsoldaten. Jede Menge Ärger. Die schießen erst und reden dann.“

Ein Moment der Stille. Dann ein leises Seufzen.

„Ja, es klingt so cool. Magische Kräfte. Wie Superhelden.“

Er sah Press an, sein Blick offen, aber müde.

„Aber das Leben wird dadurch nicht einfacher. Es wird komplizierter. Gefährlicher.“

Ein kurzes Lachen, ohne wirkliche Freude.

„Harry Potter hätte einen drauf vorbereiten können. Aber zauberstabschwingende Kinder tragen halt nicht zur Street Credibility bei.“

Mateo verschränkte die Arme, sein Blick wanderte wieder in die Ferne.

„Wann hast du eigentlich Geburtstag?“