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Re: Schicksalsfaden [Adrian, Amara]

Verfasst: Mi 3. Dez 2025, 23:05
von Technokrat
Lyonell reichte Adrian einen Zettel und einen Stift, damit dieser seine Nummer notieren konnte. Papier und Stift im digitalen Zeitalter. Diese Beiden waren echt nicht im Heute angekommen.

"Rorrim ist derjenige, der in erster Linie das Sprachrohr der Ätheriten ist. Wahrscheinlich wirst du aber mit Selganor sprechen. Er ist der Vorsitzende der Gesellschaft in Seattle."

Sie nickte, als Adrian zu den Karten griff und dabei war sie umzudrehen. Mit jeder Karte kam ein anderes Bild zum Vorschein:

Ein Kreis, Ying und Yang, wobei das weiß die Form einer Welle hatte. "Die Bruderschaft Akashas. Kampfkünstler, mit dem Streben nach Harmonie in unserer chaotischen Welt. Meron ist die Mentorin hier in Seattle und hat seit einigen Jahren einen Schüler, einen waschechten Samurai, soweit ich weiß. Masahiro? Masaru? Ich komme nicht drauf."

Dann folgte ein weiterer Kreis mit jeweils einem Halbkreis in den Diagonalen. "Der Himmlische Chor. Sie glauben, dass unsere Kraft ein Geschenk einer göttlichen Instanz ist. Sie hören das Lied des Glaubens. Maevis ist nach dem Tod von Grace die Erste Stimme des Chors, aber noch sehr jung."

Die Karte die dann kam war ein Joker. "Wir hätten hier tiefer forschen müssen, um heraus zu finden, wohin dein Pfad dich geführt hätte. Zu denen, die dahinter stehen habe ich noch keinen Kontakt."

Das Maya-Symbol eines Vogels zeigte sich. "Die Traumsprecher. Schamanen. Indianisch, Afrikanisch... Maya... aber auch einige Asiatische Geistsprecher aus der Shito-Religion sind vorhanden. Meist sind die Traumsprecher eben indigen. Gambit ist der Anführer, aber wahrscheinlich wirst du eher mit Anastasia zu tun bekommen. Der Tod eines der ihren hat im letzten Jahr für Aufsehen gesorgt."

"Die Euthanatos. Magier von Schicksal und Tod. Karma und dem Rad. Elena ist die Vorsteherin." Die Erklärung folgte bei dem Ohm ähnlichen Symbol.

Dann zeigte sich etwas, was wie eine Blume aussehen mochte. "Die Mitglieder des Kult der Extase sind... Exentriker. Vor Allem Künstler. Maler, Musiker, Dichter."

"Wenn du einen klassischen Zauberer sucht, dann bist du hier richtig." Sie deutete auf die neue offene Karte. "Der Orden des Hermes ist kaum vertreten in Seattle, aber ihr Vorsteher ist ein wahrer Bühnenmagier alter Schule."

"Die Verbena. Hexen, Priester alter Götter, Diener der Natur. Sie sind die größte mir bekannte Gruppe in Seattle. Verana ist ihre Anführerin."

Dann folgte die letzte Karte: "Neben den Ätheriten sind die Virtuellen Adepten wohl die modernste Version alter Traditionen. Ihre Magie beruht auf Daten. Einst waren sie Technokraten, doch heute sind sie von ihnen abgekehrt. Sie unterhalten ein Netz von Boten."

Re: Schicksalsfaden [Adrian, Amara]

Verfasst: Do 4. Dez 2025, 21:12
von Adrian Williams
Adrian blickte Lyonell an, dann das Papier. Zuerst glaubte er, der gute Mann hätte ihm etwas gebracht um sich Notizen zu machen. Aber dann fiel ihm wieder ein, dass sie seine Nummer brauchten. Er schrieb sie auf und schob mit einem Nicken das Papier zu Lyonell zurück.

"Rorrim..." er zog das Smartphone aus der Tasche und machte sich darauf eine Notiz. "Sel... ganor..." er war sich sicher, die Namen sonst wieder zu vergessen. Auch wenn sie ziemlich ungewöhnlich waren.
"Okay... und wie viele Mitglieder hat diese Gesellschaft? Eher ein Dutzend oder einhundert, oder...?"

Aufmerksam und dankbar lauschte er den Erklärungen. Es fühlte sich gut an, etwas mehr Licht in diese neue Welt zu bringen. Sich besser verorten zu können da, wo man hinvermittelt wurde um zu verstehen, wie gut es wirklich passen mochte.
"Ein waschechter Samurai". Seine Augenbrauen wanderten hoch. "Wo hat sie den denn her? Ich dachte, die gibt es nicht mehr seit... keine Ahnung, zweihundert Jahren? Ist der so alt? Geht das?" er schaute von Amara zu Lyonell. Er wusste immerhin nun, dass er nichts wusste - um es mal etwas zuzuspitzen.
Gläubige an eine göttliche Instanz. Kein völlig absurder Gedanke mehr, aber der Zugang dazu war ihm fremd geworden. Traumsprecher, Geistsprecher? Er runzelte nur die Stirn, konnte sich nicht so richtig vorstellen, was diese Leute tun mochten oder glauben. Immerhin hatten verschiedene indigene Kulturen auch ganz verschiedene Weltanschauungen, oder?
Künstler, Maler, Musiker und Dichter als Magier... sicher, warum nicht? Kunst hatte auf viele Menschen ja wirklich eine Art magische Wirkung, auch auf ihn... aber was hieß schon "wirklich"?
Klassische Bühnenmagier waren also tatsächlich ein Ding. Sogar eine eigene Fraktion. "Also der... zersägt auf der Bühne Menschen aus dem Publikum und das passiert dann wirklich?" meine Güte kam er sich blöd vor, diese Fragen zu stellen.
Bei den Verbena lief es ihm ein wenig kalt den Rücken hinunter. Amara nannte sich nicht als Mitglied... sie hatte ja auch angedeutet, unabhängig von diesen Fraktionen zu sein, wenn er es richtig verstanden hatte.

Schließlich die virtuellen Adepten. Er atmete innerlich durch. "Das ist gut... Wissen Sie, ich hab noch so meine Probleme damit, dass die Technokraten in dieser Sache die Bösen sind. Dass Wissenschaft und Technik auf einmal irgendwie... so'n Zeichen moralischer Verkommenheit sind, verstehen Sie? Ich meine, der Glaube an Hexen und göttlichen Willen zum Beispiel... wie viele Menschen mussten deswegen sterben? Die Welt zu erforschen hat uns doch alles gebracht, was wir heute haben." er schaute sich auf der Suche nach Beweisen um. "Licht, Heizungen, Häuser... Medizin!" er zuckte mit den Schultern "Aber ich versteh natürlich auch, dass das nur die guten Seiten sind und man alles missbrauchen kann..."