Space Needle [Le Guin, SL, offen]
Space Needle [Le Guin, SL, offen]
Die Türen des Fahrstuhls öffneten sich mit einem leisen, gleitenden Geräusch: ‘Swooosh…’ Eine Schar von leicht angetrunkenen Touristen trat aus dem Fahrstuhl. Das “Ohhh..!” und “Ahhh..!” der Abendgesellschaft lenkte den Blick wie von selbst auf die Aussicht der leuchtenden Stadt.
Seattle, the Emerald City, schillerte in der Nacht wie Sterne, die in das Samtbett von dem dunklen Laubgrün der Parks und umliegenden Wälder und dem Blau des Wassers gefallen waren. Die Space Needle ragte als leuchtende, elegant in sich selbst gedrehte Säule in den Nachthimmel empor als wollte sie noch weitere Sterne dazu verleiten, sich zu glitzernden Geschwistern von Seattles Straßen zu gesellen.
Unbemerkt von den staunenden, mit sich selbst und dem Ausblick beschäftigten Besuchern der Space Needle trat noch eine weitere Person aus dem Fahrstuhl. Auch sie war voller Staunen, doch “Ohhh..!” oder “Ahhh…!” genügte nicht, um diese Art von Erstaunen zu fassen.
Der Mann war schlank und hochgewachsen. Er wirkte ein wenig feminin durch den kantig geschnittenen Blazer, den er trug. Dessen Schulterpolster und die schmale Taille sahen aus wie aus dem Chique der 80er geschneidert. Die dunkelgraue und wahrscheinlich mit Polyester versetzte Seide wirkte elegant und war in klaren Linien wie auf den Leib des Mannes geschneidert. Spitze Schuhe mit silberweißem Lack, lässig angeraute Skinny Jeans und ein schmaler Silbergürtel vervollständigten den Eindruck, dass dieser Mann gut auch aus der High Society von vor fünfzig Jahren hätte kommen können, doch Mode dreht sich in extravaganten Zyklen um sich selbst.
Der Mann war ein wenig geschminkt. 'Metrosexuell' war wohl das Wort für die Glattheit seines Gesichts, die Andeutung von Mascara, die makellos perfekt gezupften Augenbrauen. Er trat an den Rand der Plattform, die um die Space Needle herum aufgehängt war, und begann einen langsamen Rundgang daran entlang. Mit fein und auf scharfe Länge manikürten Nägeln strich er leise über Geländer und Glas als würde er sich an dem Sinneseindruck selbst berauschen.
Als er den gläsernen Boden das erste Mal bemerkte, erstarrte er jedoch für eine Weile. Sein Blick war wie von der Schwerkraft nach unten gezogen worden, wo der Asphaltboden sich schwarz gegen die Lichter der Eintrittskasse und Touristenstände absetzte. Wie tief ging es hier hinab? Wie schnell wäre ein solcher Fall?
Mit Mühe zog er seinen Blick wieder empor und blickte nun zu den Sternen und dem Mond hinauf, die über Seattle strahlten.
"Ich bin ein alter Mann und habe viel Schreckliches erlebt. Aber das meiste ist nie passiert.“ --Mark Twain
Re: Space Needle [Le Guin, SL, offen]
Es war eine Wolkenlose Nacht und der Mond stand als Sichel groß am Himmel. So nah kam man ihm in Seattle selten. Gab es doch nur wenige Wolkenkratzer in der Stadt und wenn standen diese von der Needle weit entfernt. Touristen umrundeten die Aussichtsplattform selten vollständig. Die meisten blieben kurz nachdem sie herausgetreten waren bereits stehen und ergötzten sich an der Aussicht. Auf der, der Tür abgewandten Seite, war Le Guin fast allein. Fast deswegen, weil ein einziger Mann dort an dem Geländer lehnte, welches die Glasfront noch von dem Glasboden abgrenzte.
Er trug einen dunklen Ledermantel und einen Hut. Klischeehaft aber es passte irgendwie. In den Händen hielt er ein Kartendeck, dass er unentwegt, aber immerhin kunstvoll mischte. Die Fingerfertigkeit mit der er die Karten handhabte war beeindruckend, sah man ihm länger dabei zu. Sein Blick aber war auf den Mann gerichtet der nun die Sterne beobachtete und in seinem Aufzug wirkte, als wäre er aus der Zeit gefallen.

Es war aber nicht nur die Tatsache, die diesen Mann mit den Karten herausstechen lies. Betrachtete man ihn länger baute sich ein Gefühl der Realität in einem auf. Es war wie eine Aura die ihn umgab. Die ihn realer erscheinen lies, als alles um ihn herum? Kaum fassbar und doch wahrnehmbar. Normale Menschen mieden so jemanden vielleicht, weil sie denjenigen nicht einordnen konnten. Aber andere wiederum fühlten sich vielleicht angezogen.
"Helles Licht in der Nacht. Strahlt Massenhaft." waren die ersten Worte, die der Mann schließlich in einer ruhigen tiefen Stimme von sich gab. Sein Blick war auf die Karten in seiner Hand gerichtet, die nun aufgefächert in einer Hand vorlagen. Die Rückseiten nach oben. Nur eine der Karten war umgedreht und diese zeigte einen Herz Buben. "Herz und Licht lassen Magie freien lauf." fuhr er kryptisch fort. "erwachet oh ihr Sterne und füllt die Dunkelheit."
Er trug einen dunklen Ledermantel und einen Hut. Klischeehaft aber es passte irgendwie. In den Händen hielt er ein Kartendeck, dass er unentwegt, aber immerhin kunstvoll mischte. Die Fingerfertigkeit mit der er die Karten handhabte war beeindruckend, sah man ihm länger dabei zu. Sein Blick aber war auf den Mann gerichtet der nun die Sterne beobachtete und in seinem Aufzug wirkte, als wäre er aus der Zeit gefallen.

Es war aber nicht nur die Tatsache, die diesen Mann mit den Karten herausstechen lies. Betrachtete man ihn länger baute sich ein Gefühl der Realität in einem auf. Es war wie eine Aura die ihn umgab. Die ihn realer erscheinen lies, als alles um ihn herum? Kaum fassbar und doch wahrnehmbar. Normale Menschen mieden so jemanden vielleicht, weil sie denjenigen nicht einordnen konnten. Aber andere wiederum fühlten sich vielleicht angezogen.
"Helles Licht in der Nacht. Strahlt Massenhaft." waren die ersten Worte, die der Mann schließlich in einer ruhigen tiefen Stimme von sich gab. Sein Blick war auf die Karten in seiner Hand gerichtet, die nun aufgefächert in einer Hand vorlagen. Die Rückseiten nach oben. Nur eine der Karten war umgedreht und diese zeigte einen Herz Buben. "Herz und Licht lassen Magie freien lauf." fuhr er kryptisch fort. "erwachet oh ihr Sterne und füllt die Dunkelheit."
Re: Space Needle [Le Guin, SL, offen]
Der Mann lächelte, denn in seinen Ohren klangen die Worte wie ein Gruß und ein Kompliment. Und so erwiderte er mit einer kleinen Verbeugung für den Fremden:
“Mir war als hätt’ ich geschlafen,
Denn als ich dann erwacht’,
da lag die Stadt im Silberschein
und es war tiefste Nacht.”
Es waren nicht seine Worte, die er da sprach. Von woher genau sie kamen, konnte er nicht sagen, doch sie fügten sich nahtlos in das Hier und Jetzt ein. Er machte eine Geste zu dem Fremden mit dem Kartenspiel herüber und trat dann auch etwas näher um ihn und den Herzbuben im Wechsel anzuschauen als vergliche er beide miteinander.
“Ich sah hinauf zu den Sternen,
Ein Meer von Diamant,
Dann plötzlich schien einer der Sterne ganz nah
Und ich stand und schaute gebannt.”
…sagte er und offerierte dann seine Hand zu einem ersten Gruß.
“Mir war als hätt’ ich geschlafen,
Denn als ich dann erwacht’,
da lag die Stadt im Silberschein
und es war tiefste Nacht.”
Es waren nicht seine Worte, die er da sprach. Von woher genau sie kamen, konnte er nicht sagen, doch sie fügten sich nahtlos in das Hier und Jetzt ein. Er machte eine Geste zu dem Fremden mit dem Kartenspiel herüber und trat dann auch etwas näher um ihn und den Herzbuben im Wechsel anzuschauen als vergliche er beide miteinander.
“Ich sah hinauf zu den Sternen,
Ein Meer von Diamant,
Dann plötzlich schien einer der Sterne ganz nah
Und ich stand und schaute gebannt.”
…sagte er und offerierte dann seine Hand zu einem ersten Gruß.
"Ich bin ein alter Mann und habe viel Schreckliches erlebt. Aber das meiste ist nie passiert.“ --Mark Twain
Re: Space Needle [Le Guin, SL, offen]
Auch auf den Lippen des Mannes erschien ein verschmitztes Lächeln, als sein Gegenüber mit Gedichten zu antworten schien. Das Kartenspiel wurde zusammen geschoben. Der Herzbube verschwand. Die Finger bewegten sich. Schnell, schneller als man glauben wollte und die Karten mischten sich erneut. Sprangen herum und schließlich legte sie sich alle auf die ausgestreckte Handfläche des Mannes, der die ausgestreckte Hand, bisher ignoriert hatte. Plötzlich sprang eine der Karten in die ausgestreckte Hand von Le Guin. Wie ein Gruß.

Eben waren die Karten noch Spielkarten gewesen. Nun schienen es Tarotkarten zu sein.
"Die Karten wählen stets Weise." immer noch trug der Mann das Schmunzeln auf den Lippen. "Neu in der Stadt?" nur eine simple Frage, während das Kartenspiel in der Innentasche seines Mantel verschwand.

Eben waren die Karten noch Spielkarten gewesen. Nun schienen es Tarotkarten zu sein.
"Die Karten wählen stets Weise." immer noch trug der Mann das Schmunzeln auf den Lippen. "Neu in der Stadt?" nur eine simple Frage, während das Kartenspiel in der Innentasche seines Mantel verschwand.
Re: Space Needle [Le Guin, SL, offen]
Der Mann hielt die Karte hoch und verglich sie mit den Sternen am Himmel und denen der Stadt. Ein wenig eitel verglich er sie auch mit sich selbst, in seiner eigenen Reflektion im Glas der Plattform. Er beugte sich sogar etwas vor, um sein Spiegelbild kurz im Glas Augenschein zu nehmen.
Dann drehte er sich herum und reichte die Karte zurück. “Eben erst angekommen”, sagte er. “Mit einem Empfang habe ich nicht gerechnet.” Der Mann lächelte entwaffnend und stellte sich vor: “Ich nenne mich …Le Guin.” Erwartungsvoll sah er seinen Gegenüber an als wäre es nun an diesem, sich vorzustellen.
Dann drehte er sich herum und reichte die Karte zurück. “Eben erst angekommen”, sagte er. “Mit einem Empfang habe ich nicht gerechnet.” Der Mann lächelte entwaffnend und stellte sich vor: “Ich nenne mich …Le Guin.” Erwartungsvoll sah er seinen Gegenüber an als wäre es nun an diesem, sich vorzustellen.
"Ich bin ein alter Mann und habe viel Schreckliches erlebt. Aber das meiste ist nie passiert.“ --Mark Twain
Re: Space Needle [Le Guin, SL, offen]
Der Mann nimmt die Karten entgegen und mit einer Drehung der Hand verschwindet diese, als wäre sie nie dagewesen. War das schon Magie? Oder simple Fingerfertigkeit? Schwer auszumachen.
"Schön dich kennen zu Lernen Le Guin." Das kein Vorname genannt wurde, schien ihn weder zu stören noch zu verwundern. "Nenn mich Gambit. Ich bin allerdings nicht wirklich ein Empfangskomitee. Ich bin nur durch Zufall hier." Er zuckte mit den Schultern. "Was bringt dich auf die Spitze der Space Needle? Welche Geheimnisse versuchst du zu finden?" Das Schmunzeln wich nicht von den Lippen des Mannes mit der urtümlichen Aura. Es schien als würde er Geheimnisse bewahren, die die wenigstens kannten. Als wäre er ein Gefäß voller Potential.
"Schön dich kennen zu Lernen Le Guin." Das kein Vorname genannt wurde, schien ihn weder zu stören noch zu verwundern. "Nenn mich Gambit. Ich bin allerdings nicht wirklich ein Empfangskomitee. Ich bin nur durch Zufall hier." Er zuckte mit den Schultern. "Was bringt dich auf die Spitze der Space Needle? Welche Geheimnisse versuchst du zu finden?" Das Schmunzeln wich nicht von den Lippen des Mannes mit der urtümlichen Aura. Es schien als würde er Geheimnisse bewahren, die die wenigstens kannten. Als wäre er ein Gefäß voller Potential.
Re: Space Needle [Le Guin, SL, offen]
Le Guin lachte, weil Gambits Bemerkung über Zufall für ihn wie ein Scherz klang. Doch das Lachen verklang auch wieder und er legte die Hände hinter dem Rücken ineinander. In dieser Pose wirkte er nachdenklich und nahm sich ein wenig Zeit mit der Antwort.
“Space Needle?”, fragte er dann erst einmal nach. “Amerika…?”, riet er dann. “Welches Jahr?”
“Space Needle?”, fragte er dann erst einmal nach. “Amerika…?”, riet er dann. “Welches Jahr?”
"Ich bin ein alter Mann und habe viel Schreckliches erlebt. Aber das meiste ist nie passiert.“ --Mark Twain
Re: Space Needle [Le Guin, SL, offen]
Der Mann stieß sich von der Glaswand ab und wandte sich der Szenerie zu, die von hier oben betrachten konnte. Die glitzernden Lichter der Stadt unter ihnen. Die entfernten Wolkenkratzer, die Lichter der Fähren auf dem Pudget Sound. "Seattle, Amerika, ja. Nahe der Kanadischen Grenze." Sein Blick wandte sich noch einmal Le Guin zu. "Wir haben 2024. Was ist deine letzte Erinnerung?"
In der Hand von Gambit war ein Würfel erschienen. Klein, weiß, sechsseitig. Die Finger schienen vollkommen eigenständig mit diesem zu spielen. Ließen die Würfel sich auf den Kanten und den Fingerkuppen drehen. Den Würfel über die Fingerknöchel tanzen lassen. "Wo willst du hin?"
In der Hand von Gambit war ein Würfel erschienen. Klein, weiß, sechsseitig. Die Finger schienen vollkommen eigenständig mit diesem zu spielen. Ließen die Würfel sich auf den Kanten und den Fingerkuppen drehen. Den Würfel über die Fingerknöchel tanzen lassen. "Wo willst du hin?"
Re: Space Needle [Le Guin, SL, offen]
Le Guin stockte verblüfft und dachte nach. “Ich habe keine letzte Erinnerung”, meinte er dann. Er runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf, dann griff er in die Innentasche seines Blazers und tastete dort herum. Mit einem Lächeln zog er einen Füllfederhalter von dort hervor, einen von der teuren Sorte, doch offenkundig abgenutzt von ausgiebigen Gebrauch.
“Vielleicht doch”, meinte er und hob den Stift auf Augenhöhe zwischen Gambit und sich selbst. “Ich erinnere mich an Worte. Geschriebene Worte.” An dem Füller vorbei sah er zu Gambit. “2024. Ich will es sehen. Gibt es bereits Androiden? Künstliche Intelligenz? Oder fliegende Automobile? Hoverskates? Und danach will ich in eine Bibliothek.”
Er wirbelte den Stift zwischen seinen langen, schlanken Fingern einmal herum und steckte ihn wieder ein. Dann bot er Gambit charmant seinen Arm an. “Würdest du mir den Weg zeigen?”
“Vielleicht doch”, meinte er und hob den Stift auf Augenhöhe zwischen Gambit und sich selbst. “Ich erinnere mich an Worte. Geschriebene Worte.” An dem Füller vorbei sah er zu Gambit. “2024. Ich will es sehen. Gibt es bereits Androiden? Künstliche Intelligenz? Oder fliegende Automobile? Hoverskates? Und danach will ich in eine Bibliothek.”
Er wirbelte den Stift zwischen seinen langen, schlanken Fingern einmal herum und steckte ihn wieder ein. Dann bot er Gambit charmant seinen Arm an. “Würdest du mir den Weg zeigen?”
"Ich bin ein alter Mann und habe viel Schreckliches erlebt. Aber das meiste ist nie passiert.“ --Mark Twain
Re: Space Needle [Le Guin, SL, offen]
Der Blick Gambits ging wieder durch das Glas hinaus auf die Stadt, während er den Erzählungen lauschte. "Keine letzte Erinnerung eh?" ein Schmunzeln lief über die Züge des Mannes mit dem Hut. "Ich muss dich enttäuschen. Bisher haben Menschen keinen Zugriff darauf. Unsereins aber schon, wenn wir uns mit den Richtigen Leuten treffen. Auch, wenn ich die Androiden meiden würde, an deiner Stelle."
Nun drehte sich der Körper wieder ganz um. "Aber Bibliotheken haben sie noch." Er lächelte und machte eine einladende Handbewegung, die allerdings den angebotenen Arm ziemlich ignorierte. "Lust auf einen Spaziergang? Wir müssen sowieso den nächsten Fahrstuhl nach unten nehmen. Die 15 Minuten sind gleich vorbei." Mit diesen Worten setzte er sich auch in Bewegung. Ob Le Guin ihm folgte oder nicht, blieb ihm selbst überlassen.
Nun drehte sich der Körper wieder ganz um. "Aber Bibliotheken haben sie noch." Er lächelte und machte eine einladende Handbewegung, die allerdings den angebotenen Arm ziemlich ignorierte. "Lust auf einen Spaziergang? Wir müssen sowieso den nächsten Fahrstuhl nach unten nehmen. Die 15 Minuten sind gleich vorbei." Mit diesen Worten setzte er sich auch in Bewegung. Ob Le Guin ihm folgte oder nicht, blieb ihm selbst überlassen.