Who the fuck is Cody [Liam, SL]

[Liam Carpenter]

Er wusste nicht was ihn mehr überraschte: Dass sie sich so zeitnah bei ihm meldete oder dass sie das Thema Mentorenschaft noch einmal aufgriff. Er hatte nicht erwartet von ihr diesbezüglich irgendeine Form von Unterstützung zu bekommen. Vor allem nicht nachdem sie ihm sehr deutlich gesagt hatte, dass sie ihm nicht… Zitat: nachlaufen würde.
Aber das war auch nicht das erste Mal, dass er sie falsch eingeschätzt hatte. Natürlich kam er der Einladung nach. Mit dem Auto brauchte er eine gute Stunde bis er den Parkplatz am Trailhead des Wanderweges erreichte den sie ihm genannt hatte. Er angelte seinen Rucksack vom Beifahrersitz und schloss den Pickup zu. Sie erwartete ihn bereits an der Markierung die den Anfang der Strecke auswies. Eine kurze Wanderung… das konnte je nach Maßstab alles oder Garnichts bedeuten.
„Hey. Schön dich zu sehen.“
Er meinte das durchaus ehrlich. Sie mochten weder auf einer Wellenlänge, noch unbedingt einer Meinung sein, aber sie hatte ihm auf ihre Art in vielen Dingen geholfen. Und im Casino außerdem sein Leben gerettet.
„Wo auch immer wir hinwollen. Von mir aus kanns losgehen.“
Es war ungewohnt sie in so auffallend praktischer Kleidung zu sehen. Mit der Wanderung schien es ihr offenbar ernst zu sein.

[Mystiker]

Anastasia lächelte Liam ebenfalls zu. "Hey. Danke das du gekommen bist." Sie trug im Gegensatz zu sonst wirklich praktische Wanderkleidung. Die Stiefel waren wirklich zum wandern gedacht und die lange Hose, schien auch recht Robust. Den Oberkörper hatte sie in einen einfachen Pullover gehüllt, über dem eine gelbe, leichte Weste mit Taschen gezogen war. Einen Rucksack hatte sie nicht dabei. Vielleicht war der Weg dann gar nicht so weit.

"Gut. Dann lass uns gehen." Sie setzte sich auch sogleich in Bewegung. "Ich habe einen alten Freund gefragt, den ich über Gambit kennen gelernt habe. Er ist normalerweise weit mehr in Kanada unterwegs und kommt selten den großen Städten nahe, aber ich glaube sein Gemüt und seine Art könnten besser zu dir passen." sie schmunzelte leicht. "Nicht jede kommt mit meiner Art zu Unterrichten und Dinge zu zeigen klar." Dann sah sie ihn besorgt an. "Wie geht es dir denn, nach der Nacht im Casino. Du warst ziemlich...fertig, was ich verstehen kann."

[Liam Carpenter]

Der bisher gut gelaunte Ausdruck auf Liams Gesicht geriet ins Wanken und er wand für einen Moment den Blick ab.
„Ich… träume immer noch sehr oft davon. Und dann frage ich mich ob ich nicht doch irgendetwas hätte tun können. Ob ich jemandem hätte helfen können, wenn ich den Feuerlöscher rechtzeitig erreicht hätte. Wenn ich eher verstanden hätte was passiert.“
Er schüttelte den Kopf.
„Mir ist klar, dass ein was wäre wenn keine Rolle mehr spielt. Die Dinge sind geschehen und sie zu zerdenken wird sie nicht mehr ändern, aber… es fällt mir schwer anzuerkennen, dass ich nichts daran hätte ändern können. Weil sich das irgendwie noch schlimmer anfühlt als einfach nur zu glauben ich hätte versagt.“
Solange er die Unzulänglichkeiten und die Schuld bei sich suchen konnte…
ER war zu langsam…
ER hatte einen Fehler gemacht…
…musste er sich nicht mit der Tatsache auseinandersetzen, dass es Dinge, Situationen oder Wesen gab die so übermächtig waren, dass es vollkommen irrelevant war wie langsam oder schnell oder klug er sich verhielt. Sich so hilflos zu fühlen war… der eigentlich Albtraum der ihn um den Schlaf brachte.

[Mystiker]

Anastasia ging neben Liam her und nickte. "Ja. So ging mir das Anfangs auch. Die ersten Toten habe ich mit 17 gesehen, bei einer Explosion einer Raffenerie in meiner Heimatstadt. Die brennenden Menschen und den Geruch habe ich bis heute nicht vergessen." Sie schauderte. Aber ich habe auch gelernt, dass sich Tode nicht immer verhindern lassen. Es muss einem klar werden, dass man selbst nicht daran schuld ist. Auch, wenn man glaubt man hätte helfen können, war es nicht deine Schuld, dass sie gestorben sind, sondern das Monster, welches sie getötet hat ist schuld."

Es waren tröstliche Worte, die sie da wählte und es schien ihr wirklich nahe zu gehen was Liam da mitmachen musste. Währenddessen führte der Trail durch einen recht urtümlichen Teil des Waldes. Die Laute der Vögel und Insekten waren hier laute, dafür waren nur ihre Schritte zu hören und selbst die wurden durch den jetzt sandigeren Untergrund gedämpft. Es hatte etwas friedliches. Dann bogen sie vom Hauptpfad auf einen engeren und gewundeneren Nebenpfad ab, der wohl nicht mehr direkt zum Haupttrail gehörte, denn dieser würde sich noch eine Weile geradeaus schlängeln und schließlich am See vorbei gehen, bevor er wieder zum Seeufer zurück kehrte. Anastasia duckte sich unter einigen herunterhängenden Ästen hindurch und verschwand durch die scharfen Kurven dieses engen Pfades immer wieder für Sekunden aus Liams Blick.

[Liam Carpenter]

Anastasia schien in ihrem Leben bereits einiges durchgemacht zu haben. Insgeheim fragte Liam sich wie alt sie eigentlich war und ob der äußere Eindruck bei Magiern nicht täuschend war.
„Mein Kopf weiß das eigentlich auch. Nur der Rest tut sich schwer das zu akzeptieren.“
Manchen Dingen konnte man einfach nicht mit Logik allein beikommen. Und im Moment haderte er sehr damit nicht mit den Menschen darüber reden zu können bei denen er normalerweise Rat und Unterstützung suchte.
„Ich konnte zu dem Vorfall leider noch nicht viel herausfinden.“, begann er um das Gespräch wieder etwas zu versachlichen und diesen Erinnerungen möglichst keinen Raum zu geben.
„Wie du bereits vorausgesagt hattest, waren die Medienberichte alle absolut nichtssagend. Ich hab die Garou über den Vorfall informiert. Ich finde sie sollten davon wissen, falls sich so ein Vorfall wiederholt. Außerdem habe ich mit jemandem aus meinem Stamm gesprochen, der über die erwachte Welt Bescheid weiß. Kitsap. Ich weiß nicht, ob du ihn kennst. Er wirkte darüber sehr besorgt, konnte mir aber auch nichts Konkretes dazu sagen.“
Er folgte ihr den engen Pfad entlang. Das hier war seine Welt und er hatte wenig Mühe mit ihr trotz der dichter werdenden Vegetation Schritt zu halten, auch wenn sie hier nur hintereinander gehen konnten und sich gelegentlich aus dem Blick verloren. Langsam aber sicher fiel die schwere der Stadt von ihm ab. Ein Gefühl dass er häufig empfand wenn er Seattle und dabei die Enge und Geschäftigkeit der Großstadt hinter sich ließ.

[Mystiker]

"Kitsap? Nein. Den kenne ich tatsächlich nicht. Aber ich versuche mich auch ein wenig von den Garou fern zu halten. Ich habe wenig Lust von Klauen zerfetzt zu werden." sie seufzte. "Ich hoffe das die Zeit deine Wunden heilen wird. Leider war zu erwarten, dass der ganze Vorfall unter den Teppich der Realität gekehrt wird. Wobei...das in der Öffentlichkeit vielleicht gar nicht mal so schlecht ist. Ich will keine panische Bevölkerung, die plötzlich Angst hat zu Monstern zu werden."

Bevor sie aber das Gespräch deutlich vertiefen konnten traten sie aus dem engen gewunden Weg heraus, auf eine kleine sandige Bucht, in dessen Mitte ein Lagerfeuer brannte. Der Geruch nach gebratenem Fisch hing der Luft, denn um das Feuer herum waren mehrere Fische auf Söcken gespießt, die von Feuer wohl langsam gegart wurden. Auf einem knorrigen Baumstamm am Feuer saß ein massiger Mann, mittleren Alters, der den Kopf zu ihnen wandte, als die Beiden in den Bereich des Feuers traten.

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Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus und er erhob sich, als Anastasia auf ihn zulief. Dabei wurde Liam klar, dass der Mann ihn weit überragte und er locker die zwei Meter übertraf. Zusammen mit seinem massigen Körperbau wirkte er wie ein Riese, der Steine mit bloßer Faust zerquetschen konnte, aber in diesem Moment nahm er nur Anastasia in den Arm. "Cody! Schön das du gekommen bist!" Ein zufriedenes Brummen ging von dem Mann aus, dessen freundlicher Blick dann Liam streifte. Anastasia trat einen Schritt von ihm zurück und wandte sich an Liam. "So ihr zwei. Das ist Liam. Der junge Magus von dem ich dir erzählt habe." Dabei deutete sie auf den jungen Duwamisch. "Liam das ist Cody. Ein guter Freund und ebenfalls Traumsänger."

"Uhhhh Ein Bäääär!" machte Lontra und tappste neben Liam her.

[Liam Carpenter]

„Das stimmt. Trotzdem ist es irgendwie… erschreckend wie gründlich soetwas vertuscht werden kann.“
Das brachte ganz unwillkürlich die Frage mit sich was sich unter diesem Teppich noch alles befand und in wie weit er vor seinem Erwachen damit Kontakt gehabt hatte ohne es zu wissen. Ein irgendwie beängstigender Gedanke den er lieber nicht weiter nachverfolgte weil er bei genauem Hinsehen gar nicht so scharf darauf war zu erfahren wo er hinführte.
Als sie kurz darauf in die Bucht hinaus traten empfing sie der Geruch von gebratenem Fisch und das Geräusch des Wassers das hier aufs Ufer traf.
Der Mann der dort auf sie wartete wirkte selbst im Sitzen bereits wie ein Riese. Ein Eindruck der sich noch einmal deutlich vertiefte als er sich erhob um Anastasia zu begrüßen. Sie war nicht besonders klein und wirkte trotzdem beinahe wie ein Spielzeug in seinen Armen. Bär hmmm? Das war eine ziemlich passende Beschreibung.
~ Du weißt dass Bären Otter fressen oder? ~, fragte er Lontra schmunzelnd bevor er sich Cody zuwand.
„Freut mich sie kennenzulernen.“, grüßte er und bot ihm die Hand an. Auf den ersten Blick machte der Mann einen sympathischen Eindruck. Er strahlte etwas Beständiges, Kraftvolles aus. Aber gepaart mit Ruhe und Freundlichkeit nicht mit Aggression. Ganz anders als beispielsweise Mikasis Ausstrahlung.
Hör auf an Mikasi zu denken… ermahnte ihn seine innere Stimme.

[Mystiker]

Lontras panisches Quieken lies Liams Aufmerksam kurz auf die kleine Otterdame schwenken, die sich jetzt hinter Liams Bein versteckte, was wegen des Hutes, auch nur so halb gut funktionierte. Aber sie fühlte sich wohl sicherer. Nicht das ein echter Bär ihr gefährlich werden konnte. Aber er konnte Liam fressen, was auch unangenehm war.

Cody hingegen sah zwar aus wie ein Bär, was seine Proportionen anging, aber nicht so als würde er vorhaben Liam zu fressen. Er ergriff die Hand des jungen Duwamisch mit der Seinen, was die Größe von ihm noch einmal unterstrich, denn Liams Hand verschwand in der Pranke Codys, wie die Hand eines Kindes. Dafür war der Druck nicht zu stark. Zwar kräftig, aber eher ehrlich gemeint und nicht darauf aus dem jungen Magus die Hand zu brechen.

"Freut mich auch dich kennen zu lernen. Aber nenn mich doch bitte einfach Cody. Ich bin viel zu viel draußen unterwegs, um mich siezen zu lassen." schmunzelte er. Dann blickte er zu Anastasia und dann wieder zu Liam. "Habt ihr Hunger? Ich kann Fisch anbieten." dabei deutete er auf das Feuer und die Sitzmöglichkeiten darum.

Anastasias Augen begannen zu leuchten. "Ohja. Ich sterbe vor Hunger!" Mit diesen Worten ging sie an Cody vorbei und lies sich am Feuer nieder. "Anastasia hat mir schon einiges über dich erzählt. Willst du dich auch zu uns setzen?" Cody schien freundlich und einladend, während er ebenfalls schon zum Feuer Schritt.

[Liam Carpenter]

Liam schenkte der kleinen Otterdame ein aufmunterndes Lächeln.
~ Er hat uns eingeladen. Seine Gäste zu fressen wäre echt unhöflich. ~
Dann wand er seine Aufmerksamkeit wieder Cody zu. Die schnörkellose Freundlichkeit mit der sprach war erfrischend unkompliziert.
„Gern, danke. Ich ess allerdings keinen Fisch. Fische sind Freunde und so… Ich bin Veganer. Dafür kann ich was zum Nachtisch beitragen.“
Er nahm ebenfalls am Feuer platz und begann durch seinen Rucksack zu gehen bis er die Dose gefunden hatte in der er die Schokokekse von Maddy aufbewahrte. Die besten veganen Schokokekese der Westküste, wenn man ihn fragte.
Er stellte sie offen neben sich auf den Baumstamm den sie als Sitzgelegenheit nutzten.
„Bedient euch.“
Er stellte den Rucksack neben sich in den Sand.
„Ich hoffe es waren auch ein paar gute Sachen dabei.“
Sein letztes Gespräch mit Anastasia war jetzt nicht gerade das perfekte Bewerbungsgespräch gewesen.

[Mystiker]

"Oh. Hm." Cody lies sich ebenfalls nieder. "Ich wusste nicht das du Veganer bist, sonst hätte ich noch Maiskolben oder sowas mitgebracht...oder Marschmellows." Der Gesichtsausdruck des Riesen wurde dabei schuldbewusst, währen Anastasia sich einen der Fische nahm und genüsslich hinein biss.

Lontra marschierte zu einem der Stöcke hinüber und leckte sich dabei über das kleine Näschen. "Fiiiiisch." kicherte sie und sah dann mit einem fragenden Stirnrunzeln zu Liam. "Du weißt schon das Otter Fisch fressen? Fische sind also keine Freunde, sondern Futter!" hielt die Otterdame gegen sein Argument gegen und tat dann so, als würde sie den Fisch fressen, was natürlich nicht funktionierte, denn Lontra war nunmal ein Avatar, kein physisches Wesen.

"Es war genug dabei, um mich hier her zu locken." lachte Cody leise. "Sie hat erzählt das du mit ihrer Art und deswegen wahrscheinlich auch mit Gambit nicht ganz so gut klar kommst und das kann ich verstehen. Die sind beide ziemlich spezielle Kanalien." dabei grinste er Anastasia an, die ihm dazu einen gespielt bösen Blick zuwarf und mit vollen Mund nur ein "Fey!" herausbrachte, bevor sie kichern musste und sich dann an dem Fisch verschluckte.

"Und das du gut als Traumsänger geeignet wärst, nur vielleicht einen anderen...einen bodenständigeren Ansatz brauchst. Naja und außerdem helfe ich Freunden gerne. Also wieso nicht eine Zeit hier in Seattle bleiben. Wird ohnehin Zeit, dass ich den alten Gauner mal wieder sehe." Cody schien das alles zwar ernst zu nehmen, aber mit einer gewissen Leichtigkeit. Es schien ihn nicht zu stören hier zu sein, oder jemandem zu helfen. "Achja...kennst du deinen Avatar?" fragte er, während er nach einem der Kekse griff.