Zwischen offen und geschlossen [Masamune, SL]

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Mystiker
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Zwischen offen und geschlossen [Masamune, SL]

Beitrag von Mystiker »

Am nächsten Morgen übergab Trish Masamune einen Zettel mit einer Adresse darauf, sowie ihrer eigenen Handynummer.
Sie schien aber die Nacht nicht viel geschlafen zu haben. Auch, wenn sie mit einer Tasse Tee aufwarten konnte, so sah es eher so aus, als hätte sie nach der Dusche noch die Nacht durchgemacht.

Auf der Karte war eine ziemlich typische Seattler Adresse:

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656½ South King Street
Seattle, WA 98104
"Such nach einem Kung Fu Club. Das alles liegt in Chinatown und ziemlich nah an der King Street Station. Du nimmst also am Besten den Bus." war alles was die junge Frau noch sagte, bevor sie ihm eine dampfende Tasse Tee gab.

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Masamune
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Re: Zwischen offen und geschlossen [Masamune, SL]

Beitrag von Masamune »

Als Trish um halb 10 ins Wohnzimmer kam fand sie Masume, wie er leichte Katas - ohne Waffen - trainierte. Seine Augenringe sagten, dass er ebenfalls kaum Schlaf gefunden hatte, aber das schien kein Grund zu sein das Training zu vernachlässigen.

Aber nicht nur Training war hier passiert. Die Decke und das Kissen lagen sauber gefaltet auf dem Sofa, daneben die Kleidung, die Trish gestern notdürftig beiseite geräumt hatte. Die leeren Pizzakartons waren weg und die Zeitungen gestapelt. Dafür stand eine Tüte mit frischen Cream Cheese Bageln auf dem Tisch.

"Guten Morgen, Trish-san.", sagte er, als die Türe aufging. Masamune beendete die Bewegungsfolge jedoch noch und verneigte sich erst dann.

Als Trish ihm ihre Handynummer gab, kramte er in seiner Sporttasche und überreichte seine Visitenkarte beidhändig. Dabei hält er die Visitenkarte mit Daumen und Zeigefinger an der Oberkante mit der englischen Seite nach oben, so dass Trish diese lesen könnte. Das ganze wird mit einer erneuten Verbeugung kombiniert.

Dann betrachtete er erst die Nummer von Trish, anschließend den Zettel.

"Vielen Dank." Doch sein Blick sprach Bände. Kung Fu? Eine chinesische Schule? Wahrscheinlich mit chinesischer Lehrmeisterin? Das Schicksal war offensichtlich noch nicht fertig mit ihm, nach den Ereignissen letzter Nacht.

Abschließend nahm er wieder beidhändig, gepaart mit einer Verbeugung den Tee entgegen und würde ihn dann vorsichtig probieren - die Erwartung an amerikanischen Tee war nicht sonderlich hoch.
Täuschung und Schein gleichen dem Traum und die Erleuchtung dem Erwachen daraus. Wer träumt, weiß nicht, dass er träumt. Nur der Erwachte weiß, dass er geträumt hat.
Pu’an

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Mystiker
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Re: Zwischen offen und geschlossen [Masamune, SL]

Beitrag von Mystiker »

Trish schien erstmal erstaunt, als sie das aufgeräumte Wohnzimmer sah und blieb wie angewurzelt stehen. "Du...konntest nicht schlafen, hm?" Da war jetzt wenig Schuldeingeständnis, aber irgendwie auch Sorge ihm gegenüber in der Stimme. Dafür schien sie seine "Abneigung" nicht zu registrieren, oder zu ignorieren, nahm aber seine Karte entgegen und studierte diese kurz.

Der Tee war tatsächlich nur einfacher Schwarztee. Wahrscheinlich kein Beuteltee, aber auch nichts besonderes.

Dann lies sie sich auf das Sofa sinken und nahm einen Schluck des Tees, den sie selbst noch in der Hand hielt.

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Masamune
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Re: Zwischen offen und geschlossen [Masamune, SL]

Beitrag von Masamune »

"Ich hoffe ich trete dir damit nicht zu nahe. Das war nicht meine Absicht. Und ich hoffe du hast Hunger."

Er lächelte und deutete auf das 'Frühstücksangebot'. Dann schüttelte er abermals den Kopf.

"Wenig. Ich habe viel nachgedacht, aber meine innere Uhr weckt mich ohnehin um halb sechs jeden Morgen, egal, wieviel ich geschlafen habe."

Masamune verzog nicht das Gesicht, als er den Tee probierte. Schwarztee war nie etwas für ihn gewesen und doch trank er aus Höflichkeit mit einem Lächeln weiter.

"Vielleicht kommst du einmal zu Besuch. Ich lade dich ein an einer Teezeremonie teil zu nehmen."

Er hob den Zettel mit der Anschrift des Kong-Fu Daochang.

"Ist die Sensai schon über mich informiert und erwartet mich?"
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Mystiker
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Re: Zwischen offen und geschlossen [Masamune, SL]

Beitrag von Mystiker »

"Schon in Ordnung." ein Gähnen unterbrach ihre Worte, wobei sie sich immerhin die Hand vor den Mund hielt. "Ich sollte regelmäßiger essen." sie zuckte mit den Schultern und nahm sich einen der Bagels, biss aber noch nicht hinein. "Manchmal beneide ich Menschen wie dich, die einen Schlafrhythmus besitzen, den man als so einen auch bezeichnen kann." Sie schmunzelte. "Mein Job bringt es mit sich, dass ich meistens die ganze Nacht bis in die frühen Morgenstunden arbeite und erst weit nach Sonnenaufgang ins Bett gehe, wenn ich dann den Tag nicht auf noch durchmache."

Ihre Zähne versengten sich in dem Bagel. "Hm...gut!" Kurz legte sich Schweigen über die beiden Magier, während Trish noch zwei weitere Bissen nahm. "Ich habe Meron eine Nachricht geschickt. Ob sie die aber schon gelesen hat, weiß ich nicht. Technik und sie...stehen sich manchmal auf Kriegsfuß. Sag einfach das ich dich schicke. Das sollte zur Not reichen, dass sie dich nicht für einen der normalen Schüler hält."

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Masamune
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Re: Zwischen offen und geschlossen [Masamune, SL]

Beitrag von Masamune »

Er selber nahm sich auf ein Beagle. Offensichtlich hatte er auf die Gastgeberin gewartet mit dem Essen.

"Dein Job als Magierin? Oder einer aus der Welt der Nicht-Eingeweihten? Muss ich mich jetzt von meinem bisherigen Leben verabschieden oder ist es möglich das eine mit dem anderen zu verbinden?"

Masamune biss erst nach ihr in das Frühstück und kaute ausgiebig, trank dann noch einen Schluck Tee.

"Gut. Dann werde ich gleich aufbrechen. Ich bin gespannt, auf Meron."
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Pu’an

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Mystiker
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Re: Zwischen offen und geschlossen [Masamune, SL]

Beitrag von Mystiker »

Sie biss noch einmal von dem Beagle ab und kaute genüsslich, bevor sie antwortete. Dabei schüttelte sie mit dem Kopf. "Ich habe keinen "Job" als Magierin. Mein Schicksal scheint es nur zu sein oft in der Nähe von frisch erwachten Magiern zu sein. Quasi...immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Das kann ich aber nicht kontrollieren. Das tut eher mein Avatar."

Ein weiter Schluck Tee spülte die Reste des Beagels schließlich herunter, bevor Trish wieder ansetzte. "In meinem nichtmagischen Leben bin ich DJ und lege in einigen Clubs der Stadt und bei größere Festivals auf. XOXO zum Beispiel oder Lollapalooza und Burning Man. Bin da aber keine große Nummer." sie zuckte erneut mit den Schultern. "Wie du siehst musst du dich nicht von deinem Leben verabschieden. Das tun eigentlich nur die von uns die sehr mächtig werden. Die Realität akzeptiert sie dann so nicht mehr und sie sind laufendes Paradox. Oft haben sie sich aber ohnehin durch ihr Verständnis der Welt und der Magik schon soweit von den Menschen entfernt, dass es nicht mehr auffällt. Sie ziehen sich oft in eigene Geisterreiche zurück. Dafür dürftest du aber noch ein paar Jahrzehnte Zeit haben, wenn du überhaupt soweit kommst in dieser Inkarnation."

Trish erhob sich dann schließlich. "Dann wünsche ich dir viel Erfolg mit Meron. Grüß sie von mir und...danke für das Frühstück." sie lächelte und brachte den Japaner noch zur Tür.

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Masamune
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Re: Zwischen offen und geschlossen [Masamune, SL]

Beitrag von Masamune »

Ihren Erzählungen lauschend, aß Masamune auf. Der dritte Beagle blieb unberührt. Masamune nickte bei ihren Erzählungen und hatte sicher noch endlos viele Fragen. Aber er wollte nicht unhöflich erscheinen und zu tief nachbohren, wenngleich er nicht das Gefühl hatte, dass es Trish unangenehm wurde. Irgendwas in ihm umkreiste unruhig sein Bein, aber als er hinab blickte, war da Nichts. Das Gefühl zog ihn langsam gen Türe.

Dort angekommen faltete Masamune die Hände vor dem Körper und verbeugte sich, ohne dass die Hände ihre Höhe oder Haltung änderten.

"Ich habe zu danken, Trish-san. Für deine Gastfreundschaft und deine Geduld. Ich hoffe wir sehen uns eines Tages wieder. Wenn ich dich einmal zu einem Tee einladen darf oder dir bei etwas helfen kann, komm einfach vorbei. Sayounara."

Dann machte sich Masamune auf. Eigentlich hatte er vor die Strecke zu gehen. Doch stattdessen zog ihn etwas in Richtung U-Bahn. Wahrscheinlich war das die bessere Wahl, ja. Wenn man bedachte, was letzte Nacht auf offener Straße passiert war. Unter der Erde waren mehr Menschen - da würden diese Technokraten nicht zuschlagen. Oder?
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Re: Zwischen offen und geschlossen [Masamune, SL]

Beitrag von Mystiker »

Es waren einige Menschen unterwegs. Es nutzten aber weit weniger Menschen die U-Bahn, als die Stadtbahn, was sicher an dem kleineren U-Bahnnetz lag. Das Meiste war oberirdisch in einer Monorail verlegt. Trotzdem war wahrzunehmen wie die Menschen sich veränderten, je weiter Masamune nach Westen kam. Als er schließlich Ausstieg sah er deutlich mehr Asiaten. Allerdings nicht nur Japaner und Chinesen, sondern auch Koreaner und Inder, welche hier scheinbar eine Koexistenz führten. Es war ohnehin fraglich, ob der gemeine Amerikaner den Unterschied zwischen Japaner, Chinesen und Koreaner nennen konnte, wenn dieser vor ihm stand. Daher wurde hier vermutlich einfach alles als Chinatown bezeichnet, was eine höhere Dichte an asiatischen Bewohnern hatte.

Es mischten sich allerdings auch weitere Ethnien unter die Asiatische Bevölkerung. Insgesamt eben eine bunte Mischung und diese Mischung fand sich auch, als er die Kung Fu Schule fand, welche zu dieser Zeit noch kein Training anbot, wie es schien. Aber sie war bereits geöffnet und im Inneren brannte Licht. Hinter dem Counter stand ein junger schwarz Afrikaner, der offenbar etwas in einen Computer eingab.

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Masamune
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Re: Zwischen offen und geschlossen [Masamune, SL]

Beitrag von Masamune »

Es wäre offensichtlich die erste Wahl gewesen Chinatown als Standort für das Dojo zu nehmen. Aber hier war die Dichte an Schulen einfach höher, als im Norden der Stadt. Trotzdem kam Masamune nicht umhin sich hier heimischer zu fühlen. Das änderte sich, als er vor der Kung Fu Schule stand. Chinesisch. Er verbot sich das Gesicht zu verziehen.

Dann trat der Japaner ein. Er stellte seine Tasche auf den Boden vor sich und wartete geduldig, bis der Mann am Computer fertig war.

"Ich bin auf der Suche nach Sensai Meron. Mein Name ist Kyoshi Masamune."
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