Konvent-Abgesandter [Meron (SL), Masamune]

[Masamune]

Wenige Tage nach dem Konvent kam der Japaner in das Dojo. Es war vor dem nächsten regulären Training. Dennoch hatte er sich dieses Mal im Vorfeld angekündigt, damit Meron bescheid wusste. Vielleicht aus Gewohnheit, vielleicht aus Voraussicht kam er etwas früher, um sich im Vorfeld umzuziehen.

Schließlich begab er sich zum Innenhof, um dort auf seine Mentorin zu warten. Seine Waffen lagen neben ihm, nachdem er sich hingesetzt hatte - beide auf der rechten Seite, aus Respekt vor seiner Lehrerin.

[Mystiker]

Meron betrat den Hinterhof etwa 10 Minuten später. Wie bisher immer in einen schwarzen Gi gekleidet, aber mit einem Tablett in den Händen, auf dem eine Teekanne aus Porzelan, allerdings ohne Muster und zwei einfach weiße Trinkschalen standen. Aus der Kanne kam weißer Rauch, was bedeutete der Inhalt musste heiß sein.

Mit einer flüssigen Bewegung lies sie sich dem jungen Japaner gegenüber nieder und stellte das Tablett zwischen ihnen ab. Nachdem sie Masamunes Begrüßung mit einem Nicken erwidert hatte, legte sie den Kopf schief. "Ich denke du wirst viele Fragen von dem Konvent mitgebracht haben, nicht wahr?" Ihre Stimme war wie immer ruhig und beherrscht und irgendwie strahlte die Afrikanerin eine Ruhe aus, die ansteckend wirkte. "Streck deine Arme aus. Handflächen nach oben." wies sie ihn dann an. Offenbar war die Zeit der Fragen noch nicht gekommen.

[Masamune]

Masamune verbeugte sich als Meron ankam und sich zu ihm setzte. Er nickte. "Fragen.... und einen Bericht, falls du nicht schon von den Ereignissen gehört hast, Sensai."

Der Anordnung kam er ohne zu Fragen nach. Er musste nicht einmal überlegen, ob sie Sinn hatte, denn wenn er eines gelernt hatte, dann das ein Mentor meistens einen Sinn sah. Im Ausstrecken der Arme... oder dem Auftragen und Polieren. Ein schrecklicher Film, aber die Botschaft war gut.

[Mystiker]

Wieder nickte Meron und platzierte die beiden weißen Trinkschalen auf Masamunes ausgestreckten Handflächen. "Ich bin gespannt deinen Bericht zu hören. Insbesondere wer alles dort war und wie das Certamen ausging." Mit langsamen Bewegungen hob sie die Porzellankanne an und goss in jede der Trinkschalen duftenden Tee. Dabei sah sie Masamune in die Augen. Schmerz ist Ablenkung, die ignoriert werden kann. Hitze hast du bereits kontrolliert. Erinnere dich an die Nacht in der Gasse." eindringlich waren ihre Worte und auch der Blick. "Vergiss deinen Bericht nicht."

[Masamune]

Er versuchte erst einmal die Ablenkungen auszublenden, ohne Magie. Seit der Sache mit seinem Avatar war er vorsichtiger geworden. Und so atmete er die langsam aufkommende Anstrengung in den Armen weg, genau, wie die Wärme des Tees. Das war gar nicht so einfach, während man dabei sprechen musste.

Es folgte eine Auflistung der Namen. Angefangen bei den alten Magie, bis hin zu denen, mit denen er auf dem Boot gewesen war. Er berichtete auch von der Enttäuschung des Konventes, dass Meron nicht dort gewesen war. Dann, als er zum Certamen kam, zitterten seine Arme.

"John gewann... ... und wurde im Anschluss umgebracht... er spuckte Blut und starb. Und schließlich erschien eine Frau, die das Ritual wohl beobachtet hat... aus dem... Umbra? Sie... verwandelte sich im einem Aufschrei aus Trauer. In... einen Werwolf. Aber es gelang uns sie im Kampf zu bezwingen. Einige der Magier wurden verletzt, ehe sie bezwungen wurde. Dann wurden wir, die frisch erwachten, fortgeschickt."

Widerstand + Meditation:
6, 6, 5, 2, 1 => 1 Sux

[Mystiker]

Meron seufzte, als Masamune seinen Bericht beendet hatte. Sie betrachtete den jungen Magus aufmerksam, schien aber die Schmerzen und Anstrengungen nicht weiter zu beachten. "Natürlich gefällt es ihnen nicht, dass ich nicht dort war. Ich versuche mich aus ihren politischen Spielchen heraus zu halten." sie stellte die Teekanne langsam wieder vor sich ab. "Das John gestorben ist, ist tragisch. Er war einer der letzten Erwachten, der Gruppe die vor euch erwacht ist. Tragisch auch deswegen, weil er eine Verbindung zu den Wölfen um Seattle dargestellt hat. Aber auch so schien er intelligent und sympathisch." sie schüttelte leicht mit dem Kopf. Dabei schwebte ihr Blick zu Johns zusammen gebissenen Zähnen. "Denk an deine Kraft." ihr Kopf legte sich leicht schief. "Ich vermute das die Frau seine Schwester war. Ist sie auch tot?"

[Masamune]

Masamune nickte verbissen. "Die Politik erfüllte jedes Wort mit ihrem Gift. Zumindest schien es so, dass die meisten ihre eigenen Pläne hatten."

Wieder verzog er das Gesicht. Er musste versuchen seine Mitte zu finden. Nochmal tief durchatmen. Nochmal Ruhe finden. Den Schmerz verdrängen, um einen klaren Verstand zu finden. Die Gasse. Seine Hände haben gebrannt. Und doch, hat das Feuer ihm nicht geschadet. Es war... nicht einmal warm gewesen.

In Gedanken verschob er das Ki. Masamune atmete die Energie des Universums ein und ließ sie durch seinen Körper gleiten.

Hitze ist Energie. Also hatte er sie gelenkt.
Ki ist Energie. Und diese hat er ganz gewiss gelenkt.

Energie, bewegt Energie.

Beim Ausatmen verschob er sein Ki in die Hände. Vielmehr... etwas darüber hinaus. Eine dünne Schicht, um die Hitze zurück zu lenken und seine Haut zu isolieren. Also die Hitze abklang, kehrte die Ruhe in seinen Geist zurück. Genug, um die Schwere der Arme zu vergessen.

"Ich weiß nicht, ob sie überlebt hat. Als es vorbei war, haben sie uns von der Insel geschickt. Aber wir haben eine Einladung nach Eden Hall, wenn wir mehr erfahren wollen. Ich glaube jedenfalls, dass meine Hiebe gegen die Wölfin nicht tödlich für sie waren."

Damit gab er preis, dass er im Zweikampf gegen dieses Monster stand. Schlagreichweite. Das er so nah dran war, hat er bislang verschwiegen. Oder empfand es als Selbstverständnis.

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* Wiederstand + Meditation:
Pool 5 | Diff 6
10, 9, 7, 6, 5 => 4 Sux

** Arete:
Pool 2 | Diff 5
7, 4 => 1 Sux

[Mystiker]

Meron, die sich bei seiner Erklärung wieder erhoben hatte und ihren Schüler beobachtete zog die Augenbrauen zusammen und sah ihn kritisch an. "Das war dumm!" lies sie einfach die vorherigen Fakten, die Masamune aufgezählt hatte, offen. "Nicht einmal ich würde mir anmaßen einen Werwolf gegenüber zu treten und zu hoffen es zu überleben. Ich vermute aber du warst nicht ganz allein?" Immer noch sah sie ernst zu Masamune, der die Teeschalen tatsächlich auf den Händen balancierte. "Nein. Deine Hiebe waren mit Sicherheit nicht tödlich. Werwölfe können Wunden unheimlich schnell heilen. Sie sind in ihrer Kampfgestalt wahre Monster und sehr schnell. In einer Art Raserei werden sie nur noch gefährlicher...gut gemacht."

Ein leichtes Heben ihrer Mundwinkel offenbarte ihm doch ein wenig Anerkennung der Meisterin. Viel mehr schien sie nicht zu zeigen, aber das mochte vielleicht gerade bei ihr sehr wertvoll sein.

"Wir werden in den nächsten Tagen und Wochen sehen, ob sie überlebt hat. In jedem Fall wird dieser Vorfall die Beziehung zwischen uns und den Werwölfen stark belasten. Sie werden uns nicht mehr in ihrem Gebiet dulden möchte ich vermuten...und das schränkt uns sehr ein." Sie seufzte. "Lass mich raten. Sie haben euch nicht zugetraut euch mit der ganzen Sache zu beschäftigen?"

[Masamune]

Es war ein freudloses Lächeln, dass Masamune da zeigte, als seine Lehrmeisterin den Kampf kommentierte.

"Das selbe sagte auch mein Avatar. Sie half mir in jener Nacht meine Kraft zu lenken. Gemeinsam haben wir den Wolf mit dem Weg von uns fortgeschoben. Ein anderer Jungamgier... LeGuin, stand mir bei und verzauberte meine Kleidung. Die anderen Neulinge sind geflohen. Und ich kann sie verstehen. Aber... es waren Leben in Gefahr. Mein Vater erzog mich nach dem Bushido... zu fliehen hätte meine Ehre, sowie die Ehre emeiner Familie beschmutzt. Lieber wäre ich im Kamp gestorben."

Der ehrenvolle Selbsmord war in Masamunes Welt durchaus eine ernst gemeinte Option. Die Art und Weise, wie er das sagte machte den Ernst der Worte klar. Bei dem Lob, neigte er respektvoll den Kopf.

"Am Ende waren es die erfahrenen Magier, die es geschafft haben den Wolf wieder in die Frau zu verwandeln. Aber die Zahl der Verletzten war hoch. Emerald wurde sogar in der Zeit eingefroren, damit man sich später um den Hieb der Klauen kümmern konnte."

Ein Seufzen folgte.

"Carl schickte uns fort, damit wir nicht in die Sache reingezogen werden. Aber dafür ist es bereits zu spät. Johns Kontrahentin... hätte sicher die Mögiichkeit gehabt ihn vor dem Duell zu töten. Warum sollte sie ihre Niederlage abwarten? Ich denke, dass der Mörder ein Anderer ist. Jemand, der die Ehre des Duells geschändet hat."

Er blickte zu Meron.

"Das bedeutet, dass wir keinen Zugriff mehr auf die Quitessenz haben? Ich habe in dem Kampf meine Reserven verbraucht."

[Mystiker]

"Dein Avatar hat nicht unrecht. Auch, wenn ich deinen Samurai Kodex verstehe und sehe, wieso du nicht geflohen bist, ist es trotzdem manchmal sinnvoller sein Leben nicht zu Opfern, sondern mit allen anderen zu überleben. Ich bin mir sicher in diesem Moment wären die Anwesenden Magi durchaus auch ohne euch in der Lage gewesen die Situation zu beruhigen. Insbesondere, weil dann niemand auf euch hätte acht geben müssen. Bedenke immer in solchen Momenten könnt ihr genauso gut eine Gefahr für alle anderen darstellen." legte Meron eine andere Sichtweise nahe, schüttelte dann aber mit dem Kopf.

"Dieser Dummkopf musste wieder den Helfen spielen, hm?" das Kopfschütteln endete. "Das Carl euch fortgeschickt hat wundert mich nicht. Er ist nicht erpicht darauf, dass solch ein Zwischenfall zu sehr Aufsehen erregt. Nur wird sich das in diesem Fall kaum verhindern lassen. Es wäre gut, wenn ihr Neulinge euch mit dieser Sache beschäftigt. Eine, nicht von Politik, verblendete Sicht kann nur hilfreich in diesem Zusammenhang sein."

Schließlich nickte Meron. "Ja. Wir werden keine Zugriff mehr auf die Knoten der Werwölfe haben, die um Seattle herum liegen und in Seattle haben nur die Verbena einen Knoten den wir ohne Probleme erreichen können. Nur auch dieser hat begrenzte Mengen an Quintessenz. Ich habe aber noch etwas Tass, was du konsumieren kannst, um zumindest deinen Vorrat ein wenig aufzufüllen."