[24-08] License, registration, I ain't got none... [Hifumi, Le Guin]
[24-08] License, registration, I ain't got none... [Hifumi, Le Guin]
Untermalung (YouTube-Link)
Mittagszeit, Downtown Seattle, irgendwo zwischen Spring Street und Cherry Street.
“One pork, one vegan cheese, one chicken but without tomato…”, murmelt Le Guin, während er die Tacos einwickelt. Schräg hinter ihm ist Liza an der Grillstation dabei, fettiges Fleisch in Tacos zu füllen und die Fries einmal durch zu schütteln. Beidhändig, ohne eine Pause. Le Guin schiebt die jüngste Bestellung über den Tresen und kassiert ein paar Dollarscheine, der nächste Kunde will schon etwas.
Le Guin streicht die Dollars ein, kaum Trinkgeld, aber bei Tacos sind die Yuppies geizig. Sein Namensschild sagt “Pepe”, ist von irgendeinem Vorgänger geerbt, der irgendwann einfach nicht mehr wiederkam. Wie die meisten, die hier arbeiten. Die Arbeit ist schwarz, Fünf-Dollar-die-Stunde-plus-Trinkgeld, wird am Ende jedes Tages ausgezahlt, wenn der Boss kommt, den Wagen abschließt und wegfährt.
Pepe-Le-Guin flatscht mit Schwung Saucen und künstlichen Käse auf die Tacos, die Liza ihm frisch herüber schiebt, wickelt, stopft dünne Papierservietten und Tacos zusammen in Papiertüten - die sind neu, weil Downtown Seattle jetzt mehr Eco und Green sein will.
Er bemerkt zu spät, dass ein Polizeiauto und ein dunkler SUV direkt am Taco-Wagen gehalten haben. Der Officer ist schon ausgestiegen - meist wollen die Tacos für die ganze Runde Kollegen im Dienst. Le Guin schaltet zu spät, weil er nicht weiß, worauf er achten muss. Der Polizist ist im Dienst, geht nicht nach vorn sondern nach hinten, klopft an. Ein weiterer steht beim Wagen, aus dem SUV sind zwei Leute ohne Uniformen ausgestiegen, ein Mann, eine Frau. Die Yuppies wirken plötzlich sauer, sehen ihre Bestellung in die Binsen gehen. Der schlaksige ITler, der gerade eben was mit Guacamole bestellt hat, verdrückt sich einfach - das ist, woran Le Guin merkt, dass etwas nicht stimmt.
“Liza, policia”, sagt er leise nach hinten, aber Liza hat das früher bemerkt als er, hat den Kittel schon halb ausgezogen und ist zur Tür. Der anderen, an der nicht gerade der Polizist bereits klopft.
Le Guin sieht ihr zu, will die Grillstation runterstellen, will die Tür öffnen, will die nächste Bestellung aufnehmen, will seinen Rucksack mit seinen Klamotten schnappen und Liza hinterher.
Er macht die Tür auf, bevor der Polizist das nächste mal klopft, gerade als Liza durch die andere Tür verschwindet. Ziemlich schnell für ihr Alter und ein paar Tacos zu viel auf den Hüften.
“Polizei Seattle, fürs Office of Immigrant and Refugee Affairs”, rattert der Mann herunter und sieht schon an Le Guin vorbei in den Wagen hinein.
“Hi”, sagt Le Guin. Er erinnert sich vage daran, dass Liza und Meriho ihm mal geraten haben, sich im Zweifel dumm zu stellen. Und wie jemand, der kein Englisch kann. Es kommt ihm dumm vor, weil er sich nicht erinnert, ob er eine andere Sprache kann, und weil er mit den Kunden, zu denen oft genug auch Polizisten gehören, normal spricht. Die beiden hier kommen ihm vage bekannt vor, einer etwas älter mit kurzrasierter Glatze, der andere jünger, mit einem rötlichen Bart. Der vor ihm ist der Ältere und wirkt halb resigniert. Der jüngere hat wahrscheinlich schon gesehen, dass Liza abgehauen ist.
“Der Boss ist nicht da”, sagt er darum. “Der hat alle Papiere und die Schlüssel.”
“Dann gib ihm mal bescheid”, meint der Polizist, während sein Kollege nun auch langsam herüber kommt. Le Guin dämmert, dass der Arbeitstag gelaufen ist. Er sagt nicht “Äh” und stottert auch nicht, weil er das noch nie getan hat. Aber er weiß nicht, was er machen soll, also weicht er zurück und stellt jetzt doch die Grillstation aus. Die Fries wurden schon dunkel.
Er kann den Boss nicht anrufen, weil Liza das alte Smartphone in der Tasche hat, mit dem das geht. Sie hatte es zuletzt benutzt, um in ihrer Raucherpause Candy Crush zu spielen. Vielleicht ist doch keine so schlechte Idee, so zu tun als könnte er kein Englisch? Aber das ist zu spät.
Der Boss wird eh nicht kommen. Eher den gesamten Taco-Wagen abschreiben, untertauchen und dann neu aufmachen. Le Guin versucht angestrengt, kein Englisch zu sprechen, als er antwortet: “Босс не придет. Он мудак.” Der Boss wird nicht kommen. Er ist ein Arschloch. Das ist wahr und alles andere als höflich gegenüber dem Boss, aber Le Guin ist in dem Augenblick ebenso verwirrt über seine Fähigkeit, nicht Englisch zu sprechen, wie der Polizist.
Beide starren einander einen Augenblick lang perplex an, dann knallt Le Guin die Tür einfach zu, dreht sich herum, schnappt den Rucksack und rennt zur anderen.
Tür auf, beinahe direkt vor die Brust des jüngeren Polizisten, der sich wohl nicht ohne Grund dort aufgestellt hat. Le Guin fällt die klapprige Metalltreppe halb herunter, rudert mit den Armen. “Bleib stehen!”, ruf der ältere, bereits auf dem Weg um den Wagen herum. So weit ist das nicht. Le Guin stolpert, reißt sich los, lässt seinen Rucksack und die Pepe-Schürze in den Händen des jüngeren Polizisten zurück. Er rennt so gut ihn seine langen Beine tragen. Autoreifen quietschen, er will keine Leute anrempeln, alles hier ist voll mit Büroleuten auf der Suche nach ihrem Mittagessen, kahlen Hochhauswänden, hübsch gepflanzten Bäumen. Der Polizist direkt hinter ihm, einfach aus Reflex.
Le Guin schlägt einen Haken in eine Seitenstraße, in der sich die Müllcontainer der Geschäfte und des Hotels aufreihen, die nach vorne zur Fronstraße hin glänzen. Hier hinten stinkt es nach Müll, den abgestandenen Abgasen einer Tiefgarage. Man kann hier nirgendwohin, also rennt Le Guin so schnell er kann, wechselt in die eine Tiefgarage hinein. Da kennt er sich aus, hier benutzen Liza und er sonst die Toilette, die eigentlich für Security und Putzpersonal da ist. Er schlägt weitere Haken um geparkte Autos herum, will zum anderen Ausgang.
Le Guin rennt weiter bis er nicht mehr kann. Wieder auf der Hauptstraße fängt er sich alarmierte Blicke ein und wird dann langsamer. Wohin? Er hat keine Ahnung. Der Polizist ist nicht zu sehen, hatte vielleicht nicht dasselbe Adrenalin im Blut, hat aber dafür Le Guins Rucksack mit den Klamotten und allem Geld, das er besessen hatte.
Le Guin überschlägt im Kopf, was das bedeutet. Jacke weg, Sweatshirt, zwanzig Dollar. Die Schlüssel für seine Wohnung, Deo, eine Zahnbürste, der Rucksack selbst. Nicht viel, aber alles, was er hatte.
Er ist gewohnt, gar nichts zu haben, also ist es nicht so schlimm. Gleichzeitig ist er nicht gewohnt, ständig etwas zu brauchen, also ist es doch schlimm. Mit langen Schritten geht er weiter ohne zu wissen, wohin.
Eigentlich weiß er es doch, denn er hat nicht viele Orte oder Bekannte. Hifumis Angebot war das einzige, das er kannte. Er zog sein Smartphone aus der Tasche und schrieb ihr im Gehen:
“Polizei. Kann ich bei dir untertauchen?”
Mittagszeit, Downtown Seattle, irgendwo zwischen Spring Street und Cherry Street.
“One pork, one vegan cheese, one chicken but without tomato…”, murmelt Le Guin, während er die Tacos einwickelt. Schräg hinter ihm ist Liza an der Grillstation dabei, fettiges Fleisch in Tacos zu füllen und die Fries einmal durch zu schütteln. Beidhändig, ohne eine Pause. Le Guin schiebt die jüngste Bestellung über den Tresen und kassiert ein paar Dollarscheine, der nächste Kunde will schon etwas.
Le Guin streicht die Dollars ein, kaum Trinkgeld, aber bei Tacos sind die Yuppies geizig. Sein Namensschild sagt “Pepe”, ist von irgendeinem Vorgänger geerbt, der irgendwann einfach nicht mehr wiederkam. Wie die meisten, die hier arbeiten. Die Arbeit ist schwarz, Fünf-Dollar-die-Stunde-plus-Trinkgeld, wird am Ende jedes Tages ausgezahlt, wenn der Boss kommt, den Wagen abschließt und wegfährt.
Pepe-Le-Guin flatscht mit Schwung Saucen und künstlichen Käse auf die Tacos, die Liza ihm frisch herüber schiebt, wickelt, stopft dünne Papierservietten und Tacos zusammen in Papiertüten - die sind neu, weil Downtown Seattle jetzt mehr Eco und Green sein will.
Er bemerkt zu spät, dass ein Polizeiauto und ein dunkler SUV direkt am Taco-Wagen gehalten haben. Der Officer ist schon ausgestiegen - meist wollen die Tacos für die ganze Runde Kollegen im Dienst. Le Guin schaltet zu spät, weil er nicht weiß, worauf er achten muss. Der Polizist ist im Dienst, geht nicht nach vorn sondern nach hinten, klopft an. Ein weiterer steht beim Wagen, aus dem SUV sind zwei Leute ohne Uniformen ausgestiegen, ein Mann, eine Frau. Die Yuppies wirken plötzlich sauer, sehen ihre Bestellung in die Binsen gehen. Der schlaksige ITler, der gerade eben was mit Guacamole bestellt hat, verdrückt sich einfach - das ist, woran Le Guin merkt, dass etwas nicht stimmt.
“Liza, policia”, sagt er leise nach hinten, aber Liza hat das früher bemerkt als er, hat den Kittel schon halb ausgezogen und ist zur Tür. Der anderen, an der nicht gerade der Polizist bereits klopft.
Le Guin sieht ihr zu, will die Grillstation runterstellen, will die Tür öffnen, will die nächste Bestellung aufnehmen, will seinen Rucksack mit seinen Klamotten schnappen und Liza hinterher.
Er macht die Tür auf, bevor der Polizist das nächste mal klopft, gerade als Liza durch die andere Tür verschwindet. Ziemlich schnell für ihr Alter und ein paar Tacos zu viel auf den Hüften.
“Polizei Seattle, fürs Office of Immigrant and Refugee Affairs”, rattert der Mann herunter und sieht schon an Le Guin vorbei in den Wagen hinein.
“Hi”, sagt Le Guin. Er erinnert sich vage daran, dass Liza und Meriho ihm mal geraten haben, sich im Zweifel dumm zu stellen. Und wie jemand, der kein Englisch kann. Es kommt ihm dumm vor, weil er sich nicht erinnert, ob er eine andere Sprache kann, und weil er mit den Kunden, zu denen oft genug auch Polizisten gehören, normal spricht. Die beiden hier kommen ihm vage bekannt vor, einer etwas älter mit kurzrasierter Glatze, der andere jünger, mit einem rötlichen Bart. Der vor ihm ist der Ältere und wirkt halb resigniert. Der jüngere hat wahrscheinlich schon gesehen, dass Liza abgehauen ist.
“Der Boss ist nicht da”, sagt er darum. “Der hat alle Papiere und die Schlüssel.”
“Dann gib ihm mal bescheid”, meint der Polizist, während sein Kollege nun auch langsam herüber kommt. Le Guin dämmert, dass der Arbeitstag gelaufen ist. Er sagt nicht “Äh” und stottert auch nicht, weil er das noch nie getan hat. Aber er weiß nicht, was er machen soll, also weicht er zurück und stellt jetzt doch die Grillstation aus. Die Fries wurden schon dunkel.
Er kann den Boss nicht anrufen, weil Liza das alte Smartphone in der Tasche hat, mit dem das geht. Sie hatte es zuletzt benutzt, um in ihrer Raucherpause Candy Crush zu spielen. Vielleicht ist doch keine so schlechte Idee, so zu tun als könnte er kein Englisch? Aber das ist zu spät.
Der Boss wird eh nicht kommen. Eher den gesamten Taco-Wagen abschreiben, untertauchen und dann neu aufmachen. Le Guin versucht angestrengt, kein Englisch zu sprechen, als er antwortet: “Босс не придет. Он мудак.” Der Boss wird nicht kommen. Er ist ein Arschloch. Das ist wahr und alles andere als höflich gegenüber dem Boss, aber Le Guin ist in dem Augenblick ebenso verwirrt über seine Fähigkeit, nicht Englisch zu sprechen, wie der Polizist.
Beide starren einander einen Augenblick lang perplex an, dann knallt Le Guin die Tür einfach zu, dreht sich herum, schnappt den Rucksack und rennt zur anderen.
Tür auf, beinahe direkt vor die Brust des jüngeren Polizisten, der sich wohl nicht ohne Grund dort aufgestellt hat. Le Guin fällt die klapprige Metalltreppe halb herunter, rudert mit den Armen. “Bleib stehen!”, ruf der ältere, bereits auf dem Weg um den Wagen herum. So weit ist das nicht. Le Guin stolpert, reißt sich los, lässt seinen Rucksack und die Pepe-Schürze in den Händen des jüngeren Polizisten zurück. Er rennt so gut ihn seine langen Beine tragen. Autoreifen quietschen, er will keine Leute anrempeln, alles hier ist voll mit Büroleuten auf der Suche nach ihrem Mittagessen, kahlen Hochhauswänden, hübsch gepflanzten Bäumen. Der Polizist direkt hinter ihm, einfach aus Reflex.
Le Guin schlägt einen Haken in eine Seitenstraße, in der sich die Müllcontainer der Geschäfte und des Hotels aufreihen, die nach vorne zur Fronstraße hin glänzen. Hier hinten stinkt es nach Müll, den abgestandenen Abgasen einer Tiefgarage. Man kann hier nirgendwohin, also rennt Le Guin so schnell er kann, wechselt in die eine Tiefgarage hinein. Da kennt er sich aus, hier benutzen Liza und er sonst die Toilette, die eigentlich für Security und Putzpersonal da ist. Er schlägt weitere Haken um geparkte Autos herum, will zum anderen Ausgang.
Le Guin rennt weiter bis er nicht mehr kann. Wieder auf der Hauptstraße fängt er sich alarmierte Blicke ein und wird dann langsamer. Wohin? Er hat keine Ahnung. Der Polizist ist nicht zu sehen, hatte vielleicht nicht dasselbe Adrenalin im Blut, hat aber dafür Le Guins Rucksack mit den Klamotten und allem Geld, das er besessen hatte.
Le Guin überschlägt im Kopf, was das bedeutet. Jacke weg, Sweatshirt, zwanzig Dollar. Die Schlüssel für seine Wohnung, Deo, eine Zahnbürste, der Rucksack selbst. Nicht viel, aber alles, was er hatte.
Er ist gewohnt, gar nichts zu haben, also ist es nicht so schlimm. Gleichzeitig ist er nicht gewohnt, ständig etwas zu brauchen, also ist es doch schlimm. Mit langen Schritten geht er weiter ohne zu wissen, wohin.
Eigentlich weiß er es doch, denn er hat nicht viele Orte oder Bekannte. Hifumis Angebot war das einzige, das er kannte. Er zog sein Smartphone aus der Tasche und schrieb ihr im Gehen:
“Polizei. Kann ich bei dir untertauchen?”
"Ich bin ein alter Mann und habe viel Schreckliches erlebt. Aber das meiste ist nie passiert.“ --Mark Twain
Re: [24-08] License, registration, I ain't got none... [Hifumi, Le Guin]
Hifumi war zu diesem Zeitpunkt gar nicht so weit weg, wie man erwarten würde. Sie hielt sich in Little Saigon auf, gerade mal eine halbe Stunde Fußmarsch vom Bereich zwischen Cherry St/Spring St - sie hatte da offizielle Dinge mit dem örtlichen Stadtrat zu tun. Für diesen förmlichen Termin war sie mit dem hellem Blazer und Rock vom Konzil bekleidet, aber anstatt mit Top mit etwas formellerer pinker Bluse.
Begleitet wurde sie von zweien ihrer Kultistinnen, ihrer stellvertretenden YWD-Leiterin Minato sowie von der kinderlieben Aiko, die auf dem Kindertag positiv aufgefallen war und den Politiker vielleicht eher zugeneigt stimmen könnte.
Mitten in der Besprechung mit dem Stadtrat vibriert das Mobiltelefon in Hifumis Handtasche. Als sie den Absender sieht, wartet sie, bis es zu einem unwichtigeren Nebenpunkt geht, den Minato übernehmen könnte.
Hoifumis Augen weiten sich ein bißchen, als sie die Pause nutzt um die Nachricht zu lesen. Sie erinnert sich an ihr Angebot, LeGuin Zuflucht zu gewähren, aber hatte da eher an dessen Vermieter gedacht als an die Polizei. Was mochte er angestellt haben? Wie ein Mörder oder Gewaltverbrecher hatte er nicht auf sie gewirkt. Vielleicht Diebstahl? Und würde es auf Hifumi zurückfallen?
Aber sie würde LeGuin nicht hängen lassen, nicht ohne sich erst ein mal anzuhören was los ist.
Die Antwort die sie gibt ist kurz und mit Emojis angefüllt.
oh
das ist ja schrecklich
Hifumi wird unterbrochen, als ihr Input gebraucht wird, und es vergehen ein paar Minuten, bis der zweite Teil ihrer Antwort folgt.
bin in little saigon bei einem termin
noch halbe
stunde
treffpunkt ?

Begleitet wurde sie von zweien ihrer Kultistinnen, ihrer stellvertretenden YWD-Leiterin Minato sowie von der kinderlieben Aiko, die auf dem Kindertag positiv aufgefallen war und den Politiker vielleicht eher zugeneigt stimmen könnte.
Mitten in der Besprechung mit dem Stadtrat vibriert das Mobiltelefon in Hifumis Handtasche. Als sie den Absender sieht, wartet sie, bis es zu einem unwichtigeren Nebenpunkt geht, den Minato übernehmen könnte.
Hoifumis Augen weiten sich ein bißchen, als sie die Pause nutzt um die Nachricht zu lesen. Sie erinnert sich an ihr Angebot, LeGuin Zuflucht zu gewähren, aber hatte da eher an dessen Vermieter gedacht als an die Polizei. Was mochte er angestellt haben? Wie ein Mörder oder Gewaltverbrecher hatte er nicht auf sie gewirkt. Vielleicht Diebstahl? Und würde es auf Hifumi zurückfallen?
Aber sie würde LeGuin nicht hängen lassen, nicht ohne sich erst ein mal anzuhören was los ist.
Die Antwort die sie gibt ist kurz und mit Emojis angefüllt.
oh




Hifumi wird unterbrochen, als ihr Input gebraucht wird, und es vergehen ein paar Minuten, bis der zweite Teil ihrer Antwort folgt.
bin in little saigon bei einem termin






"Auf jeden Winter wird unweigerlich ein Frühling folgen."
- Nichiren
- Nichiren
Re: [24-08] License, registration, I ain't got none... [Hifumi, Le Guin]
Le Guin läuft auf und ab, wartet auf die zweite Antwort. Als sie endlich kommt, weiß er nicht, wo Little Saigon sein soll. Jedenfalls nicht das in Seattle. Er weiß, wo Saigon ist. Er weiß sogar, wie es dort riecht.
Das Smartphone hilft, die Karten-App weiß, wo Seattles Little Saigon ist. Hastig schreibt er seine Antwort.
Und was jetzt? Er hat keine Ahnung. Vielleicht kann er nicht mehr zurück in die Wohnung? Aber wer weiß schon von der? Andererseits gibt es ohne Tacos auch keine Wohnung mehr. Vielleicht, so denkt er sich, ist er einfach schlecht als Mensch. Menschen scheinen diese Dinge besser hinzubekommen als er. Aber er ist auch ein Mensch und versucht, zu machen, was die anderen auch machen. Es gibt keine Gebrauchsanleitung und für eine Weile sitzt Le Guin am Rande der Kobe Terrace und versinkt in Selbstmitleid.
Das Smartphone hilft, die Karten-App weiß, wo Seattles Little Saigon ist. Hastig schreibt er seine Antwort.
Die Danny Woo Community Gardens sind zugemüllt und nicht besonders gut gepflegt. Kindergeschrei, der Geruch von Sonnencreme und Garten mischt sich mit dem Mief von sonnenwarmem Kompost. Jetzt, im Sommer, wollen trotzdem viele ein Fleckchen Grün und etwas Schatten. Le Guin entspannt sich etwas, als er bei der Parkanlage ankommt. Er ist nicht gewöhnt, ständig über die eigene Schulter zu schauen. Keine Spur von den Polizisten. Wahrscheinlich wird der Taco-Wagen gerade abgeschleppt und der Boss wird ermittelt. Wahrscheinlich ist der bereits untergetaucht und organisiert einen neuen Wagen, neue Leute und nächste Woche gibt es statt Tacos dann Poké Bowls oder Burger, HotDogs, vielleicht Sandwiches. Le Guin hat nichts gegen Tacos, aber ist froh, wenn er für eine Weile keine mehr sehen muss.
Und was jetzt? Er hat keine Ahnung. Vielleicht kann er nicht mehr zurück in die Wohnung? Aber wer weiß schon von der? Andererseits gibt es ohne Tacos auch keine Wohnung mehr. Vielleicht, so denkt er sich, ist er einfach schlecht als Mensch. Menschen scheinen diese Dinge besser hinzubekommen als er. Aber er ist auch ein Mensch und versucht, zu machen, was die anderen auch machen. Es gibt keine Gebrauchsanleitung und für eine Weile sitzt Le Guin am Rande der Kobe Terrace und versinkt in Selbstmitleid.
"Ich bin ein alter Mann und habe viel Schreckliches erlebt. Aber das meiste ist nie passiert.“ --Mark Twain
Re: [24-08] License, registration, I ain't got none... [Hifumi, Le Guin]
Der Termin zieht sich zum Glück nicht viel länger - im Gegenteil, der Councilman tut sein bestes um die drei jungen Frauen abzuwimmeln und zu beschwichtigen.
Auf den Stufen des Büros überrascht Hifumi ihre Stellvertreterin und Aiko damit, dass sie noch dringend wo anders hin müsse, nach Kobe Terrace. Wie Hifumi auf dem Weg zu Fuß erklärt, ginge es um einen Glücklosen und Gestrauchelten, der sich in Not befinde, und der vielleicht empfänglich und dankbar wäre für die Hilfe des Tempels.
Die drei Japanerinnen suchen Kobe Terace eine Weile ab, bis Hifumi LeGuin erspäht. Sie bedeutet ihren Schwestern, sich zurück zu halten, aber das Zusammentreffen zu beobachten und sie zu warnen, wenn Polizei im Anmarsch wäre - Hifumi erinnert sich an Elenas Warnungen, dass die Technokratie die Polizeidienste unterwandert habe, und wie der Unglaube ihrer Schwestern in die moderne Welt deren Technomagie behindert. Falls das hier eine Falle wäre, um gleich zwei Magi zu schnappen, wären die Technokraten auf jeden Fall nicht so schlagkräftig, als wenn sie nur von Schläfern umgeben wären.
Die formell in oberem Business Casual gekleidete Hifumi bildet einen deutlichen Kontrast zu den Lustwandlern, Obdachlosen und Hipstern im Danny Woo Community Garden, die sich hier her unter der Woche tagsüber verirren, ebenso wie die zwei anderen ähnlich schick gekleideten Japanerinnen, die sie bei der Annäherung zu LeGuin beobachten.
Anstatt von oben herab mit LeGuin zu sprechen, setzt sich Hifumi neben ihn.
"Hey."
Hifumi ist einen Moment versucht, den im Selbstmitleid versunkenen LeGuin an der Schulter zu berühren, aber ihre Hand verharrt unsicher schwebend, als sie den Blick ihrer Stellvertreterin auf sich spürt.
Gegenseitige Überwachung wurde in Nichiren Shoshu groß geschrieben. Die jungen Frauen der YWD, besonders solche in führenden Positionen wie Hifumi, hatten die Pflicht ihre Reinheit zu bewahren und sich nicht durch ihre Gelüste an die dreifache Welt ketten zu lassen - wie etwa durch den Konsum von Liebesromanen, oder allzu vertraulichen Umgang mit dem anderen Geschlecht.
Und zugleich die Pflicht, vor ihrem 26. Geburtstag zu heiraten, denn ansonsten hätten sie das Stigma unverkäuflicher Weihnachtskuchen, und würden ab dann darüber beschämt.
Wie die jungen Frauen diesen Widerspruch auflösten, wenn es nicht zu einer rechtzeitig über den Tempel arrangierten Ehe mit einem handverlesenen Ehemann kam, war deren Problem. Wobei es manchen in der Tempelhierarchie vielleicht ganz recht kam, dass man die unverheirateten Frauen in Hifumis Alter wahlweise als lüsterne Schlampen oder als unverkäufliche Weihnachtskuchen diffamieren, beschämen und manipulieren konnte, denn in eine von beiden Kategorien passten sie immer.
Hifumis Stimme ist sanft aber bestimmt, die Stimme einer religiösen Anführerin mit der richtigen Mischung aus fanatischer Zuversicht, weiblicher Empathie und ein paar Studiencredits in amerikanisch geprägter Sozialarbeit.
"Meine Schwestern haben ein Auge auf uns und die Umgebung.
Falls die Polizei kommt, werde ich sagen dass du dem Sanktuarium und Urteil meines Tempels unterstehst. Die Amerikaner haben große Ehrfurcht vor den Religionen - es würde uns zumindest Zeit erkaufen. Kein Polizeichef will Bilder von harmlosen Betschwestern, die mit Schußwaffen bedroht und brutal zusammengeschlagen werden."
Ernst blickt sie LeGuin an.
"Was werfen die Polizisten dir vor? Ich lerne im Moment noch viel über das Rechtssystem in Amerika, aber vielleicht ist es etwas das ich ausräumen kann, bevor es auf dem Schreibtisch des District Attorneys landet."
Auf den Stufen des Büros überrascht Hifumi ihre Stellvertreterin und Aiko damit, dass sie noch dringend wo anders hin müsse, nach Kobe Terrace. Wie Hifumi auf dem Weg zu Fuß erklärt, ginge es um einen Glücklosen und Gestrauchelten, der sich in Not befinde, und der vielleicht empfänglich und dankbar wäre für die Hilfe des Tempels.
Die drei Japanerinnen suchen Kobe Terace eine Weile ab, bis Hifumi LeGuin erspäht. Sie bedeutet ihren Schwestern, sich zurück zu halten, aber das Zusammentreffen zu beobachten und sie zu warnen, wenn Polizei im Anmarsch wäre - Hifumi erinnert sich an Elenas Warnungen, dass die Technokratie die Polizeidienste unterwandert habe, und wie der Unglaube ihrer Schwestern in die moderne Welt deren Technomagie behindert. Falls das hier eine Falle wäre, um gleich zwei Magi zu schnappen, wären die Technokraten auf jeden Fall nicht so schlagkräftig, als wenn sie nur von Schläfern umgeben wären.
Die formell in oberem Business Casual gekleidete Hifumi bildet einen deutlichen Kontrast zu den Lustwandlern, Obdachlosen und Hipstern im Danny Woo Community Garden, die sich hier her unter der Woche tagsüber verirren, ebenso wie die zwei anderen ähnlich schick gekleideten Japanerinnen, die sie bei der Annäherung zu LeGuin beobachten.
Anstatt von oben herab mit LeGuin zu sprechen, setzt sich Hifumi neben ihn.
"Hey."
Hifumi ist einen Moment versucht, den im Selbstmitleid versunkenen LeGuin an der Schulter zu berühren, aber ihre Hand verharrt unsicher schwebend, als sie den Blick ihrer Stellvertreterin auf sich spürt.
Gegenseitige Überwachung wurde in Nichiren Shoshu groß geschrieben. Die jungen Frauen der YWD, besonders solche in führenden Positionen wie Hifumi, hatten die Pflicht ihre Reinheit zu bewahren und sich nicht durch ihre Gelüste an die dreifache Welt ketten zu lassen - wie etwa durch den Konsum von Liebesromanen, oder allzu vertraulichen Umgang mit dem anderen Geschlecht.
Und zugleich die Pflicht, vor ihrem 26. Geburtstag zu heiraten, denn ansonsten hätten sie das Stigma unverkäuflicher Weihnachtskuchen, und würden ab dann darüber beschämt.
Wie die jungen Frauen diesen Widerspruch auflösten, wenn es nicht zu einer rechtzeitig über den Tempel arrangierten Ehe mit einem handverlesenen Ehemann kam, war deren Problem. Wobei es manchen in der Tempelhierarchie vielleicht ganz recht kam, dass man die unverheirateten Frauen in Hifumis Alter wahlweise als lüsterne Schlampen oder als unverkäufliche Weihnachtskuchen diffamieren, beschämen und manipulieren konnte, denn in eine von beiden Kategorien passten sie immer.
Hifumis Stimme ist sanft aber bestimmt, die Stimme einer religiösen Anführerin mit der richtigen Mischung aus fanatischer Zuversicht, weiblicher Empathie und ein paar Studiencredits in amerikanisch geprägter Sozialarbeit.
"Meine Schwestern haben ein Auge auf uns und die Umgebung.
Falls die Polizei kommt, werde ich sagen dass du dem Sanktuarium und Urteil meines Tempels unterstehst. Die Amerikaner haben große Ehrfurcht vor den Religionen - es würde uns zumindest Zeit erkaufen. Kein Polizeichef will Bilder von harmlosen Betschwestern, die mit Schußwaffen bedroht und brutal zusammengeschlagen werden."
Ernst blickt sie LeGuin an.
"Was werfen die Polizisten dir vor? Ich lerne im Moment noch viel über das Rechtssystem in Amerika, aber vielleicht ist es etwas das ich ausräumen kann, bevor es auf dem Schreibtisch des District Attorneys landet."
"Auf jeden Winter wird unweigerlich ein Frühling folgen."
- Nichiren
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Re: [24-08] License, registration, I ain't got none... [Hifumi, Le Guin]
Wie so oft, wenn er in sich versunken war, ist Le Guin auch jetzt abgedriftet. In seinem Kopf sind hunderte, tausende und mehr Welten, Brüder und Schwestern, Eltern und Kinder. Seine Erinnerungen sind voll von Eindrücken, Geräuschen, Melodien, von Gerüchen, Bildern und Gefühlen. Und er ist erst ein paar Wochen alt.
Er schreckt auf, als Hifumi ihn anspricht, und starrt sie perplex an. Ein, zwei, dreimal blinzelt er und setzt sich dann etwas auf.
“Hifumi! Du bist gekommen! Danke!”, ruft er aus. “Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Ich bin weggelaufen, als die Polizei kam! Meine Kollegin war schon vorher weg. Aber sie haben meine Sachen und meine Schlüssel. Ohne kann ich nicht zurück in meine Wohnung, aber ich habe die auch für diese Woche noch nicht bezahlt, also ist es gar nicht meine Wohnung… .”
Le Guin fährt sich mit beiden Händen durch sein Haar und stützt dann die Ellenbogen auf seinen Knien ab. Er schüttelt den Kopf. “Ich weiß nicht, was ich machen soll! Wie lernt man all diese Sachen?!”
Er schreckt auf, als Hifumi ihn anspricht, und starrt sie perplex an. Ein, zwei, dreimal blinzelt er und setzt sich dann etwas auf.
“Hifumi! Du bist gekommen! Danke!”, ruft er aus. “Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Ich bin weggelaufen, als die Polizei kam! Meine Kollegin war schon vorher weg. Aber sie haben meine Sachen und meine Schlüssel. Ohne kann ich nicht zurück in meine Wohnung, aber ich habe die auch für diese Woche noch nicht bezahlt, also ist es gar nicht meine Wohnung… .”
Le Guin fährt sich mit beiden Händen durch sein Haar und stützt dann die Ellenbogen auf seinen Knien ab. Er schüttelt den Kopf. “Ich weiß nicht, was ich machen soll! Wie lernt man all diese Sachen?!”
"Ich bin ein alter Mann und habe viel Schreckliches erlebt. Aber das meiste ist nie passiert.“ --Mark Twain
Re: [24-08] License, registration, I ain't got none... [Hifumi, Le Guin]
Hifumi hört sich in Ruhe LeGuins Geschichte an, ihm ihre volle Aufmerksamkeit schenkend. Als er den Kopf schüttelt, landet Hifumis Hand doch auf seiner Schulter, und sie rückt ein wenig heran, spendet Nähe.
Die Sektenanführerin tut ihr bestes, um Zuversicht und Mitgefühl auszustrahlen[1] - eine die einen klaren Kopf behält und weiß was zu tun ist, um die Dinge wieder zurecht zu rücken.
"Die Polizei hatte es also nicht persönlich auf dich abgesehen, sondern auf den Tacowagen und die Leute die dort arbeiten. Das ist gut, denn dann war es reiner Zufall, dass sie sich mit dir befasst haben, und werden nicht viel Aufwand reinstecken dich wieder zu finden. Du hast im Moment wenig zu befürchten."
Nach dieser beruhigenden Schlußfolgerung geht Hifumi daran, den nächsten Schritt festzulegen - weder herrisch noch von oben herab, aber doch bestimmt.
"Fangen wir erst mal mit deiner Wohnung an. Ist da irgendwas drin, was man nicht oder nur schwer ersetzen kann? Und hast du irgendwas zurückgelassen, was auf die Wohnung zurückschließen lässt, Beschriftung an den Schlüsseln oder so?
Wenn nein, dann weiß die Polizei noch nichts davon, und wir haben erst einmal einen Vorsprung. Wir können erst mal zu deiner Wohnung gehen und versuchen, zumindest deine Sachen zu retten."
Die junge Japanerin drückt die Schulter etwas fester, während sie LeGuin direkt in die Augen sieht.
"Meine Schwestern kommen mit, sie können Ausschau halten und beim Tragen helfen."
[1] Charisma + Führungsqualitäten: 9 8 8 9 3 5 => 4 Erfolge Link
Die Sektenanführerin tut ihr bestes, um Zuversicht und Mitgefühl auszustrahlen[1] - eine die einen klaren Kopf behält und weiß was zu tun ist, um die Dinge wieder zurecht zu rücken.
"Die Polizei hatte es also nicht persönlich auf dich abgesehen, sondern auf den Tacowagen und die Leute die dort arbeiten. Das ist gut, denn dann war es reiner Zufall, dass sie sich mit dir befasst haben, und werden nicht viel Aufwand reinstecken dich wieder zu finden. Du hast im Moment wenig zu befürchten."
Nach dieser beruhigenden Schlußfolgerung geht Hifumi daran, den nächsten Schritt festzulegen - weder herrisch noch von oben herab, aber doch bestimmt.
"Fangen wir erst mal mit deiner Wohnung an. Ist da irgendwas drin, was man nicht oder nur schwer ersetzen kann? Und hast du irgendwas zurückgelassen, was auf die Wohnung zurückschließen lässt, Beschriftung an den Schlüsseln oder so?
Wenn nein, dann weiß die Polizei noch nichts davon, und wir haben erst einmal einen Vorsprung. Wir können erst mal zu deiner Wohnung gehen und versuchen, zumindest deine Sachen zu retten."
Die junge Japanerin drückt die Schulter etwas fester, während sie LeGuin direkt in die Augen sieht.
"Meine Schwestern kommen mit, sie können Ausschau halten und beim Tragen helfen."
[1] Charisma + Führungsqualitäten: 9 8 8 9 3 5 => 4 Erfolge Link
"Auf jeden Winter wird unweigerlich ein Frühling folgen."
- Nichiren
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Re: [24-08] License, registration, I ain't got none... [Hifumi, Le Guin]
Hifumi machte ihm Mut. Sie wusste genau, was zu tun war. Sie hatte Übung und sie hatte Schwestern, die ebenfalls Übung hatten. Vielleicht würde es doch irgendwie weitergehen.
Le Guin fuhrt sich einmal mit der Hand durch sein Gesicht und überlegte.
"Sie haben meinen Rucksack. Meine Schlüssel sind da drin, mit einem Anhänger mit meiner Wohnungsnummer", meint er. "In der Wohnung sind meine Kleider und drei Packungen Ramen. Der Strom ist ausgeschaltet, weil ich die Wände vollgeschrieben habe und die Farbe für die Wände war teurer als der Strom", erklärte er weiter die ziemlich armseligen Umstände seiner Bleibe. "Ich habe diese Woche auch noch nicht bezahlt. Darum sollte ich mich vom Vermieter nicht erwischen lassen, wenn ich hingehe." Er sah zu Hifumi auf. "Wir müssten nur kurz hin und die Wände fotografieren, so dass die Geschichten nicht verloren gehen. Der Rest ist nicht so wichtig."
Er seufzte. "Ich wollte eigentlich gar nicht mehr hingehen. Oder vielleicht sollte ich einfach Geld machen anstatt es zu verdienen. Ich kann Gold machen wie Nicolas Flamel. Aber dann bin ich kein richtiger Mensch, oder? Menschen gehen arbeiten und verdienen Geld und bezahlen Wohnungen." Mit einem frustrierten Seufzen streckte er einmal die Beine lang und sich selbst aus, so dass er auf der Parkbank schräg nach hinten kippte. Er legte sich die Hände vor die Augen und versuchte, sich zu konzentrieren. "Ich weiß wie man einen Drachen reitet oder ein Raumschiff fliegt, aber ich kann nicht Fahrradfahren!", murmelte er frustriert in seine Handflächen hinein.
Le Guin fuhrt sich einmal mit der Hand durch sein Gesicht und überlegte.
"Sie haben meinen Rucksack. Meine Schlüssel sind da drin, mit einem Anhänger mit meiner Wohnungsnummer", meint er. "In der Wohnung sind meine Kleider und drei Packungen Ramen. Der Strom ist ausgeschaltet, weil ich die Wände vollgeschrieben habe und die Farbe für die Wände war teurer als der Strom", erklärte er weiter die ziemlich armseligen Umstände seiner Bleibe. "Ich habe diese Woche auch noch nicht bezahlt. Darum sollte ich mich vom Vermieter nicht erwischen lassen, wenn ich hingehe." Er sah zu Hifumi auf. "Wir müssten nur kurz hin und die Wände fotografieren, so dass die Geschichten nicht verloren gehen. Der Rest ist nicht so wichtig."
Er seufzte. "Ich wollte eigentlich gar nicht mehr hingehen. Oder vielleicht sollte ich einfach Geld machen anstatt es zu verdienen. Ich kann Gold machen wie Nicolas Flamel. Aber dann bin ich kein richtiger Mensch, oder? Menschen gehen arbeiten und verdienen Geld und bezahlen Wohnungen." Mit einem frustrierten Seufzen streckte er einmal die Beine lang und sich selbst aus, so dass er auf der Parkbank schräg nach hinten kippte. Er legte sich die Hände vor die Augen und versuchte, sich zu konzentrieren. "Ich weiß wie man einen Drachen reitet oder ein Raumschiff fliegt, aber ich kann nicht Fahrradfahren!", murmelte er frustriert in seine Handflächen hinein.
"Ich bin ein alter Mann und habe viel Schreckliches erlebt. Aber das meiste ist nie passiert.“ --Mark Twain
Re: [24-08] License, registration, I ain't got none... [Hifumi, Le Guin]
Hifumi findet erst einmal etwas anderes bemerkenswert.
"Du... kannst Sachen in Gold verwandeln? Ich kenne Nicolas Flamel nicht, aber Lao-Tse und die anderen Taomeister sollen auch so etwas gekonnt haben."
Warum sollten das dann nicht auch Magi können? Es war eine der weniger seltsamen Sachen, die Hifumi über diese neue Welt gelernt hatte.
"Das könnte uns weiterhelfen, wenn wir einen Gegenstand verwandeln und zu einem Pfandleiher tragen. Aber besser nicht in Gold - vielleicht besser in Silber. Das ist viel häufiger und wirft nicht so viele Fragen auf. Am besten irgendein Kunstwerk, eine kleine Skulptur oder so etwas - das wirkt weniger komisch als massive unförmige Nuggets."
Hifumi deutet in südliche Richtung.
"Little Saigon steckt voller Läden, in denen sie Touristen kleine Terrakottalöwen und ähnlichen Nippes andrehen. Wir würden da sicher etwas passendes finden. Komm, lass uns hingehen und nachschauen!"
Die Japanerin erhebt sich und zieht LeGuin mit sich - sie erlaubt keinen Widerspruch für ihren Plan.
Während sie mit LeGuin zu ihren Schwestern geht, macht sie weitere Ausführungen.
"Und ja, du hast recht: die ganze Zeit kannst du so etwas nicht machen, nicht als Lebensunterhalt. Aber einmalig geht das schon, wenn wir dringend Geld brauchen um in die Wohnung zu kommen.
Und deine Kleider sind wichtig, du wirst sie dringend brauchen. Ich und meine Schwestern haben selbst nicht viele zum ausborgen, selbst wenn du sie tragen wollen würdest."
LeGuin hatte Hifumi immer nur in Röcken gesehen. Auch Minato mit Bluse und Rock und Aiko mit Sommerkleid waren ausgesprochen feminin gekleidet. Die Sekte mit ihrer strikten Geschlechtertrennung und ihren sehr konservativen gesellschaftlichen Ansichten hatte offenbar sehr klare und enge Vorgaben dafür, wie gläubige junge Frauen wie die drei Betschwestern ihre Kleidung, ihr Auftreten und ihr Leben gestalten durften.
"Du... kannst Sachen in Gold verwandeln? Ich kenne Nicolas Flamel nicht, aber Lao-Tse und die anderen Taomeister sollen auch so etwas gekonnt haben."
Warum sollten das dann nicht auch Magi können? Es war eine der weniger seltsamen Sachen, die Hifumi über diese neue Welt gelernt hatte.
"Das könnte uns weiterhelfen, wenn wir einen Gegenstand verwandeln und zu einem Pfandleiher tragen. Aber besser nicht in Gold - vielleicht besser in Silber. Das ist viel häufiger und wirft nicht so viele Fragen auf. Am besten irgendein Kunstwerk, eine kleine Skulptur oder so etwas - das wirkt weniger komisch als massive unförmige Nuggets."
Hifumi deutet in südliche Richtung.
"Little Saigon steckt voller Läden, in denen sie Touristen kleine Terrakottalöwen und ähnlichen Nippes andrehen. Wir würden da sicher etwas passendes finden. Komm, lass uns hingehen und nachschauen!"
Die Japanerin erhebt sich und zieht LeGuin mit sich - sie erlaubt keinen Widerspruch für ihren Plan.
Während sie mit LeGuin zu ihren Schwestern geht, macht sie weitere Ausführungen.
"Und ja, du hast recht: die ganze Zeit kannst du so etwas nicht machen, nicht als Lebensunterhalt. Aber einmalig geht das schon, wenn wir dringend Geld brauchen um in die Wohnung zu kommen.
Und deine Kleider sind wichtig, du wirst sie dringend brauchen. Ich und meine Schwestern haben selbst nicht viele zum ausborgen, selbst wenn du sie tragen wollen würdest."
LeGuin hatte Hifumi immer nur in Röcken gesehen. Auch Minato mit Bluse und Rock und Aiko mit Sommerkleid waren ausgesprochen feminin gekleidet. Die Sekte mit ihrer strikten Geschlechtertrennung und ihren sehr konservativen gesellschaftlichen Ansichten hatte offenbar sehr klare und enge Vorgaben dafür, wie gläubige junge Frauen wie die drei Betschwestern ihre Kleidung, ihr Auftreten und ihr Leben gestalten durften.
"Auf jeden Winter wird unweigerlich ein Frühling folgen."
- Nichiren
- Nichiren
Re: [24-08] License, registration, I ain't got none... [Hifumi, Le Guin]
Le Guin nickt ergeben. "Du hast recht." Er nimmt die Hände herunter und setzt sich auf. Dass Hifumi einen Plan formuliert, scheint ihm zu helfen.
"Also gut. Da hinten in den Gärten hatte jemand GardenGnome-Souvenirs aus dem Valley of the Gnomes. Ich glaube, die sind hohl, aber Silberstatuen normalerweise auch, oder? Ich habe das in dieser Welt nur einmal versucht und das war mit Masamunes Kleidern, wegen der Werwölfin."
Er rieb sich die Schläfen. "Ich verstehe nicht, warum sie hier keine Leute wie mich wollen. Oder wie Liza. Sie arbeitet mehr Stunden am Tag als sonst jemand, den ich kenne. Sie hat drei Jobs!" Das murmelt er eher vor sich hin und erwartet nicht ernsthaft eine Antwort von Hifumi.
"Also gut. Da hinten in den Gärten hatte jemand GardenGnome-Souvenirs aus dem Valley of the Gnomes. Ich glaube, die sind hohl, aber Silberstatuen normalerweise auch, oder? Ich habe das in dieser Welt nur einmal versucht und das war mit Masamunes Kleidern, wegen der Werwölfin."
Er rieb sich die Schläfen. "Ich verstehe nicht, warum sie hier keine Leute wie mich wollen. Oder wie Liza. Sie arbeitet mehr Stunden am Tag als sonst jemand, den ich kenne. Sie hat drei Jobs!" Das murmelt er eher vor sich hin und erwartet nicht ernsthaft eine Antwort von Hifumi.
"Ich bin ein alter Mann und habe viel Schreckliches erlebt. Aber das meiste ist nie passiert.“ --Mark Twain
Re: [24-08] License, registration, I ain't got none... [Hifumi, Le Guin]
"So ein Gartenzwerg würde auch gehen."
Hifumi bleibt stehen, als LeGuin Liza erwähnt, außerhalb der Hörweite ihrer Schwestern.
"Diese 'Liza'... ist das eine Kollegin von dir?"
Abschätzend betrachtet sie LeGuin, seine Gesichtszüge, seine Schultern, seine Hüften - alles Dinge die eher androgyn wirkten.
"Falls du deiner Wohnung erst einmal den Rücken kehren und bei mir unterkommen willst... Wir sind eine reine Frauen-WG, und dürfen keine Männer mitbringen. Nicht so lange wir auf auf Missionsreise sind.
Ich denke ich könnte meinen Schwestern eine 'Liza' leichter vermitteln. Besonders wenn sie dich nur unter diesem Namen kennen."
Sie legt den Kopf schief.
"Ja, ich denke wenn wir dieses Framing von Anfang an benutzen, könntest du damit davon kommen. Und wir könnten uns dann mein Zimmer teilen, damit wir untereinander ungestört sind."
Hifumi bleibt stehen, als LeGuin Liza erwähnt, außerhalb der Hörweite ihrer Schwestern.
"Diese 'Liza'... ist das eine Kollegin von dir?"
Abschätzend betrachtet sie LeGuin, seine Gesichtszüge, seine Schultern, seine Hüften - alles Dinge die eher androgyn wirkten.
"Falls du deiner Wohnung erst einmal den Rücken kehren und bei mir unterkommen willst... Wir sind eine reine Frauen-WG, und dürfen keine Männer mitbringen. Nicht so lange wir auf auf Missionsreise sind.
Ich denke ich könnte meinen Schwestern eine 'Liza' leichter vermitteln. Besonders wenn sie dich nur unter diesem Namen kennen."
Sie legt den Kopf schief.
"Ja, ich denke wenn wir dieses Framing von Anfang an benutzen, könntest du damit davon kommen. Und wir könnten uns dann mein Zimmer teilen, damit wir untereinander ungestört sind."
"Auf jeden Winter wird unweigerlich ein Frühling folgen."
- Nichiren
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