Willkommen zuhause [Liam, SL]

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Liam Carpenter
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Willkommen zuhause [Liam, SL]

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Liam drehte den Kaffeebecher in den Händen und beobachtete das geschäftige Treiben, das auf dem Gehsteig an ihm vorbeizog. Vor einer guten Stunde hatten sie die letzten Kisten in den Transporter geladen: Laborausrüstung, Aufzeichnungen, die restlichen Lebensmittel und ihr persönliches Gepäck. Seattle hatte ihn zurück. Nach fast sechs Monaten zwischen Eisschollen, Rentieren, eintönigem Essen und schlaflosen Nächten war er endlich zu Hause.

Er hatte damit gerechnet von einem Gefühl der Vertrautheit empfangen zu werden. Er kannte den Atem des Landes, den Puls der Stadt. All das hätte ihm wie eine warme, lange vermisste Umarmung erscheinen müssen. Er hatte erwartet zurück in den Strom zu tauchen und sich einfach wieder dem Schwarm anzuschließen. Fische verlernten schließlich das Schwimmen nicht. Und wie sehr konnte ein halbes Jahr einen Moloch wie Seattle schon verändern… Nun Seattle hatte sich nicht verändert. Aber Liam… Liam war nicht als derselbe Mensch zurückgekommen.

Er ertappte sich selbst dabei wie er die unvermeidliche Konfrontation mit dem Leben das er verlassen hatte hinauszögerte. Er hatte sich nicht dazu entschieden mit der Bahn zurück zur Universität zu fahren, weil alle Plätze im Transporter belegt gewesen waren. Nicht, weil er ein entgegenkommender Kollege war, der anderen den Komfort der Rückfahrt im Auto überlassen hatte. Er hatte sich dazu entschieden, weil es ihm einen Umweg erlaubt hatte. Einen Moment des Durchatmens der eine Kaffeelänge dauern konnte. Oder vielleicht auch zwei. Und er kam sich kindisch dabei vor. Irgendwie… feige.

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Mystiker
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Re: Willkommen zuhause [Liam, SL]

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Es war nicht nur die Reise, die eine Veränderung bei ihm bewirkt hatte. Seattle hatte sich vielleicht nicht so sehr verändert in 6 Monaten, aber seine Wahrnehmung dieser Stadt sehr wohl. Irgendwie erschien die Masse der Menschen und die Umgebung grauer, farbloser als sonst. Es war fast, als wäre die Welt ausgewaschen worden. Seit wann war das so? Liam konnte es nach und nach zu dem Zeitpunkt zurückverfolgen wo er bei einem der Tauchgänge etwa 20 Meter unter der Oberfläche plötzlich das Verschwindend es Druckes gespürt hatte. Um ihn herum war der dunkle, kalte Ozean, der gar nicht mehr so dunkel war, wie er erwartet hatte.

Um ihn herum leuchtete das Wasser, war voll des Lebens und der Energie. Energie der Wellen, und ein riesiger grünglühender Wahl, der sich auf ihn zubewegt hatte und durch ihn hindurch geschossen war. Dann wurde es wieder dunkel und der Druck kehrte zurück.

Jetzt kehrte dieser Druck plötzlich zurück und auch die verwaschenen Farben schienen sich wieder zu intensivieren. Alles schien wieder mehr zu Leuchten. Lebendiger zu werden. Als er sich umwandte, um nach einer Quelle Ausschau zu halten sah er eine junge Frau, die das Café betreten hatte. Sie schien aus dem Grauen verwaschenen Farben herauszustechen. Lebendiger zu sein, echter. Fast wie ein Leuchtfeuer. Die junge Frau mit langem schwarzen Haar und intensiven grünen Augen, lies den Blick einmal über die Gäste in dem wenig besuchten Café wandern und schien dann bei der Bedienung etwas zu bestellen und sich an einen der freien Tische neben Liam niederzulassen.

Sie trug eine schwarze, enge Jeans und einen ebenso farbigen Rollkragenpulli. Draußen war es immerhin noch empfindlich kalt. An den Füßen trug sie schwarze lederne Stiefelletten und und sie hängte eine kleine Handtasche über den Stuhl, bevor sie sich niederlies.
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Natürlich hätte sie sich auch problemlos einen anderen Tisch suchen können, denn das Café war um diese Uhrzeit schlicht noch recht leer. Immerhin war noch nicht einmal Mittag. Durch die unmittelbare Nähe wehte ihm kurz der Duft eines dezenten Parfums in die Nase. Es war eine Art süßlicher Pinienduft.

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Liam Carpenter
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Re: Willkommen zuhause [Liam, SL]

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Liam hob den Kopf als die junge Frau das Cafe betrat. Es war ihre Präsenz in der sich seine ratlos wandernden Gedanken verfingen um plötzlich Pfaden der Erinnerung zu folgen. Zurück zu jenem Moment in der Tiefe des Eismeeres, als sich seine Sicht auf die Welt ganz plötzlich und für immer verändert hatte. Er hatte versucht es als Hirngespinst abzutun. Bilder die ihm der Tiefenrausch einpflanzte. Er kannte die Theorie. Wiederholte sie bei jeder Sicherheitseinweisung aufs Neue. Halluzinationen ausgelöst durch Stickstoff aus der Atemluft und den hohen Umgebungsdruck. Und in den ersten Tagen nach jenem schicksalhaften Tauchgang hatte er mit dieser Erklärung gelebt. Hatte die nagenden Zweifel mit Logik zu bekämpfen versucht. Das war simple Biologie gewesen. Eine unglückliche Verkettung von Stickstoff und Erschöpfung hatte die Reizweiterleitung der Synapsen in seinem Gehirn gestört. Die Lösung schien so naheliegend und simpel: Nicht mehr übermüdet tauchen. Übermüdet zu tauchen war dumm.

Aber warum war sein Kopf dann so klar gewesen…
Warum hatte er keinerlei andere Symptome von Tiefenrausch gespürt…
Er hatte ja kaum den gefährlichen Bereich erreicht. Zwanzig Meter war für einen geübten Taucher unproblematisch. Er hätte schon Medikamente nehmen oder… oder Alkohol trinken müssen um so früh bereits betroffen zu sein. Und mit jeder Nacht in der sich die Ereignisse in seinen Träumen wiederholten bröckelte die Fassade aus Rationalität. Erwachten Gedanken an Lagerfeuergeschichten. An die traditionellen Lehren seines Stammes. An die Geister des Wassers. An die Seele die allen Dingen innewohnte. Und schließlich hatte er ihn losgelassen. Den Strohhalm der die Illusion aufrecht erhielt, dass all das nicht real gewesen war.

Selbst jetzt, so viel später, erfüllte ihn die Erinnerung an das was er gesehen hatte mit einem kindlichen Staunen. Einer instinktiven Ehrfurcht die kein Trugbild der Welt in ihm geweckt hätte. Und als nun ein Echo dieser Empfindung in seine Gedanken sickerte konnte er sich ihr nicht entziehen.

Dann endlich realisierte er, dass er die Fremde anstarrte. Für einen Moment war er hin- und hergerissen zwischen dem Bedürfnis vor Verlegenheit die Flucht zu ergreifen und einer fast schmerzhaften, verzweifelten Neugier. Das hier mochte seine Chance auf Antworten sein. Sie mochte seine Chance auf Antworten sein.
Also fasste er sich ein Herz, griff seinen Kaffeebecher und trat an ihren Tisch.
„Hey uhm… kann ich… kann ich mich zu dir setzen?“, fragte er mit einem schiefen Lächeln.
„Ich bin Liam.“

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Mystiker
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Re: Willkommen zuhause [Liam, SL]

Beitrag von Mystiker »

Das er sie angestarrt hatte, war die junge Frau entweder gewöhnt, oder aber sie hatte es nicht bemerkt. Sie scheint entspannt und hat ein Smartphone aus ihrer Handtasche gezogen. Sie hält mit dem Tippen auf dem Display inne, als sie angesprochen wird. Sie schaut sich kurz irritiert um, und lächelt, als sie den jungen Mann neben ihr bemerkt. "Hi! Klar. Setz dich." Sie deutete auf den Stuhl ihr gegenüber an dem Zweiertisch. In ihren grünen Augen war kurz ein Aufblitzen zu sehen, bevor sie sich wieder ihrem Handy widmete, es dann aber nach kurzem weiteren tippen mit einem genervten Schnauben beiseite legte.

Sie stützte den Ellenbogen auf dem Tisch ab und legte ihr Kinn auf dem Handballen ab, und sah so Liam direkt in die Augen. Sie sagte erst einmal nichts, betrachtete ihn nur mit diesem intensiven Blick von jemandem der etwas neues faszinierendes vor sich hat. Wartete scheinbar darauf, dass der Native mehr sagte.

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Liam Carpenter
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Re: Willkommen zuhause [Liam, SL]

Beitrag von Liam Carpenter »

Er war sich nicht sicher womit er genau gerechnet hatte: Klar. Setz dich, war es eindeutig nicht gewesen. Und so verstrich eine unangenehm lange Sekunde, bevor er sich auf dem Stuhl ihr gegenüber niederließ und schweigend abwartete bis sie ihr Handy beiseitelegte. Er musterte sie erneut. Und diesmal brachte er es fertig ohne sie anzustarren. War ihm anfangs vor allem ihre eigentümliche Ausstrahlung aufgefallen nahm er sie jetzt erst die ganz alltäglichen Dinge an ihr wahr. Die Farbe ihres Rollkragenpullovers. Die Tasche die von der Lehne ihres Stuhls hing. Dass sie ein angenehmes Parfüm trug.

Als ihre Blicke sich schließlich trafen beschlich ihn für einen Moment ein ganz unerwartetes Gefühl. Er war kein schüchterner Mensch. Er war gerne in Gesellschaft und es fiel ihm normalerweise leicht auf andere zuzugehen. Aber etwas in der Art wie sie ihn ansah… es schüchterte ihn ein und er musste ganz bewusst gegen den Impuls angehen den Kopf abzuwenden.

Nuuun… für einen Rückzieher war es jetzt eindeutig zu spät. Und Schweigen würde all die Fragen die er hatte nicht beantworten. Probleme lösten sich nicht auf, wenn man sie ignorierte.
„Danke.“, begann er. „Also ich… du bist…“
Er verstummte als ihm bewusst wurde wie sehr das alles nach einem schlechten Flirtversuch aussah.

~ Du bist mir durch deine Ausstrahlung aufgefallen… wow Liam… das kannst du so echt nicht formulieren. ~
Das würde das Gespräch in eine völlig falsche Richtung lenken. Vergeblich versuchte er bessere… weniger missverständliche Worte zusammenzukratzen, zuckte dann jedoch hilflos mit den Schultern und sprach die Dinge doch aus wie sie waren.

„Okay, ich gebe auf. Ich kann das nicht formulieren ohne dass es wie eine billige Anmache klingt. Aber vielleicht hörst du mir trotzdem einen Moment zu. Ich hab dich angesprochen weil… weil etwa an dir anders ist. Ich kann es nicht erklären, aber es ist als wärst du… echter als der Rest der Leute hier. Irgendwie lebendiger.“
Wieder huschte ein schiefes Lächeln über sein Gesicht.
„Und ich hoffe wirklich, dass du besser als ich verstehst was das bedeutet, weil das hier sonst ein echt peinliches Gespräch wird.“

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Mystiker
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Re: Willkommen zuhause [Liam, SL]

Beitrag von Mystiker »

Die Fremde hörte ihm zumindest zu und während er unbeholfen versuchte seine ersten Worte herauszubekommen hob sich verschmitzt ihr Mundwinkel. Der Blick lies Liam allerdings die ganze Zeit nicht los und nachdem er geendet hatte, schlug sie unter dem Tisch nur die Beine übereinander, was er nur daran bemerkte, dass die Spitze ihrer Stiefellette sein Schienbein strich.

Einen kurzen Moment blieb es zwischen den beiden unangenehm still. Dann musste die Unbekannte laut Lache. Das Lachen war glockenhell und ehrlich. Kein gespieltes gekünsteltes Lachen. Sie legte sich selbst die Hand über den Mund, um sich langsam beruhigen. "Das! War eine eins A Anmache." sie schmunzelte, blieb aber bei ihrem Lächeln. "Du weißt schon, dass das ein bisschen Creepy klingt und eigentlich eher zu einem Serienmörder passt, der Frauen in Cafes anspricht?" Sie lehnte sich in ihrem Stuhl etwas zurück und blickte zu der Bedienung, die ihr eine Tasse Kaffee und etwas von dem Erdbeerkuchen aus der Vitrine brachte. Als die Bedienung wieder gegangen war lächelte sie Liam wieder an.

"Jetzt bleibt natürlich die Frage...wie peinlich möchtest du es haben?" sie hob fragend eine Augenbraue. Dann winkte sie ab. "Gehen wir mal für den Moment davon aus, dass ich in etwa verstehe was du gerade gesagt hast und dich nicht für bescheuert oder gefährlich halte. "Was erwartest du für eine Antwort?" Wieder intensivierte sich der Blick. Der Blick von jemandem, der ein Studienobjekt betrachtete. Oder einer Serienmörderin die ihr Opfer schon einmal sezierte, bevor sie damit anfing.

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Liam Carpenter
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Re: Willkommen zuhause [Liam, SL]

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Natürlich war die Stille zwischen ihnen unangenehm. Was hatte er auch anderes erwartet. In ihren Augen musste er klingen wie ein Spinner. Als sie mit der Schuhspitze sein Bein streifte rutschte er etwas unangenehm berührt auf dem Stuhl ein Stück weiter nach hinten. Was hatte er sich eigentlich dabei gedacht…

Erst ihr Lachen löste die Spannung zwischen ihnen ein wenig.
„Point taken.“, antwortete er und hob kurz die Hände mit den offenen Handflächen nach vorne als wolle er beweisen, dass er unbewaffnet war. Oder zumindest kein Serienmörder.
„Also wenn ich mir etwas wünschen darf, dann lässt du mich bitte nicht wie ein völliger Trottel aussehen. Aber letztendlich habe ich mir das vermutlich selbst zuzuschreiben.“

Der verlegene Ausdruck auf seinem Gesicht wich einem Eindruck von Ernsthaftigkeit. Ihre Frage war gar nicht so leicht zu beantworten.
„Ich wünschte ich könnte es dir sagen. Weißt du… das Problem ist. Mir ist bewusst, dass sich irgendetwas für mich verändert hat. Vielleicht habe auch ich mich verändert. Aber ich habe keine Erklärung dafür. Nicht mal die richtigen Worte um diese Veränderung zu beschreiben. Ich hatte gehofft… dass du mir helfen kannst zumindest einen Teil davon zu verstehen.“

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Mystiker
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Re: Willkommen zuhause [Liam, SL]

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Die Unbekannte griff nach der Kuchengabel und stach nachdenklich in den vor ihr stehenden Erdbeerkuchen. "Deine Wünsche verbaust du dir ganz gut selbst, da gebe ich dir recht." meinte sie schmunzelnd und aß das Stück Kuchen von der Gabel. Während sie kaute deutete sie mit der Gabel auf Liam und fuhr fort, nachdem sie heruntergeschluckt hatte. "Lass mich raten. Du hast Dinge gesehen, die du dir nicht erklären kannst. Halluziniert, nen Drogentripp gehabt und dabei ist die klar geworden, dass da mehr ist, als dass was die Anderen Menschen sehen. Aber du hast keinerlei Drogen vorher konsumier, richtig?"

Das Interesse der jungen Frau war nicht gewichen, aber es hatte sich verändert. Nun sah sie ihn nicht mehr an wie Mordopfer, welches sie heute noch vergraben musste, sondern eher wie ein junges Küken, dass sich gerade aus seiner Schale befreite. Vorher nahm sie allerdings einen Schluck ihres Kaffees und sah ihn dabei weiter über den Rand der Tasse hinweg an. "Die kurze Erklärung ist...du hast ein sogenanntes Erwachen erlebt. Dein Avatar ist erwacht und somit auch deine Fähigkeiten die Realität zu verändern." Sie spießte noch ein Stück Kuchen auf. "Und jetzt. Hältst du mich für Verrückt." schmunzelte sie und steckte sich das Stück in den Mund.

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Liam Carpenter
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Re: Willkommen zuhause [Liam, SL]

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Liam nippte an seinem Becher. Sie hatte sichtlich Spaß daran den Finger in die Wunde zu legen und er konnte es ihr nicht wirklich übelnehmen.

Wiedererkennen spiegelte sich in seinem Blick als sie auf eine sehr profane Weise schilderte was er nicht in Worte fassen konnte. Aus ihrem Mund klang das so… banal. Dabei hatte es sich alles andere als banal angefühlt.
„Mehr… mehr oder weniger. Ja.“, stimmte er ihr zu. Sie wusste also doch worüber er sprach. Was er an ihr wahrgenommen hatte.

Er hörte ihr zu. Bemühte sich ihrer kurzen Erklärung irgendeinen Sinn abzugewinnen. Avatar… Fähigkeiten… das klang alles so absurd. Aber irgendetwas in dem Wort Erwachen erzeugte ein Echo in seinen Gedanken. Es war ein Puzzleteil das sich passgenau in ein Bild einfügte, dass er erahnen aber noch nicht klar sehen konnte.
„Ehrlich gesagt wärs mir lieber ich könnte dich für verrückt halten. Das würde alles ein bisschen einfacher machen. Aber das glaube ich nicht. Das was passiert ist war… das war real. Es ist immer noch real.“
Trotzdem schüttelte er leicht den Kopf. Als könne er selbst nicht glauben, dass er das gerade gesagt hatte. Dann atmete er einmal tief durch.
„Was ist ein Avatar?“

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Mystiker
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Re: Willkommen zuhause [Liam, SL]

Beitrag von Mystiker »

Die Unbekannte junge Frau nippte noch einmal an ihrem Kaffee und aß ein weiteres Stück Kuchen, bevor sie weiter sprach. "Sieh es mal so. Wenn du mich für verrückt halten würdest, würde das im Umkehrschluss auch bedeuten, dass du den Verstand verloren hättest und das hier alles vielleicht nur eine Halluzination ist. Vielleicht bin ich nicht echt, sondern nur eine Einbildung deines Geistes, um mit dem Drogeninduzierten Schock klar zu kommen. Oder ich bin dein Avatar und nur du kannst mich sehen." Es machte ihr sichtlich Spaß ihn zu verunsichern. Mit ihm zu spielen.

So lies sie ihn auch ein bisschen schmoren, während sie ihren Kuchen aß und ihre Worte durch seinen Kopf strömen konnten. Schließlich legte sie aber die Kuchengabel beiseite und verschränkte die Finger vor ihrem Gesicht. "Der Schleier der die Menschen umschließt ist für dich zerrissen. Du siehst die Welt wie sie ist. Wie sie war und wie sie sein könnte. Es ist ein Geschenk und für manche ein Fluch. Die Frage ist, wie du dich entscheidest." wieder erblühte ein Lächeln auf dem hübschen Gesicht. "Dein Avatar ist ein Splitter deiner Seele. Ein Teil davon. Er schlief seit deiner Geburt in dir und ist durch irgendein Ereignis erwacht."

Die grünen Augen lagen nun wieder auf Liam. Der Blick war intensiv, beinahe hypnotisch. Wie der einer Schlange, die ein Beutetier fixiert. Oder der einer Katze, die kurz davor war ihre Beute anzuspringen. "Wann ist es genau passiert? Welcher Tag und welche Uhrzeit ungefähr. weißt du das?"

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