Kunst und Kultur [Alan, Liam]
- Liam Carpenter
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Kunst und Kultur [Alan, Liam]
Es wurde bereits dunkel als er die Pine Street hinunterschritt, auf der Suche nach der Adresse die auf dem Flyer stand den man ihm hier in der Nähe vor ein paar Tagen in die Hand gedrückt hatte. Heute Abend, hatte er sich vorgenommen, wollte er für eine Weile auf andere Gedanken kommen. Etwas unternehmen das nichts mit Plankton, Wassertemperaturkurven, Schallpegelmessungen oder wahlweise Werwölfen zu tun hatte.
Normalerweise wäre er raus ins Reservat gefahren. Aber er hatte morgen früh eine Vorlesung die er nicht verpassen wollte. Und heute war vom Tag auch nicht mehr viel übrig geblieben. Das engte die Auswahl doch ganz wesentlich ein. Er war nicht der Typ der gerne feiern ging. Er trank selten, wenn überhaupt Alkohol, und meistens waren ihm die Clubs und Diskotheken schnell zu heiß, zu voll und zu laut um Spaß zu haben. Und auch das Kinoprogramm war aktuell unterirdisch. Also blieben ihm nur Netflix, Der Herr der Ringe (Die rote Ausgabe) oder früh schlafen zu gehen. Da war ihm der Flyer wieder in die Hände gefallen und er hatte sich kurzentschlossen doch dazu aufgerafft sich die Ausstellung anzusehen.
Er kannte sich nicht besonders gut aus, aber interessierte sich für Kunst und Kultur. Auch wenn er nicht häufig Gelegenheit für solche Besuche fand. Angeblich war das Studium eine Zeit um sich zu vergnügen. Er hatte keine Ahnung wie seine Kommilitonen das machten, aber er hatte manchmal zu wenig Zeit um zu schlafen, geschweige denn auszugehen.
Er wollte gerade aufgeben und google maps um Hilfe bitten als ihm das Poster ins Auge fiel. Miss Melancholia… Midnight Reverie… Hier musste er richtig sein. Er öffnete die Tür und betrat die kleine Galerie.
Normalerweise wäre er raus ins Reservat gefahren. Aber er hatte morgen früh eine Vorlesung die er nicht verpassen wollte. Und heute war vom Tag auch nicht mehr viel übrig geblieben. Das engte die Auswahl doch ganz wesentlich ein. Er war nicht der Typ der gerne feiern ging. Er trank selten, wenn überhaupt Alkohol, und meistens waren ihm die Clubs und Diskotheken schnell zu heiß, zu voll und zu laut um Spaß zu haben. Und auch das Kinoprogramm war aktuell unterirdisch. Also blieben ihm nur Netflix, Der Herr der Ringe (Die rote Ausgabe) oder früh schlafen zu gehen. Da war ihm der Flyer wieder in die Hände gefallen und er hatte sich kurzentschlossen doch dazu aufgerafft sich die Ausstellung anzusehen.
Er kannte sich nicht besonders gut aus, aber interessierte sich für Kunst und Kultur. Auch wenn er nicht häufig Gelegenheit für solche Besuche fand. Angeblich war das Studium eine Zeit um sich zu vergnügen. Er hatte keine Ahnung wie seine Kommilitonen das machten, aber er hatte manchmal zu wenig Zeit um zu schlafen, geschweige denn auszugehen.
Er wollte gerade aufgeben und google maps um Hilfe bitten als ihm das Poster ins Auge fiel. Miss Melancholia… Midnight Reverie… Hier musste er richtig sein. Er öffnete die Tür und betrat die kleine Galerie.
- Alan Blackwell
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Re: Kunst und Kultur [Alan, Liam]
Nach zwei ersten zaghaften Schritten wähnte sich Liam noch in der falschen Räumlichkeit, denn hinter der Tür gab es nicht das kunstvoll in Szene gesetzte Foyer, das er erwartet hatte. Stattdessen war dort nur ein kleiner, enger Korridor mit schwarz gestrichenen und von Aufklebern und Postern übersäten Wänden. Die Luft wirkte feucht und abgestanden – durchdrungen vom Hauch alten Mauerwerks und vergessener Geschichten. Nach wenigen Metern endete der Korridor in einer recht steil anmutenden Treppe, deren schmale Stufen sicher schon bessere Jahre gesehen hatten. Ein Geländer gab es nicht. Dies war der perfekte Ort für einen "Unfall", könnte man meinen - wenn man zynisch sein wollte. Oder realistisch.
Liam achtete drauf, die Stufen möglichst mit dem ganzen Fuß zu nehmen - auch wenn er seine Füße dafür etwas unbequem eindrehen musste - und folgte der Treppe bis zu einer stabil wirkenden Metalltür. Der Türgriff war kalt und er konnte den abblätternden Rost daran in den Handflächen spüren. Ein wenig musste er sich gegen die Tür lehnen - gegen ihr Gewicht arbeiten - bis sie sich schlussendlich öffnete und Liam das eigentliche "Midnight Reverie" betrat.
Im Inneren des Reverie herrschte Halbdunkel. Spärlich platzierte, flackernde Kerzen in alten Eisenhaltern und vereinzelte, tief hängende Industrielampen tauchten die hier ausgestellten Werke in geheimnisvolles Licht. Die Wände wirkten roh, stellenweise abgeblättert – freigelegter Backstein, an manchen Stellen auch hier schwarz gestrichen, um die Bilder aus dem Dunkel heraus leuchten zu lassen. Auf dem Boden knarrte bei jedem von Liams Schritten dunkles Holz; hier und da lag ein alter, matter, in Rot- und Grautönen gehaltener Perserteppich.
Soweit Liam es erkennen konnte, waren die einzelnen Räume ähnlich klein wie das Foyer: fast kryptenhaft wirkte das gesamte Etablissement; mit engen Gängen, verwinkelten Ecken und niedriger Decke. Stille Musik – eine Mischung aus düsteren Ambient-Klängen und entferntem Flüstern – erfüllte kaum hörbar die Luft. Es roch nach Wachs, altem Papier und einem Hauch des gleichen feuchten Muffs, der ihm bereits im Korridor in die Nase gestiegen war.
Hinter einer Theke mit rückwärtig angebrachter, schwach leuchtender Getränketafel lehnte gelangweilt ein hagerer junger Mann mit Hakennase und blondem Undercut, der Liam kaum eines Blickes würdigte. Eine seiner Pupillen - dies stieß Liam direkt ins Auge - war weiß. Vermutlich eine Kontaktlinse. Der Angestellte trug ein weißes Hemd und eine schwarze Hose. Ein kleines Namensschild am Revert wies ihn als "Byron" aus.
Ansonsten war das "Reverie" nicht allzu gut besucht - die Ausstellung schien nicht viele Menschen anzulocken. Vereinzelt bewegte sich in den Räumen was - aber es gab nicht die überschäumende Anzahl an Besuchern, die man bei einer Ausstellung hätte erwarten können ... aber dies hier war auch keine klassische Kunstgalerie. Es war eher ein Club. Eine Miniaturkneipe mit schwelender Musikuntermalung.
Dennoch hatte sich der Veranstalter Mühe gegeben, diese Ausstellung zu organisieren: zwischen den Werken – von zarten Porträts melancholischer Frauen bis zu surrealen Horrorvisionen – standen kleine, antik wirkende Tafeln mit Zitaten über Leid, Tod, Sehnsucht und Verfall. An einem zentral im Foyer stehenden Stützpfeiler hing das Bild einer in weiß gehüllten Frau. Liam erkannte sie vom Flyer. Das Bild wirkte in seiner Intensität fast lebensecht – das Abbild von „Miss Melancholia“ selbst; im schwachen Licht pulsierend ... fast so, als würde sie atmen.

Unter dem Bild auf einer kurzen, schwarzen Säule lag ein umgedrehter Hut. Im krassen Kontrast zu den antiken Zitatetafeln prangte nur ein kleines mit Klebeband daran befestigtes, gelbes Post-It daran. Darauf stand handschriftlich "Trinkgeld für den Künstler" geschrieben.

Bild und Hut gegenüber stand ein etwas verloren wirkender Mann. Liam war nicht ersichtlich, ob dieser in Gedanken versunken das Bild oder den Hut ansah - oder ob er Ersteres angestrengt musterte; versuchte, die versteckte Botschaft zu finden, die der Maler darin hinterlassen haben könnte. Der Blick des Mannes war starr und wirkte gleichzeitig angestrengt wie auch entspannt - eine seltsame Kombination, derer zu erreichen man vielleicht einfach ein dazu passendes Gesicht haben musste.
Liam achtete drauf, die Stufen möglichst mit dem ganzen Fuß zu nehmen - auch wenn er seine Füße dafür etwas unbequem eindrehen musste - und folgte der Treppe bis zu einer stabil wirkenden Metalltür. Der Türgriff war kalt und er konnte den abblätternden Rost daran in den Handflächen spüren. Ein wenig musste er sich gegen die Tür lehnen - gegen ihr Gewicht arbeiten - bis sie sich schlussendlich öffnete und Liam das eigentliche "Midnight Reverie" betrat.
Im Inneren des Reverie herrschte Halbdunkel. Spärlich platzierte, flackernde Kerzen in alten Eisenhaltern und vereinzelte, tief hängende Industrielampen tauchten die hier ausgestellten Werke in geheimnisvolles Licht. Die Wände wirkten roh, stellenweise abgeblättert – freigelegter Backstein, an manchen Stellen auch hier schwarz gestrichen, um die Bilder aus dem Dunkel heraus leuchten zu lassen. Auf dem Boden knarrte bei jedem von Liams Schritten dunkles Holz; hier und da lag ein alter, matter, in Rot- und Grautönen gehaltener Perserteppich.
Soweit Liam es erkennen konnte, waren die einzelnen Räume ähnlich klein wie das Foyer: fast kryptenhaft wirkte das gesamte Etablissement; mit engen Gängen, verwinkelten Ecken und niedriger Decke. Stille Musik – eine Mischung aus düsteren Ambient-Klängen und entferntem Flüstern – erfüllte kaum hörbar die Luft. Es roch nach Wachs, altem Papier und einem Hauch des gleichen feuchten Muffs, der ihm bereits im Korridor in die Nase gestiegen war.
Hinter einer Theke mit rückwärtig angebrachter, schwach leuchtender Getränketafel lehnte gelangweilt ein hagerer junger Mann mit Hakennase und blondem Undercut, der Liam kaum eines Blickes würdigte. Eine seiner Pupillen - dies stieß Liam direkt ins Auge - war weiß. Vermutlich eine Kontaktlinse. Der Angestellte trug ein weißes Hemd und eine schwarze Hose. Ein kleines Namensschild am Revert wies ihn als "Byron" aus.
Ansonsten war das "Reverie" nicht allzu gut besucht - die Ausstellung schien nicht viele Menschen anzulocken. Vereinzelt bewegte sich in den Räumen was - aber es gab nicht die überschäumende Anzahl an Besuchern, die man bei einer Ausstellung hätte erwarten können ... aber dies hier war auch keine klassische Kunstgalerie. Es war eher ein Club. Eine Miniaturkneipe mit schwelender Musikuntermalung.
Dennoch hatte sich der Veranstalter Mühe gegeben, diese Ausstellung zu organisieren: zwischen den Werken – von zarten Porträts melancholischer Frauen bis zu surrealen Horrorvisionen – standen kleine, antik wirkende Tafeln mit Zitaten über Leid, Tod, Sehnsucht und Verfall. An einem zentral im Foyer stehenden Stützpfeiler hing das Bild einer in weiß gehüllten Frau. Liam erkannte sie vom Flyer. Das Bild wirkte in seiner Intensität fast lebensecht – das Abbild von „Miss Melancholia“ selbst; im schwachen Licht pulsierend ... fast so, als würde sie atmen.

Unter dem Bild auf einer kurzen, schwarzen Säule lag ein umgedrehter Hut. Im krassen Kontrast zu den antiken Zitatetafeln prangte nur ein kleines mit Klebeband daran befestigtes, gelbes Post-It daran. Darauf stand handschriftlich "Trinkgeld für den Künstler" geschrieben.

Bild und Hut gegenüber stand ein etwas verloren wirkender Mann. Liam war nicht ersichtlich, ob dieser in Gedanken versunken das Bild oder den Hut ansah - oder ob er Ersteres angestrengt musterte; versuchte, die versteckte Botschaft zu finden, die der Maler darin hinterlassen haben könnte. Der Blick des Mannes war starr und wirkte gleichzeitig angestrengt wie auch entspannt - eine seltsame Kombination, derer zu erreichen man vielleicht einfach ein dazu passendes Gesicht haben musste.
- Liam Carpenter
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Re: Kunst und Kultur [Alan, Liam]
Zögernd stieg Liam die schmale Treppe hinauf. Der Ort empfing ihn mit einer merkwürdigen Atmosphäre aus Zwielicht und Verfall die ihn im selben Maß abstieß wie sie ihn neugierig machte. Als erkunde man den der Zeit preis gegebenen Kadaver eines Gebäudes, das von seinen menschlichen Bewohnern längst aufgegeben worden war. Putz und Tapete blätterte von den Wänden und gab hier und da den Blick auf das darunterliegende Mauerwerk frei. Und sogar die Luft trug eine Ahnung von Moder und Feuchtigkeit mit sich die er beinahe auf der Zunge schmecken konnte.
Oben angelangt schloss er die Tür hinter sich und sah sich um. Leise Musik empfing ihn und fügte der Szenerie eine weitere Ebene bedrückender Düsternis hinzu, welche die Bilder gekonnt präsentierte. Die Frauengesichter die ihn von den Leinwänden ansahen schienen dieselbe Melancholie zu atmen wie der Raum.
Sein Blick blieb an einem prominent platzierten Bild in der Mitte des Foyers hängen und er trat etwas näher um es sich aus der Nähe anzusehen. Es war faszinierend wie lebensecht sie aussah. Fast als würde ihr Blick ihm folgen. Nicht nur thematisch, sondern auch handwerklich extrem beeindruckend. Da konnten die Korallen und Fische in seinem Reisetagebuch nicht mithalten.
Er zückte seine Geldbörse und zog einen 5 Dollarschein heraus um ihn in den Hut zu legen. Er hätte gerne mehr gegeben. Aber mehr war aktuell leider nicht drin. Er kam gerade so eben bis zum Rest des Monats mit seinem Geld hin und konnte keine großen Sprünge mehr machen. Genau genommen auch keine kleinen mehr.
Oben angelangt schloss er die Tür hinter sich und sah sich um. Leise Musik empfing ihn und fügte der Szenerie eine weitere Ebene bedrückender Düsternis hinzu, welche die Bilder gekonnt präsentierte. Die Frauengesichter die ihn von den Leinwänden ansahen schienen dieselbe Melancholie zu atmen wie der Raum.
Sein Blick blieb an einem prominent platzierten Bild in der Mitte des Foyers hängen und er trat etwas näher um es sich aus der Nähe anzusehen. Es war faszinierend wie lebensecht sie aussah. Fast als würde ihr Blick ihm folgen. Nicht nur thematisch, sondern auch handwerklich extrem beeindruckend. Da konnten die Korallen und Fische in seinem Reisetagebuch nicht mithalten.
Er zückte seine Geldbörse und zog einen 5 Dollarschein heraus um ihn in den Hut zu legen. Er hätte gerne mehr gegeben. Aber mehr war aktuell leider nicht drin. Er kam gerade so eben bis zum Rest des Monats mit seinem Geld hin und konnte keine großen Sprünge mehr machen. Genau genommen auch keine kleinen mehr.
- Alan Blackwell
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Re: Kunst und Kultur [Alan, Liam]
"Danke!" die Miene des Mannes veränderte sich nicht. Er wirkte noch immer fern ab von all dem, was um ihn herum geschah. Zumindest für einen weiteren Moment; bis schließlich etwas Leben in seinen Körper kam und er sich Liam gegenüber zu einem kurzen Lächeln hinreißen ließ. "Jetzt ist das ja so..." Alan sprach leise. Eine Marotte, die er sich nicht abgewöhnen konnte. Wann immer er zu jemandem sprach, den er nicht kannte, sprach er leise. <Viel zu leise! Einmal räuspern, dann lauter werden - aber nicht so laut, dass es seltsam wirken könnte.> rauschte es ihm durchs Hirn, bevor er fortfuhr: "...überall um einen herum gibt es diese Dinge. Dinge, die bedeutungslos scheinen." - seine Sprache wurde sicherer; fast so, als hätte er einen Fixpunkt gefunden, an dem er sich langhangeln konnte - "Dinge - und Situationen, auch. Umso bewegender ist es dann, wenn irgendwie ein besonderer Augenblick daraus erwächst." ein wenig legt er den Kopf schief, schaut in den Hut. Dort vor ihm. Auf der Säule.
"Dies ist ein solcher, besonderer Augenblick für mich - und deshalb danke ich Ihnen aus ganzem Herzen. Nicht nur wegen Ihrer großzügen Spende - auch, weil diese Bilder Ihnen scheinbar so gefallen haben, dass sie bereit waren, etwas zurückzugeben. Was war es, das sie berührte?" eigentlich mochte Alan es nicht, sich über seine Bilder auszutauschen. Auch auf der Vernissage gab es wieder diese Momente, wo Besucher der Ausstellung ihm versuchten vorzuschreiben, was seine Bilder zu bedeuten hätten. Bildinterpretationen. Gedichtsinterpretationen - die Interpretation der Kunst im Allgemeinen ... es war lächerlich! Ein Fallstrick für all jene, die es versuchten - und eine peinliche Selbsterkenntnis für den Künstler. Normalerweise stimmte er den Leuten einfach zu. Sollen sie glücklich sein, mit ihren versteckten Botschaften; enthropisch verwinkelten Aussagen über die Irrungen und Wirrungen, die dem Künstler angeblich im Kopf umherspukten. Bah. Humbug. Nicht ein einziges Mal wurde ein Bild von ihm richtig gedeutet - ein Schicksal, welches vermutlich auch auf die Gedichte von Fontane, Hesse oder Rilke zutraf.
Aber hier. Heute. Jetzt. War es irgendwie anders. Vielleicht lag es daran, dass der Fremde neben Alan und Byron <<i>Byron! So wie er aussieht hat er sich den Namen sicher selber gegeben. Lord Byron 666 - Geißel dunkler Tugenden. Ha!</i>>der einzige Mensch in diesem Raum der Ausstellung war. Irgendwie heimelich wirkte es - und der Fremde hatte eine Aura, die dem gängigen Kunstklientel abging: Er wirkte "normal".
"Wann trafen Sie die Entscheidung, dem Künstler etwas geben zu wollen? Und ihm damit - ich bin ehrlich - den Tag zu versüßen." ein ehrlichen Lächeln "Auch wenn dies kein Trinkgeld im herkömmlichen Sinne sein wird; denn ich habe nicht vor, es zu vertrinken. Ich wollte davon neue Farben kaufen."
"Dies ist ein solcher, besonderer Augenblick für mich - und deshalb danke ich Ihnen aus ganzem Herzen. Nicht nur wegen Ihrer großzügen Spende - auch, weil diese Bilder Ihnen scheinbar so gefallen haben, dass sie bereit waren, etwas zurückzugeben. Was war es, das sie berührte?" eigentlich mochte Alan es nicht, sich über seine Bilder auszutauschen. Auch auf der Vernissage gab es wieder diese Momente, wo Besucher der Ausstellung ihm versuchten vorzuschreiben, was seine Bilder zu bedeuten hätten. Bildinterpretationen. Gedichtsinterpretationen - die Interpretation der Kunst im Allgemeinen ... es war lächerlich! Ein Fallstrick für all jene, die es versuchten - und eine peinliche Selbsterkenntnis für den Künstler. Normalerweise stimmte er den Leuten einfach zu. Sollen sie glücklich sein, mit ihren versteckten Botschaften; enthropisch verwinkelten Aussagen über die Irrungen und Wirrungen, die dem Künstler angeblich im Kopf umherspukten. Bah. Humbug. Nicht ein einziges Mal wurde ein Bild von ihm richtig gedeutet - ein Schicksal, welches vermutlich auch auf die Gedichte von Fontane, Hesse oder Rilke zutraf.
Aber hier. Heute. Jetzt. War es irgendwie anders. Vielleicht lag es daran, dass der Fremde neben Alan und Byron <<i>Byron! So wie er aussieht hat er sich den Namen sicher selber gegeben. Lord Byron 666 - Geißel dunkler Tugenden. Ha!</i>>der einzige Mensch in diesem Raum der Ausstellung war. Irgendwie heimelich wirkte es - und der Fremde hatte eine Aura, die dem gängigen Kunstklientel abging: Er wirkte "normal".
"Wann trafen Sie die Entscheidung, dem Künstler etwas geben zu wollen? Und ihm damit - ich bin ehrlich - den Tag zu versüßen." ein ehrlichen Lächeln "Auch wenn dies kein Trinkgeld im herkömmlichen Sinne sein wird; denn ich habe nicht vor, es zu vertrinken. Ich wollte davon neue Farben kaufen."
- Liam Carpenter
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Re: Kunst und Kultur [Alan, Liam]
Fast wäre Liam zusammengezuckt als der Mann neben ihm ihn ansprach. Er war mit seinen Gedanken und Betrachtungen noch völlig in dem Bild verhaftet gewesen. Und auch wenn der anderen nicht besonders laut sprach, durchbrachen die Worte fast schmerzhaft den Bann der auf ihm gelegen hatte.
Er wand sich dem Mann zu und lächelte schief. Irgendwie fast ein bisschen verlegen. Er sah sich selbst weder als Kunstkenner und erst recht nicht als Künstler und die Frage nach seinen Eindrücken überrumpelte ihn irgendwie. Das er ausgerechnet mit dem Maler persönlich hier zusammentreffen würde, damit hatte er nicht gerechnet. Er hatte sich weder über die Ausstellung selbst noch über den Künstler vorher besonders informiert. War eigentlich nur hierhergekommen um etwas Zerstreuung zu finden. Vermutlich würde er sich mit seiner Ahnungslosigkeit jetzt fürchterlich blamieren. Und irgendwie tat es ihm auch ein bisschen leid, dass er nicht etwas mehr Interesse investiert hatte.
„Ehrlicherweise verstehe ich nicht besonders viel von Kunst.“, gab er zu und ließ den Blick zurück zu dem Gemälde wandern.
„Mich hat vor allem ihre Handwerkskunst beeindruckt. Sie sieht so lebensecht aus. Ich bewundere das sehr.“
Wieder lächelte er schief als er sich zurück zu dem Maler umdrehte. Alan Blackwell… Zumindest das erinnerte er von dem Flyer.
„Das… ist vermutlich ein bisschen enttäuschend.“
Zumindest falls Alan einen langen Monolog über den Ausdruck von Melancholie und Weltschmerz in jedem Pinselstrich erwartet hatte.
„Aber gerade, dass ihre Bilder so lebensecht erscheinen fasziniert mich sehr. Als könnte ich ihre Gesichter berühren. Als würden sie mir ihre Geschichten erzählen können, wenn sie noch einen kleinen Funken lebendiger wären.“
Er zuckte verlegen mit den Schultern.
„Ich bin vielleicht einfach nicht feinsinnig genug.“
Er wand sich dem Mann zu und lächelte schief. Irgendwie fast ein bisschen verlegen. Er sah sich selbst weder als Kunstkenner und erst recht nicht als Künstler und die Frage nach seinen Eindrücken überrumpelte ihn irgendwie. Das er ausgerechnet mit dem Maler persönlich hier zusammentreffen würde, damit hatte er nicht gerechnet. Er hatte sich weder über die Ausstellung selbst noch über den Künstler vorher besonders informiert. War eigentlich nur hierhergekommen um etwas Zerstreuung zu finden. Vermutlich würde er sich mit seiner Ahnungslosigkeit jetzt fürchterlich blamieren. Und irgendwie tat es ihm auch ein bisschen leid, dass er nicht etwas mehr Interesse investiert hatte.
„Ehrlicherweise verstehe ich nicht besonders viel von Kunst.“, gab er zu und ließ den Blick zurück zu dem Gemälde wandern.
„Mich hat vor allem ihre Handwerkskunst beeindruckt. Sie sieht so lebensecht aus. Ich bewundere das sehr.“
Wieder lächelte er schief als er sich zurück zu dem Maler umdrehte. Alan Blackwell… Zumindest das erinnerte er von dem Flyer.
„Das… ist vermutlich ein bisschen enttäuschend.“
Zumindest falls Alan einen langen Monolog über den Ausdruck von Melancholie und Weltschmerz in jedem Pinselstrich erwartet hatte.
„Aber gerade, dass ihre Bilder so lebensecht erscheinen fasziniert mich sehr. Als könnte ich ihre Gesichter berühren. Als würden sie mir ihre Geschichten erzählen können, wenn sie noch einen kleinen Funken lebendiger wären.“
Er zuckte verlegen mit den Schultern.
„Ich bin vielleicht einfach nicht feinsinnig genug.“
- Alan Blackwell
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- Registriert: Di 8. Apr 2025, 20:09
Re: Kunst und Kultur [Alan, Liam]
"Bedeutet das, Feinsinn ist nur etwas für Leute, die von Kunst keine Ahnung haben?" Alan zog die linke Augenbraue hoch. "Dann bin ich vermutlich auch nicht feinsinnig genug." er musste lachen; verschluckte sich fast und begann auch aufgrund der doch etwas unangenehmen Luft in der Galerie zu husten; versuchte den Husten zu unterdrücken und räusperte sich länger, als er es sich gewünscht hätte <Freaks! Genau so benehmen sich Freaks! Sei kein Freak, Alan!>.
Nichtsdestotrotz: Es tat gut, wieder einmal (wenn auch nur kurz) lachen zu können - und sich nicht vor selbsternannten Kunstkritikern verstecken oder gar rechtfertigen zu müssen.
"Gerne möchte ich Ihnen ein Geheimnis verraten: Ich habe dem akademischen Weg nie viel abgewinnen können! Kunsthochschule und das ganze Zeug - nein, das war nichts für mich. Auch das Studium der großen Maler habe ich ausgelassen. Kunsttheorie war in der Schule eines der Fächer, das mich am meisten gelangweilt hat. Und wenn man..." mit dem Zeigefinger tippt er sich dreimal gegen die Stirn "...hier drin einen kreativen Vogel hat der raus will - dann ist Langeweile ein geöffnetes Fenster. Ist der Vogel erst einmal auf Reisen, dann fällt es nur noch schwerer, der zähen Realität - wie zum Beispiel einem Unterricht - zu folgen." mit einer einladenden Geste zeigt Alan in Richtung Theke. "Wie wäre es mit einem Drink? Geht aufs Haus...man kann über das Reverie sagen, was man will - aber gastfreundlich sind sie ihren ... Künstlern ... gegenüber. Natürlich nur, wenn Sie Zeit haben - und Lust. Wenn ich Ihnen jetzt schon auf die Nerven gehe, weil ich so viel rede ... dann sagen Sie es bitte! Dann nehme ich meinen Hut und den nicht vorhandenen Stock - und verschwinde" Die Art, auf die Alan das Wort "Künstler" betonte ließ keinen Zweifel daran, dass es nicht zu seinen Lieblingsworten gehört. Man könnte sogar sagen, er hasste das Wort und alle seine Abwandlungen. Künstlich. Gekünstelt. Was nur soll daran positiv besetzt sein?
"Wissen Sie ... das, was sie eben über meine Bilder gesagt haben, lässt mein Herz einen Purzelbaum schlagen! Etwas ähnliches habe ich damals als Dreikäsehoch zu dem Mann gesagt, der mir später das Malen beibrachte ... und ich finde, es trifft des Pudels Kern, wenn ich hier mal Goethe zitieren darf! Bilder sollen Geschichten erzählen! Es ist egal, ob die Perspektive stimmt oder ob nach Farblehre gearbeitet wurde. Es ist egal, ob Proportionen passen und es ist sogar egal, wenn der Mann nur aus Strichen besteht und drei Arme hat! Bilder sind ein Ventil für Kreativität und sollen - ja, genau - Geschichten erzählen! Nicht die Geschichten des Malers oder des Motivs, sondern die Geschichten des Betrachters. Sie sollen inspirieren; so weit, dass der Geist des Betrachtenden zum offenen Fenster wird, aus dem der eben angesprochene Vogel der Kreativität in die Freiheit fliegt. Der steckt nämlich in jedem von uns - aber durch das metaphorische Brett vorm Kopf kann er die Freiheit nicht erreichen! Deshalb ist es wichtig, das Brett abzureißen und das Fenster zu öffnen! Jeder Mensch wird das gleiche Bild auf eine andere Art und Weise interpretieren <versnobbte Schnösel-Wannabe-Kunstkenner mal außen vor gelassen, die nur versuchen, dem Maler nach dem Mund zu reden> - und das finde ich toll. Das macht mich glücklich." wieder ein Lächeln - "Melancholie und Weltschmerz, sagten Sie? Das ist eine Betrachtungsweise. Aber sie sagt etwas über Sie aus! Es war zwar mein Pinsel, der das Bild malte - aber ihr Herz, welches es interpretierte. Ich hoffe, ich lehne mich jetzt nicht zu weit aus dem Fenster - und ich möchte auf keine Weise anmaßend wirken, aber ich schätze sie aufgrund ihrer Interpretation als tief empathischen Menschen ein." Alan war bereits vorgegangen und stand jetzt an der Theke. Byron schaute nur kurz gelangweilt auf und widmete sich dann wieder dieser "Byron-hat-Langeweile"-Sache, der er auch davor schon nachgegangen war. Alan wusste nicht, was es war - aber es hatte mit einem Smartphone zu tun. Und dem lustlosen Wischen nach links oder rechts.
Nichtsdestotrotz: Es tat gut, wieder einmal (wenn auch nur kurz) lachen zu können - und sich nicht vor selbsternannten Kunstkritikern verstecken oder gar rechtfertigen zu müssen.
"Gerne möchte ich Ihnen ein Geheimnis verraten: Ich habe dem akademischen Weg nie viel abgewinnen können! Kunsthochschule und das ganze Zeug - nein, das war nichts für mich. Auch das Studium der großen Maler habe ich ausgelassen. Kunsttheorie war in der Schule eines der Fächer, das mich am meisten gelangweilt hat. Und wenn man..." mit dem Zeigefinger tippt er sich dreimal gegen die Stirn "...hier drin einen kreativen Vogel hat der raus will - dann ist Langeweile ein geöffnetes Fenster. Ist der Vogel erst einmal auf Reisen, dann fällt es nur noch schwerer, der zähen Realität - wie zum Beispiel einem Unterricht - zu folgen." mit einer einladenden Geste zeigt Alan in Richtung Theke. "Wie wäre es mit einem Drink? Geht aufs Haus...man kann über das Reverie sagen, was man will - aber gastfreundlich sind sie ihren ... Künstlern ... gegenüber. Natürlich nur, wenn Sie Zeit haben - und Lust. Wenn ich Ihnen jetzt schon auf die Nerven gehe, weil ich so viel rede ... dann sagen Sie es bitte! Dann nehme ich meinen Hut und den nicht vorhandenen Stock - und verschwinde" Die Art, auf die Alan das Wort "Künstler" betonte ließ keinen Zweifel daran, dass es nicht zu seinen Lieblingsworten gehört. Man könnte sogar sagen, er hasste das Wort und alle seine Abwandlungen. Künstlich. Gekünstelt. Was nur soll daran positiv besetzt sein?
"Wissen Sie ... das, was sie eben über meine Bilder gesagt haben, lässt mein Herz einen Purzelbaum schlagen! Etwas ähnliches habe ich damals als Dreikäsehoch zu dem Mann gesagt, der mir später das Malen beibrachte ... und ich finde, es trifft des Pudels Kern, wenn ich hier mal Goethe zitieren darf! Bilder sollen Geschichten erzählen! Es ist egal, ob die Perspektive stimmt oder ob nach Farblehre gearbeitet wurde. Es ist egal, ob Proportionen passen und es ist sogar egal, wenn der Mann nur aus Strichen besteht und drei Arme hat! Bilder sind ein Ventil für Kreativität und sollen - ja, genau - Geschichten erzählen! Nicht die Geschichten des Malers oder des Motivs, sondern die Geschichten des Betrachters. Sie sollen inspirieren; so weit, dass der Geist des Betrachtenden zum offenen Fenster wird, aus dem der eben angesprochene Vogel der Kreativität in die Freiheit fliegt. Der steckt nämlich in jedem von uns - aber durch das metaphorische Brett vorm Kopf kann er die Freiheit nicht erreichen! Deshalb ist es wichtig, das Brett abzureißen und das Fenster zu öffnen! Jeder Mensch wird das gleiche Bild auf eine andere Art und Weise interpretieren <versnobbte Schnösel-Wannabe-Kunstkenner mal außen vor gelassen, die nur versuchen, dem Maler nach dem Mund zu reden> - und das finde ich toll. Das macht mich glücklich." wieder ein Lächeln - "Melancholie und Weltschmerz, sagten Sie? Das ist eine Betrachtungsweise. Aber sie sagt etwas über Sie aus! Es war zwar mein Pinsel, der das Bild malte - aber ihr Herz, welches es interpretierte. Ich hoffe, ich lehne mich jetzt nicht zu weit aus dem Fenster - und ich möchte auf keine Weise anmaßend wirken, aber ich schätze sie aufgrund ihrer Interpretation als tief empathischen Menschen ein." Alan war bereits vorgegangen und stand jetzt an der Theke. Byron schaute nur kurz gelangweilt auf und widmete sich dann wieder dieser "Byron-hat-Langeweile"-Sache, der er auch davor schon nachgegangen war. Alan wusste nicht, was es war - aber es hatte mit einem Smartphone zu tun. Und dem lustlosen Wischen nach links oder rechts.
- Liam Carpenter
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Re: Kunst und Kultur [Alan, Liam]
In Alans Stimme lag eine spürbare Leidenschaft für das was er tat und allein deshalb machte es Liam Freude ihm zuzuhören. Er empfand großen Respekt für Leute die für etwas brannten, unabhängig davon ob er das Interesse teilte. Alan schien ein interessanter Mensch zu sein. Deswegen nahm er die Einladung gerne an.
„Gerne. Das würde mich freuen. Ich bin übrigens Liam. Liam Carpenter.“, antwortete er, als er schließlich ein paar Worte in einen Atemzug des Malers quetschen konnte und folgte ihm dann zum Tresen.
„Ich hoffe, dass sie recht damit behalten. Ich würde mich nämlich gerne als emphatischen Menschen sehen.“
Aber im Gegensatz zu Eigenschaften wie pünktlich oder zuverlässig war Empathie schwer zu messen und benötigte ein Umfeld das einem als Spiegel das eigene Denken und Handeln reflektierte. Er tat sich schwer damit sich solche Dinge zuzuschreiben.
„Ihr Lehrer scheint ein kluger Mann zu sein. Darf ich fragen was sie zu diesen Bildern inspiriert hat, oder ist das zu persönlich?“
Er konnte sich nicht recht vorstellen dass die Düsternis und Melancholie die diesen Raum füllte rein aus Fantasie geboren war und er wollte nicht aus Unwissenheit mit seiner Frage den Finger in irgendeine Wunde legen.
„Gerne. Das würde mich freuen. Ich bin übrigens Liam. Liam Carpenter.“, antwortete er, als er schließlich ein paar Worte in einen Atemzug des Malers quetschen konnte und folgte ihm dann zum Tresen.
„Ich hoffe, dass sie recht damit behalten. Ich würde mich nämlich gerne als emphatischen Menschen sehen.“
Aber im Gegensatz zu Eigenschaften wie pünktlich oder zuverlässig war Empathie schwer zu messen und benötigte ein Umfeld das einem als Spiegel das eigene Denken und Handeln reflektierte. Er tat sich schwer damit sich solche Dinge zuzuschreiben.
„Ihr Lehrer scheint ein kluger Mann zu sein. Darf ich fragen was sie zu diesen Bildern inspiriert hat, oder ist das zu persönlich?“
Er konnte sich nicht recht vorstellen dass die Düsternis und Melancholie die diesen Raum füllte rein aus Fantasie geboren war und er wollte nicht aus Unwissenheit mit seiner Frage den Finger in irgendeine Wunde legen.
- Alan Blackwell
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Re: Kunst und Kultur [Alan, Liam]
"Freut mich, Liam Carpenter." Siedendheiß. Wie Fett - oder Brühe. So ergoss sie sich über ihn, die Erkenntnis, das Alan sich selber noch gar nicht vorgestellt hatte. <Du Stoffel!>. "Ich bin Alan. Alan Blackwell." - wie blöd das jetzt klang. <Und überhaupt - hatte der feine Herr "Künstler" es nicht mehr nötig, gleich seinen Namen zu nennen, wenn er jemanden ansprach?>. Dieser Gedanke brauchte etwas, bis er wieder aus Alans Kopf verschwand und ihm dadurch ein kleines bisschen Seelenfrieden zurückgab. Zu dem Zeitpunkt, zu dem beide bei Byron ihre Getränke bestellt hatten, war es schließlich soweit.
"Um auf ihre Frage zurück zu kommen..." Alan nippte an der hausgemachten Limonade, die er sich bestellt hatte. Sehr fruchtig. Weniger künstlich als erwartet. Könnte tatsächlich hausgemacht sein. "...generell ist alles, was ich für mich male, irgendwie persönlicher Natur. Auftragsarbeiten - die sind unpersönlich. Dadurch aber auch oftmals nicht so gut, wie sie sein könnten - wenn man die gleiche Arbeit für sich selber erledigen würde. Man steckt halt nicht drin, in den Köpfen anderer Menschen. Und wenn man versucht deren Vorstellungen zu erfüllen, dann bleiben die eigenen Vorstellungen oftmals leider auf der Strecke. Klar, man kann den eigenen Stil einbringen - aber der kreativ gefaltete Schmetterling entfaltet sich nur dann, wenn niemand außer einem selber den Finger drauf hat". Ein weiterer Schluck. "Miss Melancholia hat mich in einer schwierigen Zeit erwischt. Ich war nicht unbedingt gut drauf. Es gab eine Trennung und ich habe sie nicht sonderlich gut verkraftet. Am Ende blieb mir nicht viel außer Hass. Und Hass ist zwar ein guter Motor, aber kein guter Kompass." ein Schatten legte sich über Alans Blick. Erinnerungen. "Ich habe eine Zeit auf der Straße gelebt, bis ich meine Sachen wieder im Griff hatte. Und das änderte meine Sichtweise. Du siehst Menschen, die noch viel mieser dran sind, als du selbst es warst. Kein Geld, kein Dach überm Kopf - damit kann man leben. Aber wenn du gleichzeitig noch systematisch Gewalt erfahren musst oder dir das einzige genommen wurde, wofür du gelebt - gebrannt - hast ... dann ist das noch einmal eine ganz andere Sache. ... die Männer auf der Straße fressen es in sich hinein; lächelten es weg. Das klassische Rollenbild: Der starke Mann. So zumindest kam es mir vor. Wenn sie nicht vertrauten, redeten sie nicht. Und auf der Straße ist Vertrauen ist so eine Sache." gedankenverloren drehte Alan eine Traube zwischen seinen Fingern. Er hatte sie von dem kleinen Holzspieß abgezupft, der seiner Limonade einen Touch von Exklusivität verleihen sollte.
"Aber die Frauen ... ihre Augen spiegelten all ihr Leid in seiner schrecklichsten Form wider. Auch sie sprechen nicht - aber sie zeigen, wie es ihnen geht. Weißt du was für ein bescheuertes Gefühl es ist, wenn du helfen willst aber nicht helfen kannst? Wenn alles was dir bleibt ist, dir selbst zu helfen?" Alan war gar nicht aufgefallen, dass er Liam gedutzt hatte; zu sehr beschäftigte ihn das, was ihm gerade durch den Kopf ging. "Ich möchte mit diesen Bildern etwas erreichen. Ich möchte, dass die Menschen sehen - und im Idealfall auch verstehen! Ein Blick hinter die bröckelnde Fassade einer kaputten Welt. Dies hier ..." Alan zeigt auf das Bild in der Raummitte; an der Säule, über dem Hut. "... ist Olivia. Sie lebt seit zwei Jahren auf der Straße und sitzt vermutlich just in diesem Moment nur ein paar Straßen von hier entfernt vor einem Geschäft; hoffend, dass jemand, der Geld für sich selber ausgibt, auch ein paar Cent für sie übrig hat." die Traube verschwindet im Mund. "Ich weiß nicht, was sie durchgemacht hat. Auch Olivia redet nicht. Aber ein Blick in ihre Augen ist wie ein Schlag in den Magen. Ich hatte keine Wahl. Ich musste sie malen. Und das bisschen Geld, was ich abseits des Huts an dieser Ausstellung verdient habe wird ihr und den anderen vergessenen Menschen dieser Stadt vielleicht ein klein wenig helfen können." Stille. Keine lange Stille - aber eine wichtige.
"Und Sie, Liam? Wie nehmen Sie die Welt wahr?"
"Um auf ihre Frage zurück zu kommen..." Alan nippte an der hausgemachten Limonade, die er sich bestellt hatte. Sehr fruchtig. Weniger künstlich als erwartet. Könnte tatsächlich hausgemacht sein. "...generell ist alles, was ich für mich male, irgendwie persönlicher Natur. Auftragsarbeiten - die sind unpersönlich. Dadurch aber auch oftmals nicht so gut, wie sie sein könnten - wenn man die gleiche Arbeit für sich selber erledigen würde. Man steckt halt nicht drin, in den Köpfen anderer Menschen. Und wenn man versucht deren Vorstellungen zu erfüllen, dann bleiben die eigenen Vorstellungen oftmals leider auf der Strecke. Klar, man kann den eigenen Stil einbringen - aber der kreativ gefaltete Schmetterling entfaltet sich nur dann, wenn niemand außer einem selber den Finger drauf hat". Ein weiterer Schluck. "Miss Melancholia hat mich in einer schwierigen Zeit erwischt. Ich war nicht unbedingt gut drauf. Es gab eine Trennung und ich habe sie nicht sonderlich gut verkraftet. Am Ende blieb mir nicht viel außer Hass. Und Hass ist zwar ein guter Motor, aber kein guter Kompass." ein Schatten legte sich über Alans Blick. Erinnerungen. "Ich habe eine Zeit auf der Straße gelebt, bis ich meine Sachen wieder im Griff hatte. Und das änderte meine Sichtweise. Du siehst Menschen, die noch viel mieser dran sind, als du selbst es warst. Kein Geld, kein Dach überm Kopf - damit kann man leben. Aber wenn du gleichzeitig noch systematisch Gewalt erfahren musst oder dir das einzige genommen wurde, wofür du gelebt - gebrannt - hast ... dann ist das noch einmal eine ganz andere Sache. ... die Männer auf der Straße fressen es in sich hinein; lächelten es weg. Das klassische Rollenbild: Der starke Mann. So zumindest kam es mir vor. Wenn sie nicht vertrauten, redeten sie nicht. Und auf der Straße ist Vertrauen ist so eine Sache." gedankenverloren drehte Alan eine Traube zwischen seinen Fingern. Er hatte sie von dem kleinen Holzspieß abgezupft, der seiner Limonade einen Touch von Exklusivität verleihen sollte.
"Aber die Frauen ... ihre Augen spiegelten all ihr Leid in seiner schrecklichsten Form wider. Auch sie sprechen nicht - aber sie zeigen, wie es ihnen geht. Weißt du was für ein bescheuertes Gefühl es ist, wenn du helfen willst aber nicht helfen kannst? Wenn alles was dir bleibt ist, dir selbst zu helfen?" Alan war gar nicht aufgefallen, dass er Liam gedutzt hatte; zu sehr beschäftigte ihn das, was ihm gerade durch den Kopf ging. "Ich möchte mit diesen Bildern etwas erreichen. Ich möchte, dass die Menschen sehen - und im Idealfall auch verstehen! Ein Blick hinter die bröckelnde Fassade einer kaputten Welt. Dies hier ..." Alan zeigt auf das Bild in der Raummitte; an der Säule, über dem Hut. "... ist Olivia. Sie lebt seit zwei Jahren auf der Straße und sitzt vermutlich just in diesem Moment nur ein paar Straßen von hier entfernt vor einem Geschäft; hoffend, dass jemand, der Geld für sich selber ausgibt, auch ein paar Cent für sie übrig hat." die Traube verschwindet im Mund. "Ich weiß nicht, was sie durchgemacht hat. Auch Olivia redet nicht. Aber ein Blick in ihre Augen ist wie ein Schlag in den Magen. Ich hatte keine Wahl. Ich musste sie malen. Und das bisschen Geld, was ich abseits des Huts an dieser Ausstellung verdient habe wird ihr und den anderen vergessenen Menschen dieser Stadt vielleicht ein klein wenig helfen können." Stille. Keine lange Stille - aber eine wichtige.
"Und Sie, Liam? Wie nehmen Sie die Welt wahr?"
- Liam Carpenter
- Beiträge: 204
- Registriert: Fr 14. Mär 2025, 19:48
Re: Kunst und Kultur [Alan, Liam]
Das Alan sich nicht direkt vorgestellt hatte schien ihm irgendwie unangenehm zu sein, weshalb Liam darauf verzichtete den flappsigen Kommentar auszusprechen der ihm auf der Zunge lag. Er war nicht der Typ Mensch der Freude daran hatte andere in Verlegenheit zu bringen.
Auch er entschied sich für eine Limonade, die in Natura deutlich besser aussah als er erwartet hatte. Es schwammen sogar einige echte, wenn auch vermutlich zwischendurch eingefrorene, Himbeeren darin.
Alans Geschichte war ebenso fesselnd wie sie bedrückend war und hielt ihm sehr deutlich vor Augen wie privilegiert er trotz allem war. Obwohl er einer Minderheit angehörte und mit seinen ganz eigenen Diskriminierungserfahrungen zu kämpfen hatte. Es war wohl etwas zu tiefst Menschliches zu übersehen was man besaß zu Gunsten des Gefühls etwas nicht besitzen zu können. Alans Worte ließen seine Sorgen um sein knappes Monatsbudget plötzlich klein wirken. Denn selbst wenn es am Ende nicht ganz reichte, gab es zahlreiche Menschen die ihn auffangen würden. Seine Lebensrealität war sehr, sehr weit von Armut entfernt.
Was ihm ebenfalls in schockierender Klarheit deutlich wurde war wie wenig die Menschen über die Alan sprach in seinem Leben eine Rolle spielten. Sie als vergessene Menschen zu beschreiben war so akkurat das es irgendwie weh tat. Er versuchte sich daran zu erinnern wie viele Obdachlose er auf dem Weg hierher gesehen wurde aber er konnte sich nicht daran erinnern. Hatte sie einfach nicht wahrgenommen oder ihre Existenz nicht abgespeichert. Eine Erkenntnis die irgendwie mit Scham behaftet war.
„Ich kann dieses Gefühl ein Stück weit nachempfinden, denke ich. Die Wut die man spürt, wenn man sich hilflos fühlt ist irgendwie… anders. Weil sie so unfassbar ziellos ist. Auch wenn ziellos eigentlich nicht das richtige Wort ist, denn man kennt das Ziel genau, aber es ist so unerreichbar weit weg das man genau so gut den Mond hassen könnte.“, antwortete er nach einem Moment nachdenklichen Schweigens.
„Fast jeden Tag sehe ich irgendwann von irgendwo auf die Elliot Bay und erinnere mich daran, dass nur ein paar Meilen weiter südlich Boing schadstoffbelastetes Abwasser in den Fluss einleitet der den Namen meines Stammes trägt.“
Er spürte wie die vertraute Wut in ihm hochkroch, wenn er darüber nachdachte wie die Anreinerfirmen entlang des Waterways einen Scheiß auf den Zustand des Flusses gaben. Wie sie leere Versprechungen machten, logen und sich wanden nur um irgendwo noch einen Dollar mehr einzusparen.
„Sie wissen welchen Schaden sie damit anrichten und es ist ihnen einfach vollkommen egal. Und kein Protest, keine Petition der Welt wird etwas daran ändern solange Geld mehr wert ist als das Land auf dem wir leben.“
Er zwang sich dazu bewusst einmal tief durchzuatmen bevor er weitersprach.
„Das klingt jetzt fatalistischer als es gemeint ist. Aber manchmal ist es wirklich schwer den Mut nicht zu verlieren wenn man das Gefühl hat gegen Windmühlen kämpfen zu müssen oder wahlweise mit einem Löffel einen Berg bewegen zu wollen. An manchen Tagen habe ich einfach mehr Löffel übrig als an anderen.“
Auch er entschied sich für eine Limonade, die in Natura deutlich besser aussah als er erwartet hatte. Es schwammen sogar einige echte, wenn auch vermutlich zwischendurch eingefrorene, Himbeeren darin.
Alans Geschichte war ebenso fesselnd wie sie bedrückend war und hielt ihm sehr deutlich vor Augen wie privilegiert er trotz allem war. Obwohl er einer Minderheit angehörte und mit seinen ganz eigenen Diskriminierungserfahrungen zu kämpfen hatte. Es war wohl etwas zu tiefst Menschliches zu übersehen was man besaß zu Gunsten des Gefühls etwas nicht besitzen zu können. Alans Worte ließen seine Sorgen um sein knappes Monatsbudget plötzlich klein wirken. Denn selbst wenn es am Ende nicht ganz reichte, gab es zahlreiche Menschen die ihn auffangen würden. Seine Lebensrealität war sehr, sehr weit von Armut entfernt.
Was ihm ebenfalls in schockierender Klarheit deutlich wurde war wie wenig die Menschen über die Alan sprach in seinem Leben eine Rolle spielten. Sie als vergessene Menschen zu beschreiben war so akkurat das es irgendwie weh tat. Er versuchte sich daran zu erinnern wie viele Obdachlose er auf dem Weg hierher gesehen wurde aber er konnte sich nicht daran erinnern. Hatte sie einfach nicht wahrgenommen oder ihre Existenz nicht abgespeichert. Eine Erkenntnis die irgendwie mit Scham behaftet war.
„Ich kann dieses Gefühl ein Stück weit nachempfinden, denke ich. Die Wut die man spürt, wenn man sich hilflos fühlt ist irgendwie… anders. Weil sie so unfassbar ziellos ist. Auch wenn ziellos eigentlich nicht das richtige Wort ist, denn man kennt das Ziel genau, aber es ist so unerreichbar weit weg das man genau so gut den Mond hassen könnte.“, antwortete er nach einem Moment nachdenklichen Schweigens.
„Fast jeden Tag sehe ich irgendwann von irgendwo auf die Elliot Bay und erinnere mich daran, dass nur ein paar Meilen weiter südlich Boing schadstoffbelastetes Abwasser in den Fluss einleitet der den Namen meines Stammes trägt.“
Er spürte wie die vertraute Wut in ihm hochkroch, wenn er darüber nachdachte wie die Anreinerfirmen entlang des Waterways einen Scheiß auf den Zustand des Flusses gaben. Wie sie leere Versprechungen machten, logen und sich wanden nur um irgendwo noch einen Dollar mehr einzusparen.
„Sie wissen welchen Schaden sie damit anrichten und es ist ihnen einfach vollkommen egal. Und kein Protest, keine Petition der Welt wird etwas daran ändern solange Geld mehr wert ist als das Land auf dem wir leben.“
Er zwang sich dazu bewusst einmal tief durchzuatmen bevor er weitersprach.
„Das klingt jetzt fatalistischer als es gemeint ist. Aber manchmal ist es wirklich schwer den Mut nicht zu verlieren wenn man das Gefühl hat gegen Windmühlen kämpfen zu müssen oder wahlweise mit einem Löffel einen Berg bewegen zu wollen. An manchen Tagen habe ich einfach mehr Löffel übrig als an anderen.“
- Alan Blackwell
- Beiträge: 41
- Registriert: Di 8. Apr 2025, 20:09
Re: Kunst und Kultur [Alan, Liam]
"Ziellos." Alan ließ das Wort in seinem Mund kreisen wie einen Schluck guten Weines. "Ja, das trifft es gut. Es ist tatsächlich eine ziellose Wut - aber nur weil ihr Ziel so unendlich weit weg ist bedeutet dies nicht, dass man aufgeben sollte. Man darf auch als kleiner David wütend sein, wenn der Riese Goliath unbesiegbar scheint. Ich glaube Wut kann auch beflügeln. Wichtig ist aber, dass es keine blinde Wut ist. Blinde Wut ist Stumpfsinn in roter Farbe - und Kontrollverlust in seiner gefährlichsten Form." das Glas in seiner Hand betrachtend fährt Alan fort: "Mit blinder Wut gegen einen Missstand anzukämpfen ermüdet nur ... aber bitte verstehen Sie mich nicht falsch: Nichts zu tun, ist auch keine Option! 'Was soll ich alleine schon ausrichten' hört man dieser Tage oft. Auf der Straße, in den Medien, überall wo man geht und steht. Was soll David gegen Goliath schon ausrichten können?"
Klack. Das Geräusch von Glas auf Holz; Alan hatte seine Limonade geleert.
"Ich finde, man kann eine ganze Menge erreichen. Und je mehr Krach man dabei macht, desto mehr Menschen werden darauf aufmerksam ... und schließen sich der guten Sache vielleicht an. Wobei der Kampf gegen das Kapital natürlich schon seit Anbeginn der Zeit besteht. Sie haben recht, Liam! Es geht immer nur um den Gewinn - denn hast du Geld, hast du Macht. Hast du Macht, bist du unverwundbar ... und dennoch gibt es sie, diese Momente. Die Momente, in denen man die Leute die sich unbesiegbar wähnen bluten sehen kann. Ein kleines Zeichen der Schwäche mit einer großen Signalwirkung. Goliath blutet!" Alan springt auf; ballt euphorisch die Fäuste. "... und wer blutet, der kann auch besiegt werden! Egal, wie unmöglich es auf den ersten Blick auch wirken mag! Also behalten Sie sich ihren Mut, Liam! Und wenn die Löffel knapp werden, dann wird es Gabeln regnen!" jetzt erst fällt ihm auf, dass er steht - und wie bescheuert diese Pose aussehen muss, die er eingenommen hat. Wieder einmal hat er sich mitreißen lassen. Von dieser Energie, die ihn immer dann umfloss, wenn er begann, für ein Thema zu brennen.
"Der Stamm und der Fluss, von dem Sie sprechen ... möchten Sie mir mehr erzählen? Vielleicht hätte ich da eine Idee."
Klack. Das Geräusch von Glas auf Holz; Alan hatte seine Limonade geleert.
"Ich finde, man kann eine ganze Menge erreichen. Und je mehr Krach man dabei macht, desto mehr Menschen werden darauf aufmerksam ... und schließen sich der guten Sache vielleicht an. Wobei der Kampf gegen das Kapital natürlich schon seit Anbeginn der Zeit besteht. Sie haben recht, Liam! Es geht immer nur um den Gewinn - denn hast du Geld, hast du Macht. Hast du Macht, bist du unverwundbar ... und dennoch gibt es sie, diese Momente. Die Momente, in denen man die Leute die sich unbesiegbar wähnen bluten sehen kann. Ein kleines Zeichen der Schwäche mit einer großen Signalwirkung. Goliath blutet!" Alan springt auf; ballt euphorisch die Fäuste. "... und wer blutet, der kann auch besiegt werden! Egal, wie unmöglich es auf den ersten Blick auch wirken mag! Also behalten Sie sich ihren Mut, Liam! Und wenn die Löffel knapp werden, dann wird es Gabeln regnen!" jetzt erst fällt ihm auf, dass er steht - und wie bescheuert diese Pose aussehen muss, die er eingenommen hat. Wieder einmal hat er sich mitreißen lassen. Von dieser Energie, die ihn immer dann umfloss, wenn er begann, für ein Thema zu brennen.
"Der Stamm und der Fluss, von dem Sie sprechen ... möchten Sie mir mehr erzählen? Vielleicht hätte ich da eine Idee."