Wo die Stille Wurzeln schlägt (H.-H., Mateo)
Re: Wo die Stille Wurzeln schlägt (H.-H., Mateo)
Mateo hörte aufmerksam zu, jedes Wort wie ein Tropfen, der sich in seinem Inneren sammelte.
Versuchte sich alles einzuprägen. Zu lernen und vielleicht irgendwann auch zu verstehen.
Es freute ihn, dass Skolem das mit ihm teilte.
Dass er ihm diesen Raum öffnete.
Und je mehr er hörte, desto mehr war ihm klar: Das hier war nicht nur Wissen. Es war gelebte Erfahrung.
„Es hört sich so an,“ sagte Mateo leise, „als wäre das von jemandem von unserer Art entstanden. Die Schwelle zur höheren magischen Welt… das fühlt sich so vertraut an. So richtig.“
Er sah zu Skolem, ein ehrliches, fast bewunderndes Lächeln auf den Lippen.
„Sie machen den Eindruck, ein sehr versierter Magus zu sein. Zumindest um einiges weiter als ich. Es wirkte so natürlich, wie Sie es gemacht haben. Und es hatte Macht. Selbst aus einiger Entfernung konnte ich es spüren.“
Er schwieg kurz, ließ die Worte sich setzen.
„Es fügt sich alles ins Bild. Ich hätte mich nicht gewundert, wenn es von Ihnen gewesen wäre.“
Dann, als Skolem ihn nach eigenen Ritualen fragte, wurde Mateo ein wenig verlegen.
Er senkte den Blick, schob die Hände in die Jackentaschen, als wollte er darin nach einer Antwort suchen.
„Ich bin noch ganz am Anfang,“ sagte er schließlich. „Ich bin erst vor etwas mehr als einem halben Jahr erwacht. Ich lerne gerade, wie ich überhaupt Magick wirken und kontrollieren kann.“
Ein leises Lächeln, das sich zwischen Unsicherheit und Hoffnung bewegte.
„Ich bin noch weit entfernt davon, wirklich eigene Rituale zu haben. Ich bin aktuell froh, wenn ich nicht in die Luft fliege beim Magick wirken.“
Er zögerte, dann hob er den Blick wieder.
„Haben Sie denn eigene Rituale? Also… ich will nicht neugierig sein. Wenn Sie nicht darüber sprechen möchten, ist das völlig in Ordnung.“
Nein, er wollte nicht neugierig sein. Aber er war es. Er wollte lernen und verstehen. Wußte, dass solche Dinge auch ihm helfen konnten, sich weiterzuentwickeln. Aber er würde auch ein nein akzeptieren. Wußte, dass dieses Wissen persönlich war und manchmal auch geheim.
Versuchte sich alles einzuprägen. Zu lernen und vielleicht irgendwann auch zu verstehen.
Es freute ihn, dass Skolem das mit ihm teilte.
Dass er ihm diesen Raum öffnete.
Und je mehr er hörte, desto mehr war ihm klar: Das hier war nicht nur Wissen. Es war gelebte Erfahrung.
„Es hört sich so an,“ sagte Mateo leise, „als wäre das von jemandem von unserer Art entstanden. Die Schwelle zur höheren magischen Welt… das fühlt sich so vertraut an. So richtig.“
Er sah zu Skolem, ein ehrliches, fast bewunderndes Lächeln auf den Lippen.
„Sie machen den Eindruck, ein sehr versierter Magus zu sein. Zumindest um einiges weiter als ich. Es wirkte so natürlich, wie Sie es gemacht haben. Und es hatte Macht. Selbst aus einiger Entfernung konnte ich es spüren.“
Er schwieg kurz, ließ die Worte sich setzen.
„Es fügt sich alles ins Bild. Ich hätte mich nicht gewundert, wenn es von Ihnen gewesen wäre.“
Dann, als Skolem ihn nach eigenen Ritualen fragte, wurde Mateo ein wenig verlegen.
Er senkte den Blick, schob die Hände in die Jackentaschen, als wollte er darin nach einer Antwort suchen.
„Ich bin noch ganz am Anfang,“ sagte er schließlich. „Ich bin erst vor etwas mehr als einem halben Jahr erwacht. Ich lerne gerade, wie ich überhaupt Magick wirken und kontrollieren kann.“
Ein leises Lächeln, das sich zwischen Unsicherheit und Hoffnung bewegte.
„Ich bin noch weit entfernt davon, wirklich eigene Rituale zu haben. Ich bin aktuell froh, wenn ich nicht in die Luft fliege beim Magick wirken.“
Er zögerte, dann hob er den Blick wieder.
„Haben Sie denn eigene Rituale? Also… ich will nicht neugierig sein. Wenn Sie nicht darüber sprechen möchten, ist das völlig in Ordnung.“
Nein, er wollte nicht neugierig sein. Aber er war es. Er wollte lernen und verstehen. Wußte, dass solche Dinge auch ihm helfen konnten, sich weiterzuentwickeln. Aber er würde auch ein nein akzeptieren. Wußte, dass dieses Wissen persönlich war und manchmal auch geheim.
- H.-H. Skolem
- Beiträge: 118
- Registriert: Di 2. Sep 2025, 18:15
Re: Wo die Stille Wurzeln schlägt (H.-H., Mateo)
Skolem nickt zusprechend, wenngleich sich sein Blick in der Ferne verliert: "Das hört sich nicht nur so an, das ist es auch. Dabei war Bruder Phönix nicht einmal Mitglied "meines" Vereins. Ein weiterer Grund, warum ich den vermeintlichen Traditionen eher skeptisch gegenüberstehe und anderen Verbindungen mehr Gewicht einräume."
Er greift in seine Jacketttasche und zieht den silbernen Flachmann heraus, den er stets bei sich trägt. Auf ihm ist ein Totenschädel eingraviert. Skolem schraubt ihn auf, hält seinen Zeigefinger auf die Öffnung, dreht ihn um und versprengt dann einen Tropfen auf den Friedhofsboden vor ihnen. Diesmal kann Mateo die Worte deutlich hören, auch wenn Skolem sie nur flüstert:
"Ich trink auf dich mein Freund
Auf jeden Tag aus unserer Zeit
Auf das was geht und das was bleibt.
Ich trink auf dich mein Freund
Ich heb auf dich mein Glas
Auf das was kommt und das was war."
Anschließend nimmt er einen kräftigen Schluck und bietet den Flachmann dann auch Mateo an. "Auch einen Schluck?"
"Glaub mir, mein Lieber, alles andere wird sich noch fügen. Wie ich immer so gerne sage: man zaubert nur einmal in seinem Leben - und hört dann nie wieder damit auf. Du wirst deinen Platz finden, da bin ich mir sicher. Und sollte dir das Korsett der Traditionen irgendwann einmal zu eng werden - du weißt ja, wo du mich findest."
Hatte er das gerade wirklich gesagt? Doch tief in sich wusste Skolem, er konnte diesem jungen Mann vertrauen. Er würde diese Worte nicht gegen ihn verwenden - im Gegenteil. Er würde sie in seinem Herzen bewahren, denn dieses war rein, so viel konnte Skolem spüren. Irgendwann würde er sich an sie erinnern. Irgendwann, wenn all die Hoffnungen, die der Junge in seinen Chor legte, zerstört waren. Und dann würde er erkennen, worauf es wirklich ankam.
Er greift in seine Jacketttasche und zieht den silbernen Flachmann heraus, den er stets bei sich trägt. Auf ihm ist ein Totenschädel eingraviert. Skolem schraubt ihn auf, hält seinen Zeigefinger auf die Öffnung, dreht ihn um und versprengt dann einen Tropfen auf den Friedhofsboden vor ihnen. Diesmal kann Mateo die Worte deutlich hören, auch wenn Skolem sie nur flüstert:
"Ich trink auf dich mein Freund
Auf jeden Tag aus unserer Zeit
Auf das was geht und das was bleibt.
Ich trink auf dich mein Freund
Ich heb auf dich mein Glas
Auf das was kommt und das was war."
Anschließend nimmt er einen kräftigen Schluck und bietet den Flachmann dann auch Mateo an. "Auch einen Schluck?"
"Glaub mir, mein Lieber, alles andere wird sich noch fügen. Wie ich immer so gerne sage: man zaubert nur einmal in seinem Leben - und hört dann nie wieder damit auf. Du wirst deinen Platz finden, da bin ich mir sicher. Und sollte dir das Korsett der Traditionen irgendwann einmal zu eng werden - du weißt ja, wo du mich findest."
Hatte er das gerade wirklich gesagt? Doch tief in sich wusste Skolem, er konnte diesem jungen Mann vertrauen. Er würde diese Worte nicht gegen ihn verwenden - im Gegenteil. Er würde sie in seinem Herzen bewahren, denn dieses war rein, so viel konnte Skolem spüren. Irgendwann würde er sich an sie erinnern. Irgendwann, wenn all die Hoffnungen, die der Junge in seinen Chor legte, zerstört waren. Und dann würde er erkennen, worauf es wirklich ankam.
Re: Wo die Stille Wurzeln schlägt (H.-H., Mateo)
Mateo schaute überrascht auf.
„Oh… Bruder Phönix war kein Euthanatoi?“ Seine Stimme war leise, aber neugierig. „Darf ich fragen… welcher Tradition gehörte er denn an?“
Er wollte nicht aufdringlich sein, aber die Vorstellung, dass jemand außerhalb der eigenen Linie solche Tiefe und Wirkung entfalten konnte, faszinierte ihn.
Er betrachtete den Flachmann, besonders den Totenschädel auf der Oberfläche. Er spürte das der Flachmann mehr bedeutete, als das, was man mit Augen sehen konnte.
Dann grinste er schief.
„Wenn’s okay ist, würde ich darauf verzichten. Alkohol wirkt ziemlich stark auf mich. Ich bin da nicht so belastbar. Wenn Sie darauf bestehen, trink ich natürlich.“
Dann sah er Skolem an.
„Ist das ein weiteres Ritual? Was bedeutet es – also, wenn ich fragen darf?“
Er sprach mit ehrlichem Respekt und aus echtem Interesse.
„Es tut mir leid, dass ich so viele Fragen stelle. Ich will Sie nicht nerven. Ich würde ihnen auch gerne von coolen und mächtigen Ritualen erzählen, aber leider habe ich da wenig zu bieten.“
Dann wurde sein Blick wieder nachdenklich.
„Ich weiß nicht, welche Erfahrungen Sie gemacht haben… aber bisher hat keiner meiner Mentoren den Eindruck erweckt, dass es mir verboten wäre, mit Mitgliedern anderer Traditionen zu verkehren. Oder auch von ihnen zu lernen.“
Er zog die Jacke enger um sich, der Wind war kühler geworden.
„Pater Francis hat gesagt, dass es auch unter den Traditionen Politik gibt – wenn man weiter aufsteigt. Aber ich bin noch nicht wichtig oder mächtig genug, dass ich da wirklich involviert wäre.“
Ein kurzes Lächeln huschte über sein Gesicht.
„Er meinte aber auch, dass die Traditionen eine Gemeinschaft sind. Ein Bollwerk gegen die Technokratie. Gegen das langsame Dahinsiechen der Magick. Dass es nur gemeinsam eine Möglichkeit gibt, dem zu entkommen, was uns sonst droht.“
Dann wurde sein Blick wieder ernst.
„Warum sagen Sie das, Skolem? Muss ich mich für meine Tradition oder für den Kontakt mit Ihnen entscheiden? Gibt es keine Möglichkeit, dass wir einfach… sprechen? Ohne dass es diese Entscheidung braucht? Ich verstehe es leider nicht ganz.“
Er überlegte kurz, bevor er weitersprach.
„Ich finde Sie nett. Ich mag Ihre Art. Ich unterhalte mich gerne mit Ihnen – auch wenn ich selbst noch jung bin und Sie wahrscheinlich in einer ganz anderen Liga spielen.“
Ein leises, ehrliches Lächeln.
„Ich fände es schade, wenn meine Zugehörigkeit zum Himmlischen Chor verhindern würde, dass wir uns unterhalten.“
„Oh… Bruder Phönix war kein Euthanatoi?“ Seine Stimme war leise, aber neugierig. „Darf ich fragen… welcher Tradition gehörte er denn an?“
Er wollte nicht aufdringlich sein, aber die Vorstellung, dass jemand außerhalb der eigenen Linie solche Tiefe und Wirkung entfalten konnte, faszinierte ihn.
Er betrachtete den Flachmann, besonders den Totenschädel auf der Oberfläche. Er spürte das der Flachmann mehr bedeutete, als das, was man mit Augen sehen konnte.
Dann grinste er schief.
„Wenn’s okay ist, würde ich darauf verzichten. Alkohol wirkt ziemlich stark auf mich. Ich bin da nicht so belastbar. Wenn Sie darauf bestehen, trink ich natürlich.“
Dann sah er Skolem an.
„Ist das ein weiteres Ritual? Was bedeutet es – also, wenn ich fragen darf?“
Er sprach mit ehrlichem Respekt und aus echtem Interesse.
„Es tut mir leid, dass ich so viele Fragen stelle. Ich will Sie nicht nerven. Ich würde ihnen auch gerne von coolen und mächtigen Ritualen erzählen, aber leider habe ich da wenig zu bieten.“
Dann wurde sein Blick wieder nachdenklich.
„Ich weiß nicht, welche Erfahrungen Sie gemacht haben… aber bisher hat keiner meiner Mentoren den Eindruck erweckt, dass es mir verboten wäre, mit Mitgliedern anderer Traditionen zu verkehren. Oder auch von ihnen zu lernen.“
Er zog die Jacke enger um sich, der Wind war kühler geworden.
„Pater Francis hat gesagt, dass es auch unter den Traditionen Politik gibt – wenn man weiter aufsteigt. Aber ich bin noch nicht wichtig oder mächtig genug, dass ich da wirklich involviert wäre.“
Ein kurzes Lächeln huschte über sein Gesicht.
„Er meinte aber auch, dass die Traditionen eine Gemeinschaft sind. Ein Bollwerk gegen die Technokratie. Gegen das langsame Dahinsiechen der Magick. Dass es nur gemeinsam eine Möglichkeit gibt, dem zu entkommen, was uns sonst droht.“
Dann wurde sein Blick wieder ernst.
„Warum sagen Sie das, Skolem? Muss ich mich für meine Tradition oder für den Kontakt mit Ihnen entscheiden? Gibt es keine Möglichkeit, dass wir einfach… sprechen? Ohne dass es diese Entscheidung braucht? Ich verstehe es leider nicht ganz.“
Er überlegte kurz, bevor er weitersprach.
„Ich finde Sie nett. Ich mag Ihre Art. Ich unterhalte mich gerne mit Ihnen – auch wenn ich selbst noch jung bin und Sie wahrscheinlich in einer ganz anderen Liga spielen.“
Ein leises, ehrliches Lächeln.
„Ich fände es schade, wenn meine Zugehörigkeit zum Himmlischen Chor verhindern würde, dass wir uns unterhalten.“
- H.-H. Skolem
- Beiträge: 118
- Registriert: Di 2. Sep 2025, 18:15
Re: Wo die Stille Wurzeln schlägt (H.-H., Mateo)
"Natürlich bestehe ich nicht darauf" und Skolem nimmt den Flachmann wieder an sich und verstaut ihn in seinem Jackett. "Du bist frei in deinen Entscheidungen - und genau das lass dir bitte niemals verwehren." Skolem lächelt ihn freundlich an.
Dann jedoch schüttelt er vehement den Kopf und schaut Mateo ernst, aber doch zugewandt an: "Oh, ich bitte vielmals um Verzeihung, da hast du mich missverstanden. Der bzw. dein Kontakt zu den Traditionen ist selbstverständlich kein Hindernis. Ich selbst bin ja auch noch Vereinsmitglied. Hier braucht es auch keine Entscheidung oder sonst irgendetwas. Nochmals, bitte verzeih mir, dass ich mich missverständlich ausgedrückt habe. Die Zugehörigkeit zu unterschiedlichen Traditionen hat absolut Null Relevanz für unsere persönlichen Gespräche. Ich wollte damit nur sagen, dass du jederzeit zu mir kommen kannst, wenn du Fragen oder irgendein Anliegen haben solltest - selbst solche, bei denen dir die Traditionen möglicherweise nicht helfen können."
Der Mann vor ihm wirkt ehrlich erstaunt, dass Mateo ihn so verstanden hat. Das war nie seine Absicht. Doch wenn Skolem eines in seinen Jahren gelernt hat, dann, dass eine ernst gemeinte Entschuldigung stets besser ist, als eine dumme Ausrede. Wer Fehler macht, sollte immer dazu stehen.
"Doch ja, eines muss ich gestehen, doch ich denke, dies hast du ohnehin bereits bemerkt: ich halte nur bedingt viel von den Traditionen. Es möge sich jedermann ihnen verschreiben, das ist völlig in Ordnung und auch nicht schlimm. Doch sobald es fanatisch wird, bekomme ich Bauchschmerzen. Denn leider gibt es in jeder Tradition auch solche, die nur ihre eigene Lehre zulassen."
Skolem legt den Kopf schief, wirkt nachdenklich. "Genau so war es damals mit Bruder Phönix. Er war der Großmeister unserer Loge, doch weil er sich von allen Traditionen lossagte, gab es gewisse ... Ressentiments."
Skolem lässt kurz den Kopf hängen und holt erneut den Flachmann hervor, nimmt einen tiefen Schluck. Dann schaut er Mateo an und wird sehr leise: "Ich erzähle dir gerne bei Gelegenheit von meinen eigenen Ritualen. Aber ich weiß nicht, ob das so gern gesehen wird. Ich möchte dir, gerade jetzt zu Beginn deiner Karriere in deiner Tradition, keine Steine in den Weg legen." Und er nimmt einen weiteren Schluck.
Dann jedoch schüttelt er vehement den Kopf und schaut Mateo ernst, aber doch zugewandt an: "Oh, ich bitte vielmals um Verzeihung, da hast du mich missverstanden. Der bzw. dein Kontakt zu den Traditionen ist selbstverständlich kein Hindernis. Ich selbst bin ja auch noch Vereinsmitglied. Hier braucht es auch keine Entscheidung oder sonst irgendetwas. Nochmals, bitte verzeih mir, dass ich mich missverständlich ausgedrückt habe. Die Zugehörigkeit zu unterschiedlichen Traditionen hat absolut Null Relevanz für unsere persönlichen Gespräche. Ich wollte damit nur sagen, dass du jederzeit zu mir kommen kannst, wenn du Fragen oder irgendein Anliegen haben solltest - selbst solche, bei denen dir die Traditionen möglicherweise nicht helfen können."
Der Mann vor ihm wirkt ehrlich erstaunt, dass Mateo ihn so verstanden hat. Das war nie seine Absicht. Doch wenn Skolem eines in seinen Jahren gelernt hat, dann, dass eine ernst gemeinte Entschuldigung stets besser ist, als eine dumme Ausrede. Wer Fehler macht, sollte immer dazu stehen.
"Doch ja, eines muss ich gestehen, doch ich denke, dies hast du ohnehin bereits bemerkt: ich halte nur bedingt viel von den Traditionen. Es möge sich jedermann ihnen verschreiben, das ist völlig in Ordnung und auch nicht schlimm. Doch sobald es fanatisch wird, bekomme ich Bauchschmerzen. Denn leider gibt es in jeder Tradition auch solche, die nur ihre eigene Lehre zulassen."
Skolem legt den Kopf schief, wirkt nachdenklich. "Genau so war es damals mit Bruder Phönix. Er war der Großmeister unserer Loge, doch weil er sich von allen Traditionen lossagte, gab es gewisse ... Ressentiments."
Skolem lässt kurz den Kopf hängen und holt erneut den Flachmann hervor, nimmt einen tiefen Schluck. Dann schaut er Mateo an und wird sehr leise: "Ich erzähle dir gerne bei Gelegenheit von meinen eigenen Ritualen. Aber ich weiß nicht, ob das so gern gesehen wird. Ich möchte dir, gerade jetzt zu Beginn deiner Karriere in deiner Tradition, keine Steine in den Weg legen." Und er nimmt einen weiteren Schluck.
Re: Wo die Stille Wurzeln schlägt (H.-H., Mateo)
Mateo lächelte sanft, fast ein wenig melancholisch.
„Frei in den Entscheidungen…“ wiederholte er leise, als würde er das Gewicht der Worte prüfen.
Er sah Skolem an, dann ließ den Blick über die Grabsteine wandern, die sich wie stumme Zeugen in die Dämmerung duckten.
„Ich frag mich manchmal, ob man überhaupt jemals wirklich frei ist. Ist man nicht immer irgendwie gefangen in irgendwelchen Zwängen?“
Seine Stimme war ruhig, aber durchzogen von ehrlicher Nachdenklichkeit.
„Soziale Zwänge. Gesellschaftliche Erwartungen. Oder einfach nur Regeln, auf die man sich als Gemeinschaft geeinigt hat. Manchmal sind sie hilfreich. Manchmal… eng.“
Er sah wieder zu Skolem, das Lächeln blieb.
„Aber ja. Ich werde es mir nicht nehmen lassen. Nicht das Denken. Nicht das Fragen. Und auch nicht meine Entschdidung“
Dann wurde sein Blick weicher, fast entschuldigend.
„Es tut mir leid, wenn ich Sie falsch verstanden habe. Ich weiß, dass Sie nichts gefordert haben. Aber… ja, es gibt auch beim Himmlischen Chor solche, die fanatisch sind. Vielleicht sogar mehr als bei anderen Traditionen.“
Er zögerte, wählte die Worte mit Bedacht.
„Der Chor ist sehr vom Glauben geprägt. Und wenn Glaube und Magick sich verbinden, dann wird das, was man glaubt, zur Quelle der Kraft. Wenn ich in meinem Glauben strauchle… dann strauchle ich wohl auch in meiner Magick.“
Ein kurzer Atemzug.
„Es bedingt sich. Und potenziert sich wahrscheinlich auch.“
Er lächelte wieder, diesmal wärmer.
„Aber ich selbst – und auch Mavis – wir sind ziemlich umgänglich. Ich halte mich an die Regeln meiner Tradition, aber bisher hab ich nichts so wahrgenommen, das mich zwingt oder behindert.“
Ein Moment der Stille.
Dann hob Mateo leicht die Augenbrauen.
„Sie haben von einer Loge gesprochen… Meinen Sie damit die Freimaurer? Oder etwas Magisches?“
Er neigte den Kopf, vorsichtig, aber ehrlich interessiert.
„Und… was ist mit Bruder Phönix passiert?“
„Frei in den Entscheidungen…“ wiederholte er leise, als würde er das Gewicht der Worte prüfen.
Er sah Skolem an, dann ließ den Blick über die Grabsteine wandern, die sich wie stumme Zeugen in die Dämmerung duckten.
„Ich frag mich manchmal, ob man überhaupt jemals wirklich frei ist. Ist man nicht immer irgendwie gefangen in irgendwelchen Zwängen?“
Seine Stimme war ruhig, aber durchzogen von ehrlicher Nachdenklichkeit.
„Soziale Zwänge. Gesellschaftliche Erwartungen. Oder einfach nur Regeln, auf die man sich als Gemeinschaft geeinigt hat. Manchmal sind sie hilfreich. Manchmal… eng.“
Er sah wieder zu Skolem, das Lächeln blieb.
„Aber ja. Ich werde es mir nicht nehmen lassen. Nicht das Denken. Nicht das Fragen. Und auch nicht meine Entschdidung“
Dann wurde sein Blick weicher, fast entschuldigend.
„Es tut mir leid, wenn ich Sie falsch verstanden habe. Ich weiß, dass Sie nichts gefordert haben. Aber… ja, es gibt auch beim Himmlischen Chor solche, die fanatisch sind. Vielleicht sogar mehr als bei anderen Traditionen.“
Er zögerte, wählte die Worte mit Bedacht.
„Der Chor ist sehr vom Glauben geprägt. Und wenn Glaube und Magick sich verbinden, dann wird das, was man glaubt, zur Quelle der Kraft. Wenn ich in meinem Glauben strauchle… dann strauchle ich wohl auch in meiner Magick.“
Ein kurzer Atemzug.
„Es bedingt sich. Und potenziert sich wahrscheinlich auch.“
Er lächelte wieder, diesmal wärmer.
„Aber ich selbst – und auch Mavis – wir sind ziemlich umgänglich. Ich halte mich an die Regeln meiner Tradition, aber bisher hab ich nichts so wahrgenommen, das mich zwingt oder behindert.“
Ein Moment der Stille.
Dann hob Mateo leicht die Augenbrauen.
„Sie haben von einer Loge gesprochen… Meinen Sie damit die Freimaurer? Oder etwas Magisches?“
Er neigte den Kopf, vorsichtig, aber ehrlich interessiert.
„Und… was ist mit Bruder Phönix passiert?“
- H.-H. Skolem
- Beiträge: 118
- Registriert: Di 2. Sep 2025, 18:15
Re: Wo die Stille Wurzeln schlägt (H.-H., Mateo)
"Hmm" macht Skolem und überlegt. "Man könnte es aber auch ganz anders sehen - und Jean Paul Sartre hat es auch getan. Ihm nach ist der Mensch zur Freiheit verdammt. Das einzige, was der Mensch nicht wählen kann, ist nicht frei zu sein. Aber bevor ich jetzt anfange, dir Sartres Existenzialismus zu erörtern, frage ich lieber, ob du das überhaupt möchtest. Denn mit dem Thema Freiheit könnten wir ganze Nächte füllen."
Skolem lächelt, nimmt noch einen Schluck aus seinem Flachmann und fährt dann fort, den Blick über die Gräber schweifen lassend. "Glaube ist wichtig, in der Tat. Doch muss es nicht immer religiöser Glaube sein. Auch ich ziehe Kraft aus meinem Glauben - allerdings nicht an irgendeinen Gott oder ähnliches, ganz im Gegenteil. Ich glaube an die Menschheit, an uns, an Humanitas und Nächstenliebe." Dabei lächelt er Mateo freundschaftlich an.
Skolem deutet mit der Hand über all die Gräber vor ihnen, fährt langsam von links nach rechts. "All die Menschen, die hier begraben sind" - dann dreht er sich um , fährt in den leeren Raum hinter ihnen - "all die, die noch hier unter uns wandeln" - und schließlich schaut er nach oben in den wolkenverhangenen Himmel - "und auch alle, die noch nach uns kommen werden: jeder von ihnen hat etwas wundervolles, liebenswertes an sich, was es nur zu entdecken gilt. Ja, manche verdrängen dies und verhalten sich nicht ihrem Wesen entsprechend, werden kriminell, aggressiv oder was auch immer. Dafür mögen sie gute Gründe haben. Na ja, zumindest glauben sie, diese zu haben. Aber tief in ihrem Inneren wissen sie, dass es nicht korrekt ist."
Skolem lacht kurz auf "aber auch diese Thematik könnte mehrere Abende an guten Gesprächen füllen. Für heute will ich dir nur noch kurz etwas über unsere Bruderschaft erzählen."
Nach einem weiteren Schluck spricht Skolem weiter, diesmal direkt in Mateos Augen: "Die Loge hat etwas freimaurerisches, ja, aber nur, weil einige Strukturelemente übernommen wurden. Grundsätzlich sind wir eine magische Loge. Und Bruder Phönix war viele Jahre unser Großmeister. Bis seine liberale Art irgendwann einigen Fanatiker aus den Traditionen zu einem Dorn in ihren Augen wurde. Und was tut man, wenn etwas einem Angst einjagt, weil es fremd ist? Richtig: weglaufen oder kämpfen. Dreimal darfst du raten, wofür sich die Fanatiker entschieden haben. Und einmal, wer dabei den kürzeren zog ..."
Skolem blickt zu Boden, zuckt mit den Schultern. "Tja, und auch sie dachten alle, richtig gehandelt zu haben."
Skolem lächelt, nimmt noch einen Schluck aus seinem Flachmann und fährt dann fort, den Blick über die Gräber schweifen lassend. "Glaube ist wichtig, in der Tat. Doch muss es nicht immer religiöser Glaube sein. Auch ich ziehe Kraft aus meinem Glauben - allerdings nicht an irgendeinen Gott oder ähnliches, ganz im Gegenteil. Ich glaube an die Menschheit, an uns, an Humanitas und Nächstenliebe." Dabei lächelt er Mateo freundschaftlich an.
Skolem deutet mit der Hand über all die Gräber vor ihnen, fährt langsam von links nach rechts. "All die Menschen, die hier begraben sind" - dann dreht er sich um , fährt in den leeren Raum hinter ihnen - "all die, die noch hier unter uns wandeln" - und schließlich schaut er nach oben in den wolkenverhangenen Himmel - "und auch alle, die noch nach uns kommen werden: jeder von ihnen hat etwas wundervolles, liebenswertes an sich, was es nur zu entdecken gilt. Ja, manche verdrängen dies und verhalten sich nicht ihrem Wesen entsprechend, werden kriminell, aggressiv oder was auch immer. Dafür mögen sie gute Gründe haben. Na ja, zumindest glauben sie, diese zu haben. Aber tief in ihrem Inneren wissen sie, dass es nicht korrekt ist."
Skolem lacht kurz auf "aber auch diese Thematik könnte mehrere Abende an guten Gesprächen füllen. Für heute will ich dir nur noch kurz etwas über unsere Bruderschaft erzählen."
Nach einem weiteren Schluck spricht Skolem weiter, diesmal direkt in Mateos Augen: "Die Loge hat etwas freimaurerisches, ja, aber nur, weil einige Strukturelemente übernommen wurden. Grundsätzlich sind wir eine magische Loge. Und Bruder Phönix war viele Jahre unser Großmeister. Bis seine liberale Art irgendwann einigen Fanatiker aus den Traditionen zu einem Dorn in ihren Augen wurde. Und was tut man, wenn etwas einem Angst einjagt, weil es fremd ist? Richtig: weglaufen oder kämpfen. Dreimal darfst du raten, wofür sich die Fanatiker entschieden haben. Und einmal, wer dabei den kürzeren zog ..."
Skolem blickt zu Boden, zuckt mit den Schultern. "Tja, und auch sie dachten alle, richtig gehandelt zu haben."
Re: Wo die Stille Wurzeln schlägt (H.-H., Mateo)
Mateo lächelte leise, fast nachdenklich.
„Ob ich das möchte, liegt nicht unbedingt an mir,“ sagte er ruhig. „Wenn es nach mir geht, bin ich dankbar für jede Diskussion, jedes Stück Wissen, das Sie mit mir teilen. Ich bin ja derjenige, der davon profitiert.“
Er sah kurz zur Seite, über die Gräber hinweg, als würde er dort nach den richtigen Worten suchen.
„Aber ich will auch Ihre Zeit nicht über Gebühr beanspruchen. Ich kann mir vorstellen, dass Sie eine Menge Dinge zu tun haben.“
Sein Blick kehrte zu Skolem zurück, offen, ehrlich.
„Die Frage, wie frei Menschen sind, wurde ja schon oft diskutiert. Augustinus hat um 400 nach Christus aus der Bibel geschlossen, dass jeder Mensch einen freien Willen hat. Zwölf Jahrhunderte später kam dann Thomas Hobbes und meinte, alles sei festgelegt – der Mensch habe keinen freien Willen.“
Ein leichtes Schulterzucken.
„Ja… das ist wirklich ein Thema, das ganze Tage und Nächte füllen kann.“
Er nickte langsam, als Skolem vom Glauben sprach.
„Nein, Glaube muss nicht religiös sein. Aber er ist spirituell. Der Glaube an etwas Größeres, das allem einen Sinn gibt.“
Mateos Stimme wurde weicher.
„Ich glaube, dass sich alle Menschen nach Spiritualität sehnen. Mal mehr, mal weniger. Und es ist völlig okay, wenn jemand sagt, dass er mit Religion nichts anfangen kann. Man kann das nicht erzwingen. Religion, die nicht von innen kommt, ist auch nichts wert.“
Er atmete tief durch.
„An die Menschheit zu glauben – an Humanitas, an Nächstenliebe – das ist mehr, als viele Menschen noch tun. Auch mehr, als viele religiöse Menschen es tun. Aber es ist ein schöner Gedanke. Dass jeder Mensch wundervoll und liebenswert ist.“
Ein kurzer Schatten huschte über sein Gesicht.
„Ich muss zugeben, dass ich selbst nicht immer in der Lage bin, das so zu sehen. Aber ich versuche, jedem Menschen eine Chance zu geben.“
Dann wurde er still, als Skolem von Bruder Phönix sprach.
Die Worte trafen etwas in ihm.
Mateo senkte leicht den Kopf, schwieg einige Augenblicke.
Als er wieder sprach, war seine Stimme ruhig, aber ernst.
„Es tut mir leid, das zu hören. Fanatismus ist niemals ein guter Ratgeber.“
Er sah Skolem direkt an.
„Ist das einer der Gründe, warum Sie nach Seattle zurückgekommen sind?“
Die Luft war still.
Und zwischen den Gräbern wuchs die Stille wie Wurzeln in dunkler Erde.
„Ob ich das möchte, liegt nicht unbedingt an mir,“ sagte er ruhig. „Wenn es nach mir geht, bin ich dankbar für jede Diskussion, jedes Stück Wissen, das Sie mit mir teilen. Ich bin ja derjenige, der davon profitiert.“
Er sah kurz zur Seite, über die Gräber hinweg, als würde er dort nach den richtigen Worten suchen.
„Aber ich will auch Ihre Zeit nicht über Gebühr beanspruchen. Ich kann mir vorstellen, dass Sie eine Menge Dinge zu tun haben.“
Sein Blick kehrte zu Skolem zurück, offen, ehrlich.
„Die Frage, wie frei Menschen sind, wurde ja schon oft diskutiert. Augustinus hat um 400 nach Christus aus der Bibel geschlossen, dass jeder Mensch einen freien Willen hat. Zwölf Jahrhunderte später kam dann Thomas Hobbes und meinte, alles sei festgelegt – der Mensch habe keinen freien Willen.“
Ein leichtes Schulterzucken.
„Ja… das ist wirklich ein Thema, das ganze Tage und Nächte füllen kann.“
Er nickte langsam, als Skolem vom Glauben sprach.
„Nein, Glaube muss nicht religiös sein. Aber er ist spirituell. Der Glaube an etwas Größeres, das allem einen Sinn gibt.“
Mateos Stimme wurde weicher.
„Ich glaube, dass sich alle Menschen nach Spiritualität sehnen. Mal mehr, mal weniger. Und es ist völlig okay, wenn jemand sagt, dass er mit Religion nichts anfangen kann. Man kann das nicht erzwingen. Religion, die nicht von innen kommt, ist auch nichts wert.“
Er atmete tief durch.
„An die Menschheit zu glauben – an Humanitas, an Nächstenliebe – das ist mehr, als viele Menschen noch tun. Auch mehr, als viele religiöse Menschen es tun. Aber es ist ein schöner Gedanke. Dass jeder Mensch wundervoll und liebenswert ist.“
Ein kurzer Schatten huschte über sein Gesicht.
„Ich muss zugeben, dass ich selbst nicht immer in der Lage bin, das so zu sehen. Aber ich versuche, jedem Menschen eine Chance zu geben.“
Dann wurde er still, als Skolem von Bruder Phönix sprach.
Die Worte trafen etwas in ihm.
Mateo senkte leicht den Kopf, schwieg einige Augenblicke.
Als er wieder sprach, war seine Stimme ruhig, aber ernst.
„Es tut mir leid, das zu hören. Fanatismus ist niemals ein guter Ratgeber.“
Er sah Skolem direkt an.
„Ist das einer der Gründe, warum Sie nach Seattle zurückgekommen sind?“
Die Luft war still.
Und zwischen den Gräbern wuchs die Stille wie Wurzeln in dunkler Erde.
- H.-H. Skolem
- Beiträge: 118
- Registriert: Di 2. Sep 2025, 18:15
Re: Wo die Stille Wurzeln schlägt (H.-H., Mateo)
Skolem überlegt kurz, dann blickt er Mateo direkt und fast enthusiastisch an: "Ich glaube, ich habe hier ein Zitat, welches du wunderbar nutzen kannst. Es stammt von der großartigen Simone Weil: Nicht alle, die Gott hat, hat auch die Kirche. Und nicht alle, die die Kirche hat, die hat auch Gott."
Skolem nickt ihm aufmunternd zu. "Bzgl. des Themas Freiheit würde ich dich gerne noch einmal auf den ein oder anderen Drink in Kittys Bar einladen - dort lässt es sich viel angenehmer philosophieren. Auch Spinoza sollte dabei nicht unerwähnt bleiben - und auch Albert Camus mit seinem Sisyphos." Fast kichert Skolem in sich hinein, als er sich das Bild des Steinschubsers ins Gedächtnis ruft.
Dann wird er wieder ein wenig ernster und blickt Mateo in die Augen. "Du hast es noch nicht aufgegeben, stimmt´s? Suchst noch immer nach einem tieferen Grund, weshalb ich hier bin." Das klingt absolut nicht nach einem Vorwurf, eher fast belustigt. "Doch auch heute - und ebenso jedes weitere Mal, denn dies allein ist die Wahrheit - kann ich dir nur sagen, dass es an dem Erbe liegt, an dem von mir übernommenen Bestattungsinstitut."
Dann legt Skolem den Kopf schief, wirkt nachdenklich, wird ruhig. "Es sei denn natürlich, ich habe da etwas noch nicht durchschaut ..."
Skolem nickt ihm aufmunternd zu. "Bzgl. des Themas Freiheit würde ich dich gerne noch einmal auf den ein oder anderen Drink in Kittys Bar einladen - dort lässt es sich viel angenehmer philosophieren. Auch Spinoza sollte dabei nicht unerwähnt bleiben - und auch Albert Camus mit seinem Sisyphos." Fast kichert Skolem in sich hinein, als er sich das Bild des Steinschubsers ins Gedächtnis ruft.
Dann wird er wieder ein wenig ernster und blickt Mateo in die Augen. "Du hast es noch nicht aufgegeben, stimmt´s? Suchst noch immer nach einem tieferen Grund, weshalb ich hier bin." Das klingt absolut nicht nach einem Vorwurf, eher fast belustigt. "Doch auch heute - und ebenso jedes weitere Mal, denn dies allein ist die Wahrheit - kann ich dir nur sagen, dass es an dem Erbe liegt, an dem von mir übernommenen Bestattungsinstitut."
Dann legt Skolem den Kopf schief, wirkt nachdenklich, wird ruhig. "Es sei denn natürlich, ich habe da etwas noch nicht durchschaut ..."
Re: Wo die Stille Wurzeln schlägt (H.-H., Mateo)
Mateo nickte langsam, fast andächtig.
„Das ist ein starkes Zitat,“ murmelte er. „Das muss ich mir merken.“
Er ließ die Worte von Simone Weil noch einen Moment in sich nachhallen.
Als Skolem Kittys Bar erwähnte, hob Mateo leicht die Augenbrauen, dann lächelte er.
„Klar, gerne. Ich mag Kittys Art. Irgendwie fühlt man sich bei ihr immer willkommen. Nicht allein.“
Doch als Skolem ihn dann direkt ansah und von der Suche nach einem tieferen Grund sprach, zuckte Mateo leicht zusammen. Nicht sichtbar – aber innerlich.
Er schaute überrascht, hob sofort die Hände.
„Äh – sorry. Nein, so war das nicht gemeint.“
Er schüttelte leicht den Kopf, verlegen.
„Daran hatte ich gar nicht gedacht. Ich meinte nur… es hätte ja sein können, dass Sie vor diesen Fanatikern geflohen sind. So wie Sie von Bruder Phönix erzählt haben.“
Er hielt inne, überlegte.
Dann senkte er den Blick, sah auf den Kies zwischen den Grabreihen.
„Ich bin ja auch nicht freiwillig hergekommen,“ sagte er leise.
„Nicht ganz. Es war… kompliziert. Und manchmal denkt man halt, vielleicht ist es bei anderen ähnlich.“
Ein Windstoß strich durch die Bäume, ließ die Blätter rascheln wie flüsternde Stimmen.
Mateo hob den Kopf wieder, sah Skolem an.
„Ich glaub Ihnen und wollte Ihnen nichts unterstellen.“
„Das ist ein starkes Zitat,“ murmelte er. „Das muss ich mir merken.“
Er ließ die Worte von Simone Weil noch einen Moment in sich nachhallen.
Als Skolem Kittys Bar erwähnte, hob Mateo leicht die Augenbrauen, dann lächelte er.
„Klar, gerne. Ich mag Kittys Art. Irgendwie fühlt man sich bei ihr immer willkommen. Nicht allein.“
Doch als Skolem ihn dann direkt ansah und von der Suche nach einem tieferen Grund sprach, zuckte Mateo leicht zusammen. Nicht sichtbar – aber innerlich.
Er schaute überrascht, hob sofort die Hände.
„Äh – sorry. Nein, so war das nicht gemeint.“
Er schüttelte leicht den Kopf, verlegen.
„Daran hatte ich gar nicht gedacht. Ich meinte nur… es hätte ja sein können, dass Sie vor diesen Fanatikern geflohen sind. So wie Sie von Bruder Phönix erzählt haben.“
Er hielt inne, überlegte.
Dann senkte er den Blick, sah auf den Kies zwischen den Grabreihen.
„Ich bin ja auch nicht freiwillig hergekommen,“ sagte er leise.
„Nicht ganz. Es war… kompliziert. Und manchmal denkt man halt, vielleicht ist es bei anderen ähnlich.“
Ein Windstoß strich durch die Bäume, ließ die Blätter rascheln wie flüsternde Stimmen.
Mateo hob den Kopf wieder, sah Skolem an.
„Ich glaub Ihnen und wollte Ihnen nichts unterstellen.“
- H.-H. Skolem
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- Registriert: Di 2. Sep 2025, 18:15
Re: Wo die Stille Wurzeln schlägt (H.-H., Mateo)
Skolem legt Mateo freundschaftlich die Hand auf die Schulter "Mach dir keine Sorgen, du hast nichts falsch gemacht." Er schüttelt den Kopf.
"Und nein, ich musste nicht fliehen. Dazu war bzw. bin ich zu unbedeutend. Was soll ein kleiner versoffener Bestatter wie ich auch schon großes ausrichten?"
Dann wird er schweigsam, klopft Mateo zweimal auf die Schulter und zieht die Hand wieder zurück und überlegt kurz. "Davon ab, dass Miss Kitty wahrlich eine faszinierende Gestalt ist - magst du mir erzählen, was dich nach Seattle führte?" Daraufhin blickt er ihn freundlich und ermunternd an. Sein Blick sagt Mateo eindeutig: ich höre dir gern zu, aber bin dir auch in keiner Weise böse, wenn du nicht reden magst. Vielleicht ist dies gerade eine der wenigen freien Entscheidungen, die er treffen kann.
"Und nein, ich musste nicht fliehen. Dazu war bzw. bin ich zu unbedeutend. Was soll ein kleiner versoffener Bestatter wie ich auch schon großes ausrichten?"
Dann wird er schweigsam, klopft Mateo zweimal auf die Schulter und zieht die Hand wieder zurück und überlegt kurz. "Davon ab, dass Miss Kitty wahrlich eine faszinierende Gestalt ist - magst du mir erzählen, was dich nach Seattle führte?" Daraufhin blickt er ihn freundlich und ermunternd an. Sein Blick sagt Mateo eindeutig: ich höre dir gern zu, aber bin dir auch in keiner Weise böse, wenn du nicht reden magst. Vielleicht ist dies gerade eine der wenigen freien Entscheidungen, die er treffen kann.