Zwischen offen und geschlossen [Masamune, SL]

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Masamune
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Re: Zwischen offen und geschlossen [Masamune, SL]

Beitrag von Masamune »

Der Blick des Japaners war ungläubig. Er hob seine Brauen. 'In... meinem Kopf?' Er schüttelte diesen. Magie war doch verrückt. Flammende Fäuste. Und jetzt das hier? Was war noch möglich? Gab es überhaupt Grenzen?

Doch die Aufforderung von Meron ließ ihn wieder sachlicher werden.

Gedanken sammeln und Licht rein lassen. Das schien eine denkbar einfache Aufgabe. Masamune begann zu atmen. Tief. Begleitet von leichten, sich immer weiter öffnenden Bewegungen der Arme, während seine Beine einen festen Stand suchten.

Ursprüngliches Chaos in dem Alles eins ist: Ki - Die Urmaterie. Er hatte gelernt das Ki für sich nutzbar zu machen und damit - für viele Uneingeweihte - scheinbar unglaubliche Dinge zu tun. Bruchtest, Unbewegbarkeit, mühelose Würfe.

Doch, wenn man der Schöpfung des Shintō weiter folgte, spaltete sich diese Urmaterie in helles Ki, welches nach oben steigt und dunkles Ki, welches schwer nach unten sinkt auf. In'yō - Yin und Yang, wie es die Chinesen nannten.

Und genau dazu war diese Atemübung: Das schwere Ki in die Beine sinken lassen, um unbeweglich wie ein Stein zu werden. Und zugleich das helle, lichte Ki in seinem Kopf zu sammeln, um einen wachen Geist zu haben.
Täuschung und Schein gleichen dem Traum und die Erleuchtung dem Erwachen daraus. Wer träumt, weiß nicht, dass er träumt. Nur der Erwachte weiß, dass er geträumt hat.
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Re: Zwischen offen und geschlossen [Masamune, SL]

Beitrag von Mystiker »

"Unsere Körper sitzen noch immer im Hinterhof des Tempels. Dadurch das dein Verstand noch nicht abgeschirmt ist, war es für mich ein leichtes diese Bewusstseinsebene zu erreichen und dich mit mir hinein zu ziehen." erklärte die Meisterin weiter, als ob sie den ungläubigen Ausruf gehört hätte, den Masamune eigentlich nur gedacht hatte.

Gleichzeitig aber änderte sich die Umgebung. Die Schwärze begann zu wabern und schließlich zu sinken. Erst langsam, dann aber mit einem Rutsch bis zum Boden, so dass nur noch ihre Füße auf der Schwärze standen. Das wiederum machte aber die Umgebung nicht wirklich einfacher zu verstehen. Der Helle Teil des Raumes waren schnell wirbelnde Wolken, die eine Kuppel bildeten, welche die beiden Magiern umschlossen. Wirkliche Entfernungen waren hier aber schwer abzuschätzen. Dafür konnte man in den wirbelnden Wolken noch Schemen und Umrisse von Gebäuden im Pagodenstil sehen und auch einige Ruinen schienen dort im Nebel verborgen zu sein.

Direkt um sie herum wiederum waren nur zwei Torii, die aus rot lackiertem Holz mit schwarzen Querbalken geformt waren. Meron sah sich um und nickte. "Das ist zwar nur ein Anfang. Aber es wird klarer werden, wenn dein Verstand klarer ist. Noch ist er in Aufruhr und wird sich erst mit Training beruhigen." Ihr Augen legten sich wieder auf den Japaner. "Nun versuch einen Schild gegen mich aufzubauen. Versuch mich aus dieser Tasche zu werfen. Sie gehört dir. Dir allein." wies sie ihn an.

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Masamune
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Re: Zwischen offen und geschlossen [Masamune, SL]

Beitrag von Masamune »

So schwer die Entfernung einzuschätzen war - oder wahrscheinlich deswegen - versuchte Masamune die Kuppel zu berühren. Vergebens. Die Eindrücke waren verstörend und zugleich erhellend. Die Tatsache, dass die Veränderung überraschend einfach war, fiel Masamune nicht einmal auf. Mit offenen Augen - oder vielmehr erhelltem Geist - blickte er sich weiter um.

"Nur der Anfang..." wiederholte Masamune im Geist.

Der nächste Gedanke war "Und, wie komme ich dann anschließend wieder raus?" Jedoch war dieser schnell verworfen. Er entschied offensichtlich Meron zu vertrauen.

Ein Nicken. Dann setzte Masamune sich auf den Boden. Sie waren hier in seinem Verstand? In seinen Gedanken. Er kannte den Zustand, um Ablenkungen aus seinem Verstand aus zu schließen.

Der Samurai legte seine Hände auf die Oberschenkel und schloss die Augen. Tiefe Atemzüge folgten und nach und nach schloss er andere Gedanken aus.

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Re: Zwischen offen und geschlossen [Masamune, SL]

Beitrag von Mystiker »

Während Masamune meditierte wurde die Präsenz Merons langsam weniger. Erst jetzt wurde Masamune überhaupt erst bewusst, dass die Präsenz der Afrikanerin in diesem Raum überhaupt so einen Druck auf ihn ausübte. "Sehr gut." hallte die Stimme Merons bereits leider durch seinen Verstand. ach weiter!" die Stimme war kaum noch zu verstehen, dann verschwand die Präsenz vollständig. Masamune fühlte sich allein. Allein in seinen Gedanken, die so klar wie noch nie zuvor erschienen. Fast als hätte jemand einen Schleier vor ihnen weggezogen.

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Re: Zwischen offen und geschlossen [Masamune, SL]

Beitrag von Masamune »

Es war schwierig aus dem klaren Verstand heraus diesen zu befühlen, ohne aus dem Zustand heraus zu fallen. Aber irgendwie hielt Masamune seine Gedanken frei und begann in diesem Zustand zu schweben - ihn einfach sein zu lassen. Nach all der Aufregung war es so befreiend so klar zu sein... so sehr in sich selbst zu sein. Nicht einen Gedanken verschwendete der Japaner noch daran "Wie man da raus kommt." Das würde sich schon fügen. Jetzt aber genoss er erstmal jede Sekunde Stille und Einsamkeit. Eine Einsamkeit, die gar nicht bedrückend war.
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Re: Zwischen offen und geschlossen [Masamune, SL]

Beitrag von Mystiker »

Masamune war nun allein in seinem Verstand. In dieser kleinen Tasche, die Meron, oder doch er selbst erschaffen hatte. Mit Architektur, die noch immer von wallendem Nebel und Wolken verdeckt wurde. Auf schwarzem Untergrund. Seine Gedanken klar und scharf, ohne Ablenkung. Das erste Mal in seinem Leben hatte er das Gefühl volle Kontrolle über sein Inneres zu haben. Keine Zweifel, keine Ablenkung und trotzdem das Wissen diesen Zustand nur halten zu können, wenn er intensiv trainierte.

Ein Schlag ertönte und die Nebelwand um ihn herum schlug Wellen, von einem Punkt aus, an dem etwas von außen sie getroffen zu haben schien. Noch ein dumpfer Aufprall ertönte, von einer anderen Stelle und wieder kamen die Wolken in Wallung. Eigentlich sollte es hier kaum Geräusche geben, aber trotzdem dröhnten die beiden Schläge noch nach, während bereits der nächste Schlag die Kuppel seines Verstandes erschütterte. Immer mehr und immer schneller prasselten die Schläge auf ihn ein, vertrieben die Ruhe und machten einem dröhnenden Lärm platz, der ihn in Kürze total auszufüllen schien.

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Re: Zwischen offen und geschlossen [Masamune, SL]

Beitrag von Masamune »

Der Magus verzog beim ersten Schlag das Gesicht. Jemand störte ihn. Oder war das hier ein Test von Meron? Er ging davon aus, dass das Dojo nicht angegriffen wurde, also blieb nur Meron als Ursache zurück. Und das bedeutete: Test oder Demonstration. Da die Mentorin keine Instruktionen dagelassen hatte, ging Masamune von Ersterem aus. Kampflos würde er diesen Ort nicht aufgeben. Wenn das hier sein Verstand war, war er der Herr darüber. alles war er tun musste war die Störung auszusperren - sie weg atmen und meditieren. Die Schläge mussten an seiner Kuppel abgleiten.

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Re: Zwischen offen und geschlossen [Masamune, SL]

Beitrag von Mystiker »

Die dröhnenden Schläge wurden kurz leiser, als Masamune sich weiter konzentrierte und meditierte, aber dann erhöhte sich die Frequenz nur weiter und auch das Dröhnen wurde wieder lauter. So laut, dass es ihn auszufüllen schien. Auch baute sich ein Druck auf, der seinen Körper nach unten drückte. Der Druck war kaum zu beschreiben. Er kam von außen...oder innen? War er nur in seinem Kopf? Als Masamune nach oben sah konnte er feine Risse in einer alt gläsernen Kuppel sehen, die gleichzeitig vor und hinter dem kreiselnden Nebel zu sein schien.

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Re: Zwischen offen und geschlossen [Masamune, SL]

Beitrag von Masamune »

Das Dröhnen und der Druck erschwerten das Denken. Und doch war Masamune noch immer nicht bereit einfach auf zu geben. Das war eine Schwäche - und zugleich eine Stärke. Sein Blick wanderte zu der brechenden Kuppel und im selben Moment stand er in diesem... Raum. Aus der Meditation ging er nahtlos in eine Kata über. Diese nutzte Masamune in der Realtität, um sein Ki zu stärken und zu lenken. Und dieses führte er nun in die Ritzen, legte es von innen an die Kuppel, um sie zu stärken.

Schweiß tropfte von seiner Stirn - oder zumindest das Bild von Schweiß. Konnte er hier überhaupt schwitzen? Musste er es? Es gab noch so viel zu lernen.
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Re: Zwischen offen und geschlossen [Masamune, SL]

Beitrag von Mystiker »

Es sah so aus, als würde die Verstärkung den Druck ein wenig mindern, nur dass der Druck sich offenbar schneller anpasste, als Masamune gehofft hatte. Das Ki tropfte wie Bienenwachs in die Ritzen, während sich langsam ein Gesicht aus dem Nebel schälte. Nur aus Nebel bestehend und doch als Meron erkennbar, erklang ihre Stimme dröhnend in seinem Kopf. "Nun weißt du wie sich ein Angriff auf diese Barriere anfühlt. Dann schmetterte ein letzter heftiger, mentaler Hieb auf die geistige Barriere, zerschmetterte sie und das Klirren, der enorme Druck der plötzlich auf Masamunes Geist eindrang lies diesen sein Bewusstsein verlieren. Das letzte was der junge Magus wahrnahm war ein "Gut gemacht, junger Schüler." von Meron.



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